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[[File:Meister des Albrechtsaltars 002.jpg|thumb|4 Tafeln zum Zyklus Marienleben finden sich auf der Innenseite des linken Drehflügel des Albrechtsaltars]] | |||
'''Der Albrechtsaltar''', ursprünglich Teil einer Kirche in [[Wien]], heute in [[Klosterneuburg]] zu besichtigen, war ein gotischer [[w:Flügelaltar|Flügelaltar]] aus dem späten [[w:Mittelalter|Mittelalter]], von dem nur die Bilder der Altarflügel erhalten geblieben sind. Auf einem dieser Bilder findet sich die älteste Stadtansicht von [[Wien]]. | '''Der Albrechtsaltar''', ursprünglich Teil einer Kirche in [[Wien]], heute in [[Klosterneuburg]] zu besichtigen, war ein gotischer [[w:Flügelaltar|Flügelaltar]] aus dem späten [[w:Mittelalter|Mittelalter]], von dem nur die Bilder der Altarflügel erhalten geblieben sind. Auf einem dieser Bilder findet sich die älteste Stadtansicht von [[Wien]]. | ||
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== Wichtige Bilder == | == Wichtige Bilder == | ||
* Ein Gemälde der Festtag-Seite zeigt die Begegnung der Heiligen [[w:Joachim (Heiliger)|Joachim]] und [[w:Anna (Heilige)|Anna]]. Im Hintergrund findet sich eine naturgetreue Abbildung der Türme der Kirchen [[Stephansdom (Wien)|St. Stephan]] und [[w:Maria am Gestade|Maria am Gestade]] sowie die Burg auf dem [[w:Leopoldsberg|Leopoldsberg]], die als die älteste Darstellung der Stadt Wien gilt.<ref name ="czeike"/> | * Ein Gemälde der Festtag-Seite zeigt die Begegnung der Heiligen [[w:Joachim (Heiliger)|Joachim]] und [[w:Anna (Heilige)|Anna]]. Im Hintergrund findet sich eine naturgetreue Abbildung der Türme der Kirchen [[Stephansdom (Wien)|St. Stephan]] und [[w:Maria am Gestade|Maria am Gestade]] sowie die Burg auf dem [[w:Leopoldsberg|Leopoldsberg]], die als die älteste Darstellung der Stadt Wien gilt.<ref name ="czeike"/> | ||
* Der Altar verdankt seinen Namen [[Albrecht II. (HRR)|Herzog Albrecht V. von Österreich]] (als [[w:römisch-deutscher König|römisch-deutscher König]] Albrecht II.), der lange Zeit irrtümlich für den Stifter des Altars gehalten wurde. Eines der Bilder der Sonntag-Seite zeigt ihn gemeinsam mit dem Papst zu Füßen der Muttergottes, die über beide ihren Mantel gebreitet hat. Albrecht ist an der Spitze der weltlichen Christenheit dargestellt, ihm gegenüber findet sich der Papst als Oberhaupt der Geistlichkeit.<ref name ="czeike"/><ref>vgl. [http://www.zeno.org/Kunstwerke/A/Meister+des+Albrechtsaltars Albrechtsaltar], Zeno.ORG, eingesehen am 24. Jänner 2018</ref> | * Der Altar verdankt seinen Namen [[Albrecht II. (HRR)|Herzog Albrecht (V.) von Österreich]] (als [[w:römisch-deutscher König|römisch-deutscher König]] Albrecht II.), der lange Zeit irrtümlich für den Stifter des Altars gehalten wurde. Eines der Bilder der Sonntag-Seite zeigt ihn gemeinsam mit dem Papst zu Füßen der Muttergottes, die über beide ihren Mantel gebreitet hat. Albrecht ist an der Spitze der weltlichen Christenheit dargestellt, ihm gegenüber findet sich der Papst als Oberhaupt der Geistlichkeit.<ref name ="czeike"/><ref>vgl. [http://www.zeno.org/Kunstwerke/A/Meister+des+Albrechtsaltars Albrechtsaltar], Zeno.ORG, eingesehen am 24. Jänner 2018</ref> | ||
== Geschichte == | == Geschichte == | ||
Der Albrechtsaltar war früher der Hochaltar des [[Karmelitenklosters Am Hof]]. Als Stifter des Altars gilt heute der Wiener Bürger [[Oswald Oberndorffer]], der 1411-1436 als landesfürstlicher Hubschreiber und 1436/1437 als [[w:Hubmeister|Hubmeister]] des [[Herzogtum Österreich|Herzogtums Österreich]] belegt ist. Nach der Übernahme dieses Klosters durch die [[w:Jesuiten|Jesuiten]] (1554 beziehungsweise 1568) wurde der Altar umgestaltet und die Bilder der Werktag-Seite übermalt. Der Altar dürfte spätestens 1709 verschwunden oder zerstört worden sein, als in der Kirche ein neuer barocker Hochaltar aufgestellt wurde. Lediglich die bemalten Flügel sind erhalten geblieben.<ref name ="czeike"/> | Der Albrechtsaltar war früher der Hochaltar des [[Karmelitenklosters Am Hof]]. Als Stifter des Altars gilt heute der Wiener Bürger [[Oswald Oberndorffer]], der 1411-1436 als landesfürstlicher Hubschreiber und 1436/1437 als [[w:Hubmeister|Hubmeister]] des [[Herzogtum Österreich|Herzogtums Österreich]] belegt ist. Nach der Übernahme dieses Klosters durch die [[w:Jesuiten|Jesuiten]] (1554 beziehungsweise 1568) wurde der Altar umgestaltet und die Bilder der Werktag-Seite übermalt. Der Altar dürfte spätestens 1709 verschwunden oder zerstört worden sein, als in der Kirche ein neuer barocker Hochaltar aufgestellt wurde. Lediglich die bemalten Flügel sind erhalten geblieben.<ref name ="czeike"/> | ||
Nach der Aufhebung des Jesuitenordens im Jahr 1773 wurden die Bilder 1774 dem [[Augustiner-Chorherrenstift Klosterneuburg]] überlassen. Durch die Trennung der Vorder- und Hinterseiten gingen vier Gemälde der Werktag-Seite verloren. Unter Propst [[w:Floridus Leeb|Floridus Leeb]] (1782-1799) kamen die übrigen Bilder in die Gemäldegalerie des Stifts.<ref name ="czeike"/> | Nach der Aufhebung des Jesuitenordens im Jahr 1773 wurden die Bilder 1774 dem [[Stift Klosterneuburg|Augustiner-Chorherrenstift Klosterneuburg]] überlassen. Durch die Trennung der Vorder- und Hinterseiten gingen vier Gemälde der Werktag-Seite verloren. Unter Propst [[w:Floridus Leeb|Floridus Leeb]] (1782-1799) kamen die übrigen Bilder in die Gemäldegalerie des Stifts.<ref name ="czeike"/> | ||
1962-1980 wurden die früheren Altarbilder im Auftrag des Bundesdenkmalamtes restauriert, wobei die Übermalung bei den vier noch erhaltenen Bilder der Werktag-Seite wieder entfernt wurde. Dabei wurde auch das Wappen von Oswald Oberndorffer entdeckt.<ref name ="czeike"/> | 1962-1980 wurden die früheren Altarbilder im Auftrag des Bundesdenkmalamtes restauriert, wobei die Übermalung bei den vier noch erhaltenen Bilder der Werktag-Seite wieder entfernt wurde. Dabei wurde auch das Wappen von Oswald Oberndorffer entdeckt.<ref name ="czeike"/> | ||
== Der Altar heute == | == Der Altar heute == | ||
Die früheren Altarflügel wurden nach Abschluss der Restaurierung in ihrer ursprünglichen Anordnung auf ein Gestell, das einem Flügelaltar nachempfunden ist, montiert. Dieses findet sich seit 1981 in der "Capella Speciosa" am Klosterneuburger Stiftsplatz, die auf den Grundmauern der einstigen Sebastiani-Kapelle erbaut wurde. Diese, eine gotische Prunkkapelle, wurde als Pfalzkapelle von [[ | Die früheren Altarflügel wurden nach Abschluss der Restaurierung in ihrer ursprünglichen Anordnung auf ein Gestell, das einem Flügelaltar nachempfunden ist, montiert. Dieses findet sich seit 1981 in der "Capella Speciosa" am Klosterneuburger Stiftsplatz, die auf den Grundmauern der einstigen Sebastiani-Kapelle erbaut wurde. Diese, eine gotische Prunkkapelle, wurde als Pfalzkapelle von [[Leopold VI. (Österreich)|Herzog Leopold VI. von Österreich ("''Leopold dem Glorreichen''")]] aus der Dynastie der [[Babenberger]] erbaut und 1221 geweiht. Zu ihr gehörte auch ein Prunksaal, dessen Reste bei den Grabungen für die Landesausstellung 1985 entdeckt worden waren. 1789 war die Kapelle unter [[Joseph II.|Kaiser Joseph II.]] abgetragen worden.<ref>vgl. MeinBezirk.At vom 27. Juli 2014</ref> | ||
== Literatur == | == Literatur == | ||
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== Weblinks == | == Weblinks == | ||
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* [https://www.meinbezirk.at/klosterneuburg/lokales/albrechtsaltar-als-geheimtipp-fuer-klosterneuburg-kenner-d1031512.html Albrechtsaltar als Geheimtipp für Klosterneuburg-Kenner], MeinBezirk.At vom 27. Juli 2014 | * [https://www.meinbezirk.at/klosterneuburg/lokales/albrechtsaltar-als-geheimtipp-fuer-klosterneuburg-kenner-d1031512.html Albrechtsaltar als Geheimtipp für Klosterneuburg-Kenner], MeinBezirk.At vom 27. Juli 2014 | ||
* [https://www.wien.gv.at/wiki/index.php/Albrechtsaltar Albrechtsaltar], WienWiki.AT | * [https://www.wien.gv.at/wiki/index.php/Albrechtsaltar Albrechtsaltar], WienWiki.AT |
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