Vertrag von Mautern: Unterschied zwischen den Versionen

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== Unklarheiten, die sich für die Forschung aus dem "Vertrag von Mautern" ergeben ==
== Unklarheiten, die sich für die Forschung aus dem "Vertrag von Mautern" ergeben ==
Bei der Lokalisierung des in der Urkunde angeführten Grundbesitzes besteht in der historischen Forschung Uneinigkeit.  
Bei der Lokalisierung des in der Urkunde angeführten Grundbesitzes besteht in der historischen Forschung Uneinigkeit.  
* Die Hofstätten werden meistens mit dem Stephansplatz identifiziert, wobei hier eine Sicherstellung des Bauplatzes für eine neue Pfarrkirche, den späteren Stephandom, der 1147 geweiht wurde, genommen wird.<ref name ="czeike420"/>  
* Die Hofstätten werden meistens mit dem Stephansplatz identifiziert, wobei hier eine Sicherstellung des Bauplatzes für eine neue Kirche, den späteren Stephandom, der 1147 geweiht wurde, angenommen wird.<ref name ="czeike420"/> Eine weitere Annahme betrifft den heutigen Platz "Stock im Eisen", wo später der Rossmarkt stattfand. Allerdings gibt es in dem Vertrag keine Angabe zur Größe und zur tatsächlichen Lage dieser Stallungen.<ref>vgl. Kurt Klaudy: ''Das Werden Wiens und seines Stephandoms'', 2004, S. 20</ref>
* Die für den Pfarrer von Wien bestimmte beziehungsweise verbliebene Hälfte des Pfarrguts wird gewöhnlich in der Vorstadt [[Wieden]] zu lokalisieren versucht.<ref name ="czeike420"/>
* Die für den Pfarrer von Wien bestimmte beziehungsweise verbliebene Hälfte des Pfarrguts wird gewöhnlich in der Vorstadt [[Wieden]] zu lokalisieren versucht.<ref name ="czeike420"/>
* Nach dem "Vertrag von Mautern" entsteht der Eindruck, dass die Wiener Peterskirche 1137 Sitz des Wiener Pfarrsprengels war. Nach der Wiener Chronik, die um 1280 entstand und [[w:Jans der Enikel|Jans Enenkel]] zugeschrieben wird, wurde [[Ruprechtskirche (Wien)|St. Ruprecht]] im Volksmund als die Wiener "Pfarre" bezeichnet, die auch für die älteste Pfarre von Wien gehalten wird. Eine Pfarre St. Ruprecht ist im "Vertrag von Mautern" jedoch nicht angeführt, zudem vermittelt dieser den Eindruck, dass St. Peter damals die (einzige) Wiener Pfarre war. Eine weitere Unklarheit ergibt sich in Bezug auf den im Vertrag genannten Pfarrer von Wien, der dem Bischof von Passau unterstellt gewesen sein dürfte und mit dem offensichtlich nicht ein damaliger Pfarrer von St. Peter gemeint war. Auch die Frage, wo dieser Pfarrer von Wien zuvor seinen Sitz hatte, wird gestellt.<ref name="czeike420"/>
* Nach dem "Vertrag von Mautern" entsteht der Eindruck, dass die Wiener Peterskirche 1137 Sitz des Wiener Pfarrsprengels war. Nach der Wiener Chronik, die um 1280 entstand und [[w:Jans der Enikel|Jans Enenkel]] zugeschrieben wird, wurde [[Ruprechtskirche (Wien)|St. Ruprecht]] im Volksmund als die Wiener "Pfarre" bezeichnet, die auch für die älteste Pfarre von Wien gehalten wird. Eine Pfarre St. Ruprecht ist im "Vertrag von Mautern" jedoch nicht angeführt, zudem vermittelt dieser den Eindruck, dass St. Peter damals die (einzige) Wiener Pfarre war.<ref name="czeike420"/> Belegt ist allerdings, dass die Pfarren St. Peter, St. Ruprecht und [[w:Maria am Gestade|Maria am Gestade]] später dem Schottenstift geschenkt wurden.<ref>vgl. Kurt Klaudy: ''Das Werden Wiens und seines Stephandoms'', 2004, S. 21</ref>
* Eine weitere Unklarheit ergibt sich in Bezug auf den im Vertrag genannten Pfarrer von Wien, der dem Bischof von Passau unterstellt gewesen sein dürfte und mit dem offensichtlich nicht ein damaliger Pfarrer von St. Peter gemeint war. Auch die Frage, wo dieser Pfarrer von Wien zuvor seinen Sitz hatte, wird gestellt.<ref name="czeike420"/> Ebenfalls seltsam wirkt, dass diesem Pfarrer von Wien sämtliche Kirchen in Wien unterstellt werden sollen.<ref>vgl. Kurt Klaudy: ''Das Werden Wiens und seines Stephandoms'', 2004, S. 22</ref>


== Primärquellen ==
== Primärquellen ==
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