Friedrich II. (Österreich): Unterschied zwischen den Versionen

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=== Wien ===
=== Wien ===
* Nach dem 2. Februar 1232 erhielt Herzog Friedrich der Streitbare in der Vorhalle des [[Schottenstift|Wiener Schottenklosters]] in Gegenwart des [[w:Gebhard I. von Plain|Bischofs von Passau]] die [[w:Schwertleite|Schwertleite]]. Aus diesem Anlass verlieh er 200 Rittern das Schwert und stattete sie mit rotweißroten Gewändern aus.<ref name ="opll25">vgl. Ferdinand Opll: ''Nachrichten aus dem mittelalterlichen Wien'', S. 25</ref>
* Nach dem 2. Februar 1232 erhielt Herzog Friedrich der Streitbare in der Vorhalle des [[Schottenstift|Wiener Schottenklosters]] in Gegenwart des [[w:Gebhard I. von Plain|Bischofs von Passau]] die [[w:Schwertleite|Schwertleite]]. Aus diesem Anlass verlieh er 200 Rittern das Schwert und stattete sie mit rotweißroten Gewändern aus.<ref name ="opll25">vgl. Ferdinand Opll: ''Nachrichten aus dem mittelalterlichen Wien'', S. 25</ref>
* Mitte der 1230er-Jahre besserte Herzog Friedrich der Streitbare seine Einkünfte auf, indem er von der Stadt Wien die Bezahlung von höheren Steuern durchsetzte. In der neueren Forschung wird davon ausgegangen, dass diese Steuerreform eine wesentliche Ursache für den Aufstand der Stadt Wien gegen ihn und ihr Zusammengehen  mit dem Kaiser. In der älteren Überlieferung wird sogar davon ausgegangen, dass der Reichskrieg des Kaisers gegen den Herzog eine Folge des Aufstandes der Stadt Wien war.<ref name ="wienwiki">vgl. {{WiWi|Friedrich_II._der_Streitbare||Friedrich II. der_Streitbare}}, abgerufen am 5. Juli 2019</ref>
* Mitte der 1230er-Jahre besserte Herzog Friedrich der Streitbare seine Einkünfte auf, indem er von der Stadt Wien die Bezahlung von höheren Steuern durchsetzte. Während in der neueren Forschung davon ausgegangen wird, dass diese Steuerreform eine wesentliche Ursache für den Aufstand der Stadt Wien gegen ihn war und dieser zur Folge hatte, dass sich die Stadt Wien im Reichskrieg des Kaiser gegen den Herzog dem Kaiser anschloss, sah die ältere Forschung im Austand der Stadt Wien den Auslöser für den Reichskrieg des Kaisers gegen den Herzog.<ref name ="wienwiki">vgl. {{WiWi|Friedrich_II._der_Streitbare||Friedrich II. der_Streitbare}}, abgerufen am 5. Juli 2019</ref>
* Nachdem Kaiser Friedrich II. 1436 Herzog Friedrich den Streitbaren geächtet hatte, hielt er sich von Jänner bis April 1237 in der Stadt Wien auf, die ihn gegen den Herzog unterstützte. Im April 1237 erhob er Wien zur [[w:Reichsstadt|Reichsstadt]]. Ehe er von Wien abreiste, setzte er [[w:Reichsverweser|Reichsverweser]] für die Herzogtümer Österreich und die Steiermark ein, gegen die sich der Herzog jedoch in mehreren Gefechten behauptete. Mit der Einnahme des Stadt Wien (Ende des Jahres 1239) vollendete Herzog Friedrich die Wiederherstellung seiner landesfürstlichen Herrschaft über das Herzogtum Österreich.<ref>vgl. Ferdinand Opll: ''Nachrichten aus dem mittelalterlichen Wien'', 1995, S. 28f. und Andrej Komac: ''Krain zwischen Kaiser, Fürsten und lokalen Gruppen von Ministerialen''. (Beiträge zur politischen Geschichte Krains in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts und zu den Anfängen der Landesherrschaft und -Adel). Prüfungsarbeit am Institut für österreichische Geschichtsforschung, Universität Wien, 2001, S. 36</ref>
* Nachdem Kaiser Friedrich II. 1436 Herzog Friedrich den Streitbaren geächtet hatte, hielt er sich von Jänner bis April 1237 in der Stadt Wien auf, die ihn gegen den Herzog unterstützte. Im April 1237 erhob er Wien zur [[w:Reichsstadt|Reichsstadt]]. Ehe er von Wien abreiste, setzte er [[w:Reichsverweser|Reichsverweser]] für die Herzogtümer Österreich und die Steiermark ein, gegen die sich der Herzog jedoch in mehreren Gefechten behauptete. Mit der Einnahme des Stadt Wien (Ende des Jahres 1239) vollendete Herzog Friedrich die Wiederherstellung seiner landesfürstlichen Herrschaft über das Herzogtum Österreich.<ref>vgl. Ferdinand Opll: ''Nachrichten aus dem mittelalterlichen Wien'', 1995, S. 28f. und Andrej Komac: ''Krain zwischen Kaiser, Fürsten und lokalen Gruppen von Ministerialen''. (Beiträge zur politischen Geschichte Krains in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts und zu den Anfängen der Landesherrschaft und -Adel). Prüfungsarbeit am Institut für österreichische Geschichtsforschung, Universität Wien, 2001, S. 36</ref>
* Nach Kurt Klaudy war es Friedrich (II.), der 1240 die (erste) Stadtmauer von Wien erbauen ließ. Klaudy sieht darin eine vorausschauende Schutzmaßnahme gegen den "Mongoleneinfall".<ref>vgl. [[w:Kurt Klaudy|Kurt Klaudy]]: ''Fragment Nr. 3''. Über Friedrich, den Streitbaren - Versuch einer Ehrenrettung. In: Kurt Klaudy: ''Das Werden Wiens und seines Stephandoms''. Neues Licht zur historischen Wissenschaft. Verlag Peter Lang, Frankfurt am Main, 2004. ISBN 3-631-51577-4, S. 32, S. 37ff., S. 42</ref>
* Nach Kurt Klaudy war es Friedrich (II.), der 1240 die (erste) Stadtmauer von Wien erbauen ließ. Klaudy sieht darin eine vorausschauende Schutzmaßnahme gegen den "Mongoleneinfall".<ref>vgl. [[w:Kurt Klaudy|Kurt Klaudy]]: ''Fragment Nr. 3''. Über Friedrich, den Streitbaren - Versuch einer Ehrenrettung. In: Kurt Klaudy: ''Das Werden Wiens und seines Stephandoms''. Neues Licht zur historischen Wissenschaft. Verlag Peter Lang, Frankfurt am Main, 2004. ISBN 3-631-51577-4, S. 32, S. 37ff., S. 42</ref>
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* Im April oder Mai 1245 ließ Kaiser Friedrich II. Herzog Friedrich den Streitbaren durch Bischof Heinrich von Bamberg anlässlich der geplanten Erhebung des Herzogtums Österreich zum Königreich einen königlichen Ring verleihen. Die Erhebung zum Königreich wurde letztlich aber nicht realisiert.<ref name ="opll30">vgl. Ferdinand Opll: ''Nachrichten aus dem mittelalterlichen Wien'', S. 30</ref>
* Im April oder Mai 1245 ließ Kaiser Friedrich II. Herzog Friedrich den Streitbaren durch Bischof Heinrich von Bamberg anlässlich der geplanten Erhebung des Herzogtums Österreich zum Königreich einen königlichen Ring verleihen. Die Erhebung zum Königreich wurde letztlich aber nicht realisiert.<ref name ="opll30">vgl. Ferdinand Opll: ''Nachrichten aus dem mittelalterlichen Wien'', S. 30</ref>


Die meisten Forschungsarbeiten zu Friedrich dem Streitbaren gehen davon aus, dass sein Verhältnis zu der Stadt Wien lebenslang sehr angespannt war, im Unterschied zu seinem Vater Leopold dem Glorreichen, unter dessen Herrschaft die Stadt Wien als dessen Hauptresidenz eine besonders glanzvolle Zeit erlebte.<ref name ="wienwiki">vgl. {{WiWi|Friedrich_II._der_Streitbare||Friedrich II. der_Streitbare}}, abgerufen am 5. Juli 2019</ref> Der Historiker und Architekt [[w:Kurt Klaudy|Kurt Klaudy]] sieht dagegen nicht in Leopold, sondern in Friedrich jenen Herrscher, der als Bauherr nach der Wiederherstellung seiner Herrschaft über die Stadt Wien, die für die Stadtentwicklung Wiens entscheidenden Maßnahmen setzt.<ref>vgl. [[w:Kurt Klaudy|Kurt Klaudy]]: ''Fragment Nr. 3''. Über Friedrich II. den Streitbaren - Versuch einer Ehrenrettung. In: ders.: Das Werden Wiens und seines Stephansdoms''. Neues Licht zur historischen Wissenschaft. Peter Lang Verlag, Frankfurt am Main / Berlin / Bern / Brüssel / New York / Oxford / Wien, 2004. ISBN 3-631-51577-4, S. 27-34</ref>
Die meisten Forschungsarbeiten zu Friedrich dem Streitbaren gehen davon aus, dass sein Verhältnis zu der Stadt Wien lebenslang sehr angespannt war, während die Stadt unter der Herrschaft seines Vaters als dessen Hauptresidenz eine besonders glanzvolle Zeit erlebt hatte.<ref name ="wienwiki">vgl. {{WiWi|Friedrich_II._der_Streitbare||Friedrich II. der_Streitbare}}, abgerufen am 5. Juli 2019</ref> Der Historiker und Architekt [[w:Kurt Klaudy|Kurt Klaudy]] sieht dagegen nicht in Leopold, sondern in Friedrich jenen Herrscher, der als Bauherr, nach der Wiederherstellung seiner Herrschaft über die Stadt Wien, die für die Stadtentwicklung Wiens entscheidenden Maßnahmen setzen ließ.<ref>vgl. [[w:Kurt Klaudy|Kurt Klaudy]]: ''Fragment Nr. 3''. Über Friedrich II. den Streitbaren - Versuch einer Ehrenrettung. In: ders.: Das Werden Wiens und seines Stephansdoms''. Neues Licht zur historischen Wissenschaft. Peter Lang Verlag, Frankfurt am Main / Berlin / Bern / Brüssel / New York / Oxford / Wien, 2004. ISBN 3-631-51577-4, S. 27-34</ref>


== Erinnerungsstätten im heutigen Österreich ==
== Erinnerungsstätten im heutigen Österreich ==
49.689

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