Neuhaus am Klausenbach: Unterschied zwischen den Versionen

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===1920 bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs===
===1920 bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs===
Seitdem das Burgenland 1921 an Österreich angeschlossen wurde, untersteht Neuhaus dem Bezirk Jennersdorf. Die Gemeinden Krottendorf, Bonisdorf, Kalch und Mühlgraben wurden in eine Verwaltungsgemeinschaft mit dem Gemeindeamt in Neuhaus zusammengefasst. Nachdem Österreich 1938 an das [[w:Nationalsozialismus|Nationalsozialistische]] [[w:NS-Staat|Deutsche Reich]] angeschlossen wurde, hat man das gesamte Südburgenland in den Reichsgau Steiermark eingegliedert. Daher gehörte Neuhaus ab dem Zeitpunkt zum politischen Bezirk [[Feldbach|Feldbach.]]
Seitdem das Burgenland 1921 zu Österreich kam, untersteht Neuhaus dem [[Bezirk Jennersdorf]]. Die Gemeinden [[Krottendorf]], [[Bonisdorf]], [[Kalch]] und [[Mühlgraben]] wurden in eine Verwaltungsgemeinschaft mit dem Gemeindeamt in Neuhaus zusammengefasst. Als Österreich 1938 an das [[w:Nationalsozialismus|Nationalsozialistische]] [[w:NS-Staat|Deutsche Reich]] angeschlossen wurde, erfolgte die Eingliederung des gesamten Südburgenlandes in den Reichsgau Steiermark. Daher gehörte Neuhaus in dieser Zeit zum politischen [[Bezirk Feldbach]].


Insgesamt verloren circa 90 Männer aus der Gemeinde Neuhaus ihr Leben im [[w:Zweiter_Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]], das [[w:Kriegerdenkmal|Kriegerdenkmal]] im Zentrum von Neuhaus erinnert an ihr Opfer.
Insgesamt verloren circa 90 Männer aus der Gemeinde Neuhaus ihr Leben im [[w:Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]], das [[w:Kriegerdenkmal|Kriegerdenkmal]] im Zentrum von Neuhaus erinnert an diese Gefallenen.


Im Frühjahr 1945 bekam auch Neuhaus den Krieg zu spüren, denn am 31. März 1945 erreichten die ersten russischen Panzer über Krottendorf die Gemeinde. Diese Panzer waren über Kalch auf dem Weg nach [[Fehring]], um dort den Schutzwall zu durchbrechen. Zwei Wochen zuvor wurde bereits der Stellungsbau abgebrochen und die gesamte Bevölkerung wurde aufgefordert das Gebiet zu verlassen, was aber niemand tat. Am 28. März 1945 wurde dann auch der Rückzug der ungarischen [[w:Juden|Juden]] befohlen. Insgesamt waren nämlich 250 von ihnen in Kalch untergebracht, um dort beim Stellungsaufbau gegen den Vormarsch der sowjetischen Truppen zu helfen. Im Zuge dieser [[w:Evakuierung|Evakuierung]] wurde den Wachen aufgetragen Nachzügler und Flüchtlinge zu erschießen, um nicht dem Feind in die Hand zu fallen. Bei diesem [[w:Todesmarsch|Todesmarsches]], dessen Ziel das [[w:KZ_Mauthausen|KZ Mauthausen]] war, wurden zwischen Krottendorf und Neuhaus rund 100 Juden erschossen und in einem [[w:Massengrab|Massengrab]] beerdigt. An der Stelle dieses Grabes wurde von den Schülern ein Erinnerungsmal aufgestellt. Die genaue Stelle ist aber wegen Forstarbeiten heute nicht mehr auffindbar.  
Im Frühjahr 1945 bekam auch Neuhaus den Krieg zu spüren, denn am 31. März 1945 erreichten die ersten sowjetischen Panzer über Krottendorf die Gemeinde. Diese Panzer waren über Kalch auf dem Weg nach [[Fehring]], um dort den [[w:Südostwall|Südostwall]] zu durchbrechen. Zwei Wochen zuvor waren bereits die Bauarbeiten an diesem abgebrochen worden und die gesamte Bevölkerung wurde nun aufgefordert das Gebiet zu verlassen, wobei niemand dieser Aufforderung Folge leistete. Am 28. März 1945 wurde dann auch der Rückzug jener ungarischen [[w:Juden|Juden]], welche beim Südostwallbau als Zwangsarbeiter eingesetzt waren, befohlen. 250 von ihnen waren direkt in Kalch untergebracht, um dort beim Stellungsbau Sklavenarbeit zu verrichten. Im Zuge dieser von den Nationalsozialisten als [[w:Evakuierung|"Evakuierung"]] bezeichneten Aktion wurde den Wachen aufgetragen Nachzügler und Flüchtlinge zu erschießen, um nicht dem Feind in die Hände zu fallen. Bei diesem [[w:Todesmarsch|Todesmarsch]], dessen Ziel das [[w:KZ_Mauthausen|KZ Mauthausen]] war, wurden zwischen Krottendorf und Neuhaus rund 100 Juden erschossen und in einem [[w:Massengrab|Massengrab]] beerdigt. An der Stelle dieses Grabes wurde von den Schülern ein Erinnerungsmal aufgestellt. Die genaue Stelle ist aber wegen Forstarbeiten heute nicht mehr auffindbar.  


Beim Vormarsch der sowjetischen Truppen kam es in Neuhaus zu keinen Kampfhandlungen, da die Soldaten auf keine Gegenwehr stießen. Im April wurde die Bevölkerung dann verpflichtet der russischen Armee beim Stellungsaufbau zu helfen.<ref name=":0" /><ref>''500 Jahre Marktgemeinde, Neuhaus am Klausenbach 1478 - 1978'', Eigenverlag Marktgemeinde Neuhaus/Klb., Neuhaus 1978</ref><ref name=":1">[https://www.neuhaus-klausenbach.at/index.php/marktgemeinde/geschichte-kultur Geschichte von Neuhaus am Klausenbach]: auf der Website der Marktgemeinde, abgerufen am 14. Dezember 2020</ref>
Beim Vormarsch der sowjetischen Truppen kam es in Neuhaus zu keinen Kampfhandlungen, da die Soldaten der [[w:Rote Armee|Roten Armee]] auf keine Gegenwehr stießen. Im April wurde die Bevölkerung dann verpflichtet der sowjetischen Armee beim Stellungsaufbau zu helfen.<ref name=":0" /><ref>''500 Jahre Marktgemeinde, Neuhaus am Klausenbach 1478 - 1978'', Eigenverlag Marktgemeinde Neuhaus/Klb., Neuhaus 1978</ref><ref name=":1">[https://www.neuhaus-klausenbach.at/index.php/marktgemeinde/geschichte-kultur Geschichte von Neuhaus am Klausenbach]: auf der Website der Marktgemeinde, abgerufen am 14. Dezember 2020</ref>
 
siehe Hauptartikel: [[Südostwall-Abschnitt Südburgenland]]


===Nachkriegszeit bis zur Gegenwart===
===Nachkriegszeit bis zur Gegenwart===
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