Burgruine Dürnstein (Niederösterreich): Unterschied zwischen den Versionen

Zur Navigation springen Zur Suche springen
K
KKeine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 26: Zeile 26:
Gemeinsam ist folgende Grundhandlung: Auf dem Dritten Kreuzzug nach der Eroberung der Stadt Akkon reißen Kriegsknechte des englischen Königs Richard Löwenherz, der als stolz und hochmütig bezeichnet wird, die Fahne von Herzog Leopold von einem Wall ab, den dieser mit seinen Leuten zuvor erobert hatte, und werfen diese in den Dreck. Dies geschieht entweder im Auftrag Richard oder mit dessen Billigung. In einigen Versionen erhält Richard von Leopold die Möglichkeit, sich dafür zu entschuldigen oder die Angelegenheit zu bereinigen, was er aber aus Hochmut ablehnt. Der Herzog verlässt daraufhin mit seinen Leuten das Heer der Kreuzfahrer und kehrt nach Hause zurück. Als Richard bei der Heimreise wenig später in einen Sturm gerät und an der Adriaküste landen muss, bleibt ihm nichts anderes übrig, als seine Reise, als Pilger verkleidet, durch Leopolds Gebiet fortzusetzen. Auf dem Areal des heutigen Wiens wird er in einer Herberge erkannt, festgenommen und auf einer Burg der Kuenringer im heutigen Niederösterreich eingekerkert, gewöhnlich auf Dürnstein. Meistens wird er sofort nach Dürnstein gebracht, in einigen Versionen zunächst in die Hofburg und erst dann nach Dürnstein.
Gemeinsam ist folgende Grundhandlung: Auf dem Dritten Kreuzzug nach der Eroberung der Stadt Akkon reißen Kriegsknechte des englischen Königs Richard Löwenherz, der als stolz und hochmütig bezeichnet wird, die Fahne von Herzog Leopold von einem Wall ab, den dieser mit seinen Leuten zuvor erobert hatte, und werfen diese in den Dreck. Dies geschieht entweder im Auftrag Richard oder mit dessen Billigung. In einigen Versionen erhält Richard von Leopold die Möglichkeit, sich dafür zu entschuldigen oder die Angelegenheit zu bereinigen, was er aber aus Hochmut ablehnt. Der Herzog verlässt daraufhin mit seinen Leuten das Heer der Kreuzfahrer und kehrt nach Hause zurück. Als Richard bei der Heimreise wenig später in einen Sturm gerät und an der Adriaküste landen muss, bleibt ihm nichts anderes übrig, als seine Reise, als Pilger verkleidet, durch Leopolds Gebiet fortzusetzen. Auf dem Areal des heutigen Wiens wird er in einer Herberge erkannt, festgenommen und auf einer Burg der Kuenringer im heutigen Niederösterreich eingekerkert, gewöhnlich auf Dürnstein. Meistens wird er sofort nach Dürnstein gebracht, in einigen Versionen zunächst in die Hofburg und erst dann nach Dürnstein.


Im Unterschied zu den historisch gesicherten Fakten hält Leopold jedoch in der Sage die Gefangennahme geheim, wodurch der zweite Teil mit dem Sänger Blondel, der der eigentliche Held dieser Sage ist, erst überhaupt stattfinden kann. Während die Engländer ihren König relativ rasch zu vergessen beginnen und der böse Bruder John Richards Königswürde zu usurpieren versucht, macht sich der Sänger Blondel, ein treuer Gefolgsmann und Freund von Richard auf die Suche nach ihm. Mit seiner Laute zieht er von Burg zu Burg, den Rhein und dann die Donau entlang, und als er schon jede Hoffnung aufgegeben hat, wird er auf Dürnstein schließlich doch noch fündig. Blondel kehrt daraufhin nach England zurück, verkündet dort überall Richards Schicksal und gibt keine Ruhe, bis Lösegeld gezahlt wird und Richard wieder freikommt.<ref name ="schöndorfer120">vgl. Ilse Schöndorfer: ''Steine und Sagen'', 1999, S. 120</ref>
Im Unterschied zu den historisch gesicherten Fakten hält Leopold jedoch in der Sage die Gefangennahme geheim, wodurch der zweite Teil mit dem Sänger Blondel, der der eigentliche Held dieser Sage ist, erst überhaupt stattfinden kann. Während die Engländer ihren König relativ rasch zu vergessen beginnen und der böse Bruder John Richards Königswürde zu usurpieren versucht, macht sich der Sänger Blondel, ein treuer Gefolgsmann und Freund von Richard auf die Suche nach ihm. Mit seiner Laute zieht er von Burg zu Burg, den Rhein und dann die Donau entlang, und als er schon jede Hoffnung aufgegeben hat, wird er auf Dürnstein schließlich doch noch fündig. Blondel kehrt daraufhin nach England zurück, verkündet dort überall Richards Schicksal und gibt keine Ruhe, bis Lösegeld gezahlt wird und Richard wieder freikommt.<ref>vgl. Ilse Schöndorfer: ''Steine und Sagen'', 1999, S. 123ff.</ref>


=== Der Teufel im Schraubstock / Der Sägefeiler und der Teufel ===
=== Der Teufel im Schraubstock / Der Sägefeiler und der Teufel ===
48.827

Bearbeitungen

Navigationsmenü