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In Wien angekommen, brachte Tamás Erdődy die beiden wegen ihrer eleganten Kleidung auffälligen Bourbonen-Prinzen zunächst in seine Wohnung in der Landskrongasse 5, um sie dann am Abend mit dem Auto ins [[w:Schlösser von Laxenburg#Blauer Hof oder Neues Schloss|Schloss Laxenburg]] zu bringen. Sie betraten das Schloss von der Parkseite und Erdődy führte Zitas Brüder über eine kleine Rundstiege, die damals den Namen ''Blaue Stiege'' trug und heute aufgrund dieser historischen Begebenheit ''Sixtus-Stiege'' genannt wird, in den ersten Stock, wo das Kaiserpaar schon auf sie wartete.<ref>{{Literatur |Autor=Paul Szemere, Erich Czech|Titel=Habsburgs Weg von Wilhelm zu Briand - Vom Kurier der Sixtus-Briefe zum Königsputschisten - Die Memoiren des Grafen Tamás von Erdődy.|Verlag=Amalthea-Verlag|Ort=Wien|Datum=1931|Seiten=95 bis 97}}</ref> | In Wien angekommen, brachte Tamás Erdődy die beiden wegen ihrer eleganten Kleidung auffälligen Bourbonen-Prinzen zunächst in seine Wohnung in der Landskrongasse 5, um sie dann am Abend mit dem Auto ins [[w:Schlösser von Laxenburg#Blauer Hof oder Neues Schloss|Schloss Laxenburg]] zu bringen. Sie betraten das Schloss von der Parkseite und Erdődy führte Zitas Brüder über eine kleine Rundstiege, die damals den Namen ''Blaue Stiege'' trug und heute aufgrund dieser historischen Begebenheit ''Sixtus-Stiege'' genannt wird, in den ersten Stock, wo das Kaiserpaar schon auf sie wartete.<ref>{{Literatur |Autor=Paul Szemere, Erich Czech|Titel=Habsburgs Weg von Wilhelm zu Briand - Vom Kurier der Sixtus-Briefe zum Königsputschisten - Die Memoiren des Grafen Tamás von Erdődy.|Verlag=Amalthea-Verlag|Ort=Wien|Datum=1931|Seiten=95 bis 97}}</ref> | ||
Während Karl, Zita, Sixtus und Xavier sich zurückzogen, hielt Tamás Erdődy vor dem Zimmer Wache, um zu beobachten, dass auch Außenminister Ottokar Czernin später zu den Verhandlungen stieß. Nachdem diese vorüber waren, wurden Erdődy, Sixtus und Xavier von Bourbon-Parma vom Leibchaffeur des Kaiser, Josef Schlederer, zurück in die Landskrongasse gebracht, wo die Prinzen übernachteten. Am nächsten Tag ging es dann wieder zurück nach Schloss Laxenburg zu neuen Verhandlungen, bei denen Erdődy wieder persönlich Wache hielt. Am Nachmittag dieses 24. März fuhren er und die beiden vermeintlichen Ingenieure Bertrand mit dem Zug wieder in Richtung Schweiz. Aus Vorsichtsgründen wählte Erdődy dieses Mal aber einen Weg über das [[w:Fürstentum Liechtenstein|Fürstentum Liechtenstein]], wo er die beiden "Ingenieure" dem Landesverweser des Fürstentums, Leopold Freiherr von Imhoff übergab, der die beiden Prinzen, ohne deren wahre Identität zu kennen, weiter in die Schweiz schmuggelte.<ref>{{Literatur |Autor=Paul Szemere, Erich Czech|Titel=Habsburgs Weg von Wilhelm zu Briand - Vom Kurier der Sixtus-Briefe zum Königsputschisten - Die Memoiren des Grafen Tamás von Erdődy.|Verlag=Amalthea-Verlag|Ort=Wien|Datum=1931|Seiten=98 bis 99}}</ref><ref> | Während Karl, Zita, Sixtus und Xavier sich zurückzogen, hielt Tamás Erdődy vor dem Zimmer Wache, um zu beobachten, dass auch Außenminister Ottokar Czernin später zu den Verhandlungen stieß. Nachdem diese vorüber waren, wurden Erdődy, Sixtus und Xavier von Bourbon-Parma vom Leibchaffeur des Kaiser, Josef Schlederer, zurück in die Landskrongasse gebracht, wo die Prinzen übernachteten. Am nächsten Tag ging es dann wieder zurück nach Schloss Laxenburg zu neuen Verhandlungen, bei denen Erdődy wieder persönlich Wache hielt. Am Nachmittag dieses 24. März fuhren er und die beiden vermeintlichen Ingenieure Bertrand mit dem Zug wieder in Richtung Schweiz. Aus Vorsichtsgründen wählte Erdődy dieses Mal aber einen Weg über das [[w:Fürstentum Liechtenstein|Fürstentum Liechtenstein]], wo er die beiden "Ingenieure" dem Landesverweser des Fürstentums, Leopold Freiherr von Imhoff übergab, der die beiden Prinzen, ohne deren wahre Identität zu kennen, weiter in die Schweiz schmuggelte.<ref>{{Literatur |Autor=Paul Szemere, Erich Czech|Titel=Habsburgs Weg von Wilhelm zu Briand - Vom Kurier der Sixtus-Briefe zum Königsputschisten - Die Memoiren des Grafen Tamás von Erdődy.|Verlag=Amalthea-Verlag|Ort=Wien|Datum=1931|Seiten=98 bis 99}}</ref><ref>[https://historisches-lexikon.li/Imhof,_Leopold_Freiherr_von Leopold Rupert Quaderer: ''Freiherr von Imhof''], Webseite , abgerufen am 8. Feber 2021</ref> | ||
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Der deutsche Kanzler [[w:Theobald_von_Bethmann_Hollweg|Bethmann-Hollweg]] wurde von Karl über die Sonderfriedensbemühungen informiert. Im Frühjahr 1918 gelangte die "Sixtus-Affäre" an die Öffentlichkeit, wobei der Kontakt von Czernin geleugnet wurde. Nach diesem Ereignis wurde der "Erste Kaiserbrief" von den Franzosen veröffentlicht. Der Ruf und das Ansehen des Kaisers wurden dadurch stark beschädigt. Für seine Bemühungen wurde Tamás Erdödy zum [[w:Rittmeister|Rittmeister]] befördert. Auch nach der Abdankung Karls blieb er in [[Eckartsau]] an seiner Seite. | Der deutsche Kanzler [[w:Theobald_von_Bethmann_Hollweg|Bethmann-Hollweg]] wurde von Karl über die Sonderfriedensbemühungen informiert. Im Frühjahr 1918 gelangte die "Sixtus-Affäre" an die Öffentlichkeit, wobei der Kontakt von Czernin geleugnet wurde. Nach diesem Ereignis wurde der "Erste Kaiserbrief" von den Franzosen veröffentlicht. Der Ruf und das Ansehen des Kaisers wurden dadurch stark beschädigt. Für seine Bemühungen wurde Tamás Erdödy zum [[w:Rittmeister|Rittmeister]] befördert. Auch nach der Abdankung Karls blieb er in [[Eckartsau]] an seiner Seite. | ||