Benutzer:Cojote/Spielwiese/CDT Österreich: Unterschied zwischen den Versionen

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Erst nach dem Erlass des [[w:Oktoberdiplom|Oktoberdiploms]] 1860 wurde Vereinsgründungen erlaubt und es entstanden bis 1869 in Österreich über 100 Turnvereine, die sich zum ''Kreisverband der Turnvereine Deutschösterreichs'' zusammenschlossen. Dieser Kreisverband wurde der 15. Turnkreis der [[w:Deutschen Turnerschaft|Deutschen Turnerschaft]].
Erst nach dem Erlass des [[w:Oktoberdiplom|Oktoberdiploms]] 1860 wurde Vereinsgründungen erlaubt und es entstanden bis 1869 in Österreich über 100 Turnvereine, die sich zum ''Kreisverband der Turnvereine Deutschösterreichs'' zusammenschlossen. Dieser Kreisverband wurde der 15. Turnkreis der [[w:Deutschen Turnerschaft|Deutschen Turnerschaft]].
Erste christliche Turnbewegungen waren die Turnabteilungen der Katholischen Gesellenvereine, die 1876 in Wien, 1884 in Innsbruck und 1886 in Linz zu finden waren. Insgesamt gab es 39 Kolping-Turnabteilungen und -Turnerbünde in der Österreichisch-Ungarischen Monarchie, die sich 1925 dem CDTÖ anschlossen. Außer in Vorarlberg, in dem der katholische Rheingau bis 1933 dem Deutschen Turnerschaft angehörte und erst in dem [[w:Anschluss Österreichs|Anschluss Österreichs]] zum CDTÖ beitritt.
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(Ingolf Wöll) Gegen Ende des 19. sowie am Beginn des 20. Jahrhunderts gab es im Habsburgreich auf politischer Ebene Nationalitätenrivalität zwischen den Deutschen Österreichs (1910: 12 Millionen) und den zahlenmäßig überlegenen Nichtdeutschen (39 Millionen), die auf eine Eigenstaatlichkeit hindrängten. Diese Auseinandersetzung nach politischer Freiheit war begleitet vom Streben nach „Geistesfreiheit“, die auch zu Differenzen mit dem Christentum führen musste. (Jahn R. Hg. Domesle, 298)
"Mit Gott für Volk und Vaterland" Leitgedanke des Christlich-deutschenTurnerschaft.
Teilansicht einer Ehrenurkunde der CDTÖ aus dem Jahr 1914. Turnvater Jahn, die vier Anfangsbuchstaben des Turnerwahlspruchs „Frisch, Fromm, Fröhlich, Frei“, die Farben „Schwarz-Rot-Gold“, die Fahne und die deutsche Eiche, als Symbol der Treue, durften im Bild nicht fehlen.
Auch im Abzeichen der CDTÖ sind die Anfangsbuchstaben des Turnerwahlspruchs, dessen Gestaltung auf das Jahr 1846 zurückgeht, erkennbar. Der Schöpfer des Abzeichens, Heinrich Felsing (1800-1875), bei der Präsentation: „[ ] Vergesst nur nicht, dass es auch das Christuszeichen ist.“
Das Abzeichen wurde wegen seiner Ähnlichkeit zum christlichen Kreuz teilweise abgelehnt. Ein Turner stemmte sich leidenschaftlich dagegen. Der jüdische Advokat Dr. Eller meinte 1846, weil die vier „F“ ein Kreuz bilden, manche Turner aber keine Christen seien, müsse der Entwurf unbedingt verworfen werden. (BTZ 1922, 191) Das Wort „Fromm“ wurde je nach Zeitabschnitt und Einstellung des Autors verschieden interpretiert. Der Bogen spannt sich von „voran“, als „Inbegriff aller sittlichen Tatkraft, aller Willensbestimmung“, bis zum fromm im religiösen Sinn.
Die Verbandsgeschichte der CDTÖ, herausgegeben von der SPORTUNION Österreich, erschien in Buchform unter dem Titel „FRISCH FROMM FRÖHLICH FREI“ im Jahre 2016.
Die „Turnverbindung Habsburg“ (1897) im 10. Wiener Gemeindebezirk gehörte gegen Ende des 19. Jahrhunderts zu den wenigen Turn-Gruppierungen, die sich dem Christentum gegenüber aufgeschlossen zeigten.
Um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert waren die meisten Turnvereine in Österreich, in die sogenannte "Los von Rom"-Bewegung eingebunden, und fast alle Turnvereine waren gegen das katholische Christentum negativ eingestellt. In Folge mussten Katholiken, wenn sie auch mit 91,6 Prozent in Österreich (1900) die Mehrheit bildeten, im bestehenden Turnvereinswesen mit Konflikten rechnen.
"Deutschtum, Katholizismus und Leibesübungen"
Der gebürtige Egerländer, Dr. Anton Frey (1871-1916), bemühte sich, gemeinsam mit Gesinnungsgenossen, „Deutschtum, Katholizismus und Leibesübungen“ zu vereinen. Als erster „offizieller“ Turnverein der christlichen Turnbewegung, gilt der am 22. Mai 1900 gegründete „Christlich-deutsche Turnerbund“ in Wien. (VTZ 1936, F. 10, 2)
Es dauerte, bis eine Vereinslandschaft aufgebaut werden konnte. 1902 schlossen sich vorerst Vereine in Niederösterreich, auf Wiener Boden, zusammen. 1904 wurde der erste Turnverein außerhalb Wien, auf das heutige Staatsgebiet bezogen, in St. Pölten, gegründet.
Christlich-deutscher Turnverein St. Pölten
1907 schlossen sich Vereine in Mähren und Böhmen zusammen und bildeten 1910 eine Arbeitsgemeinschaft mit bestehenden Vereinen in Österreich. Erste Impulse, die zu einem Reichsverband führen sollten, wurden beim Eucharistischen Kongress 1912, in Wien angebahnt.
Mit der Herausgabe einer eigenen Zeitung, im Jahre 1909, konnte das Zusammenwachsen der Vereine wesentlich beschleunigt werden. (Wöll I. 2016, 23)
Ab dem 1. Oktober 1922 erschien die Verbandsturnzeitung mit jährlich 12 Ausgaben. Die letzte Zeitung wurde am 1. März 1938 herausgegeben.
Eigene Zeitschriften wurden für die Jugendarbeit, das „Dietwesen“ und die Fachschaft herausgegeben.
Die Gründung eines „Reichsverband der Christlich-deutschen Turnerschaft Österreichs“ wurde zu Pfingsten 1914, anlässlich des 10-jährigen Jubiläums des christlichen Turnvereins in St. Pölten vollzogen.
Wesentliche Impulse zur Gründung der christlichen Turnbewegung gehen auf die Turnabteilungen der Katholischen Gesellenvereine zurück. Erste Aufzeichnungen darüber sind 1876 (Wien), 1884 (Innsbruck) und 1886 (Linz) zu finden. In 39 Kolpings-Turnabteilungen und -Turnerbünden wurde in der Österreichisch-Ungarischen Monarchie geturnt. Diese schlossen sich 1925 der CDTÖ an. Ganz anders in Vorarlberg: Der katholisch gesinnte Rheingau gehörte bis 1933 der Deutschen Turnerschaft an. Erst nach der Machtergreifung Hitlers suchte er die Nähe zur CDTÖ.


Die CDTÖ überstand den Ersten Weltkrieg mit 22 Vereinen. Beim Verbandsturntag am 12. November 1921, wieder in St. Pölten, wurde die Gründung des „Reichsverbandes der Christlich-deutschen Turnerschaft für das Gebiet Deutschösterreich“ beschlossen und wie schon 1914 festgehalten, dass nur der Mitglied in Christlich-deutschen Turnvereinen werden kann, der sich zum deutschen Volkstum und zur christlichen Weltanschauung offen bekennt (§ 3). Deutsche Volkszugehörigkeit legte der Verbandstag dahin aus, dass er darunter auch die deutsch-arische Abstammung verstanden wissen wollte. - Dieser Paragraf wurde nach dem Zweiten Weltkrieg gerne verdrängt und ist in einschlägigen Werken (1982, 1995) nicht zu finden.
Die CDTÖ überstand den Ersten Weltkrieg mit 22 Vereinen. Beim Verbandsturntag am 12. November 1921, wieder in St. Pölten, wurde die Gründung des „Reichsverbandes der Christlich-deutschen Turnerschaft für das Gebiet Deutschösterreich“ beschlossen und wie schon 1914 festgehalten, dass nur der Mitglied in Christlich-deutschen Turnvereinen werden kann, der sich zum deutschen Volkstum und zur christlichen Weltanschauung offen bekennt (§ 3). Deutsche Volkszugehörigkeit legte der Verbandstag dahin aus, dass er darunter auch die deutsch-arische Abstammung verstanden wissen wollte. - Dieser Paragraf wurde nach dem Zweiten Weltkrieg gerne verdrängt und ist in einschlägigen Werken (1982, 1995) nicht zu finden.
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