Burchard (Markgraf): Unterschied zwischen den Versionen

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== Herkunft und Familie ==
== Herkunft und Familie ==
Burchards Herkunft ist nicht eindeutig geklärt. Seine engen Verbindungen zur Familie des bairischen Herzöge legt nahe, dass er mitnichten ein Angehöriger des niederen Adels oder sogar ein Ministeriale ("''miles''") gewesen ist, wie in einigen historischen Forschungsarbeiten angenommen wird. Burchard mit einer Schwester von Judith, der Ehefrau von [[w:Heinrich I. (Baiern)|Herzog Heinrich (I.) von Baiern]] und somit ein Onkel von [[w:Heinrich der Zänker|Herzog Heinrich (II.) von Baiern]] ("''Heinrich dem Zänker''"). Er gilt als der Vater von [[Bischof Heinrich I. von Augsburg]] (973–982).<ref name ="scheibelreiter71">vgl. [[w:Georg Scheibelreiter|Georg Scheibelreiter]]: ''Die Babenberger''. Reichsfürsten und Landesherren. Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 2010. ISBN 978-3-205-78573-6. S. 71</ref>  
Burchards Herkunft ist nicht eindeutig geklärt. Seine engen Verbindungen zur Familie des bairischen Herzöge legt nahe, dass er mitnichten ein Angehöriger des niederen Adels oder sogar ein Ministeriale ("''miles''")<ref group="A">Die [[w:Ministeriale|Ministerialen]], auch als "Dienstadel" bezeichnet, bildeten im Mittelalter innerhalb des "niederen" Adels eine eigene Gruppe. Ursprünglich "Unfreie", waren sie durch ein Dienst- oder Lehnsverhältnis in den "niederen" Adel aufgestiegen, im Unterschied zu den [[w:edelfrei|"edelfreien" oder "hochfreien" Adelsfamilien]].</ref> gewesen ist, wie in einigen historischen Forschungsarbeiten angenommen wird. Burchard mit einer Schwester von [[w:Judith von Bayern (925–985)|Judith]], der Ehefrau von [[w:Heinrich I. (Bayern)|Herzog Heinrich (I.) von Baiern]]<ref group="A">Die Schreibweise des Landes Bayern mit y wurde erst einige Jahre nach dem [[w:Wiener Kongress|Wiener Kongress]] im 19. Jahrhundert durch einen gesetzlichen Beschluss des damaligen Königs eingeführt. Da es um das "[[w:Stammesherzogtum Baiern|Stammesherzogtum]]" bzw. um das Mittelalter geht, wird in diesem Artikel die Schreibung mit i verwendet.</ref> und somit ein Onkel von [[w:Heinrich II. (Bayern)|Herzog Heinrich (II.) von Baiern]] ("''Heinrich dem Zänker''"). Er gilt als der Vater von [[w:Heinrich I. (Augsburg)|Bischof Heinrich (I.) von Augsburg]] (973–982).<ref name ="scheibelreiter71">vgl. [[w:Georg Scheibelreiter|Georg Scheibelreiter]]: ''Die Babenberger''. Reichsfürsten und Landesherren. Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 2010. ISBN 978-3-205-78573-6. S. 71</ref>  


== Leben / Wirken ==
== Leben / Wirken ==
Markgraf Burchard ist um 970 namentlich in einigen Königsurkunden genannt, welche zugunsten des [[Hochstift Passau|Bischofs von Passau]] ausgestellt wurden, was mit seiner damaligen Position in der "Ostmark" zusammenhängen dürfte. Die Dauer seiner tatsächlichen Herrschaft, ihr Beginn und ihr Ende konnten nur ansatzweise eingegrenzt werden.<ref name ="scheibelreiter71"/>  
Markgraf Burchard ist um 970 namentlich in einigen Königsurkunden genannt, welche zugunsten des [[Hochstift Passau|Bischofs von Passau]] ausgestellt wurden, was mit seiner damaligen Position in der "Ostmark" zusammenhängen dürfte. Die Dauer seiner tatsächlichen Herrschaft, ihr Beginn und ihr Ende konnten nur ansatzweise eingegrenzt werden.<ref name ="scheibelreiter71"/>  
In der älteren Forschung wurde davon ausgegangen, dass die Grenzen seiner Mark am linken Donauufer bis nach [[w:Krems|Krems]] und am rechten Donauufer bis zum Fluß [[w:Traisen|Traisen]] reichten, vermutlich sogar bis zu den Westabhängen des [[Wienerwald|Wienerwaldes]].<ref name ="adb">vgl. ADB, S. 561</ref>  
In der älteren Forschung wurde davon ausgegangen, dass die Grenzen seiner Mark am linken Donauufer bis nach [[w:Krems|Krems]] und am rechten Donauufer bis zum Fluß [[w:Traisen|Traisen]] reichten, vermutlich sogar bis zu den Westabhängen des [[Wienerwald|Wienerwaldes]].<ref name ="adb">vgl. ADB, S. 561</ref> Als sein Hauptsitz gilt [[Pöchlarn]], seit 832 im Besitz des [[w:Kloster Sankt Emmeram|Reichsklosters St. Emmeran]] in [[w:Regensburg|Regensburg]], als dessen Vogt er belegt ist.<ref name ="scheibelreiter71"/>


Als sein Hauptsitz gilt [[Pöchlarn]], seit 832 im Besitz des Kloster St. Emmeran in [[w:Regensburg|Regensburg]], als dessen Vogt er belegt ist.<ref name ="scheibelreiter71"/>
Burchard nahm 962 am Romzug von Kaiser Otto (I.) "''dem Großen''" teil und zusammen mit einem anderen Burchard im "großen Diplom" (13. Februar 962) von [[Johannes XII. (Papst)|Papst Johannes XII. (Octavian von Spoleto)]] († 964) genannt.<ref name ="scheibelreiter71"/>


Burchard nahm 962 am Romzug von Kaiser Otto (I.) "''dem Großen''" teil und zusammen mit einem anderen Burchard im "großen Diplom" (13. Februar 962) von [[Johannes XII.|Papst Johannes XII.]] genannt.<ref name ="scheibelreiter71"/>
Als sich Herzog Heinrich "''der Zänker''" zum zweiten Mal gegen den späteren Kaiser [[Otto II. (HRR)|Otto (II.)]] erhob, gehörte Markgraf Burchard zu seinen Anhängern. Aus diesem Grund dürfte er sein Amt als Markgraf der Ostmark verloren haben. In der Folge wird er nicht mehr genannt. Er dürfte Anfang der 980er-Jahre verstorben sein.<ref name ="scheibelreiter72">vgl. [[w:Georg Scheibelreiter|Georg Scheibelreiter]]: ''Die Babenberger''. Reichsfürsten und Landesherren. Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 2010. ISBN 978-3-205-78573-6. S. 72</ref>  
 
Als sich Herzog Heinrich "''der Zänker''" zum zweiten Mal gegen den späteren Kaiser [[Otto II. (HRR)|Otto (II.)]] erhob, gehörte Markgraf Burchard zu seinen Anhängern. Aus diesem Grund dürfte er um 976 sein Amt als Markgraf der Ostmark verloren haben. In der Folge wird er nicht mehr genannt. Er dürfte Anfang der 980er-Jahre verstorben sein.<ref name ="scheibelreiter72">vgl. [[w:Georg Scheibelreiter|Georg Scheibelreiter]]: ''Die Babenberger''. Reichsfürsten und Landesherren. Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 2010. ISBN 978-3-205-78573-6. S. 72</ref>  


== Orte mit Bezug zu Markgraf Burchard im heutigen Niederösterreich ==
== Orte mit Bezug zu Markgraf Burchard im heutigen Niederösterreich ==
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