Burgruine Hinterhaus: Unterschied zwischen den Versionen

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== Historische Eckdaten ==
== Historische Eckdaten ==
Die frühere Feste Hinterhaus befindet sich in jenem Gebiet zwischen Donau, Jauerling und Gföhler Wald, das im Mittelalter Grie genannt wurde. Die Ursprünge liegen im Dunkeln. Nach den Urkunden gehörte das Gebiet Grie seit dem 9. Jahrhundert dem niederbairischen [[w:Abtei Niederaltaich|Kloster Niederaltaich]], als dessen Lehensnehmer die Ebersberger, Geroldonen und im 12. Jh. die Formbacher belegt sind. Möglicherweise waren diese auch die Erbauer der Feste Hinterhaus, das 1243 in einem Lehenbericht des Klosters Niederaltaich erstmals als "Burg auf dem Berg" ("''castrum Spitz in monte''") genannt ist. Aus dem Besitz des Klosters Niederaltaich soll die Feste Hinterhaus etwa um diese Zeit in Besitz des Herzogtums Baiern gelangt sein, welche sie an die [[Azzo von Kuenring#Herkunft und Nachfahren|Kuenringer]] verliehen.<ref name ="burgen">vgl. [[http://www.burgen-austria.com/archive.php?id=436 Ruine Hinterhaus], Burgen-Austria.COM, abgerufen am 18. Juli 2020</ref> Diese übertrugen sie als "Afterlehen" 1256 an den Ritter Arnold von Spitz. Die Feste Hinterhaus blieb bis 1504 ein landesfürstliches Lehen des Herzogtums Baiern beziehungsweise des späteren bairischen Teilherzogtums Baiern-Landshut und dürfte bis 1355 den Kuenringer gehört haben.<ref name ="schöndorfer118"/> Danach soll die Feste zusammen mit der Herrschaft Spitz an die Familie der Wallseer und danach seit 1385 an die [[Maissauer]] verpfändet gewesen sein.<ref name ="burgen"/>  
Die frühere Feste Hinterhaus befindet sich in jenem Gebiet zwischen Donau, Jauerling und Gföhler Wald, das im Mittelalter Grie genannt wurde. Die Ursprünge liegen im Dunkeln. Nach den Urkunden gehörte das Gebiet Grie seit dem 9. Jahrhundert dem niederbairischen [[w:Abtei Niederaltaich|Kloster Niederaltaich]], als dessen Lehensnehmer die Ebersberger, Geroldonen und im 12. Jh. die Formbacher belegt sind. Möglicherweise waren diese auch die Erbauer der Feste Hinterhaus, das 1243 in einem Lehenbericht des Klosters Niederaltaich erstmals als "Burg auf dem Berg" ("''castrum Spitz in monte''") genannt ist. Aus dem Besitz des Klosters Niederaltaich soll die Feste Hinterhaus etwa um diese Zeit in Besitz des Herzogtums Baiern gelangt sein, welche sie an die [[Azzo von Kuenring#Herkunft und Nachfahren|Kuenringer]] verliehen.<ref name ="burgen">vgl. [http://www.burgen-austria.com/archive.php?id=436 Ruine Hinterhaus], Burgen-Austria.COM, abgerufen am 18. Juli 2020</ref> Diese übertrugen sie als "Afterlehen" 1256 an den Ritter Arnold von Spitz. Die Feste Hinterhaus blieb bis 1504 ein landesfürstliches Lehen des Herzogtums Baiern beziehungsweise des späteren bairischen Teilherzogtums Baiern-Landshut und dürfte bis 1355 den Kuenringer gehört haben.<ref name ="schöndorfer118"/> Danach soll die Feste zusammen mit der Herrschaft Spitz an die Familie der Wallseer und danach seit 1385 an die [[Maissauer]] verpfändet gewesen sein.<ref name ="burgen"/>  


1409 wurde die Feste Hinterhaus erstmals zerstört, ein Wiederaufbau erfolgte erst einige Jahrzehnte später<ref group="A">Laut Burgen-Austria.AT nahm [[w:Ernst (Bayern)|Herzog Ernst von Baiern-München]] († 1438) 1438 die Burg Hinterhaus von [[Otto IV. von Maissau|Otto (IV.) von Maissau]] wieder zurück, worauf sie wieder aufgebaut wurde. Vgl. [http://www.burgen-austria.com/archive.php?id=436 Ruine Hinterhaus], Burgen-Austria.COM, abgerufen am 18. Juli 2020. Die Information wirkt etwas merkwürdig, da der Maissauer um 1430 einen großen Teil seiner Besitzungen an den Landesfürsten [[Albrecht II. (HRR)|Albrecht (V.) von Österreich]] verloren hatte. Zu diesen Besitzungen gehörte auch die [[Burgruine Aggstein|Burg Aggstein]], die er als Lehen des Herzogtums Baiern besessen hatte. Offensichtlich hatte Albrecht (V.) diese Gelegenheit genutzt, um Aggstein zu einem Besitztum des Herzogtums Österreich zu machen. Da stellt sich zumindest die Frage, warum er das mit Hinterhaus-Spitz nicht auch versucht hat. Dazu kommt noch, dass bereits die Zerstörung im Jahr 1409 durch die Habsburger erfolgt sein dürfte. Es wäre daher zu überlegen, ob sich die Wittelsbacher nicht Hinterhaus-Spitz 1438 von den Habsburger zurückgeholt haben. Dabei wäre auch zu prüfen, ob sich Hinterhaus-Spitz bereits vorher im Besitz der Münchner Wittelsbacher befunden hat oder damals noch einer anderen Linie der Wittelsbacher gehörte.</ref>.<ref name ="schöndorfer118"/> Seit 1438 wurde die Feste von "Pflegern"<ref group="A">Die mittelalterliche Bezeichnung "Pflege" in Bezug auf Burgen bedeutet die Verwaltung einer Burg. Der Burgpfleger war für diese Burg und die dazugehörige Herrschaft, zuständig, er hatte aber, im Unterschied zu einer Belehnung oder Verpfändung, keine Besitzrechte an dieser.</ref> verwaltet<ref group="A">Laut Burgen-Austria.AT wurde die Feste Hinterhaus um 1440 an die [[Hans IV. von Neidegg#Herkunft und Familie|Familie der Neidegger]] vergeben, vgl. [[http://www.burgen-austria.com/archive.php?id=436 Ruine Hinterhaus], Burgen-Austria.COM, abgerufen am 18. Juli 2020. Natürlich ist vorstellbar, dass die auf der Burg Niederranna im benachbarten [[Mühldorf]] ansässigen Neidegger damals die Pflege der Feste Hinterhaus beziehungsweise von Spitz übernahmen oder diese als Lehen oder Pfand besaßen. Allerdings kann auch eine Verwechslung der Burgen Niederranna und Hinterhaus nicht völlig ausgeschlossen werden. Diese Information von Burgen-Austria.AT sollte vorsichtshalber doch auf ihre Zuverlässigkeit wissenschaftlich überprüft werden.</ref> 1463 wurde die Feste Niederhaus durch die Söldner von [[Pankraz von Planckenstein]] vergeblich belagert. 1493 soll sie von ungarischen Truppen eingenommen worden sein.<ref name ="burgen"/>
1409 wurde die Feste Hinterhaus erstmals zerstört, ein Wiederaufbau erfolgte erst einige Jahrzehnte später<ref group="A">Laut Burgen-Austria.AT nahm [[w:Ernst (Bayern)|Herzog Ernst von Baiern-München]] († 1438) 1438 die Burg Hinterhaus von [[Otto IV. von Maissau|Otto (IV.) von Maissau]] wieder zurück, worauf sie wieder aufgebaut wurde. Vgl. [http://www.burgen-austria.com/archive.php?id=436 Ruine Hinterhaus], Burgen-Austria.COM, abgerufen am 18. Juli 2020. Die Information wirkt etwas merkwürdig, da der Maissauer um 1430 einen großen Teil seiner Besitzungen an den Landesfürsten [[Albrecht II. (HRR)|Albrecht (V.) von Österreich]] verloren hatte. Zu diesen Besitzungen gehörte auch die [[Burgruine Aggstein|Burg Aggstein]], die er als Lehen des Herzogtums Baiern besessen hatte. Offensichtlich hatte Albrecht (V.) diese Gelegenheit genutzt, um Aggstein zu einem Besitztum des Herzogtums Österreich zu machen. Da stellt sich zumindest die Frage, warum er das mit Hinterhaus-Spitz nicht auch versucht hat. Dazu kommt noch, dass bereits die Zerstörung im Jahr 1409 durch die Habsburger erfolgt sein dürfte. Es wäre daher zu überlegen, ob sich die Wittelsbacher nicht Hinterhaus-Spitz 1438 von den Habsburger zurückgeholt haben. Dabei wäre auch zu prüfen, ob sich Hinterhaus-Spitz bereits vorher im Besitz der Münchner Wittelsbacher befunden hat oder damals noch einer anderen Linie der Wittelsbacher gehörte.</ref>.<ref name ="schöndorfer118"/> Seit 1438 wurde die Feste von "Pflegern"<ref group="A">Die mittelalterliche Bezeichnung "Pflege" in Bezug auf Burgen bedeutet die Verwaltung einer Burg. Der Burgpfleger war für diese Burg und die dazugehörige Herrschaft, zuständig, er hatte aber, im Unterschied zu einer Belehnung oder Verpfändung, keine Besitzrechte an dieser.</ref> verwaltet<ref group="A">Laut Burgen-Austria.AT wurde die Feste Hinterhaus um 1440 an die [[Hans IV. von Neidegg#Herkunft und Familie|Familie der Neidegger]] vergeben, vgl. [[http://www.burgen-austria.com/archive.php?id=436 Ruine Hinterhaus], Burgen-Austria.COM, abgerufen am 18. Juli 2020. Natürlich ist vorstellbar, dass die auf der Burg Niederranna im benachbarten [[Mühldorf]] ansässigen Neidegger damals die Pflege der Feste Hinterhaus beziehungsweise von Spitz übernahmen oder diese als Lehen oder Pfand besaßen. Allerdings kann auch eine Verwechslung der Burgen Niederranna und Hinterhaus nicht völlig ausgeschlossen werden. Diese Information von Burgen-Austria.AT sollte vorsichtshalber doch auf ihre Zuverlässigkeit wissenschaftlich überprüft werden.</ref> 1463 wurde die Feste Niederhaus durch die Söldner von [[Pankraz von Planckenstein]] vergeblich belagert. 1493 soll sie von ungarischen Truppen eingenommen worden sein.<ref name ="burgen"/>
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