Konrad Hölzler der Jüngere: Unterschied zwischen den Versionen

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== Leben ==
== Leben ==
Konrad Hölzler der Jüngere war Kaufmann, verbrachte aber die meiste Zeit seines Lebens in landesfürstlichen und städtischen Diensten. Von 1442 bis zu seinem Tod war er Pfandherr des [[Herzogenburg|Marktes Herzogenburg]]. Zu seinen landesfürstlichen Verpflichtungen gehörten die Stellen als Pfleger für die Schlösser zu [[Neulengbach]] (1442-1446) und [[Laxenburg]] (1468-1478) und der Posten eines [[w:Hubprobst|Hubmeisters]] im [[w:Erzherzogtum Österreich|Herzogtum Österreich (später Österreich unter der Enns)]] (1452/1453, 1455-1457, 1472-1477).<ref name ="Czeike"/>  
Konrad Hölzler der Jüngere war Kaufmann, verbrachte aber die meiste Zeit seines Lebens in landesfürstlichen und städtischen Diensten. Von 1442 bis zu seinem Tod war er Pfandherr des [[Herzogenburg|Marktes Herzogenburg]], damals ein Besitz des Stiftes Formbach<ref name ="Zajic18">vgl. Andreas Zajic: ''Große Herren und Aufsteiger, 2017, S. 18</ref>. Zu seinen landesfürstlichen Verpflichtungen gehörten die Stellen als Pfleger für die Schlösser zu [[Neulengbach]] (1442-1446) und [[Laxenburg]] (1468-1478) und der Posten eines [[w:Hubprobst|Hubmeisters]] im [[w:Erzherzogtum Österreich|Herzogtum Österreich (später Österreich unter der Enns)]] (1452/1453, 1455-1457, 1472-1477).<ref name ="Czeike"/>  


1452, 1466 und 1468 war er Ratsherr der Stadt Wien, 1450/1451 und 1455 Bürgermeister.<ref name ="perger">vgl. Richard Perger: ''Die Wiener Ratsbürger 1396–1526'', 1988, S. 214</ref>. Im Dezember 1451 wurde er als Bürgermeister "ausgetauscht", nachdem sich die Stadt Wien dem [[Mailberger Bund]] angeschlossen hatte.<ref>vgl. [[w:Ferdinand Opll|Ferdinand Opll]]: ''Nachrichten aus dem mittelalterlichen Wien'': Zeitgenossen berichten. Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 1995, ISBN 978-3-205-98372-9, S. 146</ref> Unter der "Herrschaft" von [[Ladislaus Postumus|König Ladislaus Postumus]] zählte er zu den Hauptstützen des [[Ulrich II. (Cilli)|Grafen Ulrich II. von Cilli]] und war ein Gegner von dessen politischen Gegenspieler [[w:Ulrich von Eitzing|Ulrich von Eitzing]]<ref>vgl. {{Czeike|1|576||Ulrich II. von Cilli}}</ref>. Nach der Historia Austrialis von [[w:Pius II.|Enea Silvio de Piccolomini]] soll er als Bürgermeister 1451 gemeinsam mit dem Rat den "Kreuzzugprediger" [[w:Johannes Capistranus|Johannes de Capestrano]], der sich damals im Herzogtum Österreich aufhielt, nach Wien eingeladen haben.<ref>vgl. [[w:Ferdinand Opll|Ferdinand Opll]]: ''Nachrichten aus dem mittelalterlichen Wien'': Zeitgenossen berichten. Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 1995, ISBN 978-3-205-98372-9, S. 143ff.</ref>
1452, 1466 und 1468 war er Ratsherr der Stadt Wien, 1450/1451 und 1455 Bürgermeister.<ref name ="perger">vgl. Richard Perger: ''Die Wiener Ratsbürger 1396–1526'', 1988, S. 214</ref>. Im Dezember 1451 wurde er als Bürgermeister "ausgetauscht", nachdem sich die Stadt Wien dem [[Mailberger Bund]] angeschlossen hatte.<ref>vgl. [[w:Ferdinand Opll|Ferdinand Opll]]: ''Nachrichten aus dem mittelalterlichen Wien'': Zeitgenossen berichten. Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 1995, ISBN 978-3-205-98372-9, S. 146</ref> Nach der Historia Austrialis von [[w:Pius II.|Enea Silvio de Piccolomini]] soll er als Bürgermeister 1451 gemeinsam mit dem Rat den "Kreuzzugprediger" [[w:Johannes Capistranus|Johannes de Capestrano]], der sich damals im Herzogtum Österreich aufhielt, nach Wien eingeladen haben.<ref>vgl. [[w:Ferdinand Opll|Ferdinand Opll]]: ''Nachrichten aus dem mittelalterlichen Wien'': Zeitgenossen berichten. Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 1995, ISBN 978-3-205-98372-9, S. 143ff.</ref>


1457-1459 war er wegen angeblicher Unregelmäßigkeiten, vermutlich aber aus politischen Gründen, in Haft, wurde dann aber rehabilitiert. Wegen des Vermögensverlusts musste er jedoch zeitweilig das Wiener Bürgerrecht zurücklegen, sodass er erst seit 1466 wieder dem Stadtrat angehören konnte. Noch 1475 findet sich sein Name unter den Genannten des [[Kärntnerviertel (Wien)|Kärntnerviertels]]<ref name ="Czeike"/>
Unter der "Herrschaft" von [[Ladislaus Postumus|König Ladislaus Postumus]] zählte er zu den Hauptstützen des [[Ulrich II. (Cilli)|Grafen Ulrich II. von Cilli]] und war ein Gegner von dessen politischen Gegenspieler [[w:Ulrich von Eitzing|Ulrich von Eitzing]]<ref>vgl. {{Czeike|1|576||Ulrich II. von Cilli}}</ref>. 1457 wurde von König Ladislaus wegen angeblicher Unregelmäßigkeiten, vermutlich aber aus politischen Gründen, in Haft genommen. Nach dessen Tod zunächst weiterhin von [[Friedrich III. (HRR)|Kaiser Friedrich III.]] in Haft gehalten, wurde er erst 1459 wieder freigelassen, im Jahr darauf aber vollständig rehabilitiert. Wegen des Vermögensverlusts musste er jedoch zeitweilig das Wiener Bürgerrecht zurücklegen, sodass er erst seit 1466 wieder dem Stadtrat angehören konnte. Noch 1475 findet sich sein Name unter den Genannten des [[Kärntnerviertel (Wien)|Kärntnerviertels]]<ref name ="Czeike"/>


Nach seinem Tod wurde Konrad Hölzler im Wiener Stephansdom beigesetzt. In seinem letzten Testament am 5. Mai 1478 hinterließ er dem [[Hieronymuskloster (Wien)|Büßerinnenhaus St. Hieronymus in Wien]] eine reiche Stiftung.<ref name ="Czeike"/>
Nach seinem Tod wurde Konrad Hölzler im Wiener Stephansdom beigesetzt. In seinem letzten Testament am 5. Mai 1478 hinterließ er dem [[Hieronymuskloster (Wien)|Büßerinnenhaus St. Hieronymus in Wien]] eine reiche Stiftung.<ref name ="Czeike"/>
== Konrad Hölzler und Pöggstall ==
1450 kaufte Konrad Hölzler von den [[Christoph II. von Liechtenstein-Nikolsburg|Liechtesteinern]] die Burg Pöggstall "samt Zubehör". Im selben Jahr wurde er mit dieser von Friedrich III. belehnt, der damals als Vormund für [[Ladislaus Postumus|König Ladislaus]] das [[Herzogtum Österreich]] regierte. Im Folgejahr erwarb Konrad Hölzler gemeinsam mit seiner Mutter und seinen jüngeren Brüdern von Friedrich III. das Recht, in  Pöggstall am Tag des Heiligen Ägydius (1. September) einen Jahrmarkt abhalten zu dürfen und wenig später das Recht zur Abhaltung eines Wochenmarktes. Die Belehnungen des späteren Kaisers wurden von König Ladislaus 1456 bestätigt. Im Herbst des Folgejahres eröffnete dieser jedoch, im Zusammenhang mit der Verhaftung von Konrad Hölzler, einen Kriegszug gegen diesem, bei welchem die Burg Pöggstall belagert wurde. Nach dem Tod von König Ladislaus und seiner Aussöhnung mit Friedrich III. als dessen Nachfolger wurde Konrad Hölzler von diesem erneut mit der Burg und der Herrschaft Pöggstall belehnt.<ref>vgl. Andreas Zajic: ''Große Herren und Aufsteiger, 2017, S. 18f.</ref>


== Ehrungen ==
== Ehrungen ==
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== Literatur ==
== Literatur ==
* {{Czeike|3|259||Hölzler, Konrad (der Jüngere)}} [https://www.digital.wienbibliothek.at/wbrobv/content/pageview/1114377 digital]  
* {{Czeike|3|259||Hölzler, Konrad (der Jüngere)}} [https://www.digital.wienbibliothek.at/wbrobv/content/pageview/1114377 digital]  
* Andreas Zajic: ''Große Herren und Aufsteiger, Fürstendiener und Hochverräter - Bausteine zur einer Nutzergeschichte von Schloss und Herrschaft Pöggstall''. In: Peter Aichinger-Rosenberger - Andreas Zajic (Hrsg.): ''Menschen und Denkmale''. Schloss Pöggstall. Adelige Residenz zwischen Region und Kaiserhof (= Katalog des Landesmuseums. Neue Folge. Nr. 537). Verlag Bibliothek der Provinz, Weitra, 2017. ISBN 978-3-99028-710-1. S. 13-51


== Weblinks ==
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