Leonhard von Görz-Tirol: Unterschied zwischen den Versionen

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== Herrschaften ==
== Herrschaften ==
1459 verkaufte Graf Leonhard, gemeinsam mit seinem Bruder Johann, die von seiner Großmutter geerbte Grafschaft Kirchberg an Vogt Ulrich (IX.) von Matsch.<ref>vgl. Wilhelm Baum: Die Grafen von Görz, 2000, S. 248</ref> Nach Johanns Tod (1862) herrschte er als (gefürsteter) Graf von Görz über jene Grafschaften und Herrschaften, die nach dem [[Cillier Erbstreit#Frieden von Pusarnitz|"Friedensvertrag von Pusarnitz"]] (25. Jänner 1460) unter der Herrschaft seiner Familie geblieben waren, darunter über die Grafschaft Lienz, die er durch den [[Aufstand der Holzknechte]] (1462/63) zurückgewinnen konnte.
1459 verkaufte Graf Leonhard, gemeinsam mit seinem Bruder Johann, die von seiner Großmutter geerbte Grafschaft Kirchberg an Vogt Ulrich (IX.) von Matsch.<ref>vgl. Wilhelm Baum: Die Grafen von Görz, 2000, S. 248</ref> Nach Johanns Tod (1862) herrschte er als (gefürsteter) Graf von Görz über jene Grafschaften und Herrschaften, die nach dem [[Cillier Erbstreit#Frieden von Pusarnitz|"Friedensvertrag von Pusarnitz"]] (25. Jänner 1460) unter der Herrschaft seiner Familie geblieben waren, darunter über die Grafschaft Lienz, die er durch den [[Aufstand der Holzknechte]] (1462/63) zurückgewinnen konnte.
1497 schloss Leonhard mit dem späteren [[Maximilian I. (HRR)|Kaiser Maximilian I.]] einen Tauschvertrag, in dem er die früheren Besitzungen im heutigen Oberkärnten als Lehen zurückerhielt und dafür alte "Görzer Besitzungen" im [[w:Friaul|Friaul]] an Maximilian abtrat. Dieser Tausch dürfte sich gegen die Republik Venedig gerichtet haben, welche Maximilian ihren Besitz streitig machte.<ref name ="Antenhofer40">vgl. Christina Antenhofer: ''Briefe zwischen Süd und Nord''. Die Hochzeit und Ehe von Paula de Gonzaga und Leonhard von Görz im Spiegel der fürstlichen Kommunikation (1473-1500) (= Schlern-Schriften 336). Universitätsverlag Wagner, Innsbruck, 2007. ISBN 978-3-7030-0433-9. S. 40</ref>


== Leben ==
== Leben ==
Im [[Cillier Erbstreit]] unterstützte Leonhard seinen Bruder Johann, in den Folgejahren gehörte er gewöhnlich den "Allianzen" gegen [[Friedrich III. (HRR)|Kaiser Friedrich III.]] an. Um 1469 scheint es dann zu einem Ausgleich gekommen zu sein, bei der "[[Andreas Baumkircher#Baumkircher Fehde|Baumkircher Fehde]]" soll er als kaiserlicher Feldhauptmann auf der Seite des Kaisers gekämpft haben.<ref name ="heinig221">vgl. Paul-Joachim Heinig: ''Kaiser Friedrich III. (1440–1493) in seiner Zeit'', 1993, Bd. 1, S. 221</ref> Eine tatsächliche Aussöhnung mit den Herzögen von Österreich dürfte sich aber erst unter dem späteren [[Maximilian I. (HRR)|Kaiser Maximilian I.]] angebahnt haben. Politisch versuchte Leonhard die durch den Frieden von Pusarnitz verloren gegangenen Herrschaften im Herzogtum Kärnten von Kaiser Friedrich III. wieder zurückzugewinnen und ebenso weitere Besitzungen, die inzwischen an die [[w:Republik Venedig|Republik Venedig]] gefallen waren. Daneben hatte er sich mit häufigen Türkeneinfällen zu befassen.<ref name ="Antenhofer40">vgl. Christina Antenhofer: ''Briefe zwischen Süd und Nord''. Die Hochzeit und Ehe von Paula de Gonzaga und Leonhard von Görz im Spiegel der fürstlichen Kommunikation (1473-1500) (= Schlern-Schriften 336). Universitätsverlag Wagner, Innsbruck, 2007. ISBN 978-3-7030-0433-9. S. 40</ref>
Im [[Cillier Erbstreit]] unterstützte Leonhard seinen Bruder Johann, in den Folgejahren gehörte er gewöhnlich den "Allianzen" gegen [[Friedrich III. (HRR)|Kaiser Friedrich III.]] an. Um 1469 scheint es dann zu einem Ausgleich gekommen zu sein, bei der "[[Andreas Baumkircher#Baumkircher Fehde|Baumkircher Fehde]]" soll er als kaiserlicher Feldhauptmann auf der Seite des Kaisers gekämpft haben.<ref name ="heinig221">vgl. Paul-Joachim Heinig: ''Kaiser Friedrich III. (1440–1493) in seiner Zeit'', 1993, Bd. 1, S. 221</ref> Eine tatsächliche Aussöhnung mit den Herzögen von Österreich dürfte sich aber erst nach Friedrichs Tod unter König Maximilian I. angebahnt haben. Politisch versuchte Leonhard die durch den Frieden von Pusarnitz verloren gegangenen Herrschaften im Herzogtum Kärnten von Kaiser Friedrich wieder zurückzugewinnen und ebenso weitere Besitzungen, die inzwischen an die [[w:Republik Venedig|Republik Venedig]] gefallen waren. Daneben hatte er sich mit häufigen Türkeneinfällen zu befassen.<ref name ="Antenhofer40"/>
 
In seinen letzten Lebensjahren war Leonhard gesundheitlich schwer angeschlagen und wurde von König Maximilian und der Republik Venedig, die ihn beide zu beerben hoffte, regelrecht umlauert. Seit 1497 kam es mehrmals zu Todesmeldungen.<ref>vgl. Christina Antenhofer: ''Briefe zwischen Süd und Nord''. Die Hochzeit und Ehe von Paula de Gonzaga und Leonhard von Görz im Spiegel der fürstlichen Kommunikation (1473-1500) (= Schlern-Schriften 336). Universitätsverlag Wagner, Innsbruck, 2007. ISBN 978-3-7030-0433-9. S. 40f.</ref>


== Orte mit Bezug zu Graf Leonhard in der heutigen Republik Österreich ==
== Orte mit Bezug zu Graf Leonhard in der heutigen Republik Österreich ==
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[[File:Gonzaga Brauttruhe gross 02.jpg|thumb|Szenen von Andrea Mantegna und Bartolomeo Melioli. Es handelt sich um Reliefe auf den Vorderseiten von zwei aus Eichenholz gefertigten Brauttruhen, die Teil der Mitgift von Leonhards Ehefrau Paula von Gonzaga waren]]
[[File:Gonzaga Brauttruhe gross 02.jpg|thumb|Szenen von Andrea Mantegna und Bartolomeo Melioli. Es handelt sich um Reliefe auf den Vorderseiten von zwei aus Eichenholz gefertigten Brauttruhen, die Teil der Mitgift von Leonhards Ehefrau Paula von Gonzaga waren]]
=== Kärnten ===
=== Kärnten ===
* [[Klagenfurt]] / [[Millstatt]]:  
* [[Klagenfurt]] / [[Millstatt]]: Die Brauttruhen gelangten nach 1495/96 in den Besitz des [[St. Georgs-Ritterordens]] und befanden sich danach im Stift Millstatt, das 1598 von den Jesuiten übernommen wurde. 1869 schenkte das k.k. Finanzministerium die Reliefs dieser Truhen dem "Kärntner Geschichtsverein". Eine Truhe hat sich nicht erhalten, eine weitere befindet sich heute wieder in Millstatt und ist im dortigen Stiftsmuseum ausgestellt. Die Originale befinden sich im Landesmuseum Kärnten.
Die Brauttruhen gelangten nach 1495/96 in den Besitz des [[St. Georgs-Ritterordens]] und befanden sich danach im Stift Millstatt, das 1598 von den Jesuiten übernommen wurde. 1869 schenkte das k.k. Finanzministerium die Reliefs dieser Truhen dem "Kärntner Geschichtsverein". Eine Truhe hat sich nicht erhalten, eine weitere befindet sich heute wieder in Millstatt und ist im dortigen Stiftsmuseum ausgestellt. Die Originale befinden sich im Landesmuseum Kärnten.


=== Tirol ===
=== Tirol ===
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