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Ulrich (IV.) von Wallsee hatte seinen Sitz auf Schloss Enzesfeld (heute Teil der Gemeinde Enzesfeld-Lindabrunn).<ref name ="Doblinger151>vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 151</ref> Er beerbte nicht nur seinen Vater, sondern auch seine beiden Onkel Heinrich (VIII.) († um 1377) und Wolfgang (IV.) von Wallsee-Drosendorf († um 1382). Durch eine Reihe von Lösungen und dem Verkauf von Eigengut gelang es ihm und Wolfgang Anfang der 1380er-Jahre die problematische Finanzlage seines Familienzweiges zu sanieren.<ref>vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 147f.</ref> Der Schiedsspruch vom 12. März 1382, der nach Wolfgangs Tod seine Verpflichtungen gegenüber der Witwe Katharina von Maidburg († um 1400) regelte, lastete ihm nur geringe Verpflichtungen auf. 1385 sicherte er sich für den Fall, dass sein Verwandter [[Friedrich VII. von Wallsee|Friedrich IX. von Wallsee-Drosendorf-Pottenstein]] (verschollen um 1392) ohne Erben sterben würde, dessen Anteil an den landesfürstlichen Lehen, der tatsächlich um 1392 in seinen Besitz überging. Dessen Cousine [[Margret von Wallsee|Margareta von Wallsee-Drosendorf-Merkenstein]] († um / nach 1439) verzichtete 1385 auf das Erbe ihres Vaters Heinrich (VII.) von Wallsee-Drosendorf-Merkenstein († um 1370) zu Gunsten von Ulrich und seiner Söhne. Zur ansehnlichen Mitgift seiner Ehefrau Elsbeth gehörte die Herrschaft Ochsenburg (heute Teil der Stadt [[St. Pölten]]), die er aber noch im Jahr seiner Heirat dem Stift St. Pölten abtrat.<ref name ="Doblinger148>vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 148</ref> Im Laufe seines Lebens stiftete Ulrich häufig für Klöster und Kirchen. Belegt sind Stiftungen für das Stift [[Stainz]], die Spitäler zu Enzesfeld und Wien, die Kapelle zu Unserer Frau auf der Stetten in Wien (Maria am Gestade)<ref name ="Doblinger152>vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 152</ref> | Ulrich (IV.) von Wallsee hatte seinen Sitz auf Schloss Enzesfeld (heute Teil der Gemeinde Enzesfeld-Lindabrunn).<ref name ="Doblinger151>vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 151</ref> Er beerbte nicht nur seinen Vater, sondern auch seine beiden Onkel Heinrich (VIII.) († um 1377) und Wolfgang (IV.) von Wallsee-Drosendorf († um 1382). Durch eine Reihe von Lösungen und dem Verkauf von Eigengut gelang es ihm und Wolfgang Anfang der 1380er-Jahre die problematische Finanzlage seines Familienzweiges zu sanieren.<ref>vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 147f.</ref> Der Schiedsspruch vom 12. März 1382, der nach Wolfgangs Tod seine Verpflichtungen gegenüber der Witwe Katharina von Maidburg († um 1400) regelte, lastete ihm nur geringe Verpflichtungen auf. 1385 sicherte er sich für den Fall, dass sein Verwandter [[Friedrich VII. von Wallsee|Friedrich IX. von Wallsee-Drosendorf-Pottenstein]] (verschollen um 1392) ohne Erben sterben würde, dessen Anteil an den landesfürstlichen Lehen, der tatsächlich um 1392 in seinen Besitz überging. Dessen Cousine [[Margret von Wallsee|Margareta von Wallsee-Drosendorf-Merkenstein]] († um / nach 1439) verzichtete 1385 auf das Erbe ihres Vaters Heinrich (VII.) von Wallsee-Drosendorf-Merkenstein († um 1370) zu Gunsten von Ulrich und seiner Söhne. Zur ansehnlichen Mitgift seiner Ehefrau Elsbeth gehörte die Herrschaft Ochsenburg (heute Teil der Stadt [[St. Pölten]]), die er aber noch im Jahr seiner Heirat dem Stift St. Pölten abtrat.<ref name ="Doblinger148>vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 148</ref> Im Laufe seines Lebens stiftete Ulrich häufig für Klöster und Kirchen. Belegt sind Stiftungen für das Stift [[Stainz]], die Spitäler zu Enzesfeld und Wien, die Kapelle zu Unserer Frau auf der Stetten in Wien (Maria am Gestade)<ref name ="Doblinger152>vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 152</ref> | ||
Noch 1398 beerbte er erfolgreich seinen Verwandten [[Heinrich VI. von Wallsee|Heinrich (VI.) von Wallsee]] zu [[Enns]] und gelangte so in den Besitz der Feste Nieder-Wallsee, von [[Summerau]] und dem Markt Sindelburg (heute Teil der Gemeinde [[Wallsee-Sindelburg]]) sowie der Pfandschaften Ebelsberg (heute Teil der Stadt [[Linz]]) und Riedegg (heute Teil der Gemeinde [[Alberndorf in der Riedmark]]). Die beiden Letzteren, die ursprünglich im Besitz der Familie der Liechtensteiner gewesen waren, tauschte er bereits im November des Jahres im Einvernehmen mit [[w:Georg von Hohenlohe|Fürstbischof Georg von Passau]] gegen die Stadt [[St. Pölten]] und weiteren Besitz, der dem [[w:Hochstift Passau|Hochstift Passau]] gehörte. Für 28 Jahre überließ ihm der Bischof die [[Burg Greifenstein|Feste Greifenstein]] (heute Teil der Gemeinde [[St. Andrä-Wördern]]).<ref name ="Doblinger150>vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 150</ref> | Noch 1398 beerbte er erfolgreich seinen Verwandten [[Heinrich VI. von Wallsee|Heinrich (VI.) von Wallsee]] zu [[Enns]] und gelangte so in den Besitz der Feste Nieder-Wallsee, von [[Summerau]] und dem Markt Sindelburg (heute Teil der Gemeinde [[Wallsee-Sindelburg]]) sowie der Pfandschaften Ebelsberg (heute Teil der Stadt [[Linz]]) und Riedegg (heute Teil der Gemeinde [[Alberndorf in der Riedmark]]). Die beiden Letzteren, die ursprünglich im Besitz der Familie der Liechtensteiner gewesen waren, tauschte er bereits im November des Jahres im Einvernehmen mit [[w:Georg von Hohenlohe|Fürstbischof Georg von Passau]] gegen die Stadt [[St. Pölten]] und weiteren Besitz, der dem [[w:Hochstift Passau|Hochstift Passau]] gehörte. Für 28 Jahre überließ ihm der Bischof die [[Burg Greifenstein (Niederösterreich)|Feste Greifenstein]] (heute Teil der Gemeinde [[St. Andrä-Wördern]]).<ref name ="Doblinger150>vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 150</ref> | ||
Wenige Jahre später gehörte er wieder zu jenen Adeligen, die für die [[Habsburger|Habsburger]] als Kreditgebern und Finanziers fungierten. 1387 wurden ihm von [[Albrecht III. (Österreich)|Herzog Albrecht (III.) von Österreich]] ("''Albrecht mit dem Zopfe''") die Städte [[Krems an der Donau|Krems]] mit dem dortigen Schloss und Stein (heute Teil von Krems) verpfändet. In den Jahren danach erwarb er durch Kauf weitere Besitzungen vom [[Stift Melk]] und von [[Johann von Liechtenstein]]. Nach dessen Sturz gelangte er in den Besitz eines Hauses in [[Wien]]. 1397 kaufte er vom Grafen Toman von St. Georgen ein Haus in [[Wiener Neustadt]]. 1398 verpfändete ihm Herzog Wilhelm von Österreich, zu dessen Vertrauten er zählte<ref name ="Doblinger152/>, die Feste Schranawand bei [[Ebreichsdorf]], die dieser zuvor von [[Hans von Tirna#Herkunft und Familie|Rudolf und Ludwig von Tirna]] gekauft hatte. Gemeinsam mit [[Albrecht IV. (Österreich)|Herzog Albrecht (IV.) von Österreich)]] ("''Albrecht dem Weltwunder''") wurde ihm 1398 für seine Verdienste auf Lebenszeit die [[Burgruine Gutenstein|Herrschaft Gutenstein]] überlassen, von Letzteren erhielt er außerdem als "Leibgeding" auch die Burg Wartenstein (heute Teil der Gemeinde [[Raach am Hochgebirge]]).<ref name ="Doblinger149>vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 149</ref> Ulrich (IV.) vergab jedoch auch selbst Lehen. 1392 belehnte er Konrad von Weitra mit seiner Feste Großau (heute Teil der Gemeinde [[Raabs an der Thaya|Raabs), 1395 die Herrschaft [[Ulrichskirchen]], die er nach dem Sturz von Johann von Liechtenstein erworben hatte an einen [[Ulrich von Dachsberg]].<ref>vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 149f.</ref> | Wenige Jahre später gehörte er wieder zu jenen Adeligen, die für die [[Habsburger|Habsburger]] als Kreditgebern und Finanziers fungierten. 1387 wurden ihm von [[Albrecht III. (Österreich)|Herzog Albrecht (III.) von Österreich]] ("''Albrecht mit dem Zopfe''") die Städte [[Krems an der Donau|Krems]] mit dem dortigen Schloss und Stein (heute Teil von Krems) verpfändet. In den Jahren danach erwarb er durch Kauf weitere Besitzungen vom [[Stift Melk]] und von [[Johann von Liechtenstein]]. Nach dessen Sturz gelangte er in den Besitz eines Hauses in [[Wien]]. 1397 kaufte er vom Grafen Toman von St. Georgen ein Haus in [[Wiener Neustadt]]. 1398 verpfändete ihm Herzog Wilhelm von Österreich, zu dessen Vertrauten er zählte<ref name ="Doblinger152/>, die Feste Schranawand bei [[Ebreichsdorf]], die dieser zuvor von [[Hans von Tirna#Herkunft und Familie|Rudolf und Ludwig von Tirna]] gekauft hatte. Gemeinsam mit [[Albrecht IV. (Österreich)|Herzog Albrecht (IV.) von Österreich)]] ("''Albrecht dem Weltwunder''") wurde ihm 1398 für seine Verdienste auf Lebenszeit die [[Burgruine Gutenstein|Herrschaft Gutenstein]] überlassen, von Letzteren erhielt er außerdem als "Leibgeding" auch die Burg Wartenstein (heute Teil der Gemeinde [[Raach am Hochgebirge]]).<ref name ="Doblinger149>vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 149</ref> Ulrich (IV.) vergab jedoch auch selbst Lehen. 1392 belehnte er Konrad von Weitra mit seiner Feste Großau (heute Teil der Gemeinde [[Raabs an der Thaya|Raabs), 1395 die Herrschaft [[Ulrichskirchen]], die er nach dem Sturz von Johann von Liechtenstein erworben hatte an einen [[Ulrich von Dachsberg]].<ref>vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 149f.</ref> |
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