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Im Jahr 1804 wurde an dieser Stelle eine Papiererzeugung von ''Johann Gabriel Uffenheimer'' gegründet. Der Durchbruch gelang aber mit der Spielkartenproduktion. So waren am 16. Mai 1826 Kaiser [[w:Franz II. (HRR)|Franz I.]] und Kaiserin [[w:Karoline Auguste von Bayern|Karoline]] zu Besuch im Unternehmen, wie die [[w:Wiener Zeitung|Wiener Zeitung]] meldet: | Im Jahr 1804 wurde an dieser Stelle eine Papiererzeugung von ''Johann Gabriel Uffenheimer'' gegründet. Der Durchbruch gelang aber mit der Spielkartenproduktion. So waren am 16. Mai 1826 Kaiser [[w:Franz II. (HRR)|Franz I.]] und Kaiserin [[w:Karoline Auguste von Bayern|Karoline]] zu Besuch im Unternehmen, wie die [[w:Wiener Zeitung|Wiener Zeitung]] meldet: | ||
{{Zitat|Am 16ten v.M. beehrten JJ.MM. der Kaiser und die Kaiserin, der Erzherzog Franz und die Erzherzogin Sophie, die in Guntramsdorf befindliche k.k.priv. Spielkarten-Fabrik des Max. Uffenheimer mit Ihrer Allerhöchsten | {{Zitat|Am 16ten v.M. beehrten JJ.MM. der Kaiser und die Kaiserin, der Erzherzog Franz und die Erzherzogin Sophie, die in Guntramsdorf befindliche k.k.priv. Spielkarten-Fabrik des Max. Uffenheimer mit Ihrer Allerhöchsten Gegenwart, und geruhten Höchst ihren Beyfall über diese in ihrer Art ausgezeichnete Fabrik in den gnädigsten Ausdrücken zu erkennen zu geben. Se. Majestät geruhten sodann das Fabriks-Personale huldreichst zu beschenken.|Wiener Zeitung vom 7. Juli 1826<ref>{{ANNO|wrz|07|07|1826|1}}</ref>}} | ||
Im Jahr 1838 | Im Jahr 1827 ging die Firma in Konkurs und so wechselten in den folgenden Jahren des öfteren die Beseitzer. So kam sie im Jahr 1838 in die Hände von ''Eduard Fürst'' und ''Emanuel Breisach''. Sie setzten verstärkt Maschinen zur Produktion ein. Zuerst wurden diese von einem unterschlächtigen [[w:Wasserrad|Wasserrad]] mit 1,1, m Gefälle angetrieben. Der Wasserbedarf waren etwa 1,1, m³/sek.<ref name = "hk">{{HkM|Urspr. von 1878|Die Druckwarenfabrik in Guntramsdorf|1/2000}}</ref> So investierte er in zwei [[w:Dampfmaschine|Dampfmaschinen]] und zwei [[w:Papierholländer|Papierholländer]], sodass in der Fabrik etwa 200 Personen Arbeit fanden. Damit galt sie als eine der bedeutendsten Papierfabriken [[Niederösterreich]]s. | ||
Doch 1844 wurde die Papierproduktion aus heute uinbekannten Gründen eingestellt. | |||
1849 wurde das Gelände jedoch wieder verkauft und zwar an ''Vitus Mayer''. Dieser errichtete eine ''Zitz – und Cottonfabrik''. Erst im Jahr 1852 entstand der Begriff ''Druckfabrik''. Der neue Firmenname lautete: ''kaiserlich, königliche Priveligierte Druckfabrik, Vitus Mayer & Söhne'' | 1849 wurde das Gelände jedoch wieder verkauft und zwar an ''Vitus (Veit) Mayer''. Dieser errichtete eine ''Zitz – und Cottonfabrik''. Erst im Jahr 1852 entstand der Begriff ''Druckfabrik''. Der neue Firmenname lautete: ''kaiserlich, königliche Priveligierte Druckfabrik, Vitus Mayer & Söhne'', denn schon 1852 traten seine Söhne Albert und Franz in das Unternehmen ein. | ||
Die auch selbst als ''k.k. priv. Cotton-Druckerei und -Bleicherei'' bezeichnete Firma erzeugten um 1850 etwa 20.000 Stück [[w:Musselin|Musselin]] und etwa 1.200 [[w:Kattun|Kattun]]. Nur in den Jahren 1872 und 1873 war das Unternehmen zwischenzeitlich im Besitz der ''Aktien-Gesellschaft für Spinnerei, Weberei und Druckerei''.<ref name ="hk"/> | |||
Aus Anlass der [[w:Weltausstellung 1873|Wiener Weltausstellung]] im Jahr 1873 wurden Erinnerungstücher gedruckt, die für großes Aufsehen sorgten. Von der [[w:Aspangbahn|Aspangbahn]] wurde bei der Münchendorferstraße ein [[w:Schleppbahn|Schleppgleis]] zum Firmengelände errichtet, worauf mit Pferdewagen die Kohle für das Kesselhaus transportiert wurde. Das Kesselhaus hatte einen 64 Meter hohen Schornstein, der 1968 und 1982 auf 46 Meter abgetragen wurde. | Aus Anlass der [[w:Weltausstellung 1873|Wiener Weltausstellung]] im Jahr 1873 wurden Erinnerungstücher gedruckt, die für großes Aufsehen sorgten. Von der [[w:Aspangbahn|Aspangbahn]] wurde bei der Münchendorferstraße ein [[w:Schleppbahn|Schleppgleis]] zum Firmengelände errichtet, worauf mit Pferdewagen die Kohle für das Kesselhaus transportiert wurde. Das Kesselhaus hatte einen 64 Meter hohen Schornstein, der 1968 und 1982 auf 46 Meter abgetragen wurde. | ||
Im Jahr 1890 wurde Albert mit dem Zusatz ''von Gunthof'', abgeleitet von Guntramsdorf geadelt. Albert hatte mit seiner Frau Rosalia eine Sohn, Oskar (1867–1913). Dieser erhoelt 1904 in Guntramsdorf die Ehrenbürgerschaft. | |||
Das Unternehmen unter Vitus Mayer galt als soziales Unternehmen. So waren alle Arbeiter ''krankenversichert'' bei der ''Wiener Neustädter Krankenkassa''.<ref name ="hk"/>Im Werk wurde für die Kinder der Arbeiter eine eigene Schulklasse eingerichtet. | |||
Ab 1906 trug sie den bis zuletzt benutzten Namen ''Guntramsdorfer Druckfabrik AG''. | Ab 1906 trug sie den bis zuletzt benutzten Namen ''Guntramsdorfer Druckfabrik AG''. |