49.762
Bearbeitungen
KKeine Bearbeitungszusammenfassung |
|||
Zeile 16: | Zeile 16: | ||
Ende des 11. Jahrhunderts erwarb eine Adelsfamilie, die Herren von Traisen, an der Piesing ein großes Gebiet, wo sie die inzwischen abgegangene Burg Waldegg erbauten, die das Zentrum ihrer Herrschaft bildete und nach der sie sich auch benannten. Nach 1140 kam ihr Herrschaftsgebiet zur "Karantanischen Mark"<ref group="A">Die "Karantanische Mark" war eine Bezeichnung für die Markgrafschaft Steier, die 1180 zum gleichnamigen Herzogtum erhoben wurde. 1192 kam sie unter die Herrschaft der [[Babenberger]]. Ihr Gebiet umfasste damals Teile der heutigen Bundesländer Steiermark, Oberösterreich und Niederösterreich.</ref> Um 1140-1145 wurde die Burg Starhemberg errichtet, welche die nördliche Grenze der "Karantanischen Mark" sicherte. Sie war [[w:Ministeriale|Ministerialen ]]<ref group="A">Die [[w:Ministeriale|Ministerialen]], auch als "Dienstadel" bezeichnet, bildeten im Mittelalter innerhalb des "niederen" Adels eine eigene Gruppe. Ursprünglich "Unfreie", waren sie durch ein Dienst- oder Lehnsverhältnis in den "niederen" Adel aufgestiegen, im Unterschied zu den [[w:edelfrei|"edelfreien" oder "hochfreien" Adelsfamilien]].</ref> der steirischen Markgrafen anvertraut.<ref name ="schöndorfer203"/> | Ende des 11. Jahrhunderts erwarb eine Adelsfamilie, die Herren von Traisen, an der Piesing ein großes Gebiet, wo sie die inzwischen abgegangene Burg Waldegg erbauten, die das Zentrum ihrer Herrschaft bildete und nach der sie sich auch benannten. Nach 1140 kam ihr Herrschaftsgebiet zur "Karantanischen Mark"<ref group="A">Die "Karantanische Mark" war eine Bezeichnung für die Markgrafschaft Steier, die 1180 zum gleichnamigen Herzogtum erhoben wurde. 1192 kam sie unter die Herrschaft der [[Babenberger]]. Ihr Gebiet umfasste damals Teile der heutigen Bundesländer Steiermark, Oberösterreich und Niederösterreich.</ref> Um 1140-1145 wurde die Burg Starhemberg errichtet, welche die nördliche Grenze der "Karantanischen Mark" sicherte. Sie war [[w:Ministeriale|Ministerialen ]]<ref group="A">Die [[w:Ministeriale|Ministerialen]], auch als "Dienstadel" bezeichnet, bildeten im Mittelalter innerhalb des "niederen" Adels eine eigene Gruppe. Ursprünglich "Unfreie", waren sie durch ein Dienst- oder Lehnsverhältnis in den "niederen" Adel aufgestiegen, im Unterschied zu den [[w:edelfrei|"edelfreien" oder "hochfreien" Adelsfamilien]].</ref> der steirischen Markgrafen anvertraut.<ref name ="schöndorfer203"/> | ||
Nachdem das Herzogtum Steier 1192 als Folge eines Erbvertrages, | Nachdem das Herzogtum Steier 1192 als Folge eines Erbvertrages, der [Ottokar IV. von Steiermark#Leben und Herrschaft|Georgenberger Handfeste]] (Urkunde vom 17. August 1186), unter die Herrschaft der [[Babenberger]] kam, die bereits über das [[Herzogtum Österreich]] herrschten, verlor die Burg Starhemberg ihre Bedeutung als Grenzfeste. [[Friedrich II. (Österreich)|Herzog Friedrich "''der Streitbare''"]] ließ sie jedoch zu einer herzoglichen Pfalz und "unbezwingbaren" Feste ausbauen, wo er sich wiederholt aufhielt, so während seiner Auseinandersetzung mit [[Friedrich II. (HRR)|Kaiser Friedrich II. "''Stupor Mundi''"]] und im Frühjahr und Sommer 1244, und wichtige Urkunden ausstellte.<ref>vgl. [[w:Heinz Dopsch|Heinz Dopsch]] - [[w:Karl Brunner (Historiker)|Karl Brunner]] - [[w:Maximilian Weltin|Maximilian Weltin]] (Hrsg.): ''Österreichische Geschichte 1122–1278''. Die Länder und das Reich. Der Ostalpenraum im Hochmittelalter. Verlag Ueberreuter, Wien, 1999. ISBN 3-8000-3525-1. S. 45f.</ref> Er vertraute ihren Schutz dem [[w:Deutscher Ritterorden|Deutschen Ritterorden]] an. Nach seinem Tod (1246) machte seine Nichte [[Gertrud von Österreich und Steier|Gertrud]] Ansprüche auf Starhemberg geltend. 1254 kam die Burg im "[[Friede von Pressburg 1254|Frieden von Preßburg]]" an den "[[w:Königreich Böhmen|Böhmenkönig]]" [[Ottokar II. Přemysl|Ottokar]].<ref name ="schöndorfer203"/> | ||
Unter der Herrschaft der [[Habsburger|Habsburgern]] blieb Burg Starhemberg eine landesfürstliche Feste und wurde von Pflegern<ref group="A">Die mittelalterliche Bezeichnung "Pflege" in Bezug auf Burgen bedeutet die Verwaltung einer Burg. Der Burgpfleger war für diese Burg und die dazugehörige Herrschaft, zuständig, er hatte aber, im Unterschied zu einer Belehnung oder Verpfändung, keine Besitzrechte an dieser.</ref> betreut oder verpfändet. Im [[Vertrag von Neuberg an der Mürz|Teilungsvertrag von Neuberg an der Mürz]] (1379) kam die Burg an die "Albrechtinische Linie". Sie befand sich zum Bespiel im Besitz der Adelsfamilien der Neidegger und der Herren von Spaur.<ref name ="schöndorfer203"/> Die Burg wurde 1482 vom Ungarnkönig Matthias Corvinus eingenommen.<ref name ="schöndorfer204>vgl. Ilse Schöndorfer: ''Steine und Sagen'', 1999, S. 204</ref> Unter den Herren von Spaur wurde sie zwischen 1480 und 1491 wesentlich umgebaut. 1561-1817<ref name ="wehrbauten">vgl. [http://www.wehrbauten.at/noe/niederoesterreich.html?/noe/starhemberg/starhemberg.html Burgruine Starhemberg], Wehrbauten.AT, abgerufen am 8. August 2020</ref> gehörte Burg Starhemberg einige Jahrhunderte der Grafenfamilie von Heussenstein. 1578 wurde die Burg erneut umgebaut.<ref name ="schöndorfer203"/> Noch 1683 diente sie als Zuflucht vor den Osmanen, dann aber begann sie zu verfallen. Um sich die Gebäudesteuer zu ersparen, wurden schließlich sogar die Dächer abgetragen und die Fenster und Türen ausgebrochen. Schließlich diente die Ruine den Bauern aus der Umgebung als Steinbruch.<ref name ="schöndorfer204"/> | Unter der Herrschaft der [[Habsburger|Habsburgern]] blieb Burg Starhemberg eine landesfürstliche Feste und wurde von Pflegern<ref group="A">Die mittelalterliche Bezeichnung "Pflege" in Bezug auf Burgen bedeutet die Verwaltung einer Burg. Der Burgpfleger war für diese Burg und die dazugehörige Herrschaft, zuständig, er hatte aber, im Unterschied zu einer Belehnung oder Verpfändung, keine Besitzrechte an dieser.</ref> betreut oder verpfändet. Im [[Vertrag von Neuberg an der Mürz|Teilungsvertrag von Neuberg an der Mürz]] (1379) kam die Burg an die "Albrechtinische Linie". Sie befand sich zum Bespiel im Besitz der Adelsfamilien der Neidegger und der Herren von Spaur.<ref name ="schöndorfer203"/> Die Burg wurde 1482 vom Ungarnkönig Matthias Corvinus eingenommen.<ref name ="schöndorfer204>vgl. Ilse Schöndorfer: ''Steine und Sagen'', 1999, S. 204</ref> Unter den Herren von Spaur wurde sie zwischen 1480 und 1491 wesentlich umgebaut. 1561-1817<ref name ="wehrbauten">vgl. [http://www.wehrbauten.at/noe/niederoesterreich.html?/noe/starhemberg/starhemberg.html Burgruine Starhemberg], Wehrbauten.AT, abgerufen am 8. August 2020</ref> gehörte Burg Starhemberg einige Jahrhunderte der Grafenfamilie von Heussenstein. 1578 wurde die Burg erneut umgebaut.<ref name ="schöndorfer203"/> Noch 1683 diente sie als Zuflucht vor den Osmanen, dann aber begann sie zu verfallen. Um sich die Gebäudesteuer zu ersparen, wurden schließlich sogar die Dächer abgetragen und die Fenster und Türen ausgebrochen. Schließlich diente die Ruine den Bauern aus der Umgebung als Steinbruch.<ref name ="schöndorfer204"/> |
Bearbeitungen