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Josef Franzl wurde am 10. Juli 1938 am Beginn schwerer Zeiten von Kardinal [[w:Theodor Innitzer|Theodor Innitzer]] im [[w:Stephansdom|Stephansdom]] in Wien zum Priester geweiht. Einige Stationen, er diente als Kaplan in [[Bruck an der Leitha]], als Provisor in [[Scharndorf]] und [[Pachfurth]], als Administrator in der [[w:Wiener Karlskirche|Wiener Karlskirche]], als Kirchenrektor in der [[w:St. Josef der Arbeiter (Wien)|St. Josefs-Kirche]] in Wien-Floridsdorf und als Pfarrer in der [[w:Paulanerkirche (Wien)|Paulanerkirche]] in Wien-Wieden.<ref>Partezettel für Mag. Josef Franzl</ref> | Josef Franzl wurde am 10. Juli 1938 am Beginn schwerer Zeiten von Kardinal [[w:Theodor Innitzer|Theodor Innitzer]] im [[w:Stephansdom|Stephansdom]] in Wien zum Priester geweiht. Einige Stationen, er diente als Kaplan in [[Bruck an der Leitha]], als Provisor in [[Scharndorf]] und [[Pachfurth]], als Administrator in der [[w:Wiener Karlskirche|Wiener Karlskirche]], als Kirchenrektor in der [[w:St. Josef der Arbeiter (Wien)|St. Josefs-Kirche]] in Wien-Floridsdorf und als Pfarrer in der [[w:Paulanerkirche (Wien)|Paulanerkirche]] in Wien-Wieden.<ref>Partezettel für Mag. Josef Franzl</ref> | ||
== Kaplan in Bruck an der Leitha == | == 1938 Kaplan in Bruck an der Leitha == | ||
1938 war Franzl als Hilfspriester nach Bruck an der Leitha gekommen. Zwei Jahre später forderten Soldaten einen Priester, sie sind im Kriegsgefangenenlager Kaisersteinbruch stationiert und haben keinen Priester, der ihnen die Messe liest. | 1938 war Franzl als Hilfspriester nach Bruck an der Leitha gekommen. Zwei Jahre später forderten Soldaten einen Priester, sie sind im Kriegsgefangenenlager Kaisersteinbruch stationiert und haben keinen Priester, der ihnen die Messe liest. | ||
Pfarrer Josef Franzl wurde für die Seelsorge unter den Landesschützen eingeteilt, durfte diese Tätigkeit nach seiner eigenen Aussage aber auch unter den Kriegsgefangenen ausüben – was offiziell verboten war. Im wesentlichen hat diese seelsorgliche Tätigkeit die französischen und polnischen Gefangenen betroffen, die sich in den Gottesdiensten in engen Baracken um den Altar drängten. | Pfarrer Josef Franzl wurde für die Seelsorge unter den Landesschützen eingeteilt, durfte diese Tätigkeit nach seiner eigenen Aussage aber auch unter den Kriegsgefangenen ausüben – was offiziell verboten war. Im wesentlichen hat diese seelsorgliche Tätigkeit die französischen und polnischen Gefangenen betroffen, die sich in den Gottesdiensten in engen Baracken um den Altar drängten. | ||
=== Kirchenrektor | === Kirchenrektor in Kaisersteinbruch === | ||
Er durfte in einer Baracke eine Messe für gefangene Polen zelebrieren. Es waren so viele Leute da, dass er nicht durchkam. Sie haben ihn auf die Schultern gehoben und zum provisorischen Altar getragen. Herr Kaplan konnte zwanzig ukrainischen Frauen den langersehnten, aber verbotenen Messbesuch ermöglichen: Er hatte sie zum Putzen der Kirche angefordert – und dann vor der Messe hinter der Orgelbrüstung versteckt. | Er durfte in einer Baracke eine Messe für gefangene Polen zelebrieren. Es waren so viele Leute da, dass er nicht durchkam. Sie haben ihn auf die Schultern gehoben und zum provisorischen Altar getragen. Herr Kaplan konnte zwanzig ukrainischen Frauen den langersehnten, aber verbotenen Messbesuch ermöglichen: Er hatte sie zum Putzen der Kirche angefordert – und dann vor der Messe hinter der Orgelbrüstung versteckt. | ||
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{{Zitat|Bei der Prozession sangen die Italiener, ergriffen lauschten die anderen, dann die Polen, die mit glühender Hingabe ihre Glaubenslieder vortrugen. Die Franzosen warteten bis die Reihe an sie kam. Am Rand der Straße standen Griechen, Bulgaren, Rumänen und Holländer, Belgier und Slowaken, und wenn viele von ihnen auch nicht katholisch waren, sie spürten: wir gehören zusammen!|Pfarrer Franzl im St. Martins-Boten 4. Jg. Nr. 21: Kaisersteinbruch 1945}} | {{Zitat|Bei der Prozession sangen die Italiener, ergriffen lauschten die anderen, dann die Polen, die mit glühender Hingabe ihre Glaubenslieder vortrugen. Die Franzosen warteten bis die Reihe an sie kam. Am Rand der Straße standen Griechen, Bulgaren, Rumänen und Holländer, Belgier und Slowaken, und wenn viele von ihnen auch nicht katholisch waren, sie spürten: wir gehören zusammen!|Pfarrer Franzl im St. Martins-Boten 4. Jg. Nr. 21: Kaisersteinbruch 1945}} | ||
== 1959 Kirchenrektor in der St. Josef (der Arbeiter) - Kirche in Wien-Floridsdorf == | |||
==== Seit 1991 Fronleichnamsprozession in Kaisersteinbruch ==== | ==== Seit 1991 Fronleichnamsprozession in Kaisersteinbruch ==== |
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