Pranthof: Unterschied zwischen den Versionen

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== Geschichte ==
== Geschichte ==
[[File:Niederranna Prandhof Portal.jpg|thumb|Das Portal des Prandhofes]]
[[File:Niederranna Prandhof Portal.jpg|thumb|Das Portal des Pranthofes]]
Der spätere Pranthof wird urkundlich bereits im 10. Jahrhundert genannt. Damals war er ein Herrenhof und befand sich im Besitz der Herren von Grie.<ref name ="Resch90"/> Die spätere Gemeinde Mühldorf hatte damals zwei Herrschaften: die [[w:Burg Oberranna|Herrschaft Ranna]] zu Oberranna und die Herrschaft zu Niederranna, deren Zentrum der spätere Pranthof war.<ref name ="Pfarre">vgl. [https://www.pfarre-muehldorf.org/index.php/unsere-pfarre/historisches Historisches], Pfarre-Muehldorf.ORG, abgerufen am 18. Oktober 2020</ref> Dieser dürfte außerdem auch der Sicherung gedient haben.<ref name ="Resch101">vgl. Inge Resch-Rauter: ''Die Wiege der Bayern. Wachau und Waldviertel'', 2016, S. 101</ref> Im 12. Jahrhundert brachte [[Leopold III. (Österreich)|Marktgraf Leopold (III.) von Österreich]] ("''Leopold der Heilige''") den Hof an sich und überließ ihn seiner Schwester [[Gerberga von Österreich|Gerbirg]] († 13. Juli 1142), die nach der Vertreibung des [[w:Königreich Böhmen|böhmischen Herzogs]] [[w:Bořivoj II.|Bořivoj II.]] († 1124), mit dem sie verheiratet war, ihren Sitz in den Burgen zu Grie und Oberranna (heute Teil der Gemeinde Mühldorf) hatte. Als Witwe wurde sie 1124 Nonne im [[Stift Göttweig]], wodurch dieses in den Besitz des Pranthofes gelangte. Der spätere Pranthof war dann ein zentraler Verwaltungshof von Stift Göttweig.<ref name ="Resch90"/> Er diente diesem als Amts- und Meierhof und wurde von den "Pflegern", die die Besitzungen des Stiftes in [[Mühldorf]], Niederranna und [[Kottes-Purk|Kottes]] betreuten, als Wohnung genutzt. Als das Stift im 15. Jahrhundert in schwere Finanzprobleme geriet, wurde der Pranthof bis Anfang des 18. Jahrhunderts mehrmals verpachtet oder verpfändet. Nach dem Brand im Jahr 1497 wurde der Pranthof unter Abt [[Matthias Schachner|Matthias (I.)]] († 1507) um 1501 wieder aufgebaut. 1618 wurde er durch böhmische Soldaten geplündert.<ref name ="Mühldorf"/>   
Der spätere Pranthof wird urkundlich bereits im 10. Jahrhundert genannt. Damals war er ein Herrenhof und befand sich im Besitz der Herren von Grie.<ref name ="Resch90"/> Die spätere Gemeinde Mühldorf hatte damals zwei Herrschaften: die [[w:Burg Oberranna|Herrschaft Ranna]] zu Oberranna und die Herrschaft zu Niederranna, deren Zentrum der spätere Pranthof war.<ref name ="Pfarre">vgl. [https://www.pfarre-muehldorf.org/index.php/unsere-pfarre/historisches Historisches], Pfarre-Muehldorf.ORG, abgerufen am 18. Oktober 2020</ref> Dieser dürfte außerdem auch der Sicherung gedient haben.<ref name ="Resch101">vgl. Inge Resch-Rauter: ''Die Wiege der Bayern. Wachau und Waldviertel'', 2016, S. 101</ref> Im 12. Jahrhundert brachte [[Leopold III. (Österreich)|Marktgraf Leopold (III.) von Österreich]] ("''Leopold der Heilige''") den Hof an sich und überließ ihn seiner Schwester [[Gerberga von Österreich|Gerbirg]] († 13. Juli 1142), die nach der Vertreibung des [[w:Königreich Böhmen|böhmischen Herzogs]] [[w:Bořivoj II.|Bořivoj II.]] († 1124), mit dem sie verheiratet war, ihren Sitz in den Burgen zu Grie und Oberranna (heute Teil der Gemeinde Mühldorf) hatte. Als Witwe wurde sie 1124 Nonne im [[Stift Göttweig]], wodurch dieses in den Besitz des Pranthofes gelangte. Der spätere Pranthof war dann ein zentraler Verwaltungshof von Stift Göttweig.<ref name ="Resch90"/> Er diente diesem als Amts- und Meierhof und wurde von den "Pflegern", die die Besitzungen des Stiftes in [[Mühldorf]], Niederranna und [[Kottes-Purk|Kottes]] betreuten, als Wohnung genutzt.<ref name ="Mühldorf"/> Als das Stift Anfang des 15. Jahrhunderts in schwere Finanzprobleme geriet, wurde Leonhard Forster bis 1414 mit der "Pflege" des Pranthofes betreut, der ihm außerdem für mehrere Jahre als Sicherstellung für ein Darlehen an Stift Göttweig verpfändet war. Als dieser nach Ablauf der Pflege den Ort Ranna verlässt, kommt es zu Streitigkeiten mit den folgenden Pflegern, da er sich von diesen angeblich Geld geliehen und dieses nicht zurückgezahlt hat. Nach Ausbruch der [[Hussitenkriege]] verschärft sich die Lage.<ref name ="Ranna67">vgl. Inge Resch-Rauter: ''Ranna''. Geschichte in Geschichten. Eigenverlag, Mühldorf, o. J. S. 67</ref> Der Pranthof wird bis Anfang des 18. Jahrhunderts mehrmals verpachtet oder verpfändet. Nach dem Brand im Jahr 1497 wurde der Pranthof unter Abt [[Matthias Schachner|Matthias (I.)]] († 1507) um 1501 wieder aufgebaut. 1618 wurde er durch böhmische Soldaten geplündert.<ref name ="Mühldorf"/>   


Anfang des 18. Jahrhunderts vertraute Stift Göttweig den Pranthof wieder seinen eigenen Leuten an. Unter Abt [[w:Gottfried Bessel|Gottfried Bessel]] wurde der Pranthof 1728-1731, vermutlich nach den Plänen des bedeutenden Barockarchitekten [[w:Lukas von Hildebrandt|Lukas von Hildebrandt]] zu einem barocken Jagdschloss umgebaut.<ref name ="Mühldorf"/>   
Anfang des 18. Jahrhunderts vertraute Stift Göttweig den Pranthof wieder seinen eigenen Leuten an. Unter Abt [[w:Gottfried Bessel|Gottfried Bessel]] wurde der Pranthof 1728-1731, vermutlich nach den Plänen des bedeutenden Barockarchitekten [[w:Lukas von Hildebrandt|Lukas von Hildebrandt]] zu einem barocken Jagdschloss umgebaut.<ref name ="Mühldorf"/>   
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