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Laut Kontrakt vom 19. April 1423 wird die Herrschaft Rohr, zu der auch die Rohrmühle gehörte, von den Brüdern ''Willibald und Weikhard II. von Pohlheim'' an den Landesfürsten verkauft. Bei der Stadterhebung Badens im Jahr 1480, findet sich in der Grenzbeschreibung des ''"Badener Burgfriedens"'' die ''Rohrmühle'', da sich dort ein Gemarch, also ein Fixpunkt der Grenzbestimmung befand. Im Jahr 1665 hatte die Mühle bereits drei [[w:Mahlgang"|Mahlgänge]]. Im Mühlenverzeichnis ''„1661 – das Viertel unter dem Wienerwald vom Jahre 1665“'' werden auch die Abgaben der Mühle angegeben: 20 [[w:Alte Maße und Gewichte (Österreich)|Muth]] für die Herrschaft und 46 Muth 22 Metzen für die [[w:Zeche|Zeche]]. | Laut Kontrakt vom 19. April 1423 wird die Herrschaft Rohr, zu der auch die Rohrmühle gehörte, von den Brüdern ''Willibald und Weikhard II. von Pohlheim'' an den Landesfürsten verkauft. Bei der Stadterhebung Badens im Jahr 1480, findet sich in der Grenzbeschreibung des ''"Badener Burgfriedens"'' die ''Rohrmühle'', da sich dort ein Gemarch, also ein Fixpunkt der Grenzbestimmung befand. Im Jahr 1665 hatte die Mühle bereits drei [[w:Mahlgang"|Mahlgänge]]. Im Mühlenverzeichnis ''„1661 – das Viertel unter dem Wienerwald vom Jahre 1665“'' werden auch die Abgaben der Mühle angegeben: 20 [[w:Alte Maße und Gewichte (Österreich)|Muth]] für die Herrschaft und 46 Muth 22 Metzen für die [[w:Zeche|Zeche]]. | ||
Anno 1870, also ein paar Jahrhunderte später, erwirbt der in [[w:Quakenbrück|Quakenbrück]] im [[w:Region Hannover|Hannoverischen]] (Deutschland) geborene ''Friedrich Wüste'' (1819-1897) die schon lange stillgelegte Rohrmühle, baute diese um und errichtet darin eine "''Buch- und Steindruckfarben-Fabrik''" ein, die, da viel Ruß verarbeitet wurde, im Volksmund alsbald die „Rußbude“ genannt wurde. Wüste ließ auch eine neue „''Jonval-Turbine''“ einbauen und verwendete einen Teil der Anlage als Produktion für Druckerschwärze und Farben, für welche er in Wien eine eigene Verkaufsniederlage einrichtete. | Anno 1870, also ein paar Jahrhunderte später, erwirbt der in [[w:Quakenbrück|Quakenbrück]] im [[w:Region Hannover|Hannoverischen]] (Deutschland) geborene ''Friedrich Wüste'' (1819-1897) die schon lange stillgelegte Rohrmühle, baute diese um und errichtet darin eine "''Buch- und Steindruckfarben-Fabrik''"<ref>{{ANNO|nfp|19|11|1870|11|Handelsregister}}</ref> ein, die, da viel Ruß verarbeitet wurde, im Volksmund alsbald die „Rußbude“ genannt wurde. Wüste ließ auch eine neue „''Jonval-Turbine''“ einbauen und verwendete einen Teil der Anlage als Produktion für Druckerschwärze und Farben, für welche er in Wien eine eigene Verkaufsniederlage einrichtete. | ||
Nachdem Friedrich Wüste eine zweite „''Jonval-Turbine''“ einbauen ließ, verlegte er sich damit auch auf die Vermahlung von Gewürzen und zählte in [[w:Europa|Europa]] alsbald zu den ersten ihrer Art und war die größte in der k.k. Monarchie. | Nachdem Friedrich Wüste eine zweite „''Jonval-Turbine''“ einbauen ließ, verlegte er sich damit auch auf die Vermahlung von Gewürzen und zählte in [[w:Europa|Europa]] alsbald zu den ersten ihrer Art und war die größte in der k.k. Monarchie. | ||
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==Literatur== | ==Literatur== | ||
[[Kurt Drescher]]: ''Die ehemaligen Badener Mühlen'' Baden 1990 ([https://www.vestenrohr-karlstisch.at/wp-content/uploads/2020/pdf/Badener_Muehlen_1990.pdf Online]) | [[Kurt Drescher]]: ''Die ehemaligen Badener Mühlen'' Baden 1990 ([https://www.vestenrohr-karlstisch.at/wp-content/uploads/2020/pdf/Badener_Muehlen_1990.pdf Online]) | ||
== Einzelnachweise == | |||
<references /> | |||
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