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== Die Truchsesse von Emmerberg == | == Die Truchsesse von Emmerberg == | ||
Die Familie der Emmersberger war eine [[w:Ministeriale|Ministerialenfamilie]]<ref group="A">Die [[w:Ministeriale|Ministerialen]], auch als "Dienstadel" bezeichnet, bildeten im Mittelalter innerhalb des "niederen" Adels eine eigene Gruppe. Ursprünglich "Unfreie", waren sie durch ein Dienst- oder Lehnsverhältnis in den "niederen" Adel aufgestiegen, im Unterschied zu den [[w:edelfrei|"edelfreien" oder "hochfreien" Adelsfamilien]].</ref> der [[Herzogtum Steier|Markgrafschaft Steier]]<ref group="A">Die Markgrafschaft Steier, die von den [[w:Otakare|Otakaren]] beherrscht beziehungsweise verwaltet wurde, war seit 1180 ein gleichnamiges Herzogtum. 1192 kam sie unter die Herrschaft der [[Babenberger]]. Ihr Gebiet umfasste damals Teile der heutigen Bundesländer Steiermark, Oberösterreich und Niederösterreich.</ref>, die unter der Herrschaft der [[Babenberger]] die Truchsess-Würde erlangten. Erstmals findet sich der Name Emmersberg 1170, als ein "During von Emmerberch" urkundlich genannt ist.<ref name ="schöndorfer207"/> Die Familie, dürfte bis ca. 1384 im Besitz der Burg und Herrschaft Emmersberg gewesen sein. Sie starb 1455 in "männlicher Linie" aus.<ref name ="schöndorfer208"/> Das Wappen der Emmersberger zeigte vor einem blauen Hintergrund einen Wassereimer.<ref name ="schöndorfer207"/> | Die Familie der Emmersberger war eine [[w:Ministeriale|Ministerialenfamilie]]<ref group="A">Die [[w:Ministeriale|Ministerialen]], auch als "Dienstadel" bezeichnet, bildeten im Mittelalter innerhalb des "niederen" Adels eine eigene Gruppe. Ursprünglich "Unfreie", waren sie durch ein Dienst- oder Lehnsverhältnis in den "niederen" Adel aufgestiegen, im Unterschied zu den [[w:edelfrei|"edelfreien" oder "hochfreien" Adelsfamilien]].</ref> der [[Herzogtum Steier|Markgrafschaft Steier]]<ref group="A">Die Markgrafschaft Steier, die von den [[w:Otakare|Otakaren]] beherrscht beziehungsweise verwaltet wurde, war seit 1180 ein gleichnamiges Herzogtum. 1192 kam sie unter die Herrschaft der [[Babenberger]]. Ihr Gebiet umfasste damals Teile der heutigen Bundesländer Steiermark, Oberösterreich und Niederösterreich.</ref>, die unter der Herrschaft der [[Babenberger]] die Truchsess-Würde erlangten. Erstmals findet sich der Name Emmersberg 1170, als ein "During von Emmerberch" urkundlich genannt ist.<ref name ="schöndorfer207"/> Die Familie, dürfte bis ca. 1384 im Besitz der Burg und Herrschaft Emmersberg gewesen sein. Sie starb 1455 in "männlicher Linie" aus.<ref name ="schöndorfer208"/> Das Wappen der Emmersberger zeigte vor einem blauen Hintergrund einen Wassereimer.<ref name ="schöndorfer207"/> | ||
* 1218 findet sich unter den Zeugen einer Urkunde, die [[Leopold VI. (Österreich)|Herzog Leopold (VI.) den Glorreichen]] im Lager vor der Festung Damiette auf dem sogenannten "Sechsten Kreuzzug" ausgestellt hatte, ein Berthold von Emmersberg ("''Bertholdus de Embirberch Dapifer< | * 1218 findet sich unter den Zeugen einer Urkunde, die [[Leopold VI. (Österreich)|Herzog Leopold (VI.) den Glorreichen]] im Lager vor der Festung Damiette auf dem sogenannten "Sechsten Kreuzzug" ausgestellt hatte, ein Berthold von Emmersberg ("''Bertholdus de Embirberch Dapifer<ref group="A">Dapifer meint einen Truchsess.</ref>), der wenig später von dort abreiste.<ref name ="schöndorfer207"/> | ||
* Dem Truchsess Berthold (IV.) von Emmerberg († 1308) wird nachgesagt, er hätte den "[[w:Königreich Böhmen|Böhmenkönig]]" [[Ottokar II. Přemysl|Ottokar]] in der [[w:Schlacht bei Dürnkrut und Jedenspeigen|Schlacht auf dem Marchfeld]] (26. August 1278) getötet." Unter ihm dürfte die Familie ihren Zenit erreicht haben.<ref>vgl. Ilse Schöndorfer: ''Steine und Sagen'', 1999, S. 208f.</ref> | * Dem Truchsess Berthold (IV.) von Emmerberg († 1308) wird nachgesagt, er hätte den "[[w:Königreich Böhmen|Böhmenkönig]]" [[Ottokar II. Přemysl|Ottokar]] in der [[w:Schlacht bei Dürnkrut und Jedenspeigen|Schlacht auf dem Marchfeld]] (26. August 1278) getötet." Unter ihm dürfte die Familie ihren Zenit erreicht haben.<ref>vgl. Ilse Schöndorfer: ''Steine und Sagen'', 1999, S. 208f.</ref> | ||
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