Konrad III. von Wallsee: Unterschied zwischen den Versionen

Zur Navigation springen Zur Suche springen
K
keine Bearbeitungszusammenfassung
(Die Seite wurde neu angelegt: „File:Vischer - Topographia Ducatus Stiriae - 301 Piber bei Köflach.jpg|thumb|Die spätere Probstei Piber, einst Zentrum der Pfarre Piber von Georg Matthäus…“)
 
KKeine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 1: Zeile 1:
[[File:Vischer - Topographia Ducatus Stiriae - 301 Piber bei Köflach.jpg|thumb|Die spätere Probstei Piber, einst Zentrum der Pfarre Piber von Georg Matthäus Vischer (1628–1696) aus dem Jahr 1681]]
[[File:Vischer - Topographia Ducatus Stiriae - 301 Piber bei Köflach.jpg|thumb|Die spätere Probstei Piber, einst Zentrum der Pfarre Piber von Georg Matthäus Vischer (1628–1696) aus dem Jahr 1681]]
'''Konrad (III.) von Wallsee''' (* im 13. Jahrhundert; † im 14. Jahrhundert, um / vor 1311)<ref group="A">Angaben nach Hinweisen von Annelies Redik. Vgl. Annelies Redik: ''Zwischen St. Lambrecht und Avignon'', 2010, S. 73f.</ref>, auch ''''Konrad von Walsee''', war im 14. Jahrhundert Pfarrer von Piber (heute Teil der Gemeinde [[Köflach]]).
'''Konrad (III.) von Wallsee''' oder '''Walsee''' (* im 13. Jahrhundert; † im 14. Jahrhundert, um / vor 1311)<ref group="A">Angaben nach Hinweisen von Annelies Redik. Vgl. Annelies Redik: ''Zwischen St. Lambrecht und Avignon'', 2010, S. 73f.</ref>, auch '''Konrad von Walsee''', war im 14. Jahrhundert Pfarrer von Piber (heute Teil der Gemeinde [[Köflach]]). Seine unrühmliche Amtszeit diente dem Apostolischen Stuhl im 14. Jahrhundert als Vorwand, die Neubesetzungen der Pfarre Piber zu seiner direkten Angelegenheit zu machen.
 
== Herkunft und Familie ==
== Herkunft und Familie ==
Konrad (III.) von Wallsee stammte aus einer bedeutenden Adelsfamilie des [[Herzogtum Österreich|Herzogtums Österreich]], die auch in den Herzogtümern [[Herzogtum Steiermark|Steier]] und auf der [[w:Krain|Krain]] Besitz und Einfluss besaß. Die [[w:Herren von Walsee|Familie von  Wallsee]] (Walsee) war eine [[w:Ministeriale|Ministerialenfamilie]] aus der [[w:Schwaben|Reichslandschaft Schwaben]], die unter [[Eberhard von Wallsee|Eberhard (I.) von Wallsee]] († 1288), einem Gefolgsmann von [[Rudolf I. (HRR)|König Rudolf I.]], in das heutige Österreich kam, wo ihr der Aufstieg in den höheren Landesadel gelang. Unter Eberhards Söhnen bildeten sich mehrere Familienlinien:  
Konrad (III.) von Wallsee stammte aus einer bedeutenden Adelsfamilie des [[Herzogtum Österreich|Herzogtums Österreich]], die auch in den Herzogtümern [[Herzogtum Steiermark|Steier]] und auf der [[w:Krain|Krain]] Besitz und Einfluss besaß. Die [[w:Herren von Walsee|Familie von  Wallsee]] (Walsee) war eine [[w:Ministeriale|Ministerialenfamilie]] aus der [[w:Schwaben|Reichslandschaft Schwaben]], die unter [[Eberhard von Wallsee|Eberhard (I.) von Wallsee]] († 1288), einem Gefolgsmann von [[Rudolf I. (HRR)|König Rudolf I.]], in das heutige Österreich kam, wo ihr der Aufstieg in den höheren Landesadel gelang. Unter Eberhards Söhnen bildeten sich mehrere Familienlinien:  
Zeile 10: Zeile 10:


== Leben ==
== Leben ==
Konrad (III.) von Wallsee war im ersten Viertel des 14. Jahrhunderts Pfarrer von Piber, wobei der Eindruck entsteht, dass die Pfarre für ihm nur eine Versorgung bedeutet haben dürfte. Der genaue Zeitpunkt seiner Einsetzung und deren konkreten Hintergründe sind unbekannt, diese erfolgte nach 1300 und vor dem April 1311. Auch zu Konrads tatsächlichen Wirken als Pfarrer gibt es keine Belege. Urkundlichen Belege, die zumindest seine Einsetzung als Pfarrer von Piber bestätigen, existieren erst seit dem April 1311. Zu diesem Zeitpunkt war er bereits nicht mehr Pfarrer von Piber. Nach späteren päpstlichen Provisionsbullen ließ Konrad sich innerhalb der gesetzten Jahresfrist weder zum Priester weihen, noch befolgte er jene Bestimmungen, mit denen die Pfründenkumulation eingeschränkt worden war. Nach der Urkunde, mit welcher Abt Heinrich von St. Lambrecht Mitte April 1311 in [[w:Avignon|Avignon]] Friedrich von Glojach, einen Kleriker des Erzbistums Salzburg, als Konrads Nachfolger präsentierte, war die Pfarre zu dieser Zeit wegen eines Mordes vakant. Nach der sprachlichen Formulierung konnte in der historischen Forschung bisher nicht eindeutig entschieden werden, ob Konrad das Mordopfer war oder der für den Mord Verantwortliche.<ref name ="Redik72">vgl. Annelies Redik: ''Zwischen St. Lambrecht und Avignon'', 2010, S. 72</ref> Für die weiteren Besetzungen der Pfarre Piber hatte Konrads Zeit als Pfarrer insofern Folgen, als der Apostolische Stuhl sie in den Jahrzehnten danach mehrmals als Vorwand nutzte, um diese nach eigenen Gutdünken zu entscheiden.<ref name ="Redik73">vgl. Annelies Redik: ''Zwischen St. Lambrecht und Avignon'', 2010, S. 73</ref>  
Konrad (III.) von Wallsee war im ersten Viertel des 14. Jahrhunderts Pfarrer von Piber, wobei der Eindruck entsteht, dass die Pfarre für ihm nur eine Versorgung bedeutet haben dürfte. Der genaue Zeitpunkt seiner Einsetzung und deren konkreten Hintergründe sind unbekannt, diese erfolgte nach 1300 und vor dem April 1311. Auch zu Konrads tatsächlichen Wirken als Pfarrer gibt es keine Belege. Urkundlichen Belege, die zumindest seine Einsetzung als Pfarrer von Piber bestätigen, existieren erst seit dem April 1311. Zu diesem Zeitpunkt war er bereits nicht mehr Pfarrer von Piber. Nach späteren päpstlichen Provisionsbullen ließ Konrad sich innerhalb der gesetzten Jahresfrist weder zum Priester weihen, noch befolgte er jene Bestimmungen, mit denen die Pfründenkumulation eingeschränkt worden war. Nach der Urkunde, mit welcher Abt Heinrich von St. Lambrecht Mitte April 1311 in [[w:Avignon|Avignon]] Friedrich von Glojach, einen Kleriker des Erzbistums Salzburg, als Konrads Nachfolger präsentierte, war die Pfarre zu dieser Zeit wegen eines Mordes vakant. Nach der sprachlichen Formulierung konnte in der historischen Forschung bisher nicht eindeutig entschieden werden, ob Konrad das Mordopfer war oder der für den Mord Verantwortliche.<ref name ="Redik72">vgl. Annelies Redik: ''Zwischen St. Lambrecht und Avignon'', 2010, S. 72</ref> Für die weiteren Besetzungen der Pfarre Piber hatte Konrads Zeit als Pfarrer insofern Folgen, als der Apostolische Stuhl sie in den Jahrzehnten danach mehrmals als Vorwand nutzte, um diese nach eigenen Gutdünken zu entscheiden, wobei die bestehende Rechte des Stiftes St. Lambrecht und des Bistums Gurks ignoriert wurden.<ref name ="Redik73">vgl. Annelies Redik: ''Zwischen St. Lambrecht und Avignon'', 2010, S. 73</ref>  


== Konrad von Wallsee in zeitgenössischen Quellen ==
== Konrad von Wallsee in zeitgenössischen Quellen ==
48.827

Bearbeitungen

Navigationsmenü