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== Herkunft und Familie == | == Herkunft und Familie == | ||
[[File:Krypta Kaiserdom Speyer Germany - panoramio (3).jpg|thumb|Nach seinem Tod ließ sich König Rudolf I. in der Kaisergruft im Dom von Speyer in | [[File:Krypta Kaiserdom Speyer Germany - panoramio (3).jpg|thumb|Nach seinem Tod ließ sich König Rudolf I. in der Kaisergruft im Dom von Speyer beisetzen, angeblich in einem leeren Sarkophag, der für Friedrich I. Barbarossa bestimmt war. Erhalten ist seine Grabplatte, die lange Zeit als das älteste "realistische" Porträt eines Herrschers in Deutschland gegolten hat.]] | ||
Graf Rudolf (IV.) von Habsburg stammte aus einer Adelsfamilie, die seit dem 10. Jahrhundert historische Spuren hinterlassen hat und seit dem frühen 12. Jahrhundert auch urkundlich belegt ist. Zu Rudolfs Zeit war sie in der [[w:Schwaben|Reichslandschaft Schwaben]] (besonders im [[w:Aargau|Aargau]] und im [[w:Elsass|Elsass]]) begütert. Rudolfs Eltern waren [[w:Albrecht IV. (Habsburg)|Graf Albrecht (IV.) von Habsburg]] († 1239) und Gräfin Heilwig von [[w:Kyburg (Adelsgeschlecht)|Kiburg (Kyburg)]].<ref name ="czeike3">vgl. {{Czeike|5|3||Rudolf I.)}}</ref> | Graf Rudolf (IV.) von Habsburg stammte aus einer Adelsfamilie, die seit dem 10. Jahrhundert historische Spuren hinterlassen hat und seit dem frühen 12. Jahrhundert auch urkundlich belegt ist. Zu Rudolfs Zeit war sie in der [[w:Schwaben|Reichslandschaft Schwaben]] (besonders im [[w:Aargau|Aargau]] und im [[w:Elsass|Elsass]]) begütert. Rudolfs Eltern waren [[w:Albrecht IV. (Habsburg)|Graf Albrecht (IV.) von Habsburg]] († 1239) und Gräfin Heilwig von [[w:Kyburg (Adelsgeschlecht)|Kiburg (Kyburg)]].<ref name ="czeike3">vgl. {{Czeike|5|3||Rudolf I.)}}</ref> | ||
Rudolf I. war zweimal verheiratet: | Rudolf I. war zweimal verheiratet: | ||
:∞ um 1253<ref>vgl. Alois Niederstätter: ''Österreichische Geschichte 1278–1411'', 2001, S. 89</ref> | :∞ in 1. Ehe (Eheschließung um 1253<ref>vgl. Alois Niederstätter: ''Österreichische Geschichte 1278–1411'', 2001, S. 89</ref>) mit [[Anna von Hohenberg|Gräfin Gertrud von Hohenberg]] († 1281), die sich nach seiner Wahl Anna nannte | ||
:∞ in 2. Ehe (Eheschließung um 1283<ref>vgl. Alois Niederstätter: ''Österreichische Geschichte 1278–1411'', 2001, S. 93</ref>) mit [[w:Isabella von Burgund|Herzogin Elisabeth von Burgund]]<ref group="A">In der Sekundärliteratur auch Agnes oder Isabella von Burgund.</ref> (ca. 1270-1323) | |||
: | Aus seiner ersten Ehe hatte er viele Kinder, von denen 3 Söhne und 6 Töchter die Kindheit überlebten. | ||
:--> Zu diesen siehe unter [[Anna von Hohenberg]] | |||
Aus seiner Beziehung mit einer Frau namens Ita hatte Rudolf einen natürlichen Sohn: | Aus seiner Beziehung mit einer Frau namens Ita hatte Rudolf einen natürlichen Sohn: | ||
:* [[w:Albrecht von Löwenstein-Schenkenberg|Albrecht von Schenkenberg]] (* vor 1235; † 11. Juni 1304), | :* [[w:Albrecht von Löwenstein-Schenkenberg|Albrecht von Schenkenberg]] (* vor 1235; † 11. Juni 1304), den er 1281 zum [[w:Grafschaft Löwenstein|Grafen von Löwenstein]] erhob<ref name ="nieder90">gl. Alois Niederstätter: ''Österreichische Geschichte 1278–1411'', 2001, S. 90</ref>. Dieser heiratete um 1284 Luitgard von [[w:Bolanden (Adelsgeschlecht)|Bolanden]], mit der er mehrere Kinder hatte. | ||
== Überblick über seine Herrschaft und deren Zielsetzungen (mit dem Schwerpunkt auf der Geschichte der späteren Republik Österreich) == | == Überblick über seine Herrschaft und deren Zielsetzungen (mit dem Schwerpunkt auf der Geschichte der späteren Republik Österreich) == | ||
Graf Rudolf von Habsburg, dessen Familie gewöhnlich auf der Seite der Herrscherfamilie der Staufer gestanden hatte, war ein Anhänger von [[w:Friedrich II. (HRR)|Kaiser Friedrich II.]] ("''Friedrich Stupor Mundi''") und unterstützte diesen auch noch, nachdem der Papst über ihn das Interdikt und Kirchenbann verhängt hatte. Nach dessen Tod | Graf Rudolf von Habsburg, dessen Familie gewöhnlich auf der Seite der Herrscherfamilie der Staufer gestanden hatte, war ein Anhänger von [[w:Friedrich II. (HRR)|Kaiser Friedrich II.]] ("''Friedrich Stupor Mundi''") und unterstützte diesen auch noch, nachdem der Papst über ihn das Interdikt und den Kirchenbann verhängt hatte. Nach dessen Tod blieb er zunächst auf der Seite von dessen Sohn [[w:Konrad IV. (HRR)|Konrad]]. Als erfolgreicher Politiker verstand Rudolf es, die bereits bestehende Machtposition seiner Familie in der [[w:Schwaben|Reichslandschaft Schwaben]] auszubauen und beachtlich zu mehren. Als er am 1. Oktober 1273 in [[w:Frankfurt am Main|Frankfurt]] zum [[w:Römisch-deutscher König|"römischer" König]] gewählt und 24. Oktober 1273 in [[w:Aachen|Aachen]] gekrönt wurde, galt er zu diesem Zeitpunkt als der mächtigste Dynast im südwestlichen Teil des Reiches. Allerdings war er als Machthaber nur von lokaler Bedeutung und besaß keineswegs den Stand eines Reichsfürsten. Zwar war er nicht der erste Graf, der zum Herrscher des Heiligen Römischen Reiches erhoben wurde und er sollte auch nicht der letzte bleiben, er dürfte aber unter den Männern, welche zum römisch-deutschen König aufgestiegen waren, einer der rangmäßig niedrigsten, vielleicht sogar der rangmäßig niedrigste gewesen sein<ref group="A">Unter den "römischen" Königen dürften nur [[[w:Wilhelm von Holland|Wilhelm von Holland]] und [[w:Adolf (HRR)|Adolf von Nassau]] eine ähnliche rangniedrige Stellung wie Rudolf gehabt haben.</ref>.<ref>vgl. [[w:Bernd Schneidmüller|Bernd Schneidmüller]]: ''Rudolf von Habsburg''. Geschichten vom Regieren im Reich und vom Sterben in Speyer. In: Bernd Schneidmüller (Hrsg.): ''König Rudolf I. und der Aufstieg des Hauses Habsburg im Mittelalter''. WBG Academic, Darmstadt, 2019. ISBN 978-3-534-27125-2. S. 25f.</ref> Er war wohl ein sogenannter Kompromisskandidat, der seinen Aufstieg neben seinen persönlichen Fähigkeiten und Ansehen einer für ihn günstigen politischen Konstellation im Reich verdankte. Der [[w:Gregor X.|Papst]] hatte wegen eines geplanten Kreuzzuges großes Interesse daran, dass das Heilige Römische Reich wieder über einen allgemein anerkannten und handlungsfähigen König verfügte.<ref>vgl. Brigitte Hamann (Hrsg.): ''Die Habsburger'', 1988, S. 402f., S. 403 und S. 404ff.</ref> | ||
Rudolf herrschte 1273-1291 als [[w:Römisch-deutscher König|römisch-deutscher König]] Rudolf I. über das [[Heiliges Römisches Reich|Heilige Römische Reich]]<ref name ="czeike3"/>. | Rudolf herrschte 1273-1291 als [[w:Römisch-deutscher König|römisch-deutscher König]] Rudolf I. über das [[Heiliges Römisches Reich|Heilige Römische Reich]]<ref name ="czeike3"/>. Gemeinsam mit seinen Wahlfürsten konstruierte er nach seiner Wahl die historischen Voraussetzungen für ihr Handeln neu, wobei er die gemeinsame Verantwortung von König und Fürsten für das Reich und ihr inneres Verhältnis in neuen Ordnungen auf Hoftagen verschriftlichen ließ<ref>vgl. [[w:Bernd Schneidmüller|Bernd Schneidmüller]]: ''Rudolf von Habsburg''. Geschichten vom Regieren im Reich und vom Sterben in Speyer. In: Bernd Schneidmüller (Hrsg.): ''König Rudolf I. und der Aufstieg des Hauses Habsburg im Mittelalter''. WBG Academic, Darmstadt, 2019. ISBN 978-3-534-27125-2. S. 29f.</ref> Seine Politik als König galt in erster Linie der Erneuerung, Befriedigung und Stabilisierung der politischen Lage im Reich, wobei er mit viel Geschick auch den Ausbau seiner eigenen Hausmacht und der Position seiner Familie fördern konnte. Indem er diese in den Herzogtümer Österreich und Steier etablierte, deren damaliges Areal zu großen Teilen zum heutigen Land Österreich gehört, hatte seine Politik als Reichsoberhaupt auch Auswirkungen auf die Geschichte von einigen der heute österreichischen Bundesländer.<ref>vgl. Brigitte Hamann (Hrsg.): ''Die Habsburger'', 1988, S. 403 und 404</ref> | ||
In den Jahren zwischen 1276 und 1281 hielt sich Rudolf | In den Jahren zwischen 1276 und 1281 hielt sich Rudolf mehrmals in den heutigen Bundesländern Niederösterreich und Wien auf.<ref name ="czeike3"/> Nach der Unterwerfung des [[w:Königreich Böhmen|böhmischen Königs]] [[Ottokar II. Přemysl|Ottokar II. (Přemysl Otakar II.)]]<ref group="A">Für König Přemysl Otakar II. (Przemysl Ottokar II., Ottokar II. Przemysl) finden sich in der Sekundärliteratur verschiedene Namensbezeichnungen. In Österreich war und ist er als Ottokar II. bekannt. Da es in diesem Artikel um die Geschichte jener Gebiete geht, die heute zur Republik beziehungsweise zum "EU-Land" Österreich gehören, wird hier durchgehend die Bezeichnung Ottokar verwendet.</ref>, die am 25. November 1276 erfolgte, belehnte Rudolf ihn mit dem [[w:Königreich Böhmen|böhmischen Königreich]] und der [[w:Markgrafschaft Mähren|Markgrafschaft Mähren]], zog jedoch die Herzogtümer Österreich und Steier für das Reich ein, wobei er dort als römisch-deutscher König zunächst offiziell selbst die Verwaltung übernahm.<ref name ="czeike3"/> In der Folge gab es weitere Auseinandersetzungen, welche damit beigelegt wurden, dass König Ottokar am 6. Mai 1277 seinen Verzicht auf das Herzogtum Österreich vertraglich erneuerte.<ref name ="hamann404"/> Nachdem es trotzdem zur Weiterführung des Krieges mit ihm kam, konnte Rudolf diesen Konflikt 1278 mit der "[[w:Schlacht bei Dürnkrut und Jedenspeigen|Schlacht bei Dürnkrut und Jedenspeigen]]"<ref group="A">Diese Schlacht wird auch als die "Schlacht auf dem Marchfeld" bezeichnet.</ref> für sich entscheiden.<ref name ="czeike3"/> In der Folge beließ König Rudolf Ottokars Familie im Besitz des böhmischen Königreiches und der Markgrafschaft Mähren, mit denen er Ottokars Sohn [[w:Wenzel II. (Böhmen)|Wenzel]] belehnte und veranlasste die für die Herzogtümer Österreich und Steier zuständigen Bischöfe seine Söhne Albrecht (I.) und Rudolf (II.) mit ihren dort gelegenen Kirchenlehen zu belehnen.<ref name ="hamann404">vgl. [[w:Brigitte Hamann|Brigitte Hamann]] (Hrsg.): ''Die Habsburger'', 1988, S. 353</ref> Am 27. Dezember 1282 belehnte Rudolf dann mit Zustimmung der Reichsfürsten seine Söhne Albrecht (I.) und Rudolf (II.) gemeinsam ("zu gesamter Hand") mit den Herzogtümern Österreich und Steier.<ref name ="Krieger54f.">vgl. Karl-Friedrich Krieger: ''Die Habsburger im Mittelalter'', 1994, S. 54f.</ref> Die gewählte Form der Belehnung ("zu gesamter Hand") entsprach einer Gewohnheit des "alemannischen" Rechtes. In den beiden Herzogtümern war sie allerdings bisher unüblich gewesen.<ref name ="Sauter21">vgl. Alexander Sauter: ''Fürstliche Herrschaftsrepräsentation''. Die Habsburger im 14. Jahrhundert (= [[w:Bernd Schneidmüller|Bernd Schneidmüller]] - [[w:Stefan Weinfurter|Stefan Weinfurter]] (Hrsg.): ''Mittelalter-Forschungen''- Bd. 12). Jan Thorbecke Verlag, Ostfildern, 2003. ISBN 3-7995-4263-9. S. 21</ref> Auf Wunsch der Landstände beider Herzogtümer wurden Albrecht deshalb diese in der "Rheinfeldener Hausordnung" (1. Juni 1283) nochmals übertragen, diesmal aber als alleinigem Herrscher.<ref name ="Krieger54f."/> Die Herzogtümer Österreich und Steier blieben bis zur Auflösung des Heiligen Römischen Reichs (1806) unter der Herrschaft von Rudolfs Familie, waren als Kronländer Teil des späteren Kaiserreiches Österreich und sind heute als die Bundesländer Oberösterreich, Niederösterreich, Steiermark und Wien Teil der Republik Österreich. | ||
Am 27. Dezember 1282 belehnte Rudolf dann mit Zustimmung der Reichsfürsten seine Söhne Albrecht (I.) und Rudolf (II.) gemeinsam mit den Herzogtümern Österreich und Steier | |||
Komplizierter gestaltete sich die Neuvergabe des [[Herzogtum Kärnten|Herzogtums Kärnten]] (mit der [[w:Krain|Mark Krain]]), das König Rudolf ebenfalls in Verwaltung genommen hatte. Mit diesem belehnte er erst 1286 offiziell den Grafen [[Meinhard I.|Meinhard (I.) von Tirol]]<ref name ="hamann404"/>, nachdem er das Herzogtum Kärnten bereits zuvor der Verwaltung seines Sohnes Albrecht anvertraut hatte.<ref group="A">Die komplizierten Umstände dieser Vergabe dürften darauf zurückzuführen sein, dass Graf Meinhard I. um 1284 wieder einmal vom Papst gebannt worden war, was die Rechtlichkeit seiner Belehnung zu diesem Zeitpunkt gefährdet hätte.</ref> | Komplizierter gestaltete sich die Neuvergabe des [[Herzogtum Kärnten|Herzogtums Kärnten]] (mit der [[w:Krain|Mark Krain]]), das König Rudolf ebenfalls in Verwaltung genommen hatte. Mit diesem belehnte er erst 1286 offiziell den Grafen [[Meinhard I.|Meinhard (I.) von Tirol]]<ref name ="hamann404"/>, nachdem er das Herzogtum Kärnten bereits zuvor der Verwaltung seines Sohnes Albrecht anvertraut hatte.<ref group="A">Die komplizierten Umstände dieser Vergabe dürften darauf zurückzuführen sein, dass Graf Meinhard I. um 1284 wieder einmal vom Papst gebannt worden war, was die Rechtlichkeit seiner Belehnung zu diesem Zeitpunkt gefährdet hätte.</ref> | ||
== Orte mit Bezug zu Rudolf I. im heutigen Österreich == | == Orte mit Bezug zu Rudolf I. im heutigen Österreich == | ||
[[File:Jugendwohnheim Tulln 02.jpg|thumb|Vom Tullner Frauenstift, das König Rudolf I. 1280 gründete, hat sich nur das Priorat erhalten, das heute als Jugendwohnheim genutzt wird.]] | |||
Am 2. Dezember 1276 erließ König Rudolf I. einen Landfrieden für die Herzogtümer Österreich, Steier und Kärnten (sowie für die Krain), ein erster Schritt, mit dem er einerseits eine Abkehr von den Zuständen versprach, welche unter König Ottokar geherrscht hatten und andererseits an jene Verfassungsgegebenheiten anzuknüpfen versuchte, welche unter den Vorgängerdynastien geherrscht hatten. In den Herzogtümern Österreich und Steier erkannte er damit auch im Wesentlichen jene Vorrechte der Landherren an, welche diese während des sogenannten "Österreichischen Interregnums" arrogiert hatten. Dies sollte für seinen Sohn Albrecht, den er später als Herzog dort einsetzte, bei dem Versuch, seine Landesherrschaft zu behaupten, noch eine ganze Reihe von Schwierigkeiten zur Folge haben.<ref name ="sauter27">vgl. Alexander Sauter: ''Fürstliche Herrschaftsrepräsentation''. Die Habsburger im 14. Jahrhundert (= [[w:Bernd Schneidmüller|Bernd Schneidmüller]] - [[w:Stefan Weinfurter|Stefan Weinfurter]] (Hrsg.): ''Mittelalter-Forschungen''- Bd. 12). Jan Thorbecke Verlag, Ostfildern, 2003. ISBN 3-7995-4263-9. S. 27</ref> 1277 bestätigte König Rudolf den Ministerialen<ref group="A">Die [[w:Ministeriale|Ministerialen]], auch als "Dienstadel" bezeichnet, bildeten im Mittelalter innerhalb des "niederen" Adels eine eigene Gruppe. Ursprünglich "Unfreie", waren sie durch ein Dienst- oder Lehnsverhältnis in den "niederen" Adel aufgestiegen, im Unterschied zu den [[w:edelfrei|"edelfreien" oder "hochfreien" Adelsfamilien]].</ref> des Herzogtums Steier jenes Privilegium aus dem Jahr 1237, mit dem sie von [[w:Friedrich II. (HRR)|Kaiser Friedrich II.]] zu Reichsdienstleuten erklärt worden waren. Nach dieser beanspruchten auch die Ministerialen des Herzogtums Österreich unter König Rudolf I. ähnliche Rechte. Zwar bestätigte der König den Ministerialen beider Herzogtümer diese Rechte nochmals in der sogenannten Rheinfeldener Hausordnung (1. Juni 1283), doch wurden sie mit der Einsetzung seiner Söhne als neue Herzöge "de facto" wieder landesfürstliche Dienstleute.<ref name ="Raidl22">vgl. Heribert Raidl: ''Die Herren von Kapellen.'' (Ungedruckte) Dissertation, Universität Wien 2002. S. 22</ref> | |||
=== Niederösterreich === | === Niederösterreich === | ||
* 1277 stellte König Rudolf in Wien für das [[Kloster Imbach|Kloster in Imbach]] (heute Teil der Gemeinde [[Senftenberg]]) drei Privilegien aus, die Imbacher Privilegien.<ref>vgl. Andreas H. Zajic: ''Vorbemerkungen zu einer Frühgeschichte des Dominikanerinnenklosters Imbach''. In: [[w:Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung|Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung]] 115, 2007, S. 59</ref> | * 1277 stellte König Rudolf in Wien für das [[Kloster Imbach|Kloster in Imbach]] (heute Teil der Gemeinde [[Senftenberg]]) drei Privilegien aus, die Imbacher Privilegien.<ref>vgl. Andreas H. Zajic: ''Vorbemerkungen zu einer Frühgeschichte des Dominikanerinnenklosters Imbach''. In: [[w:Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung|Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung]] 115, 2007, S. 59</ref> | ||
* Auf dem [[w:Marchfeld|Marchfeld]] zwischen [[Dürnkrut]], Stillfried an der March und [[Jedenspeigen]] fand am 26. August 1278 die entscheidende Schlacht gegen König Ottokar statt, mit der Rudolf letztlich den Beginn der Herrschaft seiner Familie auf Gebieten der heutigen Republik Österreich durchsetzen konnte.<ref>vgl. {{Czeike|5|3|4|Rudolf I.)}}</ref> | * Auf dem [[w:Marchfeld|Marchfeld]] zwischen [[Dürnkrut]], Stillfried an der March und [[Jedenspeigen]] fand am 26. August 1278 die entscheidende Schlacht gegen König Ottokar statt, mit der Rudolf letztlich den Beginn der Herrschaft seiner Familie auf Gebieten der heutigen Republik Österreich durchsetzen konnte.<ref>vgl. {{Czeike|5|3|4|Rudolf I.)}}</ref> | ||
* Am 31. August 1280 stiftete Rudolf das Dominikanerinnenkloster in [[Tulln an der Donau|Tulln]].<ref name ="czeike3"/> | * Am 31. August 1280 stiftete Rudolf das [[Dominikanerinnenkloster (Tulln)|Dominikanerinnenkloster]] in [[Tulln an der Donau|Tulln]].<ref name ="czeike3"/> Am östlichen Pfeiler von dessen Klosterkirche befanden ursprünglich Statuen von Rudolf und einer seiner Ehefrauen, die beide nicht erhalten sind. Nach einer Skizze und dem Stich bei [[w:Marquard Herrgott|Marquard Herrgott]] († 1762) war die Statue von Rudolf gekrönt und vor dieser ein Schwert aufgestellt.<ref name ="sauter274">vgl. Alexander Sauter: ''Fürstliche Herrschaftsrepräsentation'', 2003, S. 274</ref> | ||
=== Steiermark === | === Steiermark === | ||
1277 bestätigte Rudolf dem steirischen Landadel die "[[w:Georgenberger Handfeste|Handfeste]]" in einer lateinischen Fassung, die zu Gunsten des Adels verbessert worden war.<ref>vgl. [[w:Winfried Stelzer|Winfried Stelzer]]: ''Steirische Bildungsverhältnisse und schriftliche Kultur im späten Mittelalter''. In: Gerhard Pferschy (Hrsg.): ''Die Steiermark im Spätmittelalter'' (= ''Geschichte der Steiermark''. Bd. 4). Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 2018. ISBN 978-3-205-20645-03, S. 493</ref> | * 1277 bestätigte Rudolf dem steirischen Landadel die "[[w:Georgenberger Handfeste|Handfeste]]" in einer lateinischen Fassung, die zu Gunsten des Adels verbessert worden war.<ref>vgl. [[w:Winfried Stelzer|Winfried Stelzer]]: ''Steirische Bildungsverhältnisse und schriftliche Kultur im späten Mittelalter''. In: Gerhard Pferschy (Hrsg.): ''Die Steiermark im Spätmittelalter'' (= ''Geschichte der Steiermark''. Bd. 4). Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 2018. ISBN 978-3-205-20645-03, S. 493</ref> | ||
=== Wien === | === Wien === | ||
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* [[Heldenberg]]: In der Kaiser-Allee auf der [[w:Gedenkstätte Heldenberg|Gedenkstätte Heldenberg]] ist König Rudolf I. mit einer Büste vertreten. | * [[Heldenberg]]: In der Kaiser-Allee auf der [[w:Gedenkstätte Heldenberg|Gedenkstätte Heldenberg]] ist König Rudolf I. mit einer Büste vertreten. | ||
* [[Jedenspeigen]]: Gedenkausstellung zur "Schlacht bei Dürnkrut und Jedenspeigen" im Osttrakt des [[w:Schloss Jedenspeigen|Schlosses]]<ref>vgl. [https://www.weinviertel.at/a-schlossmuseum-jedenspeigen Schlossmuseum Jedenspeigen], Weinviertel.AT, eingesehen am 24. Dezember 2017</ref> | * [[Jedenspeigen]]: Gedenkausstellung zur "Schlacht bei Dürnkrut und Jedenspeigen" im Osttrakt des [[w:Schloss Jedenspeigen|Schlosses]]<ref>vgl. [https://www.weinviertel.at/a-schlossmuseum-jedenspeigen Schlossmuseum Jedenspeigen], Weinviertel.AT, eingesehen am 24. Dezember 2017</ref> | ||
* [[Laxenburg]] | * [[Laxenburg]]: Auf der Franzensburg ist Rudolf in einem Glasfenster von Peter Strudel dargestellt.<ref name ="czeike4">vgl. {{Czeike|5|4||Rudolf I.)}}</ref> | ||
* Stillfried an der March (heute Teil der Gemeinde [[Angern an der March]]): Obelisk zur Erinnerung an die "Schlacht bei Dürnkrut und Jedenspeigen" (1908).<ref name ="czeike4"/> | * Stillfried an der March (heute Teil der Gemeinde [[Angern an der March]]): Obelisk zur Erinnerung an die "Schlacht bei Dürnkrut und Jedenspeigen" (1908).<ref name ="czeike4"/> | ||
* [[Tulln]]: Nach dem Sieg über König Ottokar stiftete König Rudolf I. in Tulln das [[ | * [[Tulln an der Donau|Tulln]]: Nach dem Sieg über König Ottokar stiftete König Rudolf I. in Tulln das [[Dominikanerinnenkloster (Tulln)|Tullner Frauenkloster]], wo einer seiner frühverstorbenen Söhne beigesetzt sein soll.<ref name ="kamenzin278">vgl. Manuel Kamenzin: ''Wie es einem König gebührt?'' Die Beisetzung Rudolfs I. in Speyer in der Tradition königlicher Grablegen des 13. / 14. Jahrhunderts. In: [[w:Bernd Schneidmüller|Bernd Schneidmüller]] (Hrsg.): ''König Rudolf I. und der Aufstieg des Hauses Habsburg im Mittelalter''. WBG Academic, Darmstadt, 2019. ISBN 978-3-534-27125-2. S. 278</ref> Die Stiftungsurkunde wird neben einer Reihe von "Reichsadligen" auch von jenen Landherren des Herzogtums Österreich, die eine bestimmte Funktion innehatten, bezeugt: dem Marschall [[Stephan I. von Maissau|Stephan (I.) von Maissau]], dem obersten Landrichter [[w:Otto II. (Haslau)|Otto von Haslau]] († um 1289), dem Kämmerer [[Otto III. von Perchtoldsdorf|Otto von Perchtoldsdorf]], [[Ulrich von Pillichsdorf|Ulrich]] († 1282) und Chunrad (Konrad) von Pillichdorf, dem Schenk [[Leutold I. von Kuenring|Leutold (I.) von Kuenring]] († 1312) und seinem Bruder [[Heinrich VI. von Kuenring|Heinrich (VI.) vom Kuenring]] († um 1286), dem Truchsess Friedrich von Lengenbach, Erchenger von Landser sowie Reinbert und Kadolt von Ebesberg.<ref name ="Rigele157">vgl. Brigitte Rigele: ''Die Maissauer''. Landherren im Schatten der Kuenringer. (Ungedruckte) Dissertation, Universität Wien, 1990. S. 58</ref> Rudolf nahm persönlich mit seiner Ehefrau und zwei seiner Söhne an der Grundsteinlegung, die noch 1280 erfolgte teil. Bei der Weihe der Klosterkirche "Unserer lieben Frau Verkündigung" (12. März 1290) durch den [[w:Rudolf von Hoheneck|Erzbischof von Salzburg]] war er ebenfalls anwesend<ref name ="sauter22">vgl. Alexander Sauter: ''Fürstliche Herrschaftsrepräsentation''. Die Habsburger im 14. Jahrhundert (= [[w:Bernd Schneidmüller|Bernd Schneidmüller]] - [[w:Stefan Weinfurter|Stefan Weinfurter]] (Hrsg.): ''Mittelalter-Forschungen''- Bd. 12). Jan Thorbecke Verlag, Ostfildern, 2003. ISBN 3-7995-4263-9. S.22</ref>.<ref name ="bda">vgl. [https://bda.gv.at/de/aktuelles/artikel/1999/11/das-dominikanerinnenkloster/ Dominikanerinnenkloster], BDA.GV.AT, abgerufen am 24. August 2021</ref> Von dem Kloster, das wurde unter [[Joseph II.|Kaiser Joseph II.]] aufgehoben wurde, ist nur das Priorat erhalten geblieben, in dem heute das Jugendheim und das Römermuseum untergebracht sind.<ref name ="geyer14">vgl. Roderich Geyer: ''Die Tullner Altstadt – Ein Stadtführer mit historischen Anmerkungen''. Eigenverlag, 2., überarbeitete Auflage, 2016, S. 14 [https://erleben.tulln.at/fileadmin/Erleben_Tulln/Kunst/PDFs/Altstadtfuehrer_2016.pdf#page=15 digital]</ref> | ||
=== Tirol === | |||
[[File:Ö - Rudolf I. (HRR), Hofkirche Innsbruck Maximilian-Kenotaph, 050615-0.jpg|thumb|Statue von König Rudolf I., Teil des Maximilian-Kenotaph, Hofkirche in Innsbruck]] | [[File:Ö - Rudolf I. (HRR), Hofkirche Innsbruck Maximilian-Kenotaph, 050615-0.jpg|thumb|Statue von König Rudolf I., Teil des Maximilian-Kenotaph, Hofkirche in Innsbruck]] | ||
* [[Innsbruck]], [[Hofkirche (Innsbruck)|Hofkirche]]: Eine Statue von König Rudolf I. ist Teil des [[Grabmal Kaiser Maximilians I.|Maximilian-Kenotaphs]]. | * [[Innsbruck]], [[Hofkirche (Innsbruck)|Hofkirche]]: Eine Statue von König Rudolf I. ist Teil des [[Grabmal Kaiser Maximilians I.|Maximilian-Kenotaphs]]. | ||
=== Wien === | === Wien === | ||
* Wien 1, Rathaus: Hochrelief mit der Reiterfigur Rudolfs I. von Carl Kundmann über dem rechten Zugang zum großen Turm.<ref name ="czeike4"/> | * [[Innere Stadt (Wien)|Wien 1]], Rathaus: Hochrelief mit der Reiterfigur Rudolfs I. von Carl Kundmann über dem rechten Zugang zum großen Turm.<ref name ="czeike4"/> | ||
* [[Innere Stadt (Wien)|Wien 1]], [[w:Hoher Markt|Hoher Markt]] 10-11: König Rudolf I. und seine Ehefrau Anna sind Figuren der [[w:Ankeruhr|Ankeruhr]], einer Spieluhr, die Teil des Hauses der Helvetia-Versicherung ist und 1915 erstmals in Betrieb genommen wurde. Ihren täglichen Auftritt haben beide von 5 bis 6 Uhr, begleitet von dem Lied des Sängers "Unverzagt" auf Rudolf von Habsburg. | |||
* Wien 3, Arsenal ([[Heeresgeschichtliches Museum]]): Statue von Carl Kundmann in der Ruhmeshalle.<ref name ="czeike4"/> | * Wien 3, Arsenal ([[Heeresgeschichtliches Museum]]): Statue von Carl Kundmann in der Ruhmeshalle.<ref name ="czeike4"/> | ||
* Im [[Wien Museum|Wien Museum (früher Historisches Museum der Stadt Wien)]] ist Rudolf zusammen mit anderen Habsburgern auf einem Glasgemälde dargestellt, das sich ursprünglich als Fenster in der Bartholomäuskapelle im Wiener Stephansdom befand, ehe es ins Wien Museum kam. Rudolf ist als König sitzend dargestellt, seine Attribute sind die Krone, das Szepter und das Wappenschild, das einen einköpfigen Reichsadler zeigt.<ref name ="Sauter284">vgl. Alexander Sauter: ''Fürstliche Herrschaftsrepräsentation'', 2003, S. 284</ref> | |||
* Im Wien Museum, Wien 1 finden sich mittelalterliche Glasfenster mit einer Darstellung von Rudolf I., die von der Herzogskapelle im Wiener Stephansdom stammen und um 1390 entstanden sind.<ref name ="czeike4"/> | * Im Wien Museum, Wien 1 finden sich mittelalterliche Glasfenster mit einer Darstellung von Rudolf I., die von der Herzogskapelle im Wiener Stephansdom stammen und um 1390 entstanden sind.<ref name ="czeike4"/> | ||
* Im Wien Museum, Wien 1, befindet sich außerdem das Modell eines Reiterdenkmals von Wilhelm Seib (1899), das auf ein 1871 geplantes Reiterdenkmal zurückgeht, das für die Kuppel des Michaelertors der Hofburg bestimmt gewesen wäre, aber nicht ausgeführt wurde.<ref name ="czeike4"/> | * Im Wien Museum, Wien 1, befindet sich außerdem das Modell eines Reiterdenkmals von Wilhelm Seib (1899), das auf ein 1871 geplantes Reiterdenkmal zurückgeht, das für die Kuppel des Michaelertors der Hofburg bestimmt gewesen wäre, aber nicht ausgeführt wurde.<ref name ="czeike4"/> | ||
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== Forschungslage == | == Forschungslage == | ||
Als Begründer einer trotz häufiger Rückschläge doch sehr erfolgreichen Dynastie, die immerhin mehr als 600 Jahre in | Nach turbulenten Jahrzehnten im Heiligen Römischen Reich gelang Rudolf eine Reorganisation. Seine Nachfahren prägten als Fürsten, Könige und Kaiser die Geschichte Europas und der ganzen Welt mit.<ref>vgl. [[w:Bernd Schneidmüller|Bernd Schneidmüller]]: ''Rudolf von Habsburg''. Geschichten vom Regieren im Reich und vom Sterben in Speyer. In: Bernd Schneidmüller (Hrsg.): ''König Rudolf I. und der Aufstieg des Hauses Habsburg im Mittelalter''. WBG Academic, Darmstadt, 2019. ISBN 978-3-534-27125-2. S. 10f.</ref> Als Begründer einer trotz häufiger Rückschläge doch sehr erfolgreichen Dynastie, die immerhin mehr als 600 Jahre in der politischen "Oberliga" agierte, hatte Rudolf zumindest in den Nachfolgestaaten jener Gebiete, wo er und seine Nachkommen jahrhundertelang geherrscht hatten, bis Ende des 20. Jahrhunderts ein relativ gutes Image. In der Ersten und der Zweiten Republik Österreich (bis zum EU-Eintritt) wurde er gewöhnlich positiv gesehen. Da er zu jenen Mitgliedern seiner Dynastie gehörte, die römisch-deutsche Könige oder Kaiser waren, fand er auch außerhalb der "österreichischen" und der "habsburgischen" Geschichtsforschung Beachtung. Allerdings wird selbst in der Geschichtsforschung, deren Schwerpunkt auf "österreichischer" Geschichte liegt, meistens nur seinem Wirken als König beziehungsweise "Kaiser"<ref>Rudolf selbst war niemals Kaiser. Dass die Päpste in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts ständig wechselten, dürften der Hauptgrund dafür gewesen sein, dass es ihm nicht gelang, zum Kaiser gekrönt zu werden. Vgl. Alois Niederstätter: ''Österreichische Geschichte 1278–1411'', 2001, S. 94. In Chroniken und historiographischen Werken wird er jedoch meistens als Kaiser bezeichnet, ebenso in der älteren Geschichtsforschung.</ref> Beachtung geschenkt.<ref group="A">Dieser Eindruck entsteht bei Durchsicht von einschlägiger Sekundärliteratur, vgl. dazu die hier aufgelistete Sekundärliteratur.</ref> Aus Anlass seines 800. Geburtstages fand 2018 in [[w:Speyer|Speyer]], wo Rudolf beigesetzt ist, eine Fachtagung zu seiner Person statt, die zumindest zeigt, dass der Habsburger auch im 21. Jahrhundert für die historische Forschung noch immer von Interesse ist.<ref>vgl. [[w:Bernd Schneidmüller|Bernd Schneidmüller]]: ''Rudolf von Habsburg''. Geschichten vom Regieren im Reich und vom Sterben in Speyer. In: Bernd Schneidmüller (Hrsg.): ''König Rudolf I. und der Aufstieg des Hauses Habsburg im Mittelalter''. WBG Academic, Darmstadt, 2019. ISBN 978-3-534-27125-2. S. 11</ref> | ||
== Rudolf in Sage und Legende == | == Rudolf in Sage und Legende == | ||
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=== Prosa === | === Prosa === | ||
* [[w:Caroline Pichler|Caroline Pichler]]: ''Friedrich der Streitbare'', Roman (1831), 4 Teile [https://books.google.de/books?id=TkziAAAAMAAJ Teil 1-2 digital], [https://books.google.de/books?id=50ziAAAAMAAJ Teil 3-4 digital]<ref group="A">In dieser Romanserie, die das Leben des [[Babenberger|Babenbergerherzogs]] [[Friedrich II. (Österreich)|Herzog Friedrich (II.) "''des Streitbaren''"]] behandelt, spielt der spätere König Rudolf eine nicht unwichtige Rolle. Auf der Meta-Ebene der Romanserie ist er der rechtmäßige und wahre Erbe der [[Babenberger]].</ref> | * [[w:Caroline Pichler|Caroline Pichler]]: ''Friedrich der Streitbare'', Roman (1831), 4 Teile [https://books.google.de/books?id=TkziAAAAMAAJ Teil 1-2 digital], [https://books.google.de/books?id=50ziAAAAMAAJ Teil 3-4 digital]<ref group="A">In dieser Romanserie, die das Leben des [[Babenberger|Babenbergerherzogs]] [[Friedrich II. (Österreich)|Herzog Friedrich (II.) "''des Streitbaren''"]] behandelt, spielt der spätere König Rudolf eine nicht unwichtige Rolle. Auf der Meta-Ebene der Romanserie ist er der rechtmäßige und wahre Erbe der [[Babenberger]].</ref> | ||
* [[w:Emanuel Stickelberger|Emanuel Stickelberger]]: ''Der graue Bischof''. Historischer Roman (1930)<ref group="A">Historischer Roman über den [[w:Heinrich II. von Isny|Erzbischof Heinrich (II.) von Mainz]] (Heinrich von Isny OFM) (* 1222; † 1288), der unter König Rudolf Erzkanzler des Reichs war und im Roman der Hauptverantwortliche für den Aufstieg des Grafen zum König ist. Rudolf ist hier eine wichtige Nebenfigur.</ref> | |||
* [[w:Fanny Wibmer-Pedit|Fanny Wibmer-Pedit]]: ''Graf und Herzog. Roman um Meinhard II. von Tirol'', Roman (1954), in spätere Auflagen: ''Meinhard. Der Einiger Tirols''<ref group="A">Historischer Roman über [[Meinhard II.|Herzog Meinhard von Kärnten]], Graf von Tirol. Rudolf ist in diesem Roman als zuverlässiger Verbündeter und Freund des Titelhelden eine wichtige Nebenfigur.</ref> | |||
=== Lyrik === | === Lyrik === | ||
* [[w:Friedrich Schiller|Friedrich Schiller]]: ''Der Graf von Habsburg'', Ballade | * [[w:Friedrich Schiller|Friedrich Schiller]]: ''Der Graf von Habsburg'', Ballade | ||
* [[w:Justinus Kerner|Justinus Kerner]]: ''König Rudolfs Ritt zum Grabe'', Ballade | * [[w:Justinus Kerner|Justinus Kerner]]: ''König Rudolfs Ritt zum Grabe'', Ballade<ref>vgl. [[w:Bernd Schneidmüller|Bernd Schneidmüller]]: ''Rudolf von Habsburg''. Geschichten vom Regieren im Reich und vom Sterben in Speyer. In: Bernd Schneidmüller (Hrsg.): ''König Rudolf I. und der Aufstieg des Hauses Habsburg im Mittelalter''. WBG Academic, Darmstadt, 2019. ISBN 978-3-534-27125-2. S. 16 und S. 18f.</ref> | ||
* [[w:Wilhelm Wackernagel|Wilhelm Wackernagel]]: ''König Rudolfs Ritt zum Grabe'', Ballade | * [[w:Wilhelm Wackernagel|Wilhelm Wackernagel]]: ''König Rudolfs Ritt zum Grabe'', Ballade | ||
Als Anregung für die Gedichte von Kerner und Wackernagel gilt das Historiengemälde ''Kaiser Rudolfs Ritt zum Grabe'' (1857) des Malers [[w:Moritz von Schwind|Moritz von Schwind]], das sich heute in der Kunsthalle in Kiel befindet.<ref>vgl. [https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/item/7TC3XMKANGPKI3KUTHXDPQ6AHXQ5COQX König Rudolfs Ritt zum Grabe], Deutsche digitale Bibliothek.DE, eingesehen am 25. Dezember 2017</ref> | Als Anregung für die Gedichte von Kerner und Wackernagel gilt das Historiengemälde ''Kaiser Rudolfs Ritt zum Grabe'' (1857) des Malers [[w:Moritz von Schwind|Moritz von Schwind]], das sich heute in der Kunsthalle in Kiel befindet.<ref>vgl. [https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/item/7TC3XMKANGPKI3KUTHXDPQ6AHXQ5COQX König Rudolfs Ritt zum Grabe], Deutsche digitale Bibliothek.DE, eingesehen am 25. Dezember 2017</ref> | ||
== Rudolf in zeitgenössischen und zeitnahen Darstellungen == | |||
* [[w:Ottokar aus der Gaal|Ottokar aus der Gaal]]: ''Österreichische Reimchronik'' | |||
::Publikation: [[w:Joseph Seemüller|Joseph Seemüller]]: ''Ottokars Österreichische Reimchronik''. In: Joseph Seemüller (Hrsg.): ''Deutsche Chroniken und andere Geschichtsbücher des Mittelalters'' (= '' (Monumenta Germaniae Historica''. Bd. 5, Teil 1). Hahnsche Buchhandlung, Hannover, 1890 [https://www.dmgh.de/mgh_dt_chron_5_1/index.htm#page/(e)/mode/1up Teil 1, digital] und Joseph Seemüller (Hrsg.): ''Deutsche Chroniken und andere Geschichtsbücher des Mittelalters'' (= '' (Monumenta Germaniae Historica''. Bd. 5, Teil 2). Hahnsche Buchhandlung, Hannover, 1893 [https://www.dmgh.de/mgh_dt_chron_5_2/index.htm#page/(IV)/mode/1up Teil 2, digital] | |||
* [[w:Mathias von Neuenburg|Mathias von Neuenburg]]: ''Die Chronik des Matthias von Neuenburg'' | |||
::- Publikation: [[w:Adolf Hofmeister|Adolf Hofmeister]] (Hrsg.): ''Die Chronik des Mathias von Neuenburg''. [[w:Monumenta Germaniae Historica|MGH]] Scriptores rerum Germanicarum. Nova series Bd. 4,1. Berlin, 1924/1940 [http://www.dmgh.de/de/fs1/object/display/bsb00000944_00003.html digital] | |||
::- Publikation: Georg Grandaur: ''Die Chronik des Mathias von Neuenburg''. Die Geschichtschreiber der deutschen Vorzeit. Mit Einleitung von [[w:Ludwig Weiland|Ludwig Weiland]]. 3. Aufl. Leipzig, 1912 [http://www.mgh-bibliothek.de/dokumente/b/b018135.pdf Auflage von 1899 digital] | |||
* [[w:Johann von Viktring|Johann von Viktring]]: ''Liber certarum historiarum'' | |||
::- Publikation: Fedor Schneider (Hrsg.): ''Johann von Viktring, Liber certarum historiarum'' (= Monumenta Germaniae Historica, Scriptores rerum Germanicarum in usum scholarum separatim editi 36. Bd. 1–2). Hannover / Leipzig, 1909/10 [http://www.mgh.de/dmgh/resolving/MGH_SS_rer._Germ._36,1_S._V digital] | |||
::- Publikation: [[w:Alphons Lhotsky|Alphons Lhotsky]] (Hrsg.): ''Johann von Viktring: Cronica Romanorum''. Verlag des Landesmuseums für Kärnten, Klagenfurt, 1960 | |||
== Literatur == | == Literatur == | ||
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=== Literatur zu Teilaspekten === | === Literatur zu Teilaspekten === | ||
* [[w:Heinz Dopsch|Heinz Dopsch]] - [[w:Karl Brunner (Historiker)|Karl Brunner]] - [[w:Maximilian Weltin|Maximilian Weltin]] (Hrsg.): ''Österreichische Geschichte 1122–1278''. Die Länder und das Reich. Der Ostalpenraum im Hochmittelalter. Verlag Ueberreuter, Wien, 1999. ISBN 3-8000-3525-1 | |||
* Manuel Kamenzin: ''Die Tode der römisch-deutschen Könige und Kaiser (1150-1349) (= [[w:Bernd Schneidmüller|Bernd Schneidmüller]] - [[w:Karl Ubl|Karl Ubl]] (Hrsg.): ''Mittelalter-Forschungen''- Bd. 64). Jan Thorbecke Verlag, Ostfildern, 2020. ISBN 978-3-7995-4385-9 | |||
* [[w:Bernd Schneidmüller|Bernd Schneidmüller]] (Hrsg.): ''König Rudolf I. und der Aufstieg des Hauses Habsburg im Mittelalter''. WBG Academic, Darmstadt, 2019. ISBN 978-3-534-27125-2 | * [[w:Bernd Schneidmüller|Bernd Schneidmüller]] (Hrsg.): ''König Rudolf I. und der Aufstieg des Hauses Habsburg im Mittelalter''. WBG Academic, Darmstadt, 2019. ISBN 978-3-534-27125-2 | ||
* [[w:Werner Tscherne|Werner Tscherne]]: ''Die frühen Habsburger in der Steiermark''. In: Gerhard Pferschy (Hrsg.): ''Die Steiermark im Spätmittelalter'' (= ''Geschichte der Steiermark''. Bd. 4). Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 2018. ISBN 978-3-205-20645-03, S. 17-19, S. 41 (Stammtafel) | * [[w:Werner Tscherne|Werner Tscherne]]: ''Die frühen Habsburger in der Steiermark''. In: Gerhard Pferschy (Hrsg.): ''Die Steiermark im Spätmittelalter'' (= ''Geschichte der Steiermark''. Bd. 4). Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 2018. ISBN 978-3-205-20645-03, S. 17-19, S. 41 (Stammtafel) | ||
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| VORGÄNGER = [[Ottokar II. Přemysl|König Ottokar II. von Böhmen]] | | VORGÄNGER = [[Ottokar II. Přemysl|König Ottokar II. von Böhmen]] | ||
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