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Anno 1399 schien der Müllermeister ''Leonhart Frankher'' in den Analen der Mühle auf und im Jahr 1435 wird der „''Paur-Müller''“ ''Michael Haund'' als Besitzer genannt. Nach den wenigen, die Mühle betreffenden Unterlagen ist wohl anzunehmen, dass die Mühle den ursprünglichen Namen der Müllerdynastie Paur erhielt. Einige Mitglieder dieser Familie sind noch in den Originalunterlagen des Stadtarchivs Baden von 1736 und 1744 ersichtlich. Um 1498 brannte die Mühle ab und wurde vorerst nicht wieder aufgebaut. Im Plan von 1652 ist die Mühle aber wiederum ersichtlich. Die neu erbaute Mühle wurde als „''Weißgerber-Walch''“ die bei der „''Knoppenmühl''“ liegt benannt. Die Mühle diente also gleichzeitig als Mahlmühle und Lederwalke. Anno 1775 befand sich die Mühle im Eigentum der Stadt Baden und wurde vom Müllermeister ''Rohrhoffer'' betrieben. Im Jahr 1805 hatte sie zwei Mahlgänge; als Pächter fungierte ''Josef Ebruster''. Im selben Jahr erwarben das Ehepaar ''Anton und Maria Weislein'' aus [[Hollabrunn]] das Mühlengebäude im Eigentum. Die Familie besaß auch Mahlmühlen in [[Atzgersdorf]], [[Biedermannsdorf]] und [[Mödling]]. Im Jahre 1821 brannte die „''Weisleinmühle''“ durch Brandstiftung ab, wurde wieder aufgebaut und modernisiert. In der Folgezeit war dann der Gemeinderat und Oberschützenmeister ''Franz Tröls'' Mühlenpächter. ''Franz Tröls'' Tochter, ''Barbara'' (1740-1830) heiratete 1759 ''Josef Ferdinand Rollett''<ref>Josef Ferdinand Rollett (1735-1800) Rotgerber zu Pressburg und Hainburg</ref>. Sie war die Großmutter des bekannten Badener Historikers [[w:Hermann_Rollett|Hermann Rollett]]. Nach Tröls Tod im Jahre 1836 wurde die Mühle von der Witwe Rosalia an ''Karl Angerer'' verpachtet, der noch einmal die Mahleinrichtung erneuerte. Dadurch wurden pro Jahr 50 Tonnen Korn und 150 Tonnen Weizen aus dem [[w:Komitat_Ödenburg|Komitat Ödenburg]] vermahlen und wurde in Baden und deren Umgebung abgesetzt. Aber auch diese Mühle hatte auf lange Sicht durch ihre Veralterung keine Chance. Das Gebäude wurde zwar noch einmal renoviert und die Fassade neu gefärbelt, wodurch die Mühle im Volksmund den Namen „''Gemahlene Mühle''“ erhielt, musste aber dennoch ihren Betrieb 1906 aufgeben. Die Baulichkeit wurde dann verschiedentlich genutzt. So erinnerte noch das im Jahre 1925 existierende ''Ledergeschäft Hans Müller'' in der Wassergasse 10 an die ehemalige Gerberei und in der ehemaligen Mehlhandlung der Mühle war dann viele Jahre das ''Farbengeschäft Petric bis in die 2000er Jahre'' untergebracht, welches auch nicht mehr existiert. Im Innenhof der Mühle bemühten sich im Laufe der Zeit Gastronomielokale mehr oder weniger erfolgreich um ihre Gäste. | Anno 1399 schien der Müllermeister ''Leonhart Frankher'' in den Analen der Mühle auf und im Jahr 1435 wird der „''Paur-Müller''“ ''Michael Haund'' als Besitzer genannt. Nach den wenigen, die Mühle betreffenden Unterlagen ist wohl anzunehmen, dass die Mühle den ursprünglichen Namen der Müllerdynastie Paur erhielt. Einige Mitglieder dieser Familie sind noch in den Originalunterlagen des Stadtarchivs Baden von 1736 und 1744 ersichtlich. Um 1498 brannte die Mühle ab und wurde vorerst nicht wieder aufgebaut. Im Plan von 1652 ist die Mühle aber wiederum ersichtlich. Die neu erbaute Mühle wurde als „''Weißgerber-Walch''“ die bei der „''Knoppenmühl''“ liegt benannt. Die Mühle diente also gleichzeitig als Mahlmühle und Lederwalke. Anno 1775 befand sich die Mühle im Eigentum der Stadt Baden und wurde vom Müllermeister ''Rohrhoffer'' betrieben. Im Jahr 1805 hatte sie zwei Mahlgänge; als Pächter fungierte ''Josef Ebruster''. Im selben Jahr erwarben das Ehepaar ''Anton und Maria Weislein'' aus [[Hollabrunn]] das Mühlengebäude im Eigentum. Die Familie besaß auch Mahlmühlen in [[Atzgersdorf]], [[Biedermannsdorf]] und [[Mödling]]. Im Jahre 1821 brannte die „''Weisleinmühle''“ durch Brandstiftung ab, wurde wieder aufgebaut und modernisiert. In der Folgezeit war dann der Gemeinderat und Oberschützenmeister ''Franz Tröls'' Mühlenpächter. ''Franz Tröls'' Tochter, ''Barbara'' (1740-1830) heiratete 1759 ''Josef Ferdinand Rollett''<ref>Josef Ferdinand Rollett (1735-1800) Rotgerber zu Pressburg und Hainburg</ref>. Sie war die Großmutter des bekannten Badener Historikers [[w:Hermann_Rollett|Hermann Rollett]]. Nach Tröls Tod im Jahre 1836 wurde die Mühle von der Witwe Rosalia an ''Karl Angerer'' verpachtet, der noch einmal die Mahleinrichtung erneuerte. Dadurch wurden pro Jahr 50 Tonnen Korn und 150 Tonnen Weizen aus dem [[w:Komitat_Ödenburg|Komitat Ödenburg]] vermahlen und wurde in Baden und deren Umgebung abgesetzt. Aber auch diese Mühle hatte auf lange Sicht durch ihre Veralterung keine Chance. Das Gebäude wurde zwar noch einmal renoviert und die Fassade neu gefärbelt, wodurch die Mühle im Volksmund den Namen „''Gemahlene Mühle''“ erhielt, musste aber dennoch ihren Betrieb 1906 aufgeben. Die Baulichkeit wurde dann verschiedentlich genutzt. So erinnerte noch das im Jahre 1925 existierende ''Ledergeschäft Hans Müller'' in der Wassergasse 10 an die ehemalige Gerberei und in der ehemaligen Mehlhandlung der Mühle war dann viele Jahre das ''Farbengeschäft Petric bis in die 2000er Jahre'' untergebracht, welches auch nicht mehr existiert. Im Innenhof der Mühle bemühten sich im Laufe der Zeit Gastronomielokale mehr oder weniger erfolgreich um ihre Gäste. | ||
== Trottmannmühle == | |||
''<small>auch Baumühle (1435, 1850); Chadoltsmühle (1388); Stadtmühle (1617-1753); Herrenmühle (1675, 1795); auch Rohrhofer-, Schöffmann- und Pfliegelmühle; heute Baden, Neustiftgasse 12-14 / Hildegardgasse 1 - Erste Urkundliche Erwähnung 1388; Aufgelassen 1964; Abgerissen 1966;</small>'' | |||
Nach dem ältesten Besitzer ''Chadolt'' trug die Mühle anno 1388 den Namen „''Chadoltsmühle''“. Ein paar Jahre später übernahm der Bergmeister der [[w:Kartause_Gaming|Kartause Gaming]] und Zechmeister der Badener St. Stephan-Zeche ''Hans Haunold'' den Betrieb und vermachte diesen dem St. Stephans-Bau, einem [[w:Fonds|Fond]], der die Bau- und Renovierungsarbeiten der Stadtpfarrkirche finanzierte - daher stammt der Name „''Baumühle''“. Anno 1617 ging die Mühle in den Besitz der Stadtgemeinde Baden über und ab nun wurde diese als „''Stadtmühle“'' bzw. „''Herrenmühle“'' bezeichnet. Die „''Herrenmühle''“ wurde wie so viele andere Gebäude in Baden von dem Türkensturm anno 1683 nicht verschont – sie wurde ebenfalls zerstört. Danach wurde die ursprünglich mit zwei Mahlgängen ausgestattete Mühle mit vier Gängen wieder aufgebaut. 1714 brannte die „''Stadtmühle''“ ab. Beim Neuaufbau verwendete man die teureren Tonziegel statt der bisher verwendeten Holzschindeln, was sich beim Stadtbrand von 1812 als rettend erwies - das Hauptgebäude der Mühle blieb vom Feuer verschont. Im Jahre 1753 verkaufte die Stadt Baden unter anderem die „''Stadtmühle''“. Der ehemalige Mühlpächter ''Johann Rohrhofer'' aus [[Wiener Neustadt]] erhielt den Zuschlag. | |||
Anno 1824 wurde auch in der „''Stadtmühle''“ die 1811 von Leobersdorfer Müllermeister [[w:Ignaz_Paur|Ignaz Paur]] erfundene Griesputzmaschine eingebaut und damit kehrte auch die sogenannte Wiener Hochmüllerei in der Mühle ein. Den wirtschaftlichen Höhepunkt erreichte die Mühle um 1880, als diese 1200 Tonnen Frucht pro Jahr bewältigte. Vom letzten Besitzer ''Jakob Trottmann'', der die Mühle 1888 erwarb erhielt sie den bis heute geläufigen Namen: „''Trottmannmühle''“. Dem großen Mühlensterben im 20. Jahrhundert konnte die Mühle lange Zeit widerstehen. Sie hatte sogar ein eigenes Stromkraftwerk und die erste Filiale des Guntramsdorfer Lagerhauses war im Gebäude untergebracht. 1964 kam dann das endgültige Aus für die „Trottmannmühle“, sie schloss als letzte der Badener Mühlen ihre Pforten. Teile des Gebäudes wurden abgerissen und mussten dem Parkplatz Hildegardgasse weichen. | |||
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==Einzelnachweise== | ==Einzelnachweise== | ||
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