Augustin Heuerling: Unterschied zwischen den Versionen

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== Leben ==
== Leben ==
Augustin Heuerling war bis 1434 in Steinach ansässig, danach übersiedelte er nach Matrei, wo er um 1440 als Bürger belegt ist.<ref name ="Wallnöfer270"/> 1447 und 1448 war er Richter von Matrei.<ref name ="Wallnöfer271">vgl. Adelina Wallnöfer: ''Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol'', 2017, S. 271</ref> Am 23. September 1453 wurde er, gemeinsam mit [[Hans Staud]] von Obernberg-[[Gries am Brenner|Vinaders]], von Christian Hueber, dem Richter des Gerichtes Matrei, bevollmächtigt, dieses auf dem "gemainen" Landtag zu [[Innsbruck]] zu vertreten.<ref name ="Wallnöfer269"/> 1454 kam es zu Besitzstreitigkeiten zwischen dem Markt Matrei und den Kirchenpröpsten der Nikolauskapelle in [[Obernberg am Brenner]], zu denen [[Hans Staud]] gehörte. In diesem fungierte Augustin Heuerling als Sprecher für den Markt Matrei, gemeinsam mit anderen Bürgern aus Matrei, darunter [[Heinrich Narr]].<ref name ="Wallnöfer272"/> Im Verzeichnis der auf dem Landtag zu [[w:Bozen|Bozen]] vom 17. Jänner 1468 vertretenen Gerichte und ihrer Boten scheint Augustin Heuerling auf.<ref name ="Wallnöfer269"/> Mit Heinrich Narr vertrat er 1472 die Interessen von Matrei in einem Streit mit der Stadt [[w:Merano|Meran]] um Zollrechte in Steinach.<ref name ="Wallnöfer272"/> 1473 Kirchpropst der Kirche auf der Waldrast in der Pfarrei Matrei.<ref name ="Wallnöfer271"/> 1478 war Augustin Heuerling Oberpfleger"<ref group="A">Die mittelalterliche Bezeichnung "Pflege" in Bezug auf Gebäude und Einrichtungen bedeutet deren Verwaltung. Der Spitalpfleger bezeichnete damals den Verwalter des Spitals.</ref> des Spitals zu Matrei.<ref>vgl. Adelina Wallnöfer: ''Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol'', 2017, S. 271f.</ref>
Augustin Heuerling war bis 1434 in Steinach ansässig, danach übersiedelte er nach Matrei, wo er um 1440 als Bürger belegt ist.<ref name ="Wallnöfer270"/> 1447 und 1448 war er Richter von Matrei.<ref name ="Wallnöfer271">vgl. Adelina Wallnöfer: ''Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol'', 2017, S. 271</ref> Am 23. September 1453 wurde er, gemeinsam mit [[Hans Staud]] von Obernberg-[[Gries am Brenner|Vinaders]], von Christian Hueber, dem Richter des Gerichtes Matrei, bevollmächtigt, dieses auf dem "gemainen" Landtag zu [[Innsbruck]] zu vertreten.<ref name ="Wallnöfer269"/> Hans Staud gehörte zu den Kirchenpröpsten der Nikolauskapelle in [[Obernberg am Brenner]], mit denen der Markt Matrei 1454 einen Streit um den Besitz von zwei Äckern austrug. In diesem fungierte Augustin Heuerling als Sprecher für den Markt Matrei, gemeinsam mit anderen Bürgern aus Matrei, darunter [[Heinrich Narr]].<ref name ="Wallnöfer272"/> Im Verzeichnis der auf dem Landtag zu [[w:Bozen|Bozen]] vom 17. Jänner 1468 vertretenen Gerichte und ihrer Boten wird er als Gerichtsbote genannt.<ref name ="Wallnöfer269"/> Mit Heinrich Narr vertrat er 1472 die Interessen von Matrei in einem Streit mit der Stadt [[w:Merano|Meran]] um Zollrechte in Steinach.<ref name ="Wallnöfer272"/> 1473 Kirchpropst der Kirche auf der Waldrast in der Pfarrei Matrei.<ref name ="Wallnöfer271"/> 1478 war Augustin Heuerling Oberpfleger"<ref group="A">Die mittelalterliche Bezeichnung "Pflege" in Bezug auf Gebäude und Einrichtungen bedeutet deren Verwaltung. Der Spitalpfleger bezeichnete damals den Verwalter des Spitals.</ref> des Spitals zu Matrei.<ref>vgl. Adelina Wallnöfer: ''Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol'', 2017, S. 271f.</ref>


Augustin Heuerling besaß den Sigreidhof in Steinach und außerdem zahlreiche Wirtschaftsgüter in Matrei und dessen Umgebung, die er landwirtschaftlich nutzte, darunter einen Hof in Schöfens, den Kircherhof und den Sennhof in Mützens. Daneben war er im Handels- und Transportwesen tätig.<ref name ="Wallnöfer270"/> Von seiner Großmutter und Anton Heuerling hatte er einen Anspruch auf das "Lehensrecht am dritten Vorwagen" geerbt, eine Erlaubnis, Trockengut vom Zoll von Lueg (heute Teil der Gemeinde [[Gries am Brenner]]) nach [[w:Sterzing|Sterzing]] und Matrei transportieren zu dürfen, das auch seinen Sigreidhof in Steinach einschloss. Dieses war 1422 an Hans Hörndl, damals Richter zu Matrei, verliehen worden. Erst 1449 wurde er mit diesem Recht durch [[Siegmund (Österreich-Tirol)|Herzog Siegmund von Österreich]] erneut belehnt.<ref name ="Wallnöfer270"/> Nach seinem Tod wurde 1497 sein Sohn Hans mit diesem Recht belehnt, das dann bis 1591 in seiner Familie verblieb.<ref name ="Wallnöfer272"/>  
Augustin Heuerling besaß den Sigreidhof in Steinach und außerdem zahlreiche Wirtschaftsgüter in Matrei und dessen Umgebung, die er landwirtschaftlich nutzte, darunter einen Hof in Schöfens, den Kircherhof und den Sennhof in Mützens. Daneben war er im Handels- und Transportwesen tätig.<ref name ="Wallnöfer270"/> Von seiner Großmutter und Anton Heuerling hatte er einen Anspruch auf das "Lehensrecht am dritten Vorwagen" geerbt, eine Erlaubnis, Trockengut vom Zoll von Lueg (heute Teil der Gemeinde [[Gries am Brenner]]) nach [[w:Sterzing|Sterzing]] und Matrei transportieren zu dürfen, das auch seinen Sigreidhof in Steinach einschloss. Dieses war 1422 an Hans Hörndl, damals Richter zu Matrei, verliehen worden. Erst 1449 wurde er mit diesem Recht durch [[Siegmund (Österreich-Tirol)|Herzog Siegmund von Österreich]] erneut belehnt.<ref name ="Wallnöfer270"/> Nach seinem Tod wurde 1497 sein Sohn Hans mit diesem Recht belehnt, das dann bis 1591 in seiner Familie verblieb.<ref name ="Wallnöfer272"/>  
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