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== Tätigkeit als Wunderheiler == | == Tätigkeit als Wunderheiler == | ||
Hermann Dörn wurde im Laufe seines Lebens einem immer größeren Personenkreis bekannt. Er soll nach seinen Angaben seine Wunderkräfte vom [[Agathe Selb|Selba-Wible]] erhalten haben. Er richtete seine Heilkräfte vor allem auch nach dem Einfluss des Mondes aus, wenn dieser ''unter sich geht'', seien die Heilkräfte am größten. | Hermann Dörn wurde im Laufe seines Lebens einem immer größeren Personenkreis bekannt. Er soll nach seinen Angaben seine Wunderkräfte vom [[Agathe Selb|Selba-Wible]] erhalten haben. Er richtete seine Heilkräfte vor allem auch nach dem Einfluss des Mondes aus, wenn dieser ''unter sich geht'', seien die Heilkräfte am größten. Wobei seine Kräfte nach seiner Erfahrung jeweils am ersten Tag des untergehenden Mondes am stärksten waren und dann kontinuierlich abnahmen. | ||
Seine Tätigkeit wurde im Laufe der Jahre immer mehr in Anspruch genommen, so dass er Anfang der 1950er-Jahre Behandlungen nicht mehr Zuhause vornehmen konnte, sondern zu seinem Bruder in das Gasthaus Hirschen in Schlins ausweichen musste. Auch hier wurden der Andrang immer größer, so dass er bereits an fünf Tagen Behandlungen durchführte und Nummernkarten ausgegeben werden mussten. Es waren im "Normalfall" 200 bis 250 Personen pro Tag anwesend (390 an einem "Spitzentag"), die seine Hilfe in Anspruch nahmen. Die Hilfesuchenden kamen aus Vorarlberg und dem angrenzenden Ländern und es wurden mit der Zeit auch organisierte Gruppenreisen zu ihm unternommen.<ref name=Bundschuh1 /><ref name=Müller1>Siegfried Müller: ''Drei "Wunderheiler" aus dem Vorarlberger Oberland : Pfarrer Johann Joseph Gassner, Dr. Johann Josef Schoder, Hermann Dörn'', S. 121 ff.</ref> | Seine Tätigkeit wurde im Laufe der Jahre immer mehr in Anspruch genommen, so dass er Anfang der 1950er-Jahre Behandlungen nicht mehr Zuhause vornehmen konnte, sondern zu seinem Bruder in das Gasthaus Hirschen in Schlins ausweichen musste. Auch hier wurden der Andrang immer größer, so dass er bereits an fünf Tagen Behandlungen durchführte und Nummernkarten ausgegeben werden mussten. Es waren im "Normalfall" 200 bis 250 Personen pro Tag anwesend (390 an einem "Spitzentag"), die seine Hilfe in Anspruch nahmen. Die Hilfesuchenden kamen aus Vorarlberg und dem angrenzenden Ländern und es wurden mit der Zeit auch organisierte Gruppenreisen zu ihm unternommen.<ref name=Bundschuh1 /><ref name=Müller1>Siegfried Müller: ''Drei "Wunderheiler" aus dem Vorarlberger Oberland : Pfarrer Johann Joseph Gassner, Dr. Johann Josef Schoder, Hermann Dörn'', S. 121 ff.</ref> | ||
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Im Laufe der Zeit wurden von Hermann Dörn wegen der anhaltenden Nachfrage auch Behandlungen in Bregenz (Gasthaus ''Heidelberger Fass'' oder ''Brigantia''), in [[w:Schaan|Schaan]] im Gasthaus ''Rössle'' und in [[w:Buchs SG|Buchs]] und in [[Übersaxen]] vorgenommen.<ref name=Müller1 /> | Im Laufe der Zeit wurden von Hermann Dörn wegen der anhaltenden Nachfrage auch Behandlungen in Bregenz (Gasthaus ''Heidelberger Fass'' oder ''Brigantia''), in [[w:Schaan|Schaan]] im Gasthaus ''Rössle'' und in [[w:Buchs SG|Buchs]] und in [[Übersaxen]] vorgenommen.<ref name=Müller1 /> | ||
Dörn starb am 7. März 1981 um 18:30 Uhr an einem [[w:Herzinfarkt|Herzinfarkt]] im [[w:Landeskrankenhaus Bludenz|Landeskrankenhaus Bludenz]].<ref name=Müller2>Siegfried Müller: ''Drei "Wunderheiler" aus dem Vorarlberger Oberland : Pfarrer Johann Joseph Gassner, Dr. Johann Josef Schoder, Hermann Dörn'', S. 122.</ref> | === Die Gabe === | ||
Hermann Dörn selbst führte seine Kraft auf [[w:Gott|Gott]] zurück ([[w:Gottesgabe|Gottesgabe]]), wobei er selbst nicht als "Frömmler" galt oder religiöser Fanatiker. Über die Kraft selbst schwieg er sich aus. Patienten, die zu ihm kamen, wurden mit Gebeten beauftragt, wobei diese jedoch nicht mit der Heilung selbst in Zusammenhang standen, da er auch Fernheilungen durchgeführt haben soll, von denen die Betroffenen ([[w:Kranker|Kranken]]) gar nichts wussten. Die Betonung des Gebetes führte auch während der [[w:Drittes Reich|Nationalsozialistischen Diktatur]] zu Problemen mit der Obrigkeit. | |||
Ähnlich wie das Selba-Wieble hat er Gebete auf einen Zettel individuell aufgeschrieben und den Hilfesuchenden mitgegeben. Später wurden diese auch gedruckt. | |||
Die Heilungsversuche vollzogen sich dadurch, dass Hermann Dörn von hinten am Körper der Person von oben nach unten entlangstrich und dabei im Stillen etwas gesprochen habe (Besprechungsformel, die er vom Selba-Wieble übernommen hat). Danach schüttelte er seine Hände aus, um die von den Kranken weggenommenen Übel „wegzuwerfen“. Betroffene berichteten, dass plötzlich eine eigenartige Wärme und dann eine allgemeine Erleichterung zu spüren gewesen sei. Je nach Stärke des Übels musste die Behandlung auch mehrfach ausgeführt werden. Hermann Dörn selbst meinte zu seinen Gaben, dass er nicht Wunder wirken könne, aber Leiden leichter und erträglicher machen könne. Haupthilfe leistete er beim Blutstillen, dem Wegnehmen von Zahnschmerzen, bei Ekzemen, rheumatischen Beschwerden, Warzen, bei Fieber und Nervenleiden. | |||
Dadurch, dass er niemals gegen die medizinische Wissenschaft ([[w:Schulmedizin|Schulmedizin]]) vorgab zu handeln, sondern im Gegenteil seine Tätigkeit als Ergänzung dazu sah, hatte er Zeit seines Wirkens keine Probleme mit den niedergelassenen Ärzten bzw. der Ärztekammer in Vorarlberg. | |||
Hermann Dörn hat für seine Tätigkeit niemals Geld oder Vorteile angenommen und war auch sehr verärgert, wenn einfach Geldgeschenke zurückgelassen wurden, da er selbst sagte, dass er seine Fähigkeiten gar nicht ausüben könnte, wenn er Geld dafür nehmen würde.<ref>Siegfried Müller: ''Drei "Wunderheiler" aus dem Vorarlberger Oberland : Pfarrer Johann Joseph Gassner, Dr. Johann Josef Schoder, Hermann Dörn'', S. 123 ff.</ref> | |||
=== Nachfolge === | |||
Grundsätzlich wollte Hermann Dörn seine Gaben "mit ins Grab nehmen", damit niemand damit Mißbrauch betreiben könne und auch nicht das durchmachen müsse, was er erleben musste.<ref>Siegfried Müller: ''Drei "Wunderheiler" aus dem Vorarlberger Oberland : Pfarrer Johann Joseph Gassner, Dr. Johann Josef Schoder, Hermann Dörn'', S. 133.</ref> Dennoch hat Hermann Dörn selbst nach seiner Mitteilung an zwei Personen versucht einen Teil seiner Gaben weiterzugeben. Einer Person in [[Bregenz]] und einer in [[Dornbirn]]. Die Person in Dornbirn hat nach seiner Ansicht die in sie gestellten Erwartungen nicht erfüllt, die Person in Bregenz wusste nichts damit anzufangen.<ref>Siegfried Müller: ''Drei "Wunderheiler" aus dem Vorarlberger Oberland : Pfarrer Johann Joseph Gassner, Dr. Johann Josef Schoder, Hermann Dörn'', S. 123 ff.</ref> | |||
=== Publizität === | |||
Hermann Dörn wehrte sich entscheiden gegen jede Form der Publiziztät durch Medien. Auch ließ er sich nicht gerne für solche Zwecke fotografieren. | |||
== Vereine == | |||
Hermann Dörn war in mehreren Vereinen und bei der Freiwilligen Feuerwehr in Schlins aktiv. Er war auch Jäger und Jagdpächter bei der [[w:Portlaalpe|Portlaalpe]] und begeisterter [[w:Fischer|Fischer]]. | |||
Dörn starb nach plötzlich am 6. März auftretendem Leiden am 7. März 1981 um 18:30 Uhr an einem [[w:Herzinfarkt|Herzinfarkt]] im [[w:Landeskrankenhaus Bludenz|Landeskrankenhaus Bludenz]].<ref name=Müller2>Siegfried Müller: ''Drei "Wunderheiler" aus dem Vorarlberger Oberland : Pfarrer Johann Joseph Gassner, Dr. Johann Josef Schoder, Hermann Dörn'', S. 122.</ref> | |||
== Literatur == | == Literatur == |
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