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Während der [[Hussitenkriege]] in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts wurde die Pfarrkirche Niederranna angezündet, was den Einsturz der romanischen Decke zur Folge hatte. Nach Abzug wurde die Kirche wieder in Stand gesetzt und wesentlich vergrößert. Die Mauern der um 1410 / 1420 erbauten Sakristei wurden wesentlich verstärkt, etwa zu dieser Zeit dürfte auch der Kirchturm erbaut worden sein.<ref name ="Ranna66">vgl. Inge Resch-Rauter: ''Ranna''. Geschichte in Geschichten. Eigenverlag, Mühldorf, o. J. S. 66</ref> Am 3. Juni 1454 weihte Bischof Sigismund von Savona, damals auch Weihbischof von Passau, in der Pfarrkirche einen Altar zu Ehren des Heiligen Bartholomäus und der Heiligen Dorothea. Gleichzeitig rekonzilierte er den in den Hussitenkriegen entweihten Pfarrfriedhof. Außerdem ließ er für Personen, welche der Pfarre Niederranna Wohltaten erwiesen oder diese besucht hatten, einen Ablass ausstellen.<ref name ="Ranna68">vgl. Inge Resch-Rauter: ''Ranna''. Geschichte in Geschichten. Eigenverlag, Mühldorf, o. J. S. 68</ref> | Während der [[Hussitenkriege]] in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts wurde die Pfarrkirche Niederranna angezündet, was den Einsturz der romanischen Decke zur Folge hatte. Nach Abzug wurde die Kirche wieder in Stand gesetzt und wesentlich vergrößert. Die Mauern der um 1410 / 1420 erbauten Sakristei wurden wesentlich verstärkt, etwa zu dieser Zeit dürfte auch der Kirchturm erbaut worden sein.<ref name ="Ranna66">vgl. Inge Resch-Rauter: ''Ranna''. Geschichte in Geschichten. Eigenverlag, Mühldorf, o. J. S. 66</ref> Am 3. Juni 1454 weihte Bischof Sigismund von Savona, damals auch Weihbischof von Passau, in der Pfarrkirche einen Altar zu Ehren des Heiligen Bartholomäus und der Heiligen Dorothea. Gleichzeitig rekonzilierte er den in den Hussitenkriegen entweihten Pfarrfriedhof. Außerdem ließ er für Personen, welche der Pfarre Niederranna Wohltaten erwiesen oder diese besucht hatten, einen Ablass ausstellen.<ref name ="Ranna68">vgl. Inge Resch-Rauter: ''Ranna''. Geschichte in Geschichten. Eigenverlag, Mühldorf, o. J. S. 68</ref> | ||
Im Mittelalter ist für Niederranna außerdem die Burgkirche von [[w:Burg Oberranna|Oberanna]] belegt, die dem Heiligen Georg geweiht war und damals den Mittelpunkt einer eigenen kleinen Pfarre bildete. Sie wurde 1414-1424 dem [[Paulinerkloster Unter-Ranna|Paulinerkloster Unterranna]] übertragen und 1455 diesem inkorporiert. Nach der Aufhebung dieses Klosters während der Josephinischen Kirchenreformen wurde sie 1783 mit Niederranna vereinigt.<ref name ="Pfarre"/> Der Ablass für Personen, welche der Pfarre Niederranna besuchten, aus dem Jahr 1454 dürfte ein Versuch gewesen sein, die Abwanderung der "Pfarrkinder" zur Pfarre der Pauliner-Eremiten von Unterranna zu stoppen.<ref name ="Ranna68"/> | Im Mittelalter ist für Niederranna außerdem die Burgkirche von [[w:Burg Oberranna|Oberanna]] belegt, die dem Heiligen Georg geweiht war und damals den Mittelpunkt einer eigenen kleinen Pfarre bildete. Sie wurde 1414-1424 dem [[Paulinerkloster Unter-Ranna|Paulinerkloster Unterranna]] übertragen und 1455 diesem inkorporiert. Nach der Aufhebung dieses Klosters während der Josephinischen Kirchenreformen wurde sie 1783 mit Niederranna vereinigt.<ref name ="Pfarre"/> Der Ablass für Personen, welche der Pfarre Niederranna besuchten, aus dem Jahr 1454 dürfte ein Versuch gewesen sein, die Abwanderung der "Pfarrkinder" zur Pfarre der Pauliner-Eremiten von Unterranna zu stoppen.<ref name ="Ranna68"/> Zum Pfarrsprengel der Pfarre Nieder-Ranna gehörten bereits im Mittelalter die Hofstätten, welche damals den Ort Trandorf (heute Teil der Gemeinde Mühldorf) bildeten. Die Trandorfer unternehmen in den folgenden Jahrhunderten mehrmals Versuche, die in ihrer Siedlung gelegene [[Kirche Trandorf|Ulrichskirche]] zu einer eigenen Pfarrkirche erheben zu lassen.<ref name ="Ranna69">vgl. Inge Resch-Rauter: ''Ranna'', S. 69</ref> | ||
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