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Jörg von Wallsee wurde erst einige Jahre nach dem Tod seiner Halbbrüder Eberhard (V.)<ref group="A">Die Nummerierung orientiert in diesen Artikel an den "österreichischen" Wallseern. Unter Einbezug der "schwäbischen" Geschichte der Wallseer wird dieser Eberhard in der Sekundärliteratur auch als Eberhard VII. gezählt.</ref> († um 1351) und Heinrich (V.) († 1352) geboren.<ref name ="Doblinger56">vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 56</ref> Nach dem Tod seines Vaters erbte er dessen gesamten Besitz. Seine Schwester Katharina wurde 1374 mit einer "Heimsteuer" abgefunden. Weitere Verwandte wurden um 1377/78 finanziell abgefertigt und verzichteten zu seinen Gunsten auf weitere Erbansprüche, so sein Neffe Christoph von Liechtenstein-Nikolsburg, Sohn einer namentlich nicht bekannten und zu diesem Zeitpunkt bereits verstorbenen Schwester und seine Neffen, die Grafen Ulrich und Peter von Pernstein, die Söhne seiner zu diesem Zeitpunkt ebenfalls verstorbenen Halbschwester Agnes<ref>vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 57f.</ref> Für Jörg von Wallsee, der zum Zeitpunkt des Todes seines Vaters noch minderjährig war, übernahmen Verwandte aus dem Familienzweig der Wallseer zu [[Enns]], die Brüder [[Rudolf I. von Wallsee|Rudolf (I.)]], [[Reinprecht II. von Wallsee|Reinprecht (II.)]] und [[Friedrich V. von Wallsee|Friedrich (V.)]] von Wallsee, die Vormundschaft.<ref name ="Doblinger57"/> Nach der Entlassung aus dieser wurden sie von Jörg von Wallsee beschuldigt, sich unrechtmäßig an seiner Erbschaft bereichert zu haben. In dem Schiedsspruch, der am 5. November 1378 darüber gefällt wurde, wurde ihm Recht gegeben.<ref name ="Doblinger58"/> | Jörg von Wallsee wurde erst einige Jahre nach dem Tod seiner Halbbrüder Eberhard (V.)<ref group="A">Die Nummerierung orientiert in diesen Artikel an den "österreichischen" Wallseern. Unter Einbezug der "schwäbischen" Geschichte der Wallseer wird dieser Eberhard in der Sekundärliteratur auch als Eberhard VII. gezählt.</ref> († um 1351) und Heinrich (V.) († 1352) geboren.<ref name ="Doblinger56">vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 56</ref> Nach dem Tod seines Vaters erbte er dessen gesamten Besitz. Seine Schwester Katharina wurde 1374 mit einer "Heimsteuer" abgefunden. Weitere Verwandte wurden um 1377/78 finanziell abgefertigt und verzichteten zu seinen Gunsten auf weitere Erbansprüche, so sein Neffe Christoph von Liechtenstein-Nikolsburg, Sohn einer namentlich nicht bekannten und zu diesem Zeitpunkt bereits verstorbenen Schwester und seine Neffen, die Grafen Ulrich und Peter von Pernstein, die Söhne seiner zu diesem Zeitpunkt ebenfalls verstorbenen Halbschwester Agnes<ref>vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 57f.</ref> Für Jörg von Wallsee, der zum Zeitpunkt des Todes seines Vaters noch minderjährig war, übernahmen Verwandte aus dem Familienzweig der Wallseer zu [[Enns]], die Brüder [[Rudolf I. von Wallsee|Rudolf (I.)]], [[Reinprecht II. von Wallsee|Reinprecht (II.)]] und [[Friedrich V. von Wallsee|Friedrich (V.)]] von Wallsee, die Vormundschaft.<ref name ="Doblinger57"/> Nach der Entlassung aus dieser wurden sie von Jörg von Wallsee beschuldigt, sich unrechtmäßig an seiner Erbschaft bereichert zu haben. In dem Schiedsspruch, der am 5. November 1378 darüber gefällt wurde, wurde ihm Recht gegeben.<ref name ="Doblinger58"/> | ||
Jörg von Wallsee dürfte an den Kämpfen seiner Familie gegen die [[Heinrich VII. von Schaunberg|Grafenfamilie der Schaunberger]] und die Familie der Rohrer (beide in jenem Teil des Herzogtums Österreich ansässig, das heute zum Bundesland Oberösterreich gehört) nicht wirklich beteiligt gewesen sein. Stattdessen scheint es, dass er sich in erster Linie um die Verwaltung seiner Besitzungen kümmerte, wobei er vor allem versuchte, auf diese überkommene Schulden abzutragen. Zwar gelangen ihm keine bedeutenden Erwerbungen, doch dürfte es ihm dabei gelungen sein, seine im heutigen Niederösterreich gelegenen Besitzungen zu arrondieren. 1376 konnte er die Herrschaft [[Allentsteig]] wieder einlösen.<ref name ="Doblinger58"/> In den 1370er-Jahren war er vorübergehend im Pfandbesitz der für die [[Habsburger|Herzöge von Österreich]] (Habsburger) strategisch wichtigen [[w:Burgruine Falkenstein (an der Ranna)|Falkenstein]] (Teil der Gemeinde [[Hofkirchen im Mühlkreis]]), die bereits bis 1369 mit einer Unterbrechung an seinen Vater verpfändet gewesen war. Diese wurde im April 1379 durch [[Heinrich von Zelking]] gelöst.<ref>vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 49f., S. 53, mit Fußnote 10, und S. 58</ref> Zu diesem Zeitpunkt soll ihm auch die im heutigen Deutschland gelegene Pfandschaft [[w:Neuburg am Inn|Neuburg am Inn]], die wieder einmal an seine Familie verpfändet war, abgelöst worden sein.<ref name ="Doblinger58"/> In den 1390er-Jahren erwarb er [[Drosendorf]], nach dem sich ein anderer Familienzweig der Wallseer benannt hatte, und das 1383 von diesem verkauft worden war.<ref name ="Doblinger59">vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 59</ref> Außerdem kümmerte er sich um die Instandhaltung der von seinem Vater getätigten Stiftungen, wobei er besonders das von diesem und seiner zweiten Ehefrau Anna gestiftete Zisterzienserinnenstift in [[Schlierbach]] förderte (Stiftungsbrief aus dem Jahr 1395).<ref>vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 59f.</ref> | Jörg von Wallsee dürfte an den Kämpfen seiner Familie gegen die [[Heinrich VII. von Schaunberg|Grafenfamilie der Schaunberger]] und die Familie der Rohrer (beide in jenem Teil des Herzogtums Österreich ansässig, das heute zum Bundesland Oberösterreich gehört) nicht wirklich beteiligt gewesen sein. Stattdessen scheint es, dass er sich in erster Linie um die Verwaltung seiner Besitzungen kümmerte, wobei er vor allem versuchte, auf diese überkommene Schulden abzutragen. Zwar gelangen ihm keine bedeutenden Erwerbungen, doch dürfte es ihm dabei gelungen sein, seine im heutigen Niederösterreich gelegenen Besitzungen zu arrondieren. 1376 konnte er die Herrschaft [[Allentsteig]] wieder einlösen.<ref name ="Doblinger58"/> In den 1370er-Jahren war er vorübergehend im Pfandbesitz der für die [[Habsburger|Herzöge von Österreich]] (Habsburger) strategisch wichtigen [[w:Burgruine Falkenstein (an der Ranna)|Falkenstein]] (Teil der Gemeinde [[Hofkirchen im Mühlkreis]]), die bereits bis 1369 mit einer Unterbrechung an seinen Vater verpfändet gewesen war. Diese wurde im April 1379 durch [[Heinrich IV. von Zelking|Heinrich von Zelking]] gelöst.<ref>vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 49f., S. 53, mit Fußnote 10, und S. 58</ref> Zu diesem Zeitpunkt soll ihm auch die im heutigen Deutschland gelegene Pfandschaft [[w:Neuburg am Inn|Neuburg am Inn]], die wieder einmal an seine Familie verpfändet war, abgelöst worden sein.<ref name ="Doblinger58"/> In den 1390er-Jahren erwarb er [[Drosendorf]], nach dem sich ein anderer Familienzweig der Wallseer benannt hatte, und das 1383 von diesem verkauft worden war.<ref name ="Doblinger59">vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 59</ref> Außerdem kümmerte er sich um die Instandhaltung der von seinem Vater getätigten Stiftungen, wobei er besonders das von diesem und seiner zweiten Ehefrau Anna gestiftete Zisterzienserinnenstift in [[Schlierbach]] förderte (Stiftungsbrief aus dem Jahr 1395).<ref>vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 59f.</ref> | ||
Die letzte Nennung von Jörg von Wallsee, während er am Leben war, erfolgte am 28. Jänner 1400 im Testament seines Verwandten [[Ulrich IV. von Wallsee|Ulrich (IV.) von Wallsee]] zu Drosendorf. Noch in diesem Jahr oder Anfang des Jahres 1401 dürfte er gestorben sein. Da sein Sohn zu diesem Zeitpunkt ebenfalls nicht mehr am Leben gewesen sein dürfte, endet mit seinem Tod die Linie Wallsee-Linz.<ref name ="Doblinger60">vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 60</ref> Sie wurde vom Familienzweig der Wallseer zu Enns beerbt. Heinrich von Puchheim, der Sohn von Jörgs Schwester Katharina, verzichtete 1402 auf seine Erbansprüche. Die landesfürstlichen Lehen, die Jörg von Wallsee besaß, darunter Drosendorf, wurden 1401 von den Herzögen von Österreich (Habsburger) eingezogen und andersweitig vergeben.<ref name ="Doblinger61">vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 61</ref> | Die letzte Nennung von Jörg von Wallsee, während er am Leben war, erfolgte am 28. Jänner 1400 im Testament seines Verwandten [[Ulrich IV. von Wallsee|Ulrich (IV.) von Wallsee]] zu Drosendorf. Noch in diesem Jahr oder Anfang des Jahres 1401 dürfte er gestorben sein. Da sein Sohn zu diesem Zeitpunkt ebenfalls nicht mehr am Leben gewesen sein dürfte, endet mit seinem Tod die Linie Wallsee-Linz.<ref name ="Doblinger60">vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 60</ref> Sie wurde vom Familienzweig der Wallseer zu Enns beerbt. Heinrich von Puchheim, der Sohn von Jörgs Schwester Katharina, verzichtete 1402 auf seine Erbansprüche. Die landesfürstlichen Lehen, die Jörg von Wallsee besaß, darunter Drosendorf, wurden 1401 von den Herzögen von Österreich (Habsburger) eingezogen und andersweitig vergeben.<ref name ="Doblinger61">vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 61</ref> |
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