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K (/* Stammtafel der "österreichischen Wallseer"noch im Entstehen, zurzeit nach Hinweisen von Max Doblinger: Die Herren von Walsee. Ein Beitrag zur österreichischen Adelsgeschichte (= Archiv für österreichische Geschichte. Band 95), Wien, 1906, ergän…) |
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== Die Familie der Wallseer in Schwaben == | == Die Familie der Wallseer in Schwaben == | ||
Die Familie von Wallsee (Walsee) war eine seit dem 12. Jahrhundert in der [[w:Schwaben|Reichslandschaft Schwaben]] ansässige Ministerialenfamilie<ref group="A">Die [[w:Ministeriale|Ministerialen]], auch als "Dienstadel" bezeichnet, bildeten im Mittelalter innerhalb des "niederen" Adels eine eigene Gruppe. Ursprünglich "Unfreie", waren sie durch ein Dienst- oder Lehnsverhältnis in den "niederen" Adel aufgestiegen, im Unterschied zu den [[w:edelfrei|"edelfreien" oder "hochfreien" Adelsfamilien]]</ref>.<ref>vgl. Karel Hruza: ''Die Herren von Wallsee'', 1995, S. 46 und S. 63</ref> Ihre Vorfahren dürften zunächst Ministeriale des [[w:Kloster Weißenburg (Elsass)|Klosters Weißenburg]] gewesen sein, die ihren Sitz im Ort [[w:Bad Waldsee|Waldsee (Walehsê)]] und dessen Umgebung hatten und im 12. Jahrhundert von den [[w:Welfen|Welfen]] übernommen worden waren. In der Folge formierten sie sich zu einem Ministerialengeschlecht, das seinen Sitz in Waldsee nahm und sich nach diesem Ort auch benannte.<ref name ="Hruza64">vgl. Karel Hruza: ''Die Herren von Wallsee'', 1995, S. 64</ref> Erstmals genannt sind ein Gebhard und ein Konrad von Wallsee ("''Gebehardus et Chǒnradus de Walehsê''" in einer Urkunde, die Herzog [[w:Heinrich der Löwe|Heinrich "''der Löwe''"]] am 31. März 1171 in [[w:Oberteuringen|Oberteuringen]] ausstellen ließ.<ref name ="Hruza69">vgl. Karel Hruza: ''Die Herren von Wallsee'', 1995, S. 69</ref> Die Nennung in weiteren Urkunden legt nahe, dass die Ministerialenfamilie von Waldsee bereits mit dem welfisch-staufischen Erbvertrag vom Dezember 1178 in den Dienst der [[w:Staufer|Staufer]] gelangte und in der Folge Ministerialen der Herzöge von Schwaben waren.<ref name ="Hruza70">vgl. Karel Hruza: ''Die Herren von Wallsee'', 1995, S. 70</ref> Bis 1185/87 ist die Familie in Quellen belegt, dann aber erst wieder ab 1226.<ref name ="Hruza91>vgl. Karel Hruza: ''Die Herren von Wallsee'', 1995, S. 91</ref> Ob Berthold von Waldsee, der zwischen 1206 und 1216 belegte Abt des [[w:Kloster Einsiedeln|Klosters Einsiedeln]] belegt ist, ein Mitglied der Familie von Wallsee war, ist aufgrund der bisherigen Quellenlage nicht eindeutig zu klären.<ref>vgl. Karel Hruza: ''Die Herren von Wallsee'', 1995, S. 95 und S. 99</ref> Ebenfalls zur Familie der Wallseer könnte auch ein Berthold von Wallsee gehört haben, der bis 1222 als Propst des [[w:Kloster Waldsee|Augustiner Chorherrenklosters Waldsee]] belegt ist.<ref>vgl. Karel Hruza: ''Die Herren von Wallsee'', 1995, S. 76 und 97</ref> Am 17. August 1226 bestätigt der spätere Kaiser [[w:Friedrich II. (HRR)|Friedrich II. "''Stupor Mundi''"]] die Schlichtung eines Streites zwischen dem Stift Kreuzlingen und einem Grafen von Rottenburg. In der dritten Stelle unter den als Zeugen aufgelisteten Geistlichen findet sich der Priester Ulrich von Wallsee ("''Vlricus prespiter de Walsê''"), der ebenfalls zur Familie der Wallseer gehört haben dürfte.<ref name ="Hruza106>vgl. Karel Hruza: ''Die Herren von Wallsee'', 1995, S. 106</ref> Drei weitere Zeugen dieser Urkunde: Truchsess Eberhard von Tanne-Waldburg, [[w:Konrad von Winterstetten|Schenk Konrad von Winterstetten]] und Dieto von Ravensburg finden sich nur zwei Jahre später in Ulm gemeinsam mit einem Eberhard von Wallsee unter den Zeugen, welche das Diplom von [[w:Heinrich (VII.) (HRR)|König Heinrich (VII.)]] bestätigten.<ref>vgl. Karel Hruza: ''Die Herren von Wallsee'', 1995, S. 106f.</ref> Unter Kaiser Friedrich II. dürfte die Familie von Wallsee zu den "staufischen" Reichsministerialen gezählt haben, allerdings nicht zu deren "Spitzengruppe".<ref>vgl. Karel Hruza: ''Die Herren von Wallsee'', 1995, S. 112 und S. 113ff.</ref> Mit dem Ende der staufischen Königsherrschaft und dem endgültigen "Wegfall" eines Herzogtums Schwaben dürfte die Familie von Wallsee wie auch andere Ministeriale im sogenannten dienstnehmenden Ritteradel aufgegangen sein.<ref>vgl. Karel Hruza: ''Die Herren von Wallsee'', 1995, S. 124ff.</ref> | Die Familie von Wallsee (Walsee) war eine seit dem 12. Jahrhundert in der [[w:Schwaben|Reichslandschaft Schwaben]] ansässige Ministerialenfamilie<ref group="A">Die [[w:Ministeriale|Ministerialen]], auch als "Dienstadel" bezeichnet, bildeten im Mittelalter innerhalb des "niederen" Adels eine eigene Gruppe. Ursprünglich "Unfreie", waren sie durch ein Dienst- oder Lehnsverhältnis in den "niederen" Adel aufgestiegen, im Unterschied zu den [[w:edelfrei|"edelfreien" oder "hochfreien" Adelsfamilien]]</ref>.<ref>vgl. Karel Hruza: ''Die Herren von Wallsee'', 1995, S. 46 und S. 63</ref> Ihre Vorfahren dürften zunächst Ministeriale des [[w:Kloster Weißenburg (Elsass)|Klosters Weißenburg]] gewesen sein, die ihren Sitz im Ort [[w:Bad Waldsee|Waldsee (Walehsê)]] und dessen Umgebung hatten und im 12. Jahrhundert von den [[w:Welfen|Welfen]] übernommen worden waren. In der Folge formierten sie sich zu einem Ministerialengeschlecht, das seinen Sitz in Waldsee nahm und sich nach diesem Ort auch benannte.<ref name ="Hruza64">vgl. Karel Hruza: ''Die Herren von Wallsee'', 1995, S. 64</ref> Erstmals genannt sind ein Gebhard und ein Konrad von Wallsee ("''Gebehardus et Chǒnradus de Walehsê''") in einer Urkunde, die Herzog [[w:Heinrich der Löwe|Heinrich "''der Löwe''"]] am 31. März 1171 in [[w:Oberteuringen|Oberteuringen]] ausstellen ließ.<ref name ="Hruza69">vgl. Karel Hruza: ''Die Herren von Wallsee'', 1995, S. 69</ref> Die Nennung in weiteren Urkunden legt nahe, dass die Ministerialenfamilie von Waldsee bereits mit dem welfisch-staufischen Erbvertrag vom Dezember 1178 in den Dienst der [[w:Staufer|Staufer]] gelangte und in der Folge Ministerialen der Herzöge von Schwaben waren.<ref name ="Hruza70">vgl. Karel Hruza: ''Die Herren von Wallsee'', 1995, S. 70</ref> Bis 1185/87 ist die Familie in Quellen belegt, dann aber erst wieder ab 1226.<ref name ="Hruza91>vgl. Karel Hruza: ''Die Herren von Wallsee'', 1995, S. 91</ref> Ob Berthold von Waldsee, der zwischen 1206 und 1216 belegte Abt des [[w:Kloster Einsiedeln|Klosters Einsiedeln]] belegt ist, ein Mitglied der Familie von Wallsee war, ist aufgrund der bisherigen Quellenlage nicht eindeutig zu klären.<ref>vgl. Karel Hruza: ''Die Herren von Wallsee'', 1995, S. 95 und S. 99</ref> Ebenfalls zur Familie der Wallseer könnte auch ein Berthold von Wallsee gehört haben, der bis 1222 als Propst des [[w:Kloster Waldsee|Augustiner Chorherrenklosters Waldsee]] belegt ist.<ref>vgl. Karel Hruza: ''Die Herren von Wallsee'', 1995, S. 76 und 97</ref> Am 17. August 1226 bestätigt der spätere Kaiser [[w:Friedrich II. (HRR)|Friedrich II. "''Stupor Mundi''"]] die Schlichtung eines Streites zwischen dem Stift Kreuzlingen und einem Grafen von Rottenburg. In der dritten Stelle unter den als Zeugen aufgelisteten Geistlichen findet sich der Priester Ulrich von Wallsee ("''Vlricus prespiter de Walsê''"), der ebenfalls zur Familie der Wallseer gehört haben dürfte.<ref name ="Hruza106>vgl. Karel Hruza: ''Die Herren von Wallsee'', 1995, S. 106</ref> Drei weitere Zeugen dieser Urkunde: Truchsess Eberhard von Tanne-Waldburg, [[w:Konrad von Winterstetten|Schenk Konrad von Winterstetten]] und Dieto von Ravensburg finden sich nur zwei Jahre später in Ulm gemeinsam mit einem Eberhard von Wallsee unter den Zeugen, welche das Diplom von [[w:Heinrich (VII.) (HRR)|König Heinrich (VII.)]] bestätigten.<ref>vgl. Karel Hruza: ''Die Herren von Wallsee'', 1995, S. 106f.</ref> Unter Kaiser Friedrich II. dürfte die Familie von Wallsee zu den "staufischen" Reichsministerialen gezählt haben, allerdings nicht zu deren "Spitzengruppe".<ref>vgl. Karel Hruza: ''Die Herren von Wallsee'', 1995, S. 112 und S. 113ff.</ref> Mit dem Ende der staufischen Königsherrschaft und dem endgültigen "Wegfall" eines Herzogtums Schwaben dürfte die Familie von Wallsee wie auch andere Ministeriale im sogenannten dienstnehmenden Ritteradel aufgegangen sein.<ref>vgl. Karel Hruza: ''Die Herren von Wallsee'', 1995, S. 124ff.</ref> | ||
Während des [[w:Interregnum|Interregnums]] finden sich erste Hinweise auf Güterbesitz und Lehen der Familie von Wallsee, außerdem scheinen sie erstmals als Siegler und Urkundenersteller auf. Die Familie behauptete sich politisch und wirtschaftlich, es gelang ihr sogar, sich einen gewissen Freiraum zu verschaffen, sie zählte zu den Gewinnern aus dieser Zeit.<ref name ="Hruza138">vgl. Karel Hruza: ''Die Herren von Wallsee'', 1995, S. 138</ref> Nach der Wahl des Grafen [[Rudolf I. (HRR)|Rudolf (IV.) von Habsburg]] zum "römischen" König dürften sie sich bereits in den 1270er-Jahren ihm unterstellt haben.<ref name ="Hruza145">vgl. Karel Hruza: ''Die Herren von Wallsee'', 1995, S. 145</ref> Bis zu ihrem Eintritt in die habsburgische Landesherrschaft in den im heutigen EU-Land Österreich gelegenen Herzogtümer [[Herzogtum Österreich|Österreich]] und [[Herzogtum Steier|Steier]] agierten sie in der Folge wieder als "königliche" Ministeriale. Auch nach dem Tod von König Rudolf verblieben sie auf Seiten der Habsburger.<ref>vgl. Karel Hruza: ''Die Herren von Wallsee'', 1995, S. 148 und S. 186</ref> Nachdem sich der Schwerpunkt in die Herzogtümer Österreich und Steier verlagert hatte, behielt die Familie zunächst ihre schwäbischen Besitzungen, deren Zentrum weiterhin Waldsee bildete.<ref name ="Hruza259>vgl. Karel Hruza: ''Die Herren von Wallsee'', 1995, S. 102</ref> Mehrmals wurde der Familie auch die Stiftsvogtei für das Kloster Waldsee verpfändet.<ref name ="Hruza302>vgl. Karel Hruza: ''Die Herren von Wallsee'', 1995, S. 302</ref> Bis 1325 dürfte es außerdem gelungen sein, diese von jeglichem Einfluss der Habsburger unabhängig zu halten. Dies änderte sich erst mit der für Februar 1325 urkundlich belegten zeitlich unbefristeten Burgenöffnung, wohl als eine Folge ihrer Teilnahme an der [[w:Schlacht bei Mühldorf|Schlacht bei Mühldorf]] (1322), bei dem mehrere Mitglieder der Familie in Gefangenschaft gerieten und auslöst werden mussten.<ref>vgl. Karel Hruza: ''Die Herren von Wallsee'', 1995, S. 259</ref> | Während des [[w:Interregnum|Interregnums]] finden sich erste Hinweise auf Güterbesitz und Lehen der Familie von Wallsee, außerdem scheinen sie erstmals als Siegler und Urkundenersteller auf. Die Familie behauptete sich politisch und wirtschaftlich, es gelang ihr sogar, sich einen gewissen Freiraum zu verschaffen, sie zählte zu den Gewinnern aus dieser Zeit.<ref name ="Hruza138">vgl. Karel Hruza: ''Die Herren von Wallsee'', 1995, S. 138</ref> Nach der Wahl des Grafen [[Rudolf I. (HRR)|Rudolf (IV.) von Habsburg]] zum "römischen" König dürften sie sich bereits in den 1270er-Jahren ihm unterstellt haben.<ref name ="Hruza145">vgl. Karel Hruza: ''Die Herren von Wallsee'', 1995, S. 145</ref> Bis zu ihrem Eintritt in die habsburgische Landesherrschaft in den im heutigen EU-Land Österreich gelegenen Herzogtümer [[Herzogtum Österreich|Österreich]] und [[Herzogtum Steier|Steier]] agierten sie in der Folge wieder als "königliche" Ministeriale. Auch nach dem Tod von König Rudolf verblieben sie auf Seiten der Habsburger.<ref>vgl. Karel Hruza: ''Die Herren von Wallsee'', 1995, S. 148 und S. 186</ref> Nachdem sich der Schwerpunkt in die Herzogtümer Österreich und Steier verlagert hatte, behielt die Familie zunächst ihre schwäbischen Besitzungen, deren Zentrum weiterhin Waldsee bildete.<ref name ="Hruza259>vgl. Karel Hruza: ''Die Herren von Wallsee'', 1995, S. 102</ref> Mehrmals wurde der Familie auch die Stiftsvogtei für das Kloster Waldsee verpfändet.<ref name ="Hruza302>vgl. Karel Hruza: ''Die Herren von Wallsee'', 1995, S. 302</ref> Bis 1325 dürfte es außerdem gelungen sein, diese von jeglichem Einfluss der Habsburger unabhängig zu halten. Dies änderte sich erst mit der für Februar 1325 urkundlich belegten zeitlich unbefristeten Burgenöffnung, wohl als eine Folge ihrer Teilnahme an der [[w:Schlacht bei Mühldorf|Schlacht bei Mühldorf]] (1322), bei dem mehrere Mitglieder der Familie in Gefangenschaft gerieten und auslöst werden mussten.<ref>vgl. Karel Hruza: ''Die Herren von Wallsee'', 1995, S. 259</ref> |
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