Gertrud von Babenberg (Thüringen): Unterschied zwischen den Versionen

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Gertrud von Österreich heiratete in eine Adelsfamilie ein, mit welcher ihre Familie schon früher Eheverbindungen eingegangen war. Ihr älterer Bruder [[w:Heinrich der Grausame von Österreich|Heinrich "der Grausame"]] († 1228) war mit Agnes, einer Schwester von Heinrich Raspe, verheiratet gewesen. Ihre Schwester [[Constantia von Österreich|Konstanze]] († um 1243) hatte 1234 den Markgrafen [[w:Heinrich III. (Meißen)|Heinrich (III.) von Meißen]] ("''Heinrich den Erlauchten''"), einen Neffen von Heinrich Raspe, geheiratet.<ref name ="dopsch86">vgl. Heinz Dopsch: ''Heinrich Raspe und die Reichsfürsten im Südosten'', 2003, S. 86</ref>
Gertrud von Österreich heiratete in eine Adelsfamilie ein, mit welcher ihre Familie schon früher Eheverbindungen eingegangen war. Ihr älterer Bruder [[w:Heinrich der Grausame von Österreich|Heinrich "der Grausame"]] († 1228) war mit Agnes, einer Schwester von Heinrich Raspe, verheiratet gewesen. Ihre Schwester [[Constantia von Österreich|Konstanze]] († um 1243) hatte 1234 den Markgrafen [[w:Heinrich III. (Meißen)|Heinrich (III.) von Meißen]] ("''Heinrich den Erlauchten''"), einen Neffen von Heinrich Raspe, geheiratet.<ref name ="dopsch86">vgl. Heinz Dopsch: ''Heinrich Raspe und die Reichsfürsten im Südosten'', 2003, S. 86</ref>


Zum Zeitpunkt der Eheschließung kämpfte ihr Bruder, [[Friedrich II. (Österreich)|Herzog Friedrich (II.) von Österreich]] ("''Friedrich der Streitbare''")]], der von Kaiser Friedrich II. geächtet worden war, noch mit der Wiederherstellung seiner vollständigen Herrschaft über die Herzogtümer [[Herzogtum Österreich|Österreich]] und [[Herzogtum Steier|Steier]]. Gertruds Eheschließung war Teil einer Allianz zwischen den bedeutendsten Reichsfürsten im Südosten des [[w:Heiliges Römischen Reich|Reiches]], die sich letztlich gegen Kaiser Friedrich II. richtete, auch wenn es in den Folgejahren nochmals zu einer Annäherung zwischen ihren Bruder und den Kaiser kam.<ref>vgl. Heinz Dopsch: ''Heinrich Raspe und die Reichsfürsten im Südosten'', 2003, S. 86f.</ref> Da Gertruds Vater zum Zeitpunkt ihrer Heirat bereits verstorben war, oblag es Herzog Friedrich die Hochzeit für seine Schwester auszurichten.<ref name ="neukam86">Susanna Neukam: ''Schweigen ist Silber, Herrschen ist Gold''. Die Babenbergerinnen und ihre Zeit. Amalthea Signum Verlag, Wien, 2013. ISBN 978-3-85002-822-6, S. 86</ref> Im Unterschied zu den Hochzeiten ihrer älteren Schwestern [[Agnes von Österreich (1206–1226)|Agnes]] und Konstanze wurde Gertruds Hochzeit nicht in der Stadt [[Wien]] oder in der Umgebung von dieser gefeiert, sondern in der im Grenzgebiet der Herzogtümer Österreich und Steier und dem [[w:Königreich Ungarn|ungarischen Königreich]] gelegenen [[Wiener Neustadt|Neustadt]], die bei dem Konflikt mit dem Kaiser loyal zum Herzog stand. Die Stadt Wien hatte sich nach der Ächtung von Herzog Friedrich (II.) "''dem Streitbaren''" sogleich Kaiser Friedrich II. unterstellt und war dafür zu seiner Reichsstadt erhoben worden. Zum Zeitpunkt von Gertruds Hochzeit stand die Stadt Wien noch auf der Seite des Kaisers, ehe sie sich nach einer längeren Belagerung wieder dem Herzog unterwerfen musste. Abgesehen davon dürfte der Herzog jedoch seine Herrschaft im Herzogtum Österreich zu diesem Zeitpunkt wieder fest im Griff gehabt haben, da die Reise des Bräutigams Heinrich Raspe zum Schauplatz der Hochzeit ohne Schwierigkeit durchgeführt werden konnte.<ref name ="opll36">vgl. [[w:Ferdinand Opll|Ferdinand Opll]]: ''Nachrichten aus dem mittelalterlichen Wien'': Zeitgenossen berichten. Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 1995, ISBN 978-3-205-98372-9. S. 28f. und Andrej Komac: ''Krain zwischen Kaiser, Fürsten und lokalen Gruppen von Ministerialen''. (Beiträge zur politischen Geschichte Krains in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts und zu den Anfängen der Landesherrschaft und -Adel). Prüfungsarbeit am Institut für österreichische Geschichtsforschung, Universität Wien, 2001, S. 36</ref> Gertrud starb bald nach der Hochzeit, über die Zeit danach ist nichts überliefert.
Zum Zeitpunkt der Eheschließung kämpfte ihr Bruder, [[Friedrich II. (Österreich)|Herzog Friedrich (II.) von Österreich]] ("''Friedrich der Streitbare''"), der von Kaiser Friedrich II. geächtet worden war, noch mit der Wiederherstellung seiner vollständigen Herrschaft über die Herzogtümer [[Herzogtum Österreich|Österreich]] und [[Herzogtum Steier|Steier]]. Gertruds Eheschließung war Teil einer Allianz zwischen den bedeutendsten Reichsfürsten im Südosten des [[w:Heiliges Römischen Reich|Reiches]], die sich letztlich gegen Kaiser Friedrich II. richtete, auch wenn es in den Folgejahren nochmals zu einer Annäherung zwischen ihren Bruder und den Kaiser kam.<ref>vgl. Heinz Dopsch: ''Heinrich Raspe und die Reichsfürsten im Südosten'', 2003, S. 86f.</ref> Da Gertruds Vater zum Zeitpunkt ihrer Heirat bereits verstorben war, oblag es Herzog Friedrich die Hochzeit für seine Schwester auszurichten.<ref name ="neukam86">Susanna Neukam: ''Schweigen ist Silber, Herrschen ist Gold''. Die Babenbergerinnen und ihre Zeit. Amalthea Signum Verlag, Wien, 2013. ISBN 978-3-85002-822-6, S. 86</ref> Im Unterschied zu den Hochzeiten ihrer älteren Schwestern [[Agnes von Österreich (1206–1226)|Agnes]] und Konstanze wurde Gertruds Hochzeit nicht in der Stadt [[Wien]] oder in der Umgebung von dieser gefeiert, sondern in der im Grenzgebiet der Herzogtümer Österreich und Steier und dem [[w:Königreich Ungarn|ungarischen Königreich]] gelegenen [[Wiener Neustadt|Neustadt]], die bei dem Konflikt mit dem Kaiser loyal zum Herzog stand. Die Stadt Wien hatte sich nach der Ächtung von Herzog Friedrich (II.) "''dem Streitbaren''" sogleich Kaiser Friedrich II. unterstellt und war dafür zu seiner Reichsstadt erhoben worden. Zum Zeitpunkt von Gertruds Hochzeit stand die Stadt Wien noch auf der Seite des Kaisers, ehe sie sich nach einer längeren Belagerung wieder dem Herzog unterwerfen musste. Abgesehen davon dürfte der Herzog jedoch seine Herrschaft im Herzogtum Österreich zu diesem Zeitpunkt wieder fest im Griff gehabt haben, da die Reise des Bräutigams Heinrich Raspe zum Schauplatz der Hochzeit ohne Schwierigkeit durchgeführt werden konnte.<ref name ="opll36">vgl. [[w:Ferdinand Opll|Ferdinand Opll]]: ''Nachrichten aus dem mittelalterlichen Wien'': Zeitgenossen berichten. Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 1995, ISBN 978-3-205-98372-9. S. 28f. und Andrej Komac: ''Krain zwischen Kaiser, Fürsten und lokalen Gruppen von Ministerialen''. (Beiträge zur politischen Geschichte Krains in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts und zu den Anfängen der Landesherrschaft und -Adel). Prüfungsarbeit am Institut für österreichische Geschichtsforschung, Universität Wien, 2001, S. 36</ref> Gertrud starb bald nach der Hochzeit, über die Zeit danach ist nichts überliefert.


== Orte mit Bezug zu Gertrud im heutigen Niederösterreich ==
== Orte mit Bezug zu Gertrud im heutigen Niederösterreich ==
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