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[[File:Altarraum Kaisersteinbrucher Kirche.jpg|mini|hochkant=1.3|Altarraum 1925, Hochaltar mit „Maria Himmelfahrt“]] | [[File:Altarraum Kaisersteinbrucher Kirche.jpg|mini|hochkant=1.3|Altarraum 1925, Hochaltar mit „Maria Himmelfahrt“]] | ||
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{{Zitat|Inmitten des Ortes stand die Kirche mit kunstvollem Vorhof und prächtigen Steinaltären, von den Steinmetzen selbst erbaut. Die innere Ausstattung zeugte vom hohen Kunstverständnis der Siedler. Kanzel und Stühle waren geschnitzt, an den Fenstern herrliche Glasmalereien. Die Altäre schmückten Kopien aus dem Vatikan, von der Hand berühmter italienischer Künstler. Mächtige Glocken verkündeten weithin die Ehre Gottes und den Dank der Menschen an ihren Schöpfer. Neben der Kirche stand ein großer Ziehbrunnen mit kunstvoll geschnitztem Dach und von einer Steinmauer umgeben.| | {{Zitat|Inmitten des Ortes stand die Kirche mit kunstvollem Vorhof und prächtigen Steinaltären, von den Steinmetzen selbst erbaut. Die innere Ausstattung zeugte vom hohen Kunstverständnis der Siedler. Kanzel und Stühle waren geschnitzt, an den Fenstern herrliche Glasmalereien. Die Altäre schmückten Kopien aus dem Vatikan, von der Hand berühmter italienischer Künstler. Mächtige Glocken verkündeten weithin die Ehre Gottes und den Dank der Menschen an ihren Schöpfer. Neben der Kirche stand ein großer Ziehbrunnen mit kunstvoll geschnitztem Dach und von einer Steinmauer umgeben.|Kaisersteinbrucher Kirche}} | ||
{{Zitat|Zu Weihnachten gingen nach alter Sitte die Eltern in den Stall. Vater trug einen Weihrauchkessel und segnete die Tiere. Keine Krippe blieb leer. Die ganze Familie zog mit von Stall zu Stall. Dann kamen unsere Hirten, klopften mit den Peitschenstielen an die Tür um kundzutun, dass Christus geboren wurde. Vor Mitternacht fingen die Glocken an zu läuten und wir zogen alle mit unseren Laternen zu einer uralten Feldkapelle, um von dort, gesammelt, in die durch unzählige Kerzen erhellte Kirche einzuziehen, die erfüllt war vom Gebraus der Orgel und vom Chorgesang. Nach diesem Einzug hörten wir gemeinsam die Weihnachtsmette.|Weihnachten}} | |||
Das war KStb. in meinen Jugendjahren, in den Jahren seiner höchsten Blüte u. des Wohlstandes. Der erste Schicksalsschlag war die Erfindung des Zementes, der unseren Baustoff stark verdrängte. Langsam wurden sie Steinbrüche stillgelegt. Die jungen Steinmetzmeister und Gesellen wanderten mit ihren Familien ab, neuen Erwerbsquellen entgegen. Nach unserem Stein wurde nicht mehr gefragt. Dann kam der Erste Weltkrieg und mit ihm die endlose Not u. Verarmung, der Zusammenbruch der Monarchie und die Abtrennung meiner Heimat vom Stammlande Österreich. In Ungarn regierte Kuhn Bela und seine Freischärler zogen gegen Kaisersteinbruch. Sie wurden jedoch unter schweren Kämpfen wieder aus der Gegend vertrieben. Verstärkt konnten die Freischärler später den Ort besetzen und verfügten als Rache die Erschießung jedes zehnten Ortsbewohners. Um dieses Schicksal abzuwenden, vereinigten sich die Meister, sammelten alles Hab und Gut, das noch aufzufinden war und lieferten es an den Freischärlerhauptmann ab, welcher darauf von der geplanten Erschießung absah, und mit seinen Truppen die Gegend verließ. Somit war die gänzliche Verarmung des Ortes eingetreten. (> Ferdinand Amelin, Karl Malinka) Als Kinder sangen wir Gut u. Blut für Vaterland u. jetzt mußten wir, als gereifte Menschen, unsere Treue zu Ö. durch die Tat beweisen. | |||
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