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Der Name Starhemberg wird 1146 erstmals in einer Urkunde des Kreuzfahrers Heinrich von Dunkelstein genannt. Unter den aufgelisteten Zeugen befindet sich ein "Durinc von Starchemberc". Weitere Nennungen von Personen mit Verweis auf Starkenberg finden sich um 1184 ("'''Duringus de Starchenberch''"), 1186 ("''Oudalricus de Starchemperch et filius eius''") und 1190 ("''Oulricus''").<ref name ="schöndorfer203">vgl. Ilse Schöndorfer: ''Steine und Sagen'', 1999, S. 203</ref> | Der Name Starhemberg wird 1146 erstmals in einer Urkunde des Kreuzfahrers Heinrich von Dunkelstein genannt. Unter den aufgelisteten Zeugen befindet sich ein "Durinc von Starchemberc". Weitere Nennungen von Personen mit Verweis auf Starkenberg finden sich um 1184 ("'''Duringus de Starchenberch''"), 1186 ("''Oudalricus de Starchemperch et filius eius''") und 1190 ("''Oulricus''").<ref name ="schöndorfer203">vgl. Ilse Schöndorfer: ''Steine und Sagen'', 1999, S. 203</ref> | ||
Ende des 11. Jahrhunderts erwarb eine Adelsfamilie, die Herren von Traisen, an der Piesing ein großes Gebiet, wo sie die inzwischen abgegangene Burg Waldegg erbauten, die das Zentrum ihrer Herrschaft bildete und nach der sie sich auch benannten. Nach 1140 kam ihr Herrschaftsgebiet zur "Karantanischen Mark"ref group="A">Die "Karantanische Mark" war eine Bezeichnung für die Markgrafschaft Steier, die 1180 zum gleichnamigen Herzogtum erhoben wurde. 1192 kam sie unter die Herrschaft der [[Babenberger]]. Ihr Gebiet umfasste damals Teile der heutigen Bundesländer Steiermark, Oberösterreich und Niederösterreich. </ref> Um 1140-1145 wurde die Burg Starhemberg errichtet, welche die nördliche Grenze der "Karantanischen Mark" sicherte. Sie war [[w:Ministeriale|Ministerialen ]]<ref group="A">Die [[w:Ministeriale|Ministerialen]], auch als "Dienstadel" bezeichnet, bildeten im Mittelalter innerhalb des "niederen" Adels eine eigene Gruppe. Ursprünglich "Unfreie", waren sie durch ein Dienst- oder Lehnsverhältnis in den "niederen" Adel aufgestiegen, im Unterschied zu den [[w:edelfrei|"edelfreien" oder "hochfreien" Adelsfamilien]].</ref> der steirischen Markgrafen anvertraut.<ref name ="schöndorfer203"/> | Ende des 11. Jahrhunderts erwarb eine Adelsfamilie, die Herren von Traisen, an der Piesing ein großes Gebiet, wo sie die inzwischen abgegangene Burg Waldegg erbauten, die das Zentrum ihrer Herrschaft bildete und nach der sie sich auch benannten. Nach 1140 kam ihr Herrschaftsgebiet zur "Karantanischen Mark"<ref group="A">Die "Karantanische Mark" war eine Bezeichnung für die Markgrafschaft Steier, die 1180 zum gleichnamigen Herzogtum erhoben wurde. 1192 kam sie unter die Herrschaft der [[Babenberger]]. Ihr Gebiet umfasste damals Teile der heutigen Bundesländer Steiermark, Oberösterreich und Niederösterreich.</ref> Um 1140-1145 wurde die Burg Starhemberg errichtet, welche die nördliche Grenze der "Karantanischen Mark" sicherte. Sie war [[w:Ministeriale|Ministerialen ]]<ref group="A">Die [[w:Ministeriale|Ministerialen]], auch als "Dienstadel" bezeichnet, bildeten im Mittelalter innerhalb des "niederen" Adels eine eigene Gruppe. Ursprünglich "Unfreie", waren sie durch ein Dienst- oder Lehnsverhältnis in den "niederen" Adel aufgestiegen, im Unterschied zu den [[w:edelfrei|"edelfreien" oder "hochfreien" Adelsfamilien]].</ref> der steirischen Markgrafen anvertraut.<ref name ="schöndorfer203"/> | ||
Nachdem das Herzogtum Steier 1192 als Folge eines Erbvertrages, die [[w:Georgenberger Handfeste|Georgenberger Handfeste]] (Urkunde vom 17. August 1186), unter die Herrschaft der [[Babenberger]] kam, die bereits über das [[Herzogtum Österreich]] herrschten, verlor die Burg Starhemberg ihre Bedeutung als Grenzfeste. [[Friedrich II. (Österreich)|Herzog Friedrich der Streitbare]] ließ sie jedoch zu einer herzoglichen Pfalz ausbauen, wo er sich wiederholt aufhielt und wichtige Urkunden ausstellte. Er vertraute ihren Schutz dem [[w:Deutscher Ritterorden|Deutschen Ritterorden]] an. Nach seinem Tod (1246) machte seine Nichte [[Gertrud von Österreich und Steier|Gertrud]] Ansprüche auf Starhemberg geltend. 1254 kam die Burg im "[[Friede von Pressburg 1254|Frieden von Preßburg]]" an den "[[w:Königreich Böhmen|Böhmenkönig]]" [[Ottokar II. Přemysl|Ottokar]].<ref name ="schöndorfer203"/> | Nachdem das Herzogtum Steier 1192 als Folge eines Erbvertrages, die [[w:Georgenberger Handfeste|Georgenberger Handfeste]] (Urkunde vom 17. August 1186), unter die Herrschaft der [[Babenberger]] kam, die bereits über das [[Herzogtum Österreich]] herrschten, verlor die Burg Starhemberg ihre Bedeutung als Grenzfeste. [[Friedrich II. (Österreich)|Herzog Friedrich der Streitbare]] ließ sie jedoch zu einer herzoglichen Pfalz ausbauen, wo er sich wiederholt aufhielt und wichtige Urkunden ausstellte. Er vertraute ihren Schutz dem [[w:Deutscher Ritterorden|Deutschen Ritterorden]] an. Nach seinem Tod (1246) machte seine Nichte [[Gertrud von Österreich und Steier|Gertrud]] Ansprüche auf Starhemberg geltend. 1254 kam die Burg im "[[Friede von Pressburg 1254|Frieden von Preßburg]]" an den "[[w:Königreich Böhmen|Böhmenkönig]]" [[Ottokar II. Přemysl|Ottokar]].<ref name ="schöndorfer203"/> |
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