Reinhold Traxl: Unterschied zwischen den Versionen

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In der Schulzeit widmete sich Reinhold Traxl schon ausschließlich der Kunst.
In der Schulzeit widmete sich Reinhold Traxl schon ausschließlich der Kunst.


[[File:„Essence“, 200 x 150 cm, Tempera auf Leinen, 2018, Foto Abber.jpg|thumb|"Essence",  200 x 150 cm, Tempera auf Leinen, 2018, Foto Abber]]
Seine Ausbildung absolvierte Traxl von 1960 bis 1964 an der Fachschule für Bildhauerei der [[w:HTL Bau und Design Innsbruck|Bundesgewerbeschule]] in [[Innsbruck]] und studierte von 1964 bis 1970 an der [[w:Akademie der bildenden Künste Wien|Akademie der Bildende Künste Wien]], in den Richtungen Malerei, Bildhauerei und Architektur bei [[w:Fritz Wotruba|Fritz Wotruba]], [[w:Joannis Avramidis|Joannis Avramidis]] und [[w:Ernst Plischke|Plischke]]. 1968 erhält Traxl sein Diplom, sowie den Meisterschulpreis.  
Seine Ausbildung absolvierte Traxl von 1960 bis 1964 an der Fachschule für Bildhauerei der [[w:HTL Bau und Design Innsbruck|Bundesgewerbeschule]] in [[Innsbruck]] und studierte von 1964 bis 1970 an der [[w:Akademie der bildenden Künste Wien|Akademie der Bildende Künste Wien]], in den Richtungen Malerei, Bildhauerei und Architektur bei [[w:Fritz Wotruba|Fritz Wotruba]], [[w:Joannis Avramidis|Joannis Avramidis]] und [[w:Ernst Plischke|Plischke]]. 1968 erhält Traxl sein Diplom, sowie den Meisterschulpreis.  


Bei mehreren Paris-Aufenthalten entstand ein Kontakt mit [[w:Serge Poliakoff|Serge Poliakoff]]. Mit Poliakoff sowie mit Mondrian und Rothko setzt sich Traxl in seiner Malerei intensiv auseinander, in der Bildhauerei mit Brancusi, Giacometti und Judd.
Bei mehreren Paris-Aufenthalten entstand ein Kontakt mit [[w:Serge Poliakoff|Serge Poliakoff]]. Mit Poliakoff sowie mit Mondrian und Rothko setzt sich Traxl in seiner Malerei intensiv auseinander, in der Bildhauerei mit Brancusi, Giacometti und Judd.
 
[[File:“Fossil 1”, 120 x 150 cm, Textilien + Stucco auf Holz, 2020, Foto Traxl.jpg|thumb|]]
Ab 1970 lebte Traxl mit Familie in Tobadill, Österreich, in einem vom Architekten Norbert Fritz entworfenem Haus. Die Hälfte des Jahres verbrachte Traxl dort, die andere in der Toskana. 1986 zog Traxl in die Toskana. Seit dieser Zeit ist er mit der belgischen Kulturmanagerin Astrid Meert verheiratet.
Ab 1970 lebte Traxl mit Familie in Tobadill, Österreich, in einem vom Architekten Norbert Fritz entworfenem Haus. Die Hälfte des Jahres verbrachte Traxl dort, die andere in der Toskana. 1986 zog Traxl in die Toskana. Seit dieser Zeit ist er mit der belgischen Kulturmanagerin Astrid Meert verheiratet.


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== Traxl über Traxl ==
== Traxl über Traxl ==
Für Traxl gilt von Anfang der Grundsatz, dass die Beherrschung des Handwerklichen unabdingbare Voraussetzung für seine Ausdrucksfindung  ist. Er erlernt die Holzbildhauerei (HTL Innsbruck) und macht eine Ausbildung als Steinmetz (Firma Emilio Stecher, Luzern-Schweiz).
Für Traxl gilt von Anfang der Grundsatz, dass die Beherrschung des Handwerklichen unabdingbare Voraussetzung für seine Ausdrucksfindung  ist. Er erlernt die Holzbildhauerei (HTL Innsbruck) und macht eine Ausbildung als Steinmetz (Firma Emilio Stecher, Luzern-Schweiz).
 
[[File:„In alle Richtungen weisend“ (Kreissverkehr Landeck), Höhe 9m, Aluminium bemalt, 2007, Foto Abber.jpg|thumb|]]
Die bildende Kunst sieht er als ein Ganzes  zusammen mit Architektur (Akademie bei Plischke), Bildhauerei (Akademie bei Wotruba und Avramidis) und Malerei. Alle drei Richtungen bestimmten nicht nur sein Studium, sondern seinen künstlerischen Weg.
Die bildende Kunst sieht er als ein Ganzes  zusammen mit Architektur (Akademie bei Plischke), Bildhauerei (Akademie bei Wotruba und Avramidis) und Malerei. Alle drei Richtungen bestimmten nicht nur sein Studium, sondern seinen künstlerischen Weg.
Traxl: „Objekte – von Brancusi bis Giacometti, von Chillida über Cragg bis Kapoor – demonstrieren beeindruckend jene Sprache, mit deren Hilfe Emotionen, Begehren und Macht durch Form gewordene Äußerungen im Alltag kommuniziert und zur Diskussion gestellt werden können. Das ist mein Ausgangspunkt für jede Art von gesellschaftlichem Diskurs. Angesichts einer bis ins Detail durchdesignten Umwelt, in der alle wahrnehmbaren Merkmale von Objekten, Räumen und Oberflächen auf bestimmte (emotionale) Äußerungen hin gestylt werden, ist eine Auseinandersetzung mit diesen Zeitphänomene genauso von zentraler Bedeutung wie die Frage, wie sich künstlerische Objekte in diesem Spannungsfeld verhalten können. Es wird zukünftig wieder wichtiger denn je sein, zu einer Objektbildhauerei zu finden, die die volle Plastizität zum Inhalt hat.  
Traxl: „Objekte – von Brancusi bis Giacometti, von Chillida über Cragg bis Kapoor – demonstrieren beeindruckend jene Sprache, mit deren Hilfe Emotionen, Begehren und Macht durch Form gewordene Äußerungen im Alltag kommuniziert und zur Diskussion gestellt werden können. Das ist mein Ausgangspunkt für jede Art von gesellschaftlichem Diskurs. Angesichts einer bis ins Detail durchdesignten Umwelt, in der alle wahrnehmbaren Merkmale von Objekten, Räumen und Oberflächen auf bestimmte (emotionale) Äußerungen hin gestylt werden, ist eine Auseinandersetzung mit diesen Zeitphänomene genauso von zentraler Bedeutung wie die Frage, wie sich künstlerische Objekte in diesem Spannungsfeld verhalten können. Es wird zukünftig wieder wichtiger denn je sein, zu einer Objektbildhauerei zu finden, die die volle Plastizität zum Inhalt hat.  
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=== Über Traxl ===
=== Über Traxl ===
 
[[File:„Shadow 2“, 200 x 150 cm, Kohle auf Leinen, 2019, Foto Traxl.jpg|thumb|]]
{{Zitat|In seiner Kunst ist Traxl von Anfang an auf der Suche nach jener Klarheit, die ohne die Einfachheit nicht auskommt. Es lässt sich nicht sagen, dass er lediglich konstruktive Tendenzen aufnimmt, es lässt sich auch nicht sagen, dass sich sein Werk an seinen Akademielehrern Wotruba und Avramidis ausrichtet, aber es lässt sich sagen, dass ihm das Konstruktive in der plastischen Kunst zutiefst entspricht, genauso wie die Fähigkeit zum eigenen Weg ohne Anbiederung an das jeweilige Aktuelle zu seinem Wesen gehört.  
{{Zitat|In seiner Kunst ist Traxl von Anfang an auf der Suche nach jener Klarheit, die ohne die Einfachheit nicht auskommt. Es lässt sich nicht sagen, dass er lediglich konstruktive Tendenzen aufnimmt, es lässt sich auch nicht sagen, dass sich sein Werk an seinen Akademielehrern Wotruba und Avramidis ausrichtet, aber es lässt sich sagen, dass ihm das Konstruktive in der plastischen Kunst zutiefst entspricht, genauso wie die Fähigkeit zum eigenen Weg ohne Anbiederung an das jeweilige Aktuelle zu seinem Wesen gehört.  
Zeilenableser von Jahren und Werken mögen ihm Perioden nachweisen und glauben, einen Rhythmus von „neu – wiedergefunden – erneuert…“ zu sehen. Das primär Monologische seiner Kunst lässt Erinnerungen zu, nimmt Fäden wieder auf, kommt beim Nachdenken über den Quader zu weiteren Einsichten, erprobt Rundungen, experimentiert mit Kreissegmenten und greift sogar ins Innere unverletzliche stereometrischer Formen ein, um die Kraft, die aus Verletzungen folgt, freizusetzen.
Zeilenableser von Jahren und Werken mögen ihm Perioden nachweisen und glauben, einen Rhythmus von „neu – wiedergefunden – erneuert…“ zu sehen. Das primär Monologische seiner Kunst lässt Erinnerungen zu, nimmt Fäden wieder auf, kommt beim Nachdenken über den Quader zu weiteren Einsichten, erprobt Rundungen, experimentiert mit Kreissegmenten und greift sogar ins Innere unverletzliche stereometrischer Formen ein, um die Kraft, die aus Verletzungen folgt, freizusetzen.
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=== Ausstellungen (Auswahl) ===
=== Ausstellungen (Auswahl) ===
 
[[File:„Shape & Shadow“, 60 x 1500 x 30 cm, Eisen bemalt, 2010, Foto Wurm.jpg|thumb|]]
* 2019  Projekt “Diagnose Kunst”, BKH Reutte   
* 2019  Projekt “Diagnose Kunst”, BKH Reutte   
* 2018  Galerie Theodor von Hörman, Imst   
* 2018  Galerie Theodor von Hörman, Imst   
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=== Öffentliche und private Aufträge ===
=== Öffentliche und private Aufträge ===
 
[[File:VOG Obstgenossenschaft Terlan, 10x10m, Stahl teils vergoldet, 1999, Foto Abber.jpg|thumb|]]
* 2020  Skulptur Naka Karuizawa Japan (priv)   
* 2020  Skulptur Naka Karuizawa Japan (priv)   
* 2009  Entwurf Freilicht-Theater, San Giovanni d’Asso – Toscana (nicht realisiert)   
* 2009  Entwurf Freilicht-Theater, San Giovanni d’Asso – Toscana (nicht realisiert)   
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