Landgasthof zur Cholerakapelle (Helenental): Unterschied zwischen den Versionen

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Im Jahr 1905 erwarb Max Wickerhauser das Hotel "Stadt Baden" in der Alleegasse in Baden (heute: Rainer-Ring).<ref>vgl. [http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=bzt&datum=19050603&query=%22Cholerakapelle%22&ref=anno-search&seite=4 Hotel-Übernahme]. In: ''Badener Zeitung'', 3. Juni 1905, S. 4 (Online bei [[ANNO – AustriaN Newspapers Online|ANNO]])</ref>. Daraufhin verkaufte er den Gasthof zur Cholerakapelle an Markus und Rosa Senftner<ref>vgl. [http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=bzt&datum=19050405&query=%22Cholerakapelle%22&ref=anno-search&seite=4 Verkauf der Cholerakapellen-Restauration]. In: ''Badener Zeitung'', 5. April 1905, S. 4 (Online bei [[ANNO – AustriaN Newspapers Online|ANNO]])</ref>.  
Im Jahr 1905 erwarb Max Wickerhauser das Hotel "Stadt Baden" in der Alleegasse in Baden (heute: Rainer-Ring).<ref>vgl. [http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=bzt&datum=19050603&query=%22Cholerakapelle%22&ref=anno-search&seite=4 Hotel-Übernahme]. In: ''Badener Zeitung'', 3. Juni 1905, S. 4 (Online bei [[ANNO – AustriaN Newspapers Online|ANNO]])</ref>. Daraufhin verkaufte er den Gasthof zur Cholerakapelle an Markus und Rosa Senftner<ref>vgl. [http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=bzt&datum=19050405&query=%22Cholerakapelle%22&ref=anno-search&seite=4 Verkauf der Cholerakapellen-Restauration]. In: ''Badener Zeitung'', 5. April 1905, S. 4 (Online bei [[ANNO – AustriaN Newspapers Online|ANNO]])</ref>.  


=== Das Gasthaus im Besitz der Familie Lindner ===
=== Das Gasthaus 20. Jahrhundert ===
Nachdem Markus Senftner zwei Jahre später Konkurs anmelden musste<ref>vgl. [http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=bzt&datum=19070608&query=%22Cholerakapelle%22&ref=anno-search&seite=5 Die Restauration „zur Cholerakapelle"]. In: ''Badener Zeitung'', 8. Juni 1907, S. 5 (Online bei [[ANNO – AustriaN Newspapers Online|ANNO]])</ref>, gelangte der Gasthof durch eine Versteigerung im Juni 1907 in den Besitz Gustav Lindner († 4. November 1921, im Gasthof zur Cholerakapelle<ref>vgl. [https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/baden-st-stephan/03-26/?pg=81 Baden, Pfarre Sankt Stephan – Sterbebuch 1921-1923 (fol.78)], Data.Matricula-Online.EU</ref>), der gemeinsam mit seiner Ehefrau Franziska auch die dazugehörige Liegenschaft kaufte. Gustav Lindner war zuvor Markör<ref group="A">Markör, oft auch Marqueur, ist eine Bezeichnung für Zahlkellner.</ref> des Badener "Kaffee’s Fischer" gewesen.<ref>vgl. [https://stadtpfarrfriedhof-baden.at/verstorbenensuche/personendaten/?pdb=16723 Stadtpfarrfriedhof Baden, Sankt Stephan – Gräbersuche], Stadtpfarrfriedhof-Baden.AT, abgerufen am 28. Juni 2020</ref> Die Badener Zeitung brachte dazu folgende Meldung:
Nachdem Markus Senftner zwei Jahre später Konkurs anmelden musste<ref>vgl. [http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=bzt&datum=19070608&query=%22Cholerakapelle%22&ref=anno-search&seite=5 Die Restauration „zur Cholerakapelle"]. In: ''Badener Zeitung'', 8. Juni 1907, S. 5 (Online bei [[ANNO – AustriaN Newspapers Online|ANNO]])</ref>, gelangte der Gasthof auf der Versteigerung in den Besitz des früheren Markörs<ref group="A">Markör, oft auch Marqueur, ist eine Bezeichnung für Zahlkellner.</ref> des Badener Kaffee’s Fischer, Gustav Lindner gemeinsam mit seiner Frau Franziska<ref>[https://stadtpfarrfriedhof-baden.at/verstorbenensuche/personendaten/?pdb=16723 Stadtpfarrfriedhof Baden, Sankt Stephan – Gräbersuche] Franziska Lindner †<br /></ref> im Juni 1907 die Liegenschaft. Die Badener Zeitung brachte nachfolgende Meldung:


{{Zitat|Die Wiedereröffnung deß Cafe-Restaurants zur „Cholerakapelle" durch den langjährigen Markör im Cafe Fischer, Herrn Lindner, hat Donnerstag stattgefunden.|Badener Zeitung vom 13. Juli 1907}}
{{Zitat|Die Wiedereröffnung deß Cafe-Restaurants zur „Cholerakapelle" durch den langjährigen Markör im Cafe Fischer, Herrn Lindner, hat Donnerstag stattgefunden.|Badener Zeitung vom 13. Juli 1907}}


Die Familie Lindner beziehungsweise deren Nachkommen besaßen den Gasthof bis in die 1950er Jahre. Unter ihnen wurde er um- und ausgebaut. Der rührige Gustav Lindner eröffnete 1908 in unmittelbarer Nähe des Gasthofes eine Eisbahn zum Eisschießen, die auf Grund der schönen Lage im Winter eifrig frequentiert wurde.<ref>vgl. [http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=bzt&datum=19080108&query=%22Cholerakapelle%22&ref=anno-search&seite=4 Eisbahn und Eisschießen bei der Cholerakapelle]. In: ''Badener Zeitung'', 8. Jänner 1908, S. 4 (Online bei [[ANNO – AustriaN Newspapers Online|ANNO]])</ref>.  
Die Familie Lindner bzw. deren Nachkommen sollte nun bis in die 1950er Jahre den Gasthof innehaben und diesen auch um- und ausbauen.  Aber zunächst errichtete der rührige Gustav Lindner 1908 in unmittelbarer Nähe seines Etablissements eine Eisbahn zum Eisschießen, die auf Grund der schönen Lage im Winter eifrig frequentiert wurde<ref>[http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=bzt&datum=19080108&query=%22Cholerakapelle%22&ref=anno-search&seite=4 Eisbahn und Eisschießen bei der Cholerakapelle.] In: ''Badener Zeitung'', 8. Jänner 1908, S. 4 (Online bei [[ANNO – AustriaN Newspapers Online|ANNO]])</ref>. Einige Jahre später, im Jahr 1913 sollte es wieder eine Innovation geben, denn es  wurde eine elektrische Eisenbahnstrecke durchs Helenental projektiert, wobei beim Gasthof zur Cholerakapelle ein Rangierbahnhof geplant war. Die Fahrgäste sollten dann ab dem Gasthof in eine dampflokbetriebene Eisenbahn umsteigen, die weiter bis nach Alland führen sollte<ref>[http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=bzt&datum=19130308&query=%22Cholerakapelle%22&ref=anno-search&seite=4 Die projektierte Bahn Baden - Alland und Klausen Leopoldsdorf.] In: ''Badener Zeitung'', 8. März 1913, S. 4 (Online bei [[ANNO – AustriaN Newspapers Online|ANNO]])</ref>. Auch dieses Projekt scheiterte und wurde nicht umgesetzt. Nachdem Gustav Lindner im November 1921 verstarb<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/baden-st-stephan/03-26/?pg=81 Baden, Pfarre Sankt Stephan – Sterbebuch 1921-1923 (fol.78)] Gustav Lindner † 4. November 1921 im Gasthof Cholerakapelle</ref>, kam es in den Jahren 1923 bis 1928 zu mehreren grundbücherlichen Eigentumsänderungen. Die neuen Eigentümer wurden Gustav Lindner’s Töchter, Elise Heger und deren Schwester Maria Pilz die mittlerweile geheiratet hatten.


Einige Jahre später, im Jahr 1913, wurde eine elektrische Eisenbahnstrecke durch das Helenental geplant. Zu dieser gehörte ein Rangierbahnhof beim Gasthof zur Cholerakapelle, wo die Fahrgäste in eine dampflokbetriebene Eisenbahn nach Alland umsteigen sollten.<ref>vgl. [http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=bzt&datum=19130308&query=%22Cholerakapelle%22&ref=anno-search&seite=4 Die projektierte Bahn Baden - Alland und Klausen Leopoldsdorf]. In: ''Badener Zeitung'', 8. März 1913, S. 4 (Online bei [[ANNO – AustriaN Newspapers Online|ANNO]])</ref>. Auch dieses Projekt wurde letztlich nicht verwirklicht.  
Im Jahre 1931 wurde das Nachbargrundstück des Gasthofes zur Cholerakapelle, auf dem sich ein Stallgebäude befand, von den Lindner-Töchtern angekauft. Dieses wurde geschleift und es entstand „''Lindner’s Hotel-Pension zur Cholerakapelle''“. Ganz im Zeichen der Zeit wurde im Juli 1935 unweit der Cholerakapelle ein Dollfuß-Marterl zu Ehren des im Juli 1934 von den Nationalsozialisten ermordeten österreichischen Bundeskanzlers [[w:Engelbert_Dollfuß|Engelbert Dollfuß]] errichtet<ref>[http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=bzt&datum=19350710&query=%22Cholerakapelle%22&ref=anno-search&seite=2 Weihe des Dollfuß-Marterls.] In: ''Badener Zeitung'', 10. Juli 1935, S. 2 (Online bei [[ANNO – AustriaN Newspapers Online|ANNO]])</ref>. 1954 erbte Maria Pilz geb. Lindner von ihrer 1952 verstorbenen Schwester Elise Heger geb. Lindner<ref>[https://stadtpfarrfriedhof-baden.at/verstorbenensuche/personendaten/?pdb=9949 Stadtpfarrfriedhof Baden, Sankt Stephan - Gräbersuche] † Elise Heger geb. Lindner</ref> deren Liegenschaftshälfte und wurde somit zur Gesamteigentümerin.


Nachdem Gustav Lindner im November 1921 verstarb, ging der Gasthof in den Besitz von Gustav Lindners Töchter über: Elise Heger und deren Schwester Maria Pilz. Wegen ihrer Eheschließungen kam es zwischen 1923 und 1928 zu mehreren grundbücherlichen Eigentumsänderungen. geheiratet hatten.
Laut einer Ansichtskarte im Jahre 1964 scheint der Name A. W. Welbing als Inhaber oder Pächter des Gasthofes zur Cholerakapelle auf und ab 1985 die Familie Frank. 1988 ist als Inhaber die RIKI Gastgewerbs GmbH angegeben und nach ein paar Jahren anno 1992 Irene Sighart. 1995 übernahm die Altenmarkter Familie Satran die Liegenschaft und betreibt den Gasthof bis dato unter den Namen „Landgasthof zur Cholerakapelle“.
 
Im Jahre 1931 kauften die Linder-Töchter das Nachbargrundstück des Gasthofes zur Cholerakapelle, auf dem sich ein Stallgebäude befand. Dieses wurde geschleift und an seiner Stelle "Lindner’s Hotel-Pension zur Cholerakapelle" erbaut. Ganz im Zeichen der Zeit wurde im Juli 1935 unweit der Cholerakapelle ein Dollfuß-Marterl zu Ehren des im Juli 1934 von den Nationalsozialisten ermordeten österreichischen Bundeskanzlers [[w:Engelbert_Dollfuß|Engelbert Dollfuß]] errichtet<ref>vgl. [http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=bzt&datum=19350710&query=%22Cholerakapelle%22&ref=anno-search&seite=2 Weihe des Dollfuß-Marterls]. In: ''Badener Zeitung'', 10. Juli 1935, S. 2 (Online bei [[ANNO – AustriaN Newspapers Online|ANNO]])</ref>.
 
1954 erbte Maria Pilz von ihrer 1952 verstorbenen Schwester Elise Heger<ref>vgl. [https://stadtpfarrfriedhof-baden.at/verstorbenensuche/personendaten/?pdb=9949 Stadtpfarrfriedhof Baden, Sankt Stephan - Gräbersuche]</ref> deren Liegenschaftshälfte und wurde somit zur Gesamteigentümerin der Liegenschaft, inklusive Gasthof und Pension.
 
=== Das Gasthaus im Besitz heute ===
Auf einer Ansichtskarte aus dem Jahr 1964 findet sich der Name A. W. Welbing als Inhaber oder Pächter des Gasthofes zur Cholerakapelle. 1985 wurde dieser von der Familie Frank betrieben. 1988 wurde als Inhaber die RIKI Gastgewerbs GmbH genannt, im Jahr 1992 gehörte er Irene Sighart. 1995 gelangte die Liegenschaft in den Besitz der in [[Altenmarkt an der Triesting|Altenmarkt]] ansässigen Familie Satran, welche seit damals den Gasthof als "Landgasthof zur Cholerakapelle" betreibt.


== Eigentümerinnen und Eigentümer laut Grundbuch ==
== Eigentümerinnen und Eigentümer laut Grundbuch ==
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