Reinprecht I. von Wallsee: Unterschied zwischen den Versionen

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Im Jänner 1350 teilten Reinprecht (I.) und sein Bruder Friedrich (II.) ihren Eigen- und Lehensbesitz. Dabei erhielt Reinprecht (I.) die Herrschaft Scharnstein, die Feste Seuseneck, nach welcher sich seine Söhne benannten, und das Gut zu und bei [[Enns]]. Die Pfandschaften Wachsenberg mit Ottensheim und Freistadt mit dem Machland wurden zunächst noch gemeinsam verwaltet und erst nach dem Tod von Friedrich (II.) zwischen Reinprecht (I.) und dessen Söhnen geteilt. Im Juni 1356 wurde die Pfandschaft Freistadt, die seit 1290 im Besitz der Familie der Wallseer gewesen war, geteilt, wenig später aber von [[Jans von Traun]] abgelöst. Bei der Teilung der Pfandschaft Wachsenberg im Juli 1356 erhielt Reinprecht (I.) Wachsenberg und den größten Teil seines Urbars mit Ottensheim, während die Feste Ottensheim weiterhin gemeinsam verwaltet wurde. Reinprecht (I.) dürfte auch die Pfandschaft Peilstein und die Klostervogtei von Seitenstetten behalten haben.<ref name ="Doblinger71">vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 71</ref>  
Im Jänner 1350 teilten Reinprecht (I.) und sein Bruder Friedrich (II.) ihren Eigen- und Lehensbesitz. Dabei erhielt Reinprecht (I.) die Herrschaft Scharnstein, die Feste Seuseneck, nach welcher sich seine Söhne benannten, und das Gut zu und bei [[Enns]]. Die Pfandschaften Wachsenberg mit Ottensheim und Freistadt mit dem Machland wurden zunächst noch gemeinsam verwaltet und erst nach dem Tod von Friedrich (II.) zwischen Reinprecht (I.) und dessen Söhnen geteilt. Im Juni 1356 wurde die Pfandschaft Freistadt, die seit 1290 im Besitz der Familie der Wallseer gewesen war, geteilt, wenig später aber von [[Jans von Traun]] abgelöst. Bei der Teilung der Pfandschaft Wachsenberg im Juli 1356 erhielt Reinprecht (I.) Wachsenberg und den größten Teil seines Urbars mit Ottensheim, während die Feste Ottensheim weiterhin gemeinsam verwaltet wurde. Reinprecht (I.) dürfte auch die Pfandschaft Peilstein und die Klostervogtei von Seitenstetten behalten haben.<ref name ="Doblinger71">vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 71</ref>  


Von [[Albrecht II. (Österreich)|Herzog Albrecht (II.) von Österreich]] ("''Albrecht dem Lahmen''") wurde Reinprecht (I.) für Verdienste bereits 1329 die [[w:Burgruine Spielberg|Donaufeste Spielberg]] (heute Teil der Gemeinde [[Langenstein (Oberösterreich)|Langenstein]] als "Leibgedinge"<ref group="A">Ein "Leibgeding" war ein Besitztum, dessen Nutzung einer Person für die Dauer ihres Lebens übertragen wurde.</ref> verliehen. Allerdings löste der Herzog vor 1345 die Pfandschaft Enns mit Hilfe der Bürgerschaft der Stadt Enns aus, womit Reinprecht auch die Hauptmannschaft zu Enns verlorenging. Allerdings behielten er und sein Bruder Friedrich zahlreiche bei und in Enns gelegene Liegenschaften und Güter. Dieser waren zum Teil an Bürger der Stadt Enns verliehen, was immer wieder zu langwierigen Streitigkeiten zwischen diesen und den Walseern wegen der Abgaben führte.<ref name ="Doblinger67/> Seit 1350 war Reinprecht herzöglicher Verweser zu [[Krems an der Donau|Krems]]. 1358 war er einer der Räte von [[Rudolf IV. (Österreich)|Herzog Rudolf (IV.) "''dem Stifter''"]] und um 1359 außerdem "Pfleger und Verweser" der im Herzogtum Österreich gelegenen Gütern der Burggrafen von Nürnberg. 1359 wurde er außerdem Burggraf der Stadt [[Steyr]] und 1360/61 auch Hauptmann zu Steyr.<ref name ="Doblinger68/>
Durch seine erste Ehefrau gelangte Reinprecht (I.) in den Besitz der Herrschaft [[Viehofen]] als Lehen des Hochstiftes Passau. Auch die Feste [[Purkersdorf]], welche die Eheleute um 1333 an [[Albrecht II. (Österreich)|Herzog Albrecht (II.) von Österreich]] ("''Albrecht dem Lahmen''") verkauften, dürfte ursprünglich im Besitz ihrer Familie gewesen sein. Nach dem Tod seiner ersten Ehefrau erbte Reinprecht (I.) die Herrschaften [[w:Burg Reinsberg|Reinsberg]] (heute Teil der Gemeinde [[Reinsberg]]) und [[w:Schloss Ernegg|Erneck]] (Teil der Gemeinde [[Steinakirchen am Forst]]), die ihr Vater vom Stift Regensburg zu Lehen gehabt hatte, und weitere Güter. Diese Besitzungen kamen später an seine beiden Töchter aus seiner ersten Ehe, ein Teil wurde von ihnen beziehungsweise ihren Familien an die [[Zelkinger]] verkauft.<ref name ="Doblinger72">vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 72</ref> Nach der Güterteilung von 1350 arrondierte Reinprecht (I.) außerdem durch den Ankauf von Gütern zu Blumau, Talern und "[[St. Georgen am Ybbsfelde|St. Georgen auf dem Ipsfelde]]" seine Herrschaft Seuseneck, während er etwa Zeitgleich das Gut zu Eizendorf im Machland 1358 an das[[Kloster Baumgartenberg|Stift Baumgartenberg]] verkaufte.<ref>vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 72f.</ref> 1358 kaufte er von Leutold von Pottendorf die [[w:Burg Hohenegg (Niederösterreich)|Feste Hoheneck]] (heute Teil der Gemeinde [[Hafnerbach]], ein landesfürstliches Lehen, zu dem auch Zehente des [[w:Hochstift Passau|Hochstiftes Passau]] gehörten.<ref name ="Doblinger73">vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 73</ref>
 
Von Herzog Albrecht (II.) "''dem Lahmen''" wurde Reinprecht (I.) für Verdienste bereits 1329 die [[w:Burgruine Spielberg|Donaufeste Spielberg]] (heute Teil der Gemeinde [[Langenstein (Oberösterreich)|Langenstein]] als "Leibgedinge"<ref group="A">Ein "Leibgeding" war ein Besitztum, dessen Nutzung einer Person für die Dauer ihres Lebens übertragen wurde.</ref> verliehen. Allerdings löste der Herzog vor 1345 die Pfandschaft Enns mit Hilfe der Bürgerschaft der Stadt Enns aus, womit Reinprecht auch die Hauptmannschaft zu Enns verlorenging. Allerdings behielten er und sein Bruder Friedrich zahlreiche bei und in Enns gelegene Liegenschaften und Güter. Dieser waren zum Teil an Bürger der Stadt Enns verliehen, was immer wieder zu langwierigen Streitigkeiten zwischen diesen und den Walseern wegen der Abgaben führte.<ref name ="Doblinger67/> Seit 1350 war Reinprecht herzoglicher Verweser zu [[Krems an der Donau|Krems]]. 1358 war er einer der Räte von [[Rudolf IV. (Österreich)|Herzog Rudolf (IV.) "''dem Stifter''"]] und um 1359 außerdem "Pfleger und Verweser" der im Herzogtum Österreich gelegenen Gütern der Burggrafen von Nürnberg. 1359 wurde er außerdem Burggraf der Stadt [[Steyr]] und 1360/61 auch Hauptmann zu Steyr.<ref name ="Doblinger68/>


Nach dem Tod von Heinrich (II.) von Wallsee († 26. Juli 1334) übernahm Reinpecht (I.) von ihm die "Hauptmannschaft zu Enns". Die Besitzungen wurden von ihm und Friedrich (II.) auch weiterhin gemeinsam verwaltet. Im Juni 1360 traten überließen die Brüder außerdem die Feste Mühlheim der Witwe Alheid von Aichheim als Pfandschaft für ihr "Wittum" und ihre "Heimsteuer". Sie war inzwischen eine neue Ehe mit dem Adeligen Rudolf von Liechtenstein zu [[Murau]] "''dem Jüngeren''" eingegangen. In den Jahren danach waren sie als Inhaber der Pfandschaft [[Freistadt]] in kriegerische Auseinandersetzungen mit dem [[w:Johann I. (Luxemburg)|böhmischen König]] beziehungsweise dem dortigen Adel verstrickt. Es scheint aber, dass sie an der großen Fehde um 1351/52 zwischen Adeligen des Herzogtums Österreich und dem [[w:Königreich Böhmen|böhmischen Königreich]] trotz oder wegen bestehender Verwandtschaft nicht aktiv beteiligt waren.<ref name ="Doblinger67/>
Nach dem Tod von Heinrich (II.) von Wallsee († 26. Juli 1334) übernahm Reinpecht (I.) von ihm die "Hauptmannschaft zu Enns". Die Besitzungen wurden von ihm und Friedrich (II.) auch weiterhin gemeinsam verwaltet. Im Juni 1360 traten überließen die Brüder außerdem die Feste Mühlheim der Witwe Alheid von Aichheim als Pfandschaft für ihr "Wittum" und ihre "Heimsteuer". Sie war inzwischen eine neue Ehe mit dem Adeligen Rudolf von Liechtenstein zu [[Murau]] "''dem Jüngeren''" eingegangen. In den Jahren danach waren sie als Inhaber der Pfandschaft [[Freistadt]] in kriegerische Auseinandersetzungen mit dem [[w:Johann I. (Luxemburg)|böhmischen König]] beziehungsweise dem dortigen Adel verstrickt. Es scheint aber, dass sie an der großen Fehde um 1351/52 zwischen Adeligen des Herzogtums Österreich und dem [[w:Königreich Böhmen|böhmischen Königreich]] trotz oder wegen bestehender Verwandtschaft nicht aktiv beteiligt waren.<ref name ="Doblinger67/>
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