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| ''Piefke'' wurde in den 1840er Jahren auch als Name einer Witzfigur verwendet.<ref>Kunze: ''dtv-Atlas Namenkunde.'' 1998, S. 181</ref> 1882 griff [[wp-de:Wilhelm Busch|Wilhelm Busch]] die Bezeichnung in diesem Sinn für seine Geschichte ''Plisch und Plum'' auf. | | ''Piefke'' wurde in den 1840er Jahren auch als Name einer Witzfigur verwendet.<ref>Kunze: ''dtv-Atlas Namenkunde.'' 1998, S. 181</ref> 1882 griff [[wp-de:Wilhelm Busch|Wilhelm Busch]] die Bezeichnung in diesem Sinn für seine Geschichte ''Plisch und Plum'' auf. |
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| Seine Funktion als Symbol für den typischen korrekten Preußen dürfte der Name aber vor allem seit der Niederlage des [[wp-de:Deutscher Bund|Deutschen Bundes]] mit Österreich gegen Preußen im [[wp-de:Deutscher Krieg|Deutschen Krieg]] 1866 erworben haben. Das verdankt er wohl nicht zuletzt dem bekannten preußischen Militärmusiker [[wp-de:Johann Gottfried Piefke|Johann Gottfried Piefke]], der den [[wp-de:Königgrätzer Marsch|Königgrätzer Marsch]] zur Feier des preußischen Sieges in der Entscheidungsschlacht komponierte und der auch bei der Siegesparade anwesend war und dirigierte. In dieser Zeit fixiert sich auch die despektierliche Nouance in ''Preuße'', vergleichbar dem zweihundert Jahre älteren Schimpfwort ''Schwede'' aus dem [[wp-de:Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieg]]. | | Seine Funktion als Symbol für den „zackigen“ Preußen dürfte der Name aber vor allem dem preußischen Militärmusiker [[wp-de:Johann Gottfried Piefke|Johann Gottfried Piefke]] zu verdanken haben, der den Militärmarsch anläßlich der Erstürmung der [[wp-de:Düppeler Schanzen|Düppeler Schanzen]] komponierte.<ref>[[Peter Wehle]]: ''Sprechen Sie Wienerisch?''; [[Verlag Carl Ueberreuter|Ueberreuter]], Wien 2003, S. 33f.</ref> |
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| Zur Begriffsprägung im heutigen Sinn gibt es zwei Hypothesen:
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| Am 31. Juli 1866 fand nach Ende des preußisch-österreichischen Krieges (Deutschen Krieges) im [[Marchfeld]] bei Gänserndorf eine große Parade vor [[wp-de:Wilhelm I. (Deutsches Reich)|König Wilhelm I. von Preußen]] statt. Neben Johann Gottfried Piefke – genannt „August“ – dirigierte auch sein Bruder Rudolf (1835–1900) ein Musikkorps. Unter den herbeigeeilten Wienern soll sich der Ruf ''„Die Piefkes kommen“'' verbreitet haben und zum Sinnbild für 50.000 marschierende Preußen geworden sein.
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| [[Peter Wehle]] wiederum führt die Bezeichnung „Piefke“ auf die Erstürmung der [[wp-de:Düppeler Schanzen|Düppeler Schanzen]] im [[wp-de:Deutsch-Dänischer Krieg|Deutsch-Dänischen Krieg]] zurück<ref>Peter Wehle: ''Die Wiener Gaunersprache'', 1977, S. 79; Peter Wehle: ''Sprechen Sie Wienerisch?'', 1980, S. 27.</ref>. Dort waren Preußen und Österreicher Waffenbrüder. Der Preuße Piefke sei ein sehr „preußischer“ Preuße gewesen, der auf seine österreichischen Mitstreiter einen derart nachhaltigen Eindruck hinterlassen habe, daß sein Name zum Sinnbild des zackigen und ruppigen Preußen geworden sei.
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