Burgruine Wolfstein: Unterschied zwischen den Versionen

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1132 wird ein Ulrich von Wolfstein ("''Oudalricus de Wolfvisten''") urkundlich genannt, 1188 ein Rudolf von Wolfstein ("''Rodolfus de Wolvesteine''"). Ebenfalls genannt wird auch ein Konrad von Wolfstein ("''Chunradus de Wolfestain''").<ref name ="schöndorfer140"/> Ein 1217 urkundlich genannter Perchtold von Wolfstein gilt als Gefolgsmann der [[Azzo von Kuenring#Herkunft und Nachfahren|Kuenringer]]. Über die Erbauung von Burg Wolfstein und die tatsächlichen ersten Besitzer ist nichts bekannt. Die Burg wurde vermutlich im 12. Jahrhundert errichtet.<ref name ="Schoenbuehel"/>
1132 wird ein Ulrich von Wolfstein ("''Oudalricus de Wolfvisten''") urkundlich genannt, 1188 ein Rudolf von Wolfstein ("''Rodolfus de Wolvesteine''"). Ebenfalls genannt wird auch ein Konrad von Wolfstein ("''Chunradus de Wolfestain''").<ref name ="schöndorfer140"/> Ein 1217 urkundlich genannter Perchtold von Wolfstein gilt als Gefolgsmann der [[Azzo von Kuenring#Herkunft und Nachfahren|Kuenringer]]. Über die Erbauung von Burg Wolfstein und die tatsächlichen ersten Besitzer ist nichts bekannt. Die Burg wurde vermutlich im 12. Jahrhundert errichtet.<ref name ="Schoenbuehel"/>


Die Gegend um die Burg Wolfstein soll im 11. und 12. Jahrhundert einem hochfreien Zweig der Kuenringer gehörte haben.<ref name ="burgen">vgl. [http://www.burgen-austria.com/archive.php?id=1505 Ruine Wolfstein], Burgen-Austria.COM, abgerufen am 23. Juli 2020</ref> Möglicherweise kam die Burg in ihren Besitz, als sie die Familie von Aggswald-Gansbach beerbten.<ref name ="noeburgen">vgl. [http://noeburgen.imareal.sbg.ac.at/result/burgid/922 Ruine Wolfstein], Noeburgen.imareal.SBG.AC.AT, abgerufen am 23. Juli 2020</ref> Sie war Sitz der Herrschaft Wolfstein, zu welcher zeitweise auch die in der Nähe gelegene [[Burgruine Aggstein|Burg Aggstein]] gehörte. Bis zum 15. Jahrhundert war Burg Wolfstein der Sitz des gleichnamigen Landgerichtes. Obwohl sich die Herrschaft im [[Herzogtum Österreich]] befand, war sie im Besitz des Herzogtums Baiern<ref group="A">Die Schreibweise des Landes Bayern mit y wurde erst einige Jahre nach dem [[w:Wiener Kongress|Wiener Kongress]] im 19. Jahrhundert durch einen gesetzlichen Beschluss des damaligen Königs eingeführt. Da es um die Wittelsbacher bzw. um das Mittelalter geht, wird in diesem Artikel die Schreibung mit i verwendet.</ref> und wurde von diesem bis Anfang des 17. Jahrhunderts als landesfürstliches Lehen oder zur "Pflege"<ref group="A">Die mittelalterliche Bezeichnung "Pflege" in Bezug auf Burgen bedeutet die Verwaltung einer Burg. Der Burgpfleger war für diese Burg und die dazugehörige Herrschaft, zuständig, er hatte aber, im Unterschied zu einer Belehnung oder Verpfändung, keine Besitzrechte an dieser.</ref> vergeben.<ref name ="schöndorfer140"/> Nach dem Aussterben der Dürnsteiner Linie der Kuenringer im Jahr 1355 gelangten Burg und Herrschaft Wolfstein durch die Erbtochter [[Anna von Maissau|Anna von Kuenring]] als Lehen des Herzogtums Baiern an [[Heidenreich von Maissau]].<ref name ="burgen"/>  
Die Gegend um die Burg Wolfstein soll im 11. und 12. Jahrhundert einem hochfreien Zweig der Kuenringer gehörte haben.<ref name ="burgen">vgl. [http://www.burgen-austria.com/archive.php?id=1505 Ruine Wolfstein], Burgen-Austria.COM, abgerufen am 23. Juli 2020</ref> Möglicherweise kam die Burg in ihren Besitz, als sie die Familie von Aggswald-Gansbach beerbten.<ref name ="noeburgen">vgl. [http://noeburgen.imareal.sbg.ac.at/result/burgid/922 Ruine Wolfstein], Noeburgen.imareal.SBG.AC.AT, abgerufen am 23. Juli 2020</ref> Sie war Sitz der Herrschaft Wolfstein, zu welcher zeitweise auch die in der Nähe gelegene [[Burgruine Aggstein|Burg Aggstein]] gehörte. Bis zum 15. Jahrhundert war Burg Wolfstein der Sitz des gleichnamigen Landgerichtes. Obwohl sich die Herrschaft im [[Herzogtum Österreich]] befand, war sie im Besitz des Herzogtums Baiern<ref group="A">Die Schreibweise des Landes Bayern mit y wurde erst einige Jahre nach dem [[w:Wiener Kongress|Wiener Kongress]] im 19. Jahrhundert durch einen gesetzlichen Beschluss des damaligen Königs eingeführt. Da es um die Wittelsbacher bzw. um das Mittelalter geht, wird in diesem Artikel die Schreibung mit i verwendet.</ref> und wurde von diesem bis Anfang des 17. Jahrhunderts als landesfürstliches Lehen oder zur "Pflege"<ref group="A">Die mittelalterliche Bezeichnung "Pflege" in Bezug auf Burgen bedeutet die Verwaltung einer Burg. Der Burgpfleger war für diese Burg und die dazugehörige Herrschaft, zuständig, er hatte aber, im Unterschied zu einer Belehnung oder Verpfändung, keine Besitzrechte an dieser.</ref> vergeben.<ref name ="schöndorfer140"/> Nach dem Aussterben der Dürnsteiner Linie der Kuenringer im Jahr 1355 gelangten Burg und Herrschaft Wolfstein durch die Erbtochter [[Anna von Kuenring]] als Lehen des Herzogtums Baiern an [[Heidenreich von Maissau]].<ref name ="burgen"/> Nachdem Sturz der [[Maissauer|Familie der Maissauer]] beziehungsweise ihrem Aussterben in "männlicher Linie", kamen Burg und Herrschaft Wolfstein 1430 in den Besitz der [[Tursen|Familie der Tursen]] von Tiernstein. Später war die Burg im Besitz der Familie der Mühlwanger. Seit 1542 gehörte Burg Wolfstein zeitweise der Familie der Geyer von Osterburg und der Grafenfamilie der Starhemberger auf Schloss Schönbühel<ref name ="burgen"/>.<ref>vgl. Ilse Schöndorfer: ''Steine und Sagen'', 1999, S. 140f.</ref> Ludwig von Starhemberg war einer der Anführer im Aufstand des protestantischen Adels gegen die "katholischen" [[Habsburger]]. Daher wurden nach der "Schlacht am Weißen Berg" (1620) seine Besitzungen konfisziert.<ref name ="burgen"/> Die Herrschaft Wolfstein wurde noch im selben Jahr an [[Stift Göttweig]] verpfändet.<ref name ="schöndorfer141"/> 1629 verzichtete [[w:Maximilian II. (Bayern)|Kurfürst Maximilian (II.) von Baiern]] auf die Lehenshoheit der Herrschaft Wolfstein zu Gunsten von diesem.<ref name ="Schoenbuehel"/> Das Stift Göttweig kaufte ihm Wolfstein 1630 ab und besaß die Burg in den Jahren danach als "freies Eigen". Zu diesem Zeitpunkt dürfte die Burg bereits sehr verfallen gewesen sein.<ref name ="schöndorfer141"/> Nachdem das Stift den Herrschaftssitz von der Burg in den Gurhof verlegte,verlor sie endgültig ihre Wichtigkeit.<ref name ="burgen"/>  
 
So kamen Burg und Herrschaft Wolfstein 1430 in den Besitz der Tursen von Tiernstein, danach kamen sie an die Familie der Mühlwanger. Seit 1542 gehörte Burg Wolfstein zeitweise der Familie der Geyer von Osterburg und zeitweise den Grafen von Starhemberg auf Schloss Schönbühel<ref name ="burgen"/>
.<ref>vgl. Ilse Schöndorfer: ''Steine und Sagen'', 1999, S. 140f.</ref> Ludwig von Starhemberg gehörte zu den Anführern des Aufstandes des protestantischen Adels gegen die [[Habsburger]]. Nach der "Schlacht am Weißen Berg" (1620) wurden seine Besitzungen konfisziert.<ref name ="burgen"/> Wolfstein wurde noch im selben Jahr an [[Stift Göttweig]] verpfändet.<ref name ="schöndorfer141"/> 1629 verzichtete [[w:Maximilian II. (Bayern)|Kurfürst Maximilian (II.) von Baiern]] auf die Lehenshoheit der Herrschaft Wolfstein zu Gunsten des Stiftes Göttweig.<ref name ="Schoenbuehel"/> Dieses kaufte Wolfstein 1630 von ihm und besaß es daraufhin als "freies Eigen". Zu diesem Zeitpunkt dürfte die Burg bereits sehr verfallen gewesen sein.<ref name ="schöndorfer141"/> Sie verlor ihre Bedeutung auch, da das Stift den Herrschaftssitz von der Burg in den Gurhof verlegte.<ref name ="burgen"/>  


1993 kauften Andrea und Helmut Mayr die schon sehr verkommene Anlage. Sie kümmerten sich darum, dass die noch bestehenden Mauern gesichert wurden und machten Teile der Vorburg wieder bewohnbar.<ref name ="burgen"/>
1993 kauften Andrea und Helmut Mayr die schon sehr verkommene Anlage. Sie kümmerten sich darum, dass die noch bestehenden Mauern gesichert wurden und machten Teile der Vorburg wieder bewohnbar.<ref name ="burgen"/>
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