Dommayer's Casino: Unterschied zwischen den Versionen

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Im Jahre 1815 wurde eine Stellwagenverbindung mit der Stadt hergestellt, dessen Endstation sich beim Hietzinger Gemeindewirtshaus neben der Kirche unweit des Lokales befand und auf dessen Strecke ab 1817 der „''Hietzinger Gesellschaftswagen''“ verkehrte. In diesem Jahr kaufte Christian Reiter, der ''Hahnwirt'' von Hietzing, die Jausenstation samt der Realität und vergrößerte diese zu einer Gastwirtschaft. Anno 1821 heiratete Reiters Tochter Aloisia den Sohn des Hietzinger [[w:Kamm|Kamm]]<nowiki/>achermeisters Ferdinand Dommayer in der Hietzinger Pfarrkirche, welcher die Gastwirtschaft 1823 übernahm.
Im Jahre 1815 wurde eine Stellwagenverbindung mit der Stadt hergestellt, dessen Endstation sich beim Hietzinger Gemeindewirtshaus neben der Kirche unweit des Lokales befand und auf dessen Strecke ab 1817 der „''Hietzinger Gesellschaftswagen''“ verkehrte. In diesem Jahr kaufte Christian Reiter, der ''Hahnwirt'' von Hietzing, die Jausenstation samt der Realität und vergrößerte diese zu einer Gastwirtschaft. Anno 1821 heiratete Reiters Tochter Aloisia den Sohn des Hietzinger [[w:Kamm|Kamm]]<nowiki/>achermeisters Ferdinand Dommayer in der Hietzinger Pfarrkirche, welcher die Gastwirtschaft 1823 übernahm.


In den Folgejahren konnte Dommayer die benachbarten kleinen Häuser erwerben, ließ diese schleifen und vom Liechtenstein'schen Baudirektor Josef Leistler den nach damaligen Begriffen prachtvollen Bau eines Casinos mit einem großen Ballsaal erbauen. Am 24. Juni 1833 eröffnete „''Dommayer’s Casino''“ unter Beteiligung der vornehmen Wiener Gesellschaft und am 17. Juli brachte die Zeitschrift „Der Wanderer“ einen ausführlichen Bericht.{{Zitat|
In den Folgejahren konnte Dommayer die benachbarten kleinen Häuser erwerben, ließ diese schleifen und vom Liechtenstein'schen Baudirektor Josef Leistler den nach damaligen Begriffen prachtvollen Bau eines Casinos mit einem großen Ballsaal erbauen. Am 24. Juni 1833 eröffnete „''Dommayer’s Casino''“ unter Beteiligung der vornehmen Wiener Gesellschaft. Darauf brachte die Zeitschrift „Der Wanderer“ einen ausführlichen Bericht:{{Zitat|


Unter die Etablissements, welche sich bei der Gunst des Publikums in die erste Reihe stellen, gehört Dommayer's Casino. Die Eleganz der Säle, welche durch den neuen, im besten Geschmacke ausgeführten Zubau, wirklich grandios genannt werden kann, besticht das Auge, und die Leistungen der Küche übertreffen an Güte und Wohlgeschmack alles, was man in einer Privatanstalt zu finden hoffen kann. Auch die Getränke find vorzüglich und die Bedienung so prompt und gefällig, daß bei den verhältnismäßig auf das billigste gestellten Preisen (man kann nach der Charte, oder für die Person, von 1 bis 4 fl. C. M. speisen) wirklich kein Wunsch übrig bleibt, als daß das Publikum diese Anstalt, wie bisher, unterstützen möge, welche nicht nur zum Vergnügen der Einheimischen dient, sondern auch auf die Fremden den vorteilhaftesten Eindruck hervorbringen muß. Jeden Sonntag sind dort Reunionen oder andere Musiken, bei welchen das Orchester des Kapellmeisters Strauß, unter dessen eigener Leitung, die Unterhaltung des Publikums erhöht. Der Wanderer vom 17. Juli 1833|Der Wanderer vom 17. Juli 1833}}Die Tanzmeister ''Schwott'' und Rabensteiner arrangierten in ''Dommayer's Casino'', welches geschaffen für intime wienerische Feste, die damals berühmten ''Millefleursbälle'', die ''Rosenfeste'' sowie Josef Lanner's ''Subskriptionsbälle'' und echten ''Wiener Reunionen'', sowie im Fasching die ''Täublerbälle''. In dem Etablissement  erklangen erstmalig die ''Loreleyklänge'' von [[w:Johann Strauß (Vater)|Johann Strauß (Vater)]] und Lanners Walzer "''Die Schönbrunner"''. Hier dirigierte Josef Lanner 1843 zum letzten Mal und 1844 debütierte hier [[w:Johann Strauß (Sohn)|Johann Strauß (Sohn)]] mit seiner neu zusammengestellten Musikkapelle, dirigierte seinen ersten großen Walzer "''Die Gunstwerber''" und verzeichnete damit einen durchschlagenden Erfolg.
Unter die Etablissements, welche sich bei der Gunst des Publikums in die erste Reihe stellen, gehört Dommayer's Casino. Die Eleganz der Säle, welche durch den neuen, im besten Geschmacke ausgeführten Zubau, wirklich grandios genannt werden kann, besticht das Auge, und die Leistungen der Küche übertreffen an Güte und Wohlgeschmack alles, was man in einer Privatanstalt zu finden hoffen kann. Auch die Getränke find vorzüglich und die Bedienung so prompt und gefällig, daß bei den verhältnismäßig auf das billigste gestellten Preisen (man kann nach der Charte, oder für die Person, von 1 bis 4 fl. C. M. speisen) wirklich kein Wunsch übrig bleibt, als daß das Publikum diese Anstalt, wie bisher, unterstützen möge, welche nicht nur zum Vergnügen der Einheimischen dient, sondern auch auf die Fremden den vorteilhaftesten Eindruck hervorbringen muß. Jeden Sonntag sind dort Reunionen oder andere Musiken, bei welchen das Orchester des Kapellmeisters Strauß, unter dessen eigener Leitung, die Unterhaltung des Publikums erhöht. Der Wanderer vom 17. Juli 1833|Der Wanderer vom 17. Juli 1833}}Die Tanzmeister ''Schwott'' und Rabensteiner arrangierten in ''Dommayer's Casino'', welches geschaffen für intime wienerische Feste, die damals berühmten ''Millefleursbälle'', die ''Rosenfeste'' sowie Josef Lanner's ''Subskriptionsbälle'' und echten ''Wiener Reunionen'', sowie im Fasching die ''Täublerbälle''. In dem Etablissement  erklangen erstmalig die ''Loreleyklänge'' von [[w:Johann Strauß (Vater)|Johann Strauß (Vater)]] und Lanners Walzer "''Die Schönbrunner"''. Hier dirigierte Josef Lanner 1843 zum letzten Mal und 1844 debütierte hier [[w:Johann Strauß (Sohn)|Johann Strauß (Sohn)]] mit seiner neu zusammengestellten Musikkapelle, dirigierte seinen ersten großen Walzer "''Die Gunstwerber''" und verzeichnete damit einen durchschlagenden Erfolg.
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