Stift Stams: Unterschied zwischen den Versionen

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* Als eine wesentliche Motivation für die Gründung von Stift Stams gilt bis in die Gegenwart die Hinrichtung des "letzten Staufers": [[w:Konradin|Konradin]]. Seine Mutter, Elisabeth, die gemeinsam mit ihrem zweiten Ehemann als Gründerin von Stams belegt ist, soll eine vergebliche Reise nach [[w:Neapel|Neapel]] unternommen haben, um ihren Sohn zu retten und nach dieser das Stift als Erinnerungsstätte für Konradin gestiftet haben. Es gibt aber keine zeitgenössischen Belege dafür, und in den einschlägigen Dokumenten findet sich dazu kein einziger Hinweis. Erzählt wird diese Gründungsgeschichte erstmals vom Klosterchronisten Wolfgang Lebersorg Anfang des 17. Jahrhunderts, weswegen sie wohl als Legende einzustufen ist.<ref>vgl. [[w:Josef Riedmann|Josef Riedmann]]: ''Wie es zur Gründung von Stams kam. In: Michael Forcher (Hrsg.): ''Stift Stams'', 2016, S. 22f.</ref> In der Vorhalle der Stiftskirche findet sich heute eine Gedenkplatte für Konradin.
* Als eine wesentliche Motivation für die Gründung von Stift Stams gilt bis in die Gegenwart die Hinrichtung des "letzten Staufers": [[w:Konradin|Konradin]]. Seine Mutter, Elisabeth, die gemeinsam mit ihrem zweiten Ehemann als Gründerin von Stams belegt ist, soll eine vergebliche Reise nach [[w:Neapel|Neapel]] unternommen haben, um ihren Sohn zu retten und nach dieser das Stift als Erinnerungsstätte für Konradin gestiftet haben. Es gibt aber keine zeitgenössischen Belege dafür, und in den einschlägigen Dokumenten findet sich dazu kein einziger Hinweis. Erzählt wird diese Gründungsgeschichte erstmals vom Klosterchronisten Wolfgang Lebersorg Anfang des 17. Jahrhunderts, weswegen sie wohl als Legende einzustufen ist.<ref>vgl. [[w:Josef Riedmann|Josef Riedmann]]: ''Wie es zur Gründung von Stams kam. In: Michael Forcher (Hrsg.): ''Stift Stams'', 2016, S. 22f.</ref> In der Vorhalle der Stiftskirche findet sich heute eine Gedenkplatte für Konradin.
* Eine Legende, die zwar nicht in historischen Quellen belegt ist, aber einen wahren Hintergrund haben dürfte, besagt, dass Ludwig der Brandenburger nach dem Tod seines [[w:Ludwig IV. (HRR)|Vaters, Kaiser Ludwig des Baiern]]<ref group="A">Die Schreibweise des Landes Bayern mit y wurde erst einige Jahre nach dem [[w:Wiener Kongress|Wiener Kongress]] im 19. Jahrhundert durch einen gesetzlichen Beschluss des damaligen Königs eingeführt. Da es um die Wittelsbacher bzw. um das Mittelalter geht, wird in diesem Artikel die Schreibung mit i verwendet.</ref>, die [[w:Reichskleinodien|Reichskleinodien]] in Stift Stams verwahren ließ, ehe sie 1350 dessen Nachfolger und früheren Gegenkönig [[w:Karl IV. (HRR)|Karl IV.]] übergeben wurden.<ref name ="haidacher50"/> Belege dafür, dass sich die Reichskleinodien zwischen 1347 und 1350 tatsächlich im Stift Stams befanden, existieren jedoch nicht. Als Hinweis dafür, dass dies jedoch tatsächlich so gewesen sein könnte, gilt aber, dass sich zwei Urkunden erhalten haben, aus denen hervorgeht, dass Karl IV. Zisterzienser aus Stams als Wächter für die Reichskleinodien in das [[w:Königreich Böhmen|Königreich Böhmen]] berufen hat.<ref>vgl. Christoph Haidacher: ''Im Dienste der Landesfürsten''. In: Michael Forcher (Hrsg.): ''Stift Stams'', 2016, S. 50f.</ref>
* Eine Legende, die zwar nicht in historischen Quellen belegt ist, aber einen wahren Hintergrund haben dürfte, besagt, dass Ludwig der Brandenburger nach dem Tod seines [[w:Ludwig IV. (HRR)|Vaters, Kaiser Ludwig des Baiern]]<ref group="A">Die Schreibweise des Landes Bayern mit y wurde erst einige Jahre nach dem [[w:Wiener Kongress|Wiener Kongress]] im 19. Jahrhundert durch einen gesetzlichen Beschluss des damaligen Königs eingeführt. Da es um die Wittelsbacher bzw. um das Mittelalter geht, wird in diesem Artikel die Schreibung mit i verwendet.</ref>, die [[w:Reichskleinodien|Reichskleinodien]] in Stift Stams verwahren ließ, ehe sie 1350 dessen Nachfolger und früheren Gegenkönig [[w:Karl IV. (HRR)|Karl IV.]] übergeben wurden.<ref name ="haidacher50"/> Belege dafür, dass sich die Reichskleinodien zwischen 1347 und 1350 tatsächlich im Stift Stams befanden, existieren jedoch nicht. Als Hinweis dafür, dass dies jedoch tatsächlich so gewesen sein könnte, gilt aber, dass sich zwei Urkunden erhalten haben, aus denen hervorgeht, dass Karl IV. Zisterzienser aus Stams als Wächter für die Reichskleinodien in das [[w:Königreich Böhmen|Königreich Böhmen]] berufen hat.<ref>vgl. Christoph Haidacher: ''Im Dienste der Landesfürsten''. In: Michael Forcher (Hrsg.): ''Stift Stams'', 2016, S. 50f.</ref>
* Die Sage vom "Teufel im Glas" spielt vorwiegend im Mutterkloster in Kaisheim. Sie beginnt im 14. Jahrhundert allerdings mit einer Wallfahrt nach Stift Stams, wo eine Tochter des Herzogs von Kärnten, die von einem bösen Geist besessen ist, auf Erlösung hofft. Die Teufelsaustreibung wird dann in Stift Stams durchgeführt, nachdem ein Bruder Nikolaus aus Kaisheim dafür hergeholt wurde.<ref>vgl. Christoph Haidacher: ''Im Dienste der Landesfürsten''. In: Michael Forcher (Hrsg.): ''Stift Stams'', 2016, S. 62f.</ref>


== Literatur ==
== Literatur ==
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