Margarete Maultasch: Unterschied zwischen den Versionen

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* Niederschlagung des (ersten) Tiroler Aufstandes des Tiroler Adels gegen die Herrschaft der Böhmen (Luxemburger) (Mai 1340), an welchem sie mitbeteiligt war
* Niederschlagung des (ersten) Tiroler Aufstandes des Tiroler Adels gegen die Herrschaft der Böhmen (Luxemburger) (Mai 1340), an welchem sie mitbeteiligt war
* Vertreibung von Johann Heinrich von Böhmen aus Tirol durch einen erneuten Aufstand des Tiroler Adels (November 1341), an dem sie wieder mitbeteiligt war
* Vertreibung von Johann Heinrich von Böhmen aus Tirol durch einen erneuten Aufstand des Tiroler Adels (November 1341), an dem sie wieder mitbeteiligt war
* Heirat mit Ludwig dem Brandenburger in [[w:Meran|Meran]] (10. Februar 1342) in Anwesenheit von Kaiser Ludwig IV. <ref group="A">Ihre erste Ehe war von Kaiser Ludwig IV. zuvor nicht geschieden worden, wie häufig in der Forschung und Literatur behauptet wird, sondern sie wurde als ungültig betrachtet, da sie als nicht vollzogen galt, obgleich der Papst, vermutlich aus politischen Gründen, diesen "Tatbestand", der tatsächlich vorgelegen haben dürfte, vielleicht mit Rücksicht auf den späteren Kaiser Karl IV., nicht anerkannte und als Vorwand nutzte, um über Margarete und Ludwig und "de facto" auch über ihrer Herrschaftsgebiet, was besonders die Grafschaft Tirol betraf, das Interdikt und den Kirchenbann zu verhängen. Die Ehe zwischen Margarete und Johann Heinrich von Böhmen wurde erst am 21. Juli 1349 auf Betreiben von diesem, der inzwischen Markgraf von Mähren war, wegen nicht Vollzugs durch den Papst aufgelöst, sodass er eine weitere Ehe eingehen konnte. Vermutlich wieder aus politischen Gründen hatte diese Auflösung nicht zur Folge, dass Margaretes zweiter Ehe nun anerkannt wurde, und auch eine Aufhebung von Bann und Interdikt erfolgte nicht. Erst 1359 hob [[w:Innozenz VI.|Papst Innozenz VI.]] nach der Vermittlung durch Herzog Albrecht (II.) von Österreich Interdikt und Bann auf und erklärte Margaretes zweite Ehe nach Erfüllung einiger Auflagen für legal, wobei auch die Kinder aus dieser Ehe für ehelich erklärt wurden.</ref>  
* Heirat mit Ludwig dem Brandenburger in [[w:Meran|Meran]] (10. Februar 1342) in Anwesenheit von Kaiser Ludwig IV.<ref group="A">Ihre erste Ehe war von Kaiser Ludwig IV. zuvor nicht geschieden worden, wie häufig in der Forschung und Literatur behauptet wird, sondern sie wurde als ungültig betrachtet, da sie als nicht vollzogen galt, obgleich der Papst, vermutlich aus politischen Gründen, diesen "Tatbestand", der tatsächlich vorgelegen haben dürfte, vielleicht mit Rücksicht auf den späteren Kaiser Karl IV., nicht anerkannte und als Vorwand nutzte, um über Margarete und Ludwig und "de facto" auch über ihrer Herrschaftsgebiet, was besonders die Grafschaft Tirol betraf, das Interdikt und den Kirchenbann zu verhängen. Die Ehe zwischen Margarete und Johann Heinrich von Böhmen wurde erst am 21. Juli 1349 auf Betreiben von diesem, der inzwischen Markgraf von Mähren war, wegen nicht Vollzugs durch den Papst aufgelöst, sodass er eine weitere Ehe eingehen konnte. Vermutlich wieder aus politischen Gründen hatte diese Auflösung nicht zur Folge, dass Margaretes zweiter Ehe nun anerkannt wurde, und auch eine Aufhebung von Bann und Interdikt erfolgte nicht. Erst 1359 hob [[w:Innozenz VI.|Papst Innozenz VI.]] nach der Vermittlung durch Herzog Albrecht (II.) von Österreich Interdikt und Bann auf und erklärte Margaretes zweite Ehe nach Erfüllung einiger Auflagen für legal, wobei auch die Kinder aus dieser Ehe für ehelich erklärt wurden.</ref>  
* Übertragung der Grafschaft Tirol unter Vorbehalt ihrer Herrschaft auf Lebenszeit an Herzog Rudolf den Stifter und seine Brüder (26. Jänner 1363)<ref name ="ndb164"/>, einige Monate später Abdankung (29. September 1363)<ref name ="czeike156"/><ref>Zum politischen Hintergrund dieser Entscheidung, vgl. Julia Hörmann-Thurn und Taxis: ''Die Entscheidung von 1363 oder Macht und Ohnmacht einer Fürstin''. In: Christoph Haidacher - Mark Mark Mersiowsky (Hrsg.): ''1363 - 2013''. 650 Jahre Tirol mit Österreich. Universitätsverlag Wagner, Innsbruck, 2015, ISBN 978-3-7030-0851-1, S. 55–89 (mit einer Auflistung der von Margarete ausgestellten Urkunden)</ref>
* Übertragung der Grafschaft Tirol unter Vorbehalt ihrer Herrschaft auf Lebenszeit an Herzog Rudolf den Stifter und seine Brüder (26. Jänner 1363)<ref name ="ndb164"/>, einige Monate später Abdankung (29. September 1363)<ref name ="czeike156"/><ref>Zum politischen Hintergrund dieser Entscheidung, vgl. Julia Hörmann-Thurn und Taxis: ''Die Entscheidung von 1363 oder Macht und Ohnmacht einer Fürstin''. In: Christoph Haidacher - Mark Mark Mersiowsky (Hrsg.): ''1363 - 2013''. 650 Jahre Tirol mit Österreich. Universitätsverlag Wagner, Innsbruck, 2015, ISBN 978-3-7030-0851-1, S. 55–89 (mit einer Auflistung der von Margarete ausgestellten Urkunden)</ref>


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=== Margareta Maultasch belagert die Burgen Hochosterwitz und Greisenegg ===
=== Margareta Maultasch belagert die Burgen Hochosterwitz und Greisenegg ===
Mehrere Sagen über Margaretes fiktive Versuche, das Herzogtum Kärnten zu erobern, erzählen von der erfolglosen Belagerung von Burgen. Zwar gelingt es Margarete diese in arge Not zu bringen, doch wissen sich die Burgleute gewöhnlich noch zu helfen. Indem sie die letzte Kuh oder den letzten Stier über die Mauer werfen, überzeugen sie Margarete davon, dass sie noch lange durchhalten werden, so dass diese die Belagerungen wutentbrannt abbrechen lässt. Am bekanntesten ist die Belagerung der Burg [[Burg Hochosterwitz|Hochosterwitz]]<ref>vgl. [http://www.sagen.at/texte/sagen/oesterreich/kaernten/franz_pehr/diemaultasch.html Die Maultasch vor Hochosterwitz], Sagen.At, eingesehen am 2. Juli 2017</ref>. Die Sage ist erstmals in der Chronik von [[w:Jakob Unrest|Jakob Unrest]] (* um 1430; † um 1500) überliefert.<ref name ="Sabitzer112">vgl. * [[Werner Sabitzer]]: ''Land der Hemma''. Das Gurktal. Geschichte und Geschichten. Styria, Wien / Graz / Klagenfurt, 2013, ISBN 978-3-70120-100-6. S. 112</ref>  
Mehrere Sagen über Margaretes fiktive Versuche, das Herzogtum Kärnten zu erobern, erzählen von der erfolglosen Belagerung von Burgen. Zwar gelingt es Margarete diese in arge Not zu bringen, doch wissen sich die Burgleute gewöhnlich noch zu helfen. Indem sie die letzte Kuh oder den letzten Stier über die Mauer werfen, überzeugen sie Margarete davon, dass sie noch lange durchhalten werden, so dass diese die Belagerungen wutentbrannt abbrechen lässt. Am bekanntesten ist die Belagerung der Burg [[Burg Hochosterwitz|Hochosterwitz]]<ref>vgl. [http://www.sagen.at/texte/sagen/oesterreich/kaernten/franz_pehr/diemaultasch.html Die Maultasch vor Hochosterwitz], Sagen.At, eingesehen am 2. Juli 2017</ref>. Die Sage ist erstmals in der Chronik von [[w:Jakob Unrest|Jakob Unrest]] (* um 1430; † um 1500)<ref group="A">Jakob Unrest, als Pfarrer in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts in St. Martin am Techelsberg (heute Teil der Gemeinde [[Techelsberg am Wörther See]]) belegt, verfasste Chroniken über das Herzogtum Österreich und das ungarischen Königreich sowie eine regionale Chronik des Herzogtums Kärnten.</ref>überliefert.<ref name ="Sabitzer112">vgl. * [[Werner Sabitzer]]: ''Land der Hemma''. Das Gurktal. Geschichte und Geschichten. Styria, Wien / Graz / Klagenfurt, 2013, ISBN 978-3-70120-100-6. S. 112</ref>  


Eine weitere dieser Burgen ist [[Schloss Greißenegg|Greisenegg]]<ref>vgl. [http://www.sagen.at/texte/sagen/oesterreich/steiermark/F_Brauner_12/Maultasch_Greisenegg.html Margareta Maultasch belagert Greißenegg], Sagen.AT, eingesehen am 2. Juli 2017</ref>. Zu Greisenegg gibt es jedoch auch eine Sagenversion, in welcher die List misslingt und Margarete die Burg erobert und daraufhin zerstören lässt.<ref name ="herzogin">vgl. [http://www.sagen.at/texte/sagen/oesterreich/steiermark/sann/herzoginmargaretamaultasch.html Sagen von der Herzogin Margareta Maultasch], Sagen.At, eingesehen am 2. Juli 2017</ref>  
Eine weitere dieser Burgen ist [[Schloss Greißenegg|Greisenegg]]<ref>vgl. [http://www.sagen.at/texte/sagen/oesterreich/steiermark/F_Brauner_12/Maultasch_Greisenegg.html Margareta Maultasch belagert Greißenegg], Sagen.AT, eingesehen am 2. Juli 2017</ref>. Zu Greisenegg gibt es jedoch auch eine Sagenversion, in welcher die List misslingt und Margarete die Burg erobert und daraufhin zerstören lässt.<ref name ="herzogin">vgl. [http://www.sagen.at/texte/sagen/oesterreich/steiermark/sann/herzoginmargaretamaultasch.html Sagen von der Herzogin Margareta Maultasch], Sagen.At, eingesehen am 2. Juli 2017</ref>  
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