48.827
Bearbeitungen
KKeine Bearbeitungszusammenfassung |
K (→Leben) |
||
Zeile 8: | Zeile 8: | ||
Der Gerichtsbote Oswald Schreier könnte vielleicht mit jenem Oswald Schreier ident sein, der um 1460 in [[Inzing]] ansässig war und dort eine Hofstätte mit einem Krautgarten erbaute, welche zum Stamser Meierhof von Inzing gehörte. Relativ wahrscheinlich ist er jenem Oswald Schreier ident, welcher 1470 in einer Zeugenreihe als Amtmann zu Imst aufgelistet wird.<ref name ="Wallnöfer399"/> Am 10. Juni 1484 wurde Oswald Schreier als Gerichtsbote, gemeinsam mit [[Hans Metzger]], von landesfürstlichen Gericht Imst auf den Landtag in [[Hall in Tirol|Hall]] entsendet.<ref>vgl. Adelina Wallnöfer: ''Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol'', 2017, S. 324 und 399</ref> 1485 beglaubigte er mit seinem eigenen Siegel den Revers von Jakob Stifter vom Stifterhof in Dormitz an das Stift Stams. Im selben Jahr wurde er außerdem als Zeuge für die Bestätigung eines Wiederkaufrechtes zu einem Hof in [[Axams]] genannt.<ref name ="Wallnöfer399"/> Auf der Gerichtsebene des Gerichtes Imst war Oswald Schreier auch in übergemeindliche Interessenskonflikte eingebunden, so gehörte er zum Beispiel 1490 zu den Zeugen, in deren Anwesenheit das Inventars der landesfürstlichen "Pflege"<ref group="A">Die mittelalterliche Bezeichnung "Pflege" in Bezug auf Burgen bedeutet die Verwaltung einer Burg. Der Burgpfleger war für diese Burg und die dazugehörige Herrschaft, zuständig, er hatte aber, im Unterschied zu einer Belehnung oder Verpfändung, keine Besitzrechte an dieser.</ref> der [[w:Ruine Sigmundsburg|Burg Sigmundsberg]] (heute Teil der Gemeinde Nassereith) aufgenommen wurde.<ref name ="Wallnöfer400">vgl. Adelina Wallnöfer: ''Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol'', 2017, S. 400</ref> | Der Gerichtsbote Oswald Schreier könnte vielleicht mit jenem Oswald Schreier ident sein, der um 1460 in [[Inzing]] ansässig war und dort eine Hofstätte mit einem Krautgarten erbaute, welche zum Stamser Meierhof von Inzing gehörte. Relativ wahrscheinlich ist er jenem Oswald Schreier ident, welcher 1470 in einer Zeugenreihe als Amtmann zu Imst aufgelistet wird.<ref name ="Wallnöfer399"/> Am 10. Juni 1484 wurde Oswald Schreier als Gerichtsbote, gemeinsam mit [[Hans Metzger]], von landesfürstlichen Gericht Imst auf den Landtag in [[Hall in Tirol|Hall]] entsendet.<ref>vgl. Adelina Wallnöfer: ''Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol'', 2017, S. 324 und 399</ref> 1485 beglaubigte er mit seinem eigenen Siegel den Revers von Jakob Stifter vom Stifterhof in Dormitz an das Stift Stams. Im selben Jahr wurde er außerdem als Zeuge für die Bestätigung eines Wiederkaufrechtes zu einem Hof in [[Axams]] genannt.<ref name ="Wallnöfer399"/> Auf der Gerichtsebene des Gerichtes Imst war Oswald Schreier auch in übergemeindliche Interessenskonflikte eingebunden, so gehörte er zum Beispiel 1490 zu den Zeugen, in deren Anwesenheit das Inventars der landesfürstlichen "Pflege"<ref group="A">Die mittelalterliche Bezeichnung "Pflege" in Bezug auf Burgen bedeutet die Verwaltung einer Burg. Der Burgpfleger war für diese Burg und die dazugehörige Herrschaft, zuständig, er hatte aber, im Unterschied zu einer Belehnung oder Verpfändung, keine Besitzrechte an dieser.</ref> der [[w:Ruine Sigmundsburg|Burg Sigmundsberg]] (heute Teil der Gemeinde Nassereith) aufgenommen wurde.<ref name ="Wallnöfer400">vgl. Adelina Wallnöfer: ''Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol'', 2017, S. 400</ref> | ||
Oswald Schreier dürfte in Nassereith landwirtschaftlich genutzte Güter besessen haben, allerdings gibt es dazu nur Hinweise, aber keine urkundlichen Belege. 1483 verkaufte aber der [[w:Burggrafenamt|Burggraf]]<ref group="A">Der Burggraf war der Verwalter des Burggrafenamtes. Mit diesem wurde | Oswald Schreier dürfte in Nassereith landwirtschaftlich genutzte Güter besessen haben, allerdings gibt es dazu nur Hinweise, aber keine urkundlichen Belege. 1483 verkaufte aber der [[w:Burggrafenamt|Burggraf]]<ref group="A">Der Burggraf war der Verwalter des Burggrafenamtes. Mit diesem wurde in der Grafschaft Tirol während des Mittelalters jener Teil des Etschtals um die Stadt [[w:Merano|Meran]] im heutigen Südtirol bezeichnet. Dieses Gebiet galt als das Kerngebiet der Grafschaft. Es war damals ein eigener Verwaltungsbezirk. Der Name Burggrafenamt wird darauf zurückgeführt, dass das Gebiet direkt dem Burggrafen zu Tirol, also dem landesfürstliche Verwalter der [[w:Schloss Tirol|Burg Tirol]], unterstellt war.</ref> Konrad mit seiner Ehefrau Hans Sprenger, dem damaligen Pfleger auf [[Burgruine Fragenstein|Fragenstein]], den Dornacker neben dem Stifterhof in Dormitz, für welchen Oswald Schreier zinste. 1462 war Oswald Schreier Zeuge einer Kundschaft, die der Landrichter von [[w:Merano|Meran]] über einen Hof im Gemeindegebiet von [[w:Algund|Algund]]<ref group="A">Algund, heute Lagundo, gehört seit 1919 zu [[w:Italien|Italien]].</ref> aufnahm, was Indiz dafür ist, dass sich der Gerichtsbote öfter im Burggrafenamt aufgehalten hat.<ref name ="Wallnöfer400"/> | ||
== Literatur == | == Literatur == |
Bearbeitungen