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Hinter dem von Erdődy verwendeten Begriff "westungarische Frage" verbarg sich der Wunsch, deutschsprachige Gebiete Westungarns von Ungarn abzutrennen und Österreich anzuschließen. Ein erster Versuch dazu war die Ausrufung der [[w:Republik Heinzenland|Republik Heinzenland]] in [[Mattersburg]] am 5. Dezember 1918 durch den Sozialdemokraten Hans Suchard, deren Existenz zwei Tage durch ungarisches Militär und der Bürgerwehr von [[w:Sopron|Sopron]] schon wieder beendet wurde und Suchard eine Anklage wegen Hochverrates einbrachte. | Hinter dem von Erdődy verwendeten Begriff "westungarische Frage" verbarg sich der Wunsch, deutschsprachige Gebiete Westungarns von Ungarn abzutrennen und Österreich anzuschließen. Ein erster Versuch dazu war die Ausrufung der [[w:Republik Heinzenland|Republik Heinzenland]] in [[Mattersburg]] am 5. Dezember 1918 durch den Sozialdemokraten Hans Suchard, deren Existenz zwei Tage durch ungarisches Militär und der Bürgerwehr von [[w:Sopron|Sopron]] schon wieder beendet wurde und Suchard eine Anklage wegen Hochverrates einbrachte. | ||
Mit seiner Anstellung bei der Großdeutschen Vereinigung befand sich Erdődy nun mitten in der "westungarischen Agitation", wie er das österreichischen Ringen um das Burgenland in seinen Memoiren bezeichnete, und da er nach wie vor sich leidenschaftlich zu seiner Heimat Ungarn bekannte, betrieb er in den nächsten Wochen ein Doppelspiel. Während er für seinen Arbeitgeber in den nächsten Wochen bei verschiedenen Verhandlungen teilnahm, unter anderem gab es eine Verhandlung mit dem Wiener Polizeipräsidenten und späteren Bundeskanzler [[w:Johann Schober|Johann Schober]] über die Übernahme des Gendarmeriedienstes in Westungarn, | Mit seiner Anstellung bei der Großdeutschen Vereinigung befand sich Erdődy nun mitten in der "westungarischen Agitation", wie er das österreichischen Ringen um das Burgenland in seinen Memoiren bezeichnete, und da er nach wie vor sich leidenschaftlich zu seiner Heimat Ungarn bekannte, betrieb er in den nächsten Wochen ein Doppelspiel. Während er für seinen Arbeitgeber in den nächsten Wochen bei verschiedenen Verhandlungen teilnahm, unter anderem gab es eine Verhandlung mit dem Wiener Polizeipräsidenten und späteren Bundeskanzler [[w:Johann Schober|Johann Schober]] über die Übernahme des Gendarmeriedienstes in Westungarn, gab er alle Erkenntnisse an den Wiener Ableger der [[w:Szeged|Szegeder]] antikommunistischen Gegenregierung weiter. Diese Regierung war rund um den Politikier [[w:Gyula Károlyi|Gyula Károlyi]], einem Cousin des ungarischen Präsidenten Mihály Károlyi, entstanden als [[w:Konterrevolution|Konterrevolutionäre]] Gegenregierung gegen die kommunistische Räterepublik. Da diese Gruppierung natürlich auch Ungarns nationale Interessen vertrat, kam auch für sie keine Angliederung Westungarns an Österreich infrage. | ||
== Einzelnachweise == | == Einzelnachweise == | ||
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