Ursula Pöck: Unterschied zwischen den Versionen

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== Faktenlage ==
== Faktenlage ==
Der Ritualmord an Ursula Pöck ist durch keine zeitgenössische Quelle belegt. Aussagen von 21 Zeitgenossinnen und Zeitgenossen, die überliefert sind, finden sich in einem Protokoll vom 18. September 1475, das in Latein abgefasst wurde. Der Auslöser für diese Befragung dürfte eine Anfrage aus Trient gewesen sein, wo zu dieser Zeit der Prozess um den angeblichen Ritualmord an [[w:Simon von Trient|Simon von Trient]] verhandelt wurde.<ref name ="Pizzini220"/> Erst seit dem 17. Jahrhundert wird der Mord an Ursula Pöck in einigen gedruckten und handschriftlichen Werken zur Geschichte Tirols als bemerkenswerte und umstössliche Tatsache hingestellt.<ref>vgl. Meinrad Pizzinini: ''Ursula Pöck'', 1990, S. 224</ref>
Der "Ritualmord" an Ursula Pöck ist durch keine zeitgenössische Quelle belegt. Aussagen von 21 Zeitgenossinnen und Zeitgenossen, die überliefert sind, finden sich in einem Protokoll vom 18. September 1475, das in Latein abgefasst wurde. Der Auslöser für diese Befragung dürfte eine Anfrage aus Trient gewesen sein, wo zu dieser Zeit der Prozess um den angeblichen Ritualmord an [[w:Simon von Trient|Simon von Trient]] verhandelt wurde.<ref name ="Pizzini220"/> Erst seit dem 17. Jahrhundert wird der "Mord" an Ursula Pöck in einigen gedruckten und handschriftlichen Werken zur Geschichte Tirols als bemerkenswerte und umstössliche Tatsache hingestellt.<ref>vgl. Meinrad Pizzinini: ''Ursula Pöck'', 1990, S. 224</ref>


Im 18. Jahrhundert wurde eine Untersuchung der Geschehnisse um Ursula Pöck im Auftrag des [[Damenstift Hall|Damenstiftes]] in [[Hall in Tirol|Hall]] durchgeführt, das zu dieser Zeit Inhaber der Herrschaft Lienz war. Dies geschah vermutlich mit der Absicht, eine Selig- oder Heiligsprechung als Märtyrerin für Ursula zu beantragen.<ref name ="Pizzini221">vgl. Meinrad Pizzinini: ''Ursula Pöck'', 1990, S. 219f. und S. 228f.</ref> Aus diesem Anlass wurde am 8. Juni 1789 ihr Grab geöffnet, worüber sich ein Protokoll erhalten hat.<ref>vgl. Meinrad Pizzinini: ''Ursula Pöck'', 1990, S. 230</ref>
Im 18. Jahrhundert wurde eine Untersuchung der Geschehnisse um Ursula Pöck im Auftrag des [[Damenstift Hall|Damenstiftes]] in [[Hall in Tirol|Hall]] durchgeführt, das zu dieser Zeit Inhaber der Herrschaft Lienz war. Dies geschah vermutlich mit der Absicht, eine Selig- oder Heiligsprechung als Märtyrerin für Ursula zu beantragen.<ref name ="Pizzini221">vgl. Meinrad Pizzinini: ''Ursula Pöck'', 1990, S. 219f. und S. 228f.</ref> Aus diesem Anlass wurde am 8. Juni 1789 ihr Grab geöffnet, worüber sich ein Protokoll erhalten hat.<ref>vgl. Meinrad Pizzinini: ''Ursula Pöck'', 1990, S. 230</ref>
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