Bödelesee: Unterschied zwischen den Versionen

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== Name ==
== Name ==
Der Name ''Bödelesee'' leitet sich vom ''Bödele'', einer Parzelle auf dem Kälberrücken neben dem Losenpass (heute überwiegend ein Parkplatz)<ref>Wem gehört das Bödele, S. 86 unter Bezugnahme auf eine Urkunde aus dem Jahr 1605 und [[w:Werner Vogt (Heimatforscher)|Werner Vogt]].</ref> bzw. der nahe gelegenen ''Bödelealp'' (heute als [[Seewarte]] bezeichnet) ab. Ursprünglich bestand hier eine Großalpe ([[w:Maiensäss|Vorsäß]]), die ''Lose'' bzw. ''Auf der Lose'', die im Gesamten 149 Weiderechte hatte. 1605 wurde diese Großalpe geteilt in die [[Alpe Oberlose]] mit 75 Weiderechten, die Alpe Unterlose mit 51 ½ Weiderechten<ref>Die Alpe Unterlose nimmt heute, nach weiteren Teilungen, nur noch 27,16 ha an Fläche ein und wird von der Agrargemeinschaft Unterlose verwaltet.</ref> und die Bödelealp (nun [[Seewarte]]), früher auch ''Vorderlose'' genannt mit 23 Weiderechten.
Der Name ''Bödelesee'' leitet sich vom ''Bödele'', einer Parzelle auf dem Kälberrücken neben dem Losenpass (heute überwiegend ein Parkplatz)<ref>Wem gehört das Bödele, S. 86 unter Bezugnahme auf eine Urkunde aus dem Jahr 1605 und [[w:Werner Vogt (Heimatforscher)|Werner Vogt]].</ref> bzw. der nahe gelegenen ''Bödelealp'' (heute als [[Seewarte]] bezeichnet) ab.  


== Geschichte ==
== Geschichte ==
Der Dornbirner Fabrikant [[Otto Hämmerle]] (1846-1916) erwarb von den 14 Eigentümern zu Beginn des 20. Jahrhunderts die Alpe Oberlose samt 134 Waldparzellen mit allen Rechten und Pflichten (Gesamt: 93 ha).<ref name=Bödele2>Wem gehört das Bödele, S. 51.</ref> Der letzte Kaufvertrag hierzu wurde am 12. Mai 1902 unterzeichnet. Aus der bisherigen Gemeinschaftsalpe wurde somit Alleineigentum (Privatalpe).<ref name=Bödele1>Wem gehört das Bödele, S. 47.</ref> Der "Bödele-Wirt", Johann Klocker, verkaufte seine Anteile an der Alpe, Vorsäßhütte, Wohnhaus und Gastwirtschaft, 1904 an Otto Hämmerle. In weiterer Folge wurde im Auftrag von Otto Hämmele ein umfangreiches Hotel-Essemble (Alpenhotel Bödele, 1938 abgebrannt) und die Kapelle [[Kapelle hl. Maria am Bödele]] (1902/1903) errichtet und der Bödelesee aufgestaut (1902).<ref name=Bödele2 /><ref name=Bödele3>Wem gehört das Bödele, S. 89.</ref>
Ursprünglich bestand hier eine Großalpe ([[w:Maiensäss|Vorsäß]]), die ''Lose'' bzw. ''Auf der Lose'', die im Gesamten 149 Weiderechte hatte. 1605 wurde diese Großalpe geteilt in die [[Alpe Oberlose]] mit 75 Weiderechten, die Alpe Unterlose mit 51 ½ Weiderechten<ref>Die Alpe Unterlose nimmt heute, nach weiteren Teilungen, nur noch 27,16 ha an Fläche ein und wird von der Agrargemeinschaft Unterlose verwaltet.</ref> und die Bödelealp (nun [[Seewarte]]), früher auch ''Vorderlose'' genannt, mit 23 Weiderechten.


Der Bödelesee wurde jedoch primär wegen der in diesem Gebiet herrschende Wasserknappheit, als Löschwassersee angelegt.<ref>Das Bödele hat zwar sehr hohe Niederschläge im Laufe des Jahres zu verzeichnen und gilt als "Schneeloch", ähnlich dem Arlberg, jedoch fließt das Wasser als Oberflächenwasser rasch ab und kann nicht im Boden als Grundwasser gesammelt werden, da es kaum Schotterkörper im Untergrund gibt, in welchem da Wasser sich ansammeln kann (Wem gehört das Bödele, S. 92 f).</ref>
Der Dornbirner Fabrikant [[Otto Hämmerle]] (1846-1916) erwarb von den 14 Eigentümern zu Beginn des 20. Jahrhunderts die Alpe Oberlose samt 134 Waldparzellen mit allen Rechten und Pflichten (Gesamt: 93 ha).<ref name=Bödele2>Wem gehört das Bödele, S. 51.</ref> Der letzte Kaufvertrag hierzu wurde am 12. Mai 1902 unterzeichnet. Aus der bisherigen Gemeinschaftsalpe wurde somit Alleineigentum (Privatalpe).<ref name=Bödele1>Wem gehört das Bödele, S. 47.</ref> Der "Bödele-Wirt", Johann Klocker, verkaufte seine Anteile an der Alpe, Vorsäßhütte, Wohnhaus und Gastwirtschaft, 1904 an Otto Hämmerle. In weiterer Folge wurde im Auftrag von Otto Hämmele ein umfangreiches Hotel-Essemble (Alpenhotel Bödele, 1938 abgebrannt) und die [[Kapelle hl. Maria am Bödele]] (1902/1903) errichtet und der Bödelesee aufgestaut (1902).<ref name=Bödele2 /><ref name=Bödele3>Wem gehört das Bödele, S. 89.</ref>
 
Der Bödelesee wurde primär wegen der in diesem Gebiet herrschende Wasserknappheit, als Löschwassersee angelegt.<ref>Das Bödele hat zwar sehr hohe Niederschläge im Laufe des Jahres zu verzeichnen und gilt als "Schneeloch", ähnlich dem Arlberg, jedoch fließt das Wasser als Oberflächenwasser rasch ab und kann nicht im Boden als Grundwasser gesammelt werden, da es kaum Schotterkörper im Untergrund gibt, in welchem da Wasser sich ansammeln kann (Wem gehört das Bödele, S. 92 f).</ref>


1999 wurde im Zuge des [[w:Orkan Lothar|Sturm Lothar]] eine 130-jährige [[w:Rottanne|Fichte]], die mit der Staumauer eng verwachsen war, umgelegt. Dadurch wurde die Staumauer aufgerissen und der See lief weitgehend aus. Die Staumauer wurde dann von der Eigentümerin, der Stadt Dornbirn, im August 2000 um rund 55.000 Euro wieder in Stand gesetzt.
1999 wurde im Zuge des [[w:Orkan Lothar|Sturm Lothar]] eine 130-jährige [[w:Rottanne|Fichte]], die mit der Staumauer eng verwachsen war, umgelegt. Dadurch wurde die Staumauer aufgerissen und der See lief weitgehend aus. Die Staumauer wurde dann von der Eigentümerin, der Stadt Dornbirn, im August 2000 um rund 55.000 Euro wieder in Stand gesetzt.
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Aufgrund des losen, weichen Materials, war die künstliche Schaffung des Bödelesees einfach zu bewerkstelligen. Der See wurde ohne Schwierigkeiten ausgegraben und dann die Staumauer errichtet. Wegen des weichen, losen Materials ist jedoch die Verladung des Sees ein großes Problem und dieser muss alle paar Jahre ausgebaggert werden.<ref name=Bödele3 />
Aufgrund des losen, weichen Materials, war die künstliche Schaffung des Bödelesees einfach zu bewerkstelligen. Der See wurde ohne Schwierigkeiten ausgegraben und dann die Staumauer errichtet. Wegen des weichen, losen Materials ist jedoch die Verladung des Sees ein großes Problem und dieser muss alle paar Jahre ausgebaggert werden.<ref name=Bödele3 />


Die Zuflüsse des Bödelesees sind der Losenbach, der Winsauerbach und Wasser aus dem [[w:Europaschutzgebiet Fohramoos|Fohramoos]]. Der Losenbach und die Zuflüsse aus dem Fohrmoos sind rötlich<ref>Früher wurde vermutet, dass es sich um eisenhältiges Wasser handle (Das Bödele bei Dornbirn in Vorarlberg, S. 23). Inzwischen ist bekannt, dass es sich um [[w:Huminsäuren|Huminsäuren]] handelt.</ref> und geben dem Wasser eine eigene, dunkle Färbung und Geschmack.
Die Zuflüsse des Bödelesees sind der Losenbach, der Winsauerbach und Wasser aus dem [[w:Europaschutzgebiet Fohramoos|Fohramoos]]. Der Losenbach und die Zuflüsse aus dem Fohrmoos sind rötlich<ref>Früher wurde vermutet, dass es sich um eisenhältiges Wasser handle (''Das Bödele bei Dornbirn in Vorarlberg'', S. 23). Inzwischen ist bekannt, dass es sich um [[w:Huminsäuren|Huminsäuren]] handelt.</ref> und geben dem Wasser eine eigene, dunkle Färbung und Geschmack.


== Hydrologie und Biotop ==
== Hydrologie und Biotop ==
Über den Losenpass verläuft vom [[w:Lank (Berg)|Lank]] ({{Höhe|1370|AT|link=true}}) kommend auch die Wasserscheide zwischen der [[w:Dornbirner Ache|Dornbirner Ache]] und der [[w:Bregenzer Ache|Bregenzer Ache]].
Über den Losenpass verläuft vom [[w:Lank (Berg)|Lank]] ({{Höhe|1370|AT|link=true}}) kommend auch die Wasserscheide zwischen der [[w:Dornbirner Ache|Dornbirner Ache]] und der [[w:Bregenzer Ache|Bregenzer Ache]]. Das Gebiet um den Bödelesee bildet inzwischen ein eigenes [[Biotop (Vorarlberg)|Biotop]]. Es besteht hier eine überdurchschnittliche Fledermausaktivität. Im See werden heute Forellen vom Fischereiverein Dornbirn ausgesetzt. Auch früher bereits wurde der See mit Fischen besetzt. <ref name=Bödele3 />
 
Das Gebiet um den Bödelesee bildet inzwischen ein eigenes [[Biotop (Vorarlberg)|Biotop]]. Es besteht hier eine überdurchschnittliche Fledermausaktivität. Im See werden heute Forellen vom Fischereiverein Dornbirn ausgesetzt. Auch früher bereits wurde der See mit Fischen besetzt. <ref name=Bödele3 />


== Sport ==
== Sport ==
Zur Zeit des Alpenhotels Bödele wurden Ruderboote zur Verfügung gestellt, Umkleideräume für Badende und bestand eine Wasserrutschbahn aus Holz.<ref name=Bödele4>Das Bödele bei Dornbirn in Vorarlberg, S. 23.</ref>  
Zur Zeit des Alpenhotels Bödele wurden Ruderboote zur Verfügung gestellt, Umkleideräume für Badende und bestand eine Wasserrutschbahn aus Holz.<ref name=Bödele4>Das Bödele bei Dornbirn in Vorarlberg, S. 23.</ref> Der See wird heute noch zum Baden genutzt. Im Winter zum Eisstockschießen.
 
Der See wird heute noch zum Baden genutzt. Im Winter zum Eisstockschießen.
   
   
== Literatur ==
== Literatur ==
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