Friedrich der Schöne: Unterschied zwischen den Versionen

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Eine tatsächliche Bewerbung Friedrichs um die Nachfolge seines Vaters als römisch-deutscher König ist für das Jahr 1308 nicht belegt.<ref name ="nieder116">vgl. Alois Niederstätter: ''Österreichische Geschichte 1278–1411'', Wien, 2001, S. 116</ref> Nach dem Tod von König Heinrich VII. wurde er im Oktober 1314 wie auch sein Cousin, der spätere [[w:Ludwig IV. (HRR)|Kaiser Ludwig (IV.) ("''Ludwig der Baier''")]] nach einer umstrittenen Königswahl zum deutsch-römischen König gewählt, weswegen es zu einem mehrjährigen Krieg im Reich kam, der mit Friedrichs Niederlage und Gefangennahme in der [[w:Schlacht bei Mühldorf|Schlacht bei Mühldorf]] (28. September 1322) seinen Wendepunkt nahm. Obwohl bereits zwischen Oktober und Dezember 1323 eine Übergabe der Reichskleinodien an Ludwig erfolgte, die als eine Anerkennung seiner Herrschaft durch die Herzöge von Österreich zu deuten ist, kam es zu einer endgültigen Beilegung der Auseinandersetzung (inklusive Lösung der Königsfrage) erst nach mehreren Jahren.<ref>vgl. Alois Niederstätter: ''Österreichische Geschichte 1278–1411'', Wien, 2001, S. 118f., S. 122-129</ref>  
Eine tatsächliche Bewerbung Friedrichs um die Nachfolge seines Vaters als römisch-deutscher König ist für das Jahr 1308 nicht belegt.<ref name ="nieder116">vgl. Alois Niederstätter: ''Österreichische Geschichte 1278–1411'', Wien, 2001, S. 116</ref> Nach dem Tod von König Heinrich VII. wurde er im Oktober 1314 wie auch sein Cousin, der spätere [[w:Ludwig IV. (HRR)|Kaiser Ludwig (IV.) ("''Ludwig der Baier''")]] nach einer umstrittenen Königswahl zum deutsch-römischen König gewählt, weswegen es zu einem mehrjährigen Krieg im Reich kam, der mit Friedrichs Niederlage und Gefangennahme in der [[w:Schlacht bei Mühldorf|Schlacht bei Mühldorf]] (28. September 1322) seinen Wendepunkt nahm. Obwohl bereits zwischen Oktober und Dezember 1323 eine Übergabe der Reichskleinodien an Ludwig erfolgte, die als eine Anerkennung seiner Herrschaft durch die Herzöge von Österreich zu deuten ist, kam es zu einer endgültigen Beilegung der Auseinandersetzung (inklusive Lösung der Königsfrage) erst nach mehreren Jahren.<ref>vgl. Alois Niederstätter: ''Österreichische Geschichte 1278–1411'', Wien, 2001, S. 118f., S. 122-129</ref>  


Erst im Frühjahr 1325 kam Friedrich mit dem [[w:Trausnitzer Vertrag|Vertrag von Trausnitz]] (13. März 1325), in dem er Ludwig als rechtmäßiges Reichsoberhaupt anerkannte, vorübergehend frei. Nachdem sich eine Anerkennung dieses Vertrages von Seiten seiner Verbündeten, vor allem seiner Verwandten nicht durchsetzen ließ, kehrte er letztlich wieder in die Gefangenschaft zurück, wie er mit Ludwig vereinbart hatte. Am 5. September 1325 schlossen er und Ludwig dann den "Vertrag von München", in dem die Vereinbarung einer "Doppelregierung" für das Reich getroffen wurde.<ref>vgl. Alois Niederstätter: ''Österreichische Geschichte 1278–1411'', Wien, 2001, S. 128f.</ref>
Erst im Frühjahr 1325 kam Friedrich mit dem [[w:Trausnitzer Sühne|Vertrag von Trausnitz]] (13. März 1325), in dem er Ludwig als rechtmäßiges Reichsoberhaupt anerkannte, vorübergehend frei. Nachdem sich eine Anerkennung dieses Vertrages von Seiten seiner Verbündeten, vor allem seiner Verwandten nicht durchsetzen ließ, kehrte er letztlich wieder in die Gefangenschaft zurück, wie er mit Ludwig vereinbart hatte. Am 5. September 1325 schlossen er und Ludwig dann den "Vertrag von München", in dem die Vereinbarung einer "Doppelregierung" für das Reich getroffen wurde.<ref>vgl. Alois Niederstätter: ''Österreichische Geschichte 1278–1411'', Wien, 2001, S. 128f.</ref>


Unter Friedrich dem Schönen konnten die Herzöge von Österreich ihre Herrschaft in den Herzogtümern Österreich und Steiermark endgültig festigen. Zumindest im Friedrichs Umfeld sind vermehrt Angehörige des österreichischen und steirischen Adels zu finden, die auch für heikle diplomatische Missionen (wie zum Beispiel die Brautwerbung in [[w:Barcelona|Barcelona]] eingesetzt wurden. Männer, die an seinem Hof Karriere machten, waren zum Beispiel der Seckauer Ministeriale [[w:Dietrich Wolfhauer|Magister Dietrich von Wolfsau]], der spätere [[w:Bistum Lavant|Bischof von Lavant]], der zunächst für Friedrich als "secretarius" tätig war, und Abt Otto von [[w:Stift St. Lambrecht|St. Lambrecht]].<ref name ="nieder130">vgl. Alois Niederstätter: ''Österreichische Geschichte 1278–1411'', Wien, 2001, S. 130</ref>
Unter Friedrich dem Schönen konnten die Herzöge von Österreich ihre Herrschaft in den Herzogtümern Österreich und Steiermark endgültig festigen. Zumindest im Friedrichs Umfeld sind vermehrt Angehörige des österreichischen und steirischen Adels zu finden, die auch für heikle diplomatische Missionen (wie zum Beispiel die Brautwerbung in [[w:Barcelona|Barcelona]] eingesetzt wurden. Männer, die an seinem Hof Karriere machten, waren zum Beispiel der Seckauer Ministeriale [[w:Dietrich Wolfhauer|Magister Dietrich von Wolfsau]], der spätere [[w:Bistum Lavant|Bischof von Lavant]], der zunächst für Friedrich als "secretarius" tätig war, und Abt Otto von [[w:Stift St. Lambrecht|St. Lambrecht]].<ref name ="nieder130">vgl. Alois Niederstätter: ''Österreichische Geschichte 1278–1411'', Wien, 2001, S. 130</ref>
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