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[[File:Kuenringerkaserne 1999.tif|thumb|Nach der Familie der Kuenringer benannt: die Kuenringerkaserne in Weitra]] | [[File:Kuenringerkaserne 1999.tif|thumb|Nach der Familie der Kuenringer benannt: die Kuenringerkaserne in Weitra]] | ||
Für den Aufbau einer umfangreichen Herrschaft im [[Herzogtum Österreich]] profitierten die Kuenringer im 12. Jahrhundert durch eine enge Anlehnung an die dort herrschende Familie der Babenberger. Zudem gelangen ihnen auch viele günstige Eheschließungen mit begüterten Landherrenfamilien des Herzogtums Österreich. Der Ausbau der Machtposition erlaubte den Kuenringer zeitweise im zweiten Viertel des 13. Jahrhunderts eine eigenständige Politik gegenüber den Landesfürsten. Zu Beginn der Regierung von [[Friedrich der Streitbare|Herzog Friedrich (II.) "''dem Streitbaren''"]], der gewöhnlich als der letzte Babenberger gilt, war ein Heinrich von Kuenring 1230/31 Marschall des Herzogtums Österreich und stand als solcher an der Spitze einer Adelserhebung gegen den jungen Herzog, die dieser zwar niederschlagen konnte, die aber langfristig die Machtposition der Familie nicht erschütterte. 1251 gehörten die Kuenringer zu jenen Adeligen des Herzogtums Österreich, die, nachdem sie nach dem Tod Friedrichs "''des Streitbaren''" um 1256 eine selbständige Landesverwaltung versucht hatten, den "[[w:Königreich Böhmen|Böhmenkönig]]" [[Ottokar II. Přemysl|Ottokar]] als neun Landesfürsten unterstützten. Durch eine Eheschließung mit der Familie des Königs konnte sich dieser die Unterstützung des Familiezweigs Kuenring-Weitra bis zu seinem Ende sichern. Der andere Familienzweig schloss sich aber später [[Rudolf I. (HRR)|König Rudolf I.]]. Albero (VI.) von Kuenring fiel in der Schlacht auf dem Marchfeld (1278) auf der Seite Rudolfs. Der Niedergang der Kuenringer begann unter Leutold (I.) von Kuenring, als sich dieser 1295/96 führend an der Auseinandersetzung des Adels der Herzogtümer Österreich und [[Herzogtum Steier]] gegen [[Albrecht I. (HRR)|Herzog Albrecht (I.) von Österreich]], dem späteren König Albrecht I., beteiligte. Die Niederlage der Adeligen kostete den Kuenringer Weitra, welches das Zentrum ihrer Herrschaft im nördlichen Waldviertel gewesen war. Ihrer führenden Rolle in den Aufständen gegen Friedrich "''den Streitbaren''" und König Albrecht I. verdankten die Kuenringer später ihr Nachleben als die bekanntesten Raubritter von Österreich.<ref name ="ndb"/> | Für den Aufbau einer umfangreichen Herrschaft im [[Herzogtum Österreich]] profitierten die Kuenringer im 12. Jahrhundert durch eine enge Anlehnung an die dort herrschende Familie der Babenberger. Zudem gelangen ihnen auch viele günstige Eheschließungen mit begüterten Landherrenfamilien des Herzogtums Österreich. Der Ausbau der Machtposition erlaubte den Kuenringer zeitweise im zweiten Viertel des 13. Jahrhunderts eine eigenständige Politik gegenüber den Landesfürsten. Zu Beginn der Regierung von [[Friedrich der Streitbare|Herzog Friedrich (II.) "''dem Streitbaren''"]], der gewöhnlich als der letzte Babenberger gilt, war ein Heinrich von Kuenring 1230/31 Marschall des Herzogtums Österreich und stand als solcher an der Spitze einer Adelserhebung gegen den jungen Herzog, die dieser zwar niederschlagen konnte, die aber langfristig die Machtposition der Familie nicht erschütterte. 1251 gehörten die Kuenringer zu jenen Adeligen des Herzogtums Österreich, die, nachdem sie nach dem Tod Friedrichs "''des Streitbaren''" um 1256 eine selbständige Landesverwaltung versucht hatten, den "[[w:Königreich Böhmen|Böhmenkönig]]" [[Ottokar II. Přemysl|Ottokar]] als neun Landesfürsten unterstützten. Durch eine Eheschließung mit der Familie des Königs konnte sich dieser die Unterstützung des Familiezweigs Kuenring-Weitra bis zu seinem Ende sichern. Der andere Familienzweig schloss sich aber später [[Rudolf I. (HRR)|König Rudolf I.]]. Albero (VI.) von Kuenring fiel in der Schlacht auf dem Marchfeld (1278) auf der Seite Rudolfs. Der Niedergang der Kuenringer begann unter Leutold (I.) von Kuenring, als sich dieser 1295/96 führend an der Auseinandersetzung des Adels der Herzogtümer Österreich und [[Herzogtum Steier]] gegen [[Albrecht I. (HRR)|Herzog Albrecht (I.) von Österreich]], dem späteren König Albrecht I., beteiligte. Die Niederlage der Adeligen kostete den Kuenringer Weitra, welches das Zentrum ihrer Herrschaft im nördlichen Waldviertel gewesen war. Ihrer führenden Rolle in den Aufständen gegen Friedrich "''den Streitbaren''" und König Albrecht I. verdankten die Kuenringer später im Wesentlichen ihr Nachleben als die bekanntesten Raubritter von Österreich.<ref name ="ndb"/> Für das Stift Zwettl, das eine wichtige Rolle für die Überlieferung der Kuenringer spielte, dürfte außerdem eine Rolle gespielt haben, dass in der Generation nach den "Hunden" Heinrich (III.) und Hadmar (III.) der jüngere Sohn von Hadmar, Heinrich (IV.), zu den Anhängern von König Ottokar zählte und gemeinsam mit seinem ältesten Sohn im Unterschied zu den anderen Familienmitgliedern bis zuletzt auf Ottokars Seite war, weswegen er in ihrem Stifterbuch, der sogenannten "Bärenhaut" ebenfalls sehr schlecht wegkommt.<ref name ="Sigmund87">vgl. [[w:Anna Maria Sigmund|Anna Maria Sigmund]]: ''Die Tursen von Lichtenfels''. Geschichte und Genealogie eines niederösterreichischen Ministerialengeschleches. (Ungedruckte) Dissertation, Wien, 1981. S. 87</ref> | ||
=== 14.-16. Jahrhundert === | === 14.-16. Jahrhundert === |
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