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Im Oktober 1379 wurde er von Herzog Albrecht "''mit dem Zopfe''" vermutlich mit Blick auf dessen bevorstehende kriegerische Auseinandersetzung mit dem Grafen [[Heinrich VII. von Schaunberg|Heinrich (VII.) von Schaunberg]] († um 1390) zum "Hauptmann ob der Enns" ernannt.<ref name ="Doblinger77>vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 77</ref> Am 17. März 1380 ernannte ihn der Herzog außerdem zum Anführer seiner Truppen und betraute ihn mit der Führung des "Krieges" gegen den Schaunberger. Die militärische Auseinandersetzung ("Schaunberger Fehde"), die für Reinprecht (II.) sehr erfolgreich war, dauerte ca. 3 Jahre. Mit dem Nürnberger Schiedsspruch (28. Februar 1383) verlor die Grafenfamilie der Schaunberger endgültig ihre Unabhängigkeit gegenüber den Herzögen von Österreich. Reinprecht (II.), der sich die Gunst des Herzogs auch in den Jahren danach erhalten konnte, entfaltete in den Folgejahren im Land "ob der Enns" eine rege Tätigkeit als "Rechtspfleger", obwohl er mehrmals in Konflikte mit den Städten [[Enns]] und [[Wels]] verwickelte war.<ref>vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 77ff.</ref> | Im Oktober 1379 wurde er von Herzog Albrecht "''mit dem Zopfe''" vermutlich mit Blick auf dessen bevorstehende kriegerische Auseinandersetzung mit dem Grafen [[Heinrich VII. von Schaunberg|Heinrich (VII.) von Schaunberg]] († um 1390) zum "Hauptmann ob der Enns" ernannt.<ref name ="Doblinger77>vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 77</ref> Am 17. März 1380 ernannte ihn der Herzog außerdem zum Anführer seiner Truppen und betraute ihn mit der Führung des "Krieges" gegen den Schaunberger. Die militärische Auseinandersetzung ("Schaunberger Fehde"), die für Reinprecht (II.) sehr erfolgreich war, dauerte ca. 3 Jahre. Mit dem Nürnberger Schiedsspruch (28. Februar 1383) verlor die Grafenfamilie der Schaunberger endgültig ihre Unabhängigkeit gegenüber den Herzögen von Österreich. Reinprecht (II.), der sich die Gunst des Herzogs auch in den Jahren danach erhalten konnte, entfaltete in den Folgejahren im Land "ob der Enns" eine rege Tätigkeit als "Rechtspfleger", obwohl er mehrmals in Konflikte mit den Städten [[Enns]] und [[Wels]] verwickelte war.<ref>vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 77ff.</ref> | ||
Nach der [[w:Schlacht bei Sempach|Schlacht bei Sempach]] (9. Juli 1386) nahm er zusammen mit seinem älteren Bruder Rudolf (I.) und seinem Cousin [[Heinrich VI. von Wallsee|Heinrich (VI.) von Wallsee zu Enns]] an jener Versammlung am 10. Oktober 1386 in Wien teil, auf welcher Herzog Albrecht (III.) "''mit dem Zopfe''" nach "Aufhebung" des [[Vertrag von Neuberg an der Mürz|Teilungsvertrages von Neuberg]] (25. September 1379) die alleinige Herrschaft über die von den Habsburgern beherrschten Ländern und Herrschaften übernahm. In den Jahren danach führte er im Auftrag von Herzog Albrecht (III.) "''mit dem Zopfe''" eine weitere für ihn erfolgreiche Fehde gegen Graf Heinrich (VII.) von Schaunberg.<ref name ="Doblinger80>vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 80</ref> Reinprecht (II.), der Pfandinhaber der bei [[w:Passau|Passau]] gelegenen Festen Wernstein und Neuhaus am Inn war, unterstützte im Konflikt um die Nachfolge des Passauer Fürstbischofs [[w:Johann von Scharffenberg|Johann]] († 1387) mit Zustimmung des Herzogs [[w:Georg von Hohenlohe|Georg von Hohenlohe]] († 1423).<ref name ="Doblinger81>vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 81</ref> Vermutlich war Reinprecht (II.) auch an der Fehde des Herzogs mit [[Wilhelm von Rohr|Wilhelm dem Rorer]] | Nach der [[w:Schlacht bei Sempach|Schlacht bei Sempach]] (9. Juli 1386) nahm er zusammen mit seinem älteren Bruder Rudolf (I.) und seinem Cousin [[Heinrich VI. von Wallsee|Heinrich (VI.) von Wallsee zu Enns]] an jener Versammlung am 10. Oktober 1386 in Wien teil, auf welcher Herzog Albrecht (III.) "''mit dem Zopfe''" nach "Aufhebung" des [[Vertrag von Neuberg an der Mürz|Teilungsvertrages von Neuberg]] (25. September 1379) die alleinige Herrschaft über die von den Habsburgern beherrschten Ländern und Herrschaften übernahm. In den Jahren danach führte er im Auftrag von Herzog Albrecht (III.) "''mit dem Zopfe''" eine weitere für ihn erfolgreiche Fehde gegen Graf Heinrich (VII.) von Schaunberg.<ref name ="Doblinger80>vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 80</ref> Reinprecht (II.), der Pfandinhaber der bei [[w:Passau|Passau]] gelegenen Festen Wernstein und Neuhaus am Inn war, unterstützte im Konflikt um die Nachfolge des Passauer Fürstbischofs [[w:Johann von Scharffenberg|Johann]] († 1387) mit Zustimmung des Herzogs [[w:Georg von Hohenlohe|Georg von Hohenlohe]] († 1423).<ref name ="Doblinger81>vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 81</ref> Vermutlich war Reinprecht (II.) um 1392 auch an der Fehde des Herzogs mit [[Wilhelm von Rohr|Wilhelm dem Rorer]] beteiligt.<ref>vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 82f.</ref> | ||
Reinprecht (II.) dürfte das Amt des Hauptmanns "ob der Enns" bis zu seinem Tod ausgeübt haben. 1408 ließ er in der Stadt [[Enns]] eine Versammlung einberufen, die als der erste ober- und niederösterreichische Landtag gilt. Er spielte 1410 eine entscheidende Rolle bei der "Entführung" von [[Albrecht II. (HRR)|Herzog Albrecht (V.) von Österreich]] auf dem Landtag von [[Eggenburg]] und war von 1412 bis zu seinem Tod dessen Hofmeister.<ref name ="Doblinger175">vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 175</ref> 1411-1417 führte er die "[[w:Walseer Fehde|Wallseer Fehde]] gegen [[Ernst der Eiserne|Herzog Ernst (I.) von Österreich]] ("''Ernst den Eisernen''") um seine Besitzungen in den Herzogtümern Steier und [[w:Krain|Krain]]. Die Fehde war für ihn letztlich ein großer Erfolg, da er 1418 nicht nur die Stadt Oberwölz mit der Feste Rothenfels und die [[w:Burg Waxenegg|Herrschaft Waxenegg]], die er dem Adeligen Hanns von Stubenberg abgenommen hatte, nicht mehr zurückgeben musste, sondern außerdem mit dem Truchsessenamt des Herzogtums Steier belehnt wurde.<ref>vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 174-190</ref> | Reinprecht (II.) dürfte das Amt des Hauptmanns "ob der Enns" bis zu seinem Tod ausgeübt haben. 1408 ließ er in der Stadt [[Enns]] eine Versammlung einberufen, die als der erste ober- und niederösterreichische Landtag gilt. Er spielte 1410 eine entscheidende Rolle bei der "Entführung" von [[Albrecht II. (HRR)|Herzog Albrecht (V.) von Österreich]] auf dem Landtag von [[Eggenburg]] und war von 1412 bis zu seinem Tod dessen Hofmeister.<ref name ="Doblinger175">vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 175</ref> 1411-1417 führte er die "[[w:Walseer Fehde|Wallseer Fehde]] gegen [[Ernst der Eiserne|Herzog Ernst (I.) von Österreich]] ("''Ernst den Eisernen''") um seine Besitzungen in den Herzogtümern Steier und [[w:Krain|Krain]]. Die Fehde war für ihn letztlich ein großer Erfolg, da er 1418 nicht nur die Stadt Oberwölz mit der Feste Rothenfels und die [[w:Burg Waxenegg|Herrschaft Waxenegg]], die er dem Adeligen Hanns von Stubenberg abgenommen hatte, nicht mehr zurückgeben musste, sondern außerdem mit dem Truchsessenamt des Herzogtums Steier belehnt wurde.<ref>vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 174-190</ref> | ||
Gemeinsam mit seinen Brüdern Rudolf (I.) und Friedrich (V.) beerbte er 1390 die [[w:Herren von Duino|Familie der Tybeiner]], | Gemeinsam mit seinen Brüdern Rudolf (I.) und Friedrich (V.) beerbte er 1390 die [[w:Herren von Duino|Familie der Tybeiner]], wonach sich die Besitzungen der Wallseer bis zur Adria erstreckten.<ref name ="Doblinger83>vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 83</ref> Mit der Herrschaft Tybein erbten die Brüder außerdem einen Sitz mit Stimme im "Reichstag" des [[Heiliges Römisches Reich|Heiligen Römischen Reich]]. Nachdem die Wallseer Familienzweige zu [[Linz]] und zu [[Drosendorf]] um 1400 in "männlicher Linie" ausgestorben waren, wurden sie von Reinprecht (II.) und seinen Brüdern Rudolf (I.) und Friedrich (V.) gemeinsam beerbt.<ref name ="Doblinger89">vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 89</ref> Nach dem Tod seiner beiden Brüder, die keine Kinder hatten, beerbte Reinprecht diese. | ||
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