48.827
Bearbeitungen
KKeine Bearbeitungszusammenfassung |
KKeine Bearbeitungszusammenfassung |
||
Zeile 3: | Zeile 3: | ||
== Lage, Anlage und Bauwerk == | == Lage, Anlage und Bauwerk == | ||
Das frühere Tullner Frauenkloster war ein großer Gebäudekomplex, zu dem auch die stattliche Kirche "Unserer lieben Frau Verkündigung" gehörte<ref name ="bda">vgl. [https://bda.gv.at/de/aktuelles/artikel/1999/11/das-dominikanerinnenkloster/ Dominikanerinnenkloster Tulln], BDA.GV.AT, abgerufen am 24. August 2021</ref>. Diese wurde nach der Aufhebung und Privatisierung des Klosters abgebrochen und als Baumaterial verwendet. Einige Teile wurden zur Verstärkung der Uferbefestigung in die Donau geworfen, andere Teile für den Bau der nahe gelegenen Häusern genutzt. Erhalten ist heute nur mehr das Priorat, das im nördlichen und im östlichen Gebäudeflügel untergebracht war. Von ca. 1290 bis ins 16. Jahrhundert war das Tullner Frauenkloster mit einem kleinen Dominikanerkloster verbunden, dessen Mönche für die Seelsorge der Nonnen zuständig waren. Zu diesem gehörte die kleine Kirche "Zum Heiligen Kreuz", von der heute noch einige Fundamente erhalten sind<ref name ="bda"/>.<ref name ="Geyer14">vgl. Roderich Geyer: ''Die Tullner Altstadt – Ein Stadtführer mit historischen Anmerkungen''. Eigenverlag, 2., überarbeitete Auflage, 2016, S. 14</ref> Nach einer ersten Testuntersuchung des früheren Klosterareals durch das Bundesdenkmalamt im Jahr 1997 begann der Verein ASINOE in dessen Auftrag im Mai 1999 dort archäologische Untersuchungen durchzuführen.<ref name ="bda"/> | Das frühere Tullner Frauenkloster war ein großer Gebäudekomplex, zu dem auch die stattliche Kirche "Unserer lieben Frau Verkündigung", eine dreischiffige Hallenkirche mit einem platten Chorschluss<ref name ="sauter23-15">vgl. vgl. Alexander Sauter: ''Fürstliche Herrschaftsrepräsentation'', 2003, S. 23, mit Fußnote 15</ref>, gehörte<ref name ="bda">vgl. [https://bda.gv.at/de/aktuelles/artikel/1999/11/das-dominikanerinnenkloster/ Dominikanerinnenkloster Tulln], BDA.GV.AT, abgerufen am 24. August 2021</ref>. Diese wurde 1280-1290 gebaut. Sie ist nicht erhalten, ihr ungefähres Aussehen lässt sich allerdings auf der Grundlage von Grundrissdarstellungen aus dem 18. Jahrhundert weitgehend rekonstruieren.<ref name ="sauter23">vgl. vgl. Alexander Sauter: ''Fürstliche Herrschaftsrepräsentation'', 2003, S. 23</ref> Ihr auffälligstes Merkmal soll eine Gruppe von Statuen gewesen sein (entstanden zwischen 1283 und 1290), die im Chor der Kirche um den Altar aufgestellt waren, und den Stifter des Klosters, König Rudolf, mit seiner ersten Ehefrau Anna, seinem Sohn Albrecht und seiner Schwiegertochter [[Elisabeth von Görz-Tirol|Elisabeth]], darstellten, die zu dieser Zeit, Königin Anna ausgenommen, alle noch am Leben waren. König Rudolf und Königin Anna trugen Kronen, Albrecht einen Hut. Vor ihm und seinem Vater war je ein Schwert in einer Scheide aufgestellt.<ref>vgl. vgl. Alexander Sauter: ''Fürstliche Herrschaftsrepräsentation'', 2003, S. 23f.</ref> Die ungefähre Entstehungszeit ergibt sich aus dem Umstand, dass Rudolf mit seinem Sohn dargestellt ist, was als Hinweis auf die bereits erfolgte Belehnung von diesem mit den Herzogtümern | ||
[[Herzogtum Österreich|Österreich]] und [[Herzogtum Steier|Steier]] gedeutet wird. Da nur Rudolf und Albrecht dargestellt sind, deutet daraufhin, dass die Statuen erst nach der Verabschiedung der "Rheinfeldener Hausordnung" (1283) entstanden, durch die Albrecht zum alleinigen Herrscher über die beiden Herzogtümer wurde.<ref name ="sauter25">vgl. vgl. Alexander Sauter: ''Fürstliche Herrschaftsrepräsentation'', 2003, S. 25</ref> Auch die Statuen sind nicht erhalten und nur mehr in Abbildungen aus einem Buch des Historikers [[w:Marquard Herrgott|Marquard Herrgott]] († 1762) aus der Mitte des 18. Jahrhunderts überliefert.<ref name ="sauter23">vgl. vgl. Alexander Sauter: ''Fürstliche Herrschaftsrepräsentation'', 2003, S. 23</ref> | |||
Sie ist nicht erhalten geblieben, sie wurde nach der Aufhebung und Privatisierung des Klosters abgebrochen und als Baumaterial verwendet. Einige Teile wurden zur Verstärkung der Uferbefestigung in die Donau geworfen, andere Teile für den Bau der nahe gelegenen Häusern genutzt. Erhalten ist heute nur mehr das Priorat, das im nördlichen und im östlichen Gebäudeflügel untergebracht war. Von ca. 1290 bis ins 16. Jahrhundert war das Tullner Frauenkloster mit einem kleinen Dominikanerkloster verbunden, dessen Mönche für die Seelsorge der Nonnen zuständig waren. Zu diesem gehörte die kleine Kirche "Zum Heiligen Kreuz", von der heute noch einige Fundamente erhalten sind<ref name ="bda"/>.<ref name ="Geyer14">vgl. Roderich Geyer: ''Die Tullner Altstadt – Ein Stadtführer mit historischen Anmerkungen''. Eigenverlag, 2., überarbeitete Auflage, 2016, S. 14</ref> Nach einer ersten Testuntersuchung des früheren Klosterareals durch das Bundesdenkmalamt im Jahr 1997 begann der Verein ASINOE in dessen Auftrag im Mai 1999 dort archäologische Untersuchungen durchzuführen.<ref name ="bda"/> | |||
== Geschichte == | == Geschichte == | ||
Zeile 10: | Zeile 13: | ||
Das Tullner Frauenkloster "Zum Heiligen Kreuz" war eine Stiftung von [[Rudolf I. (HRR)|König Rudolf I.]] Nach dem Stiftungsbrief ließ er das Kloster anlässlich des Sieges über den "[[w:Königreich Böhmen|Böhmenkönig]]"[[Ottokar II. Přemysl|Ottokar II. (Přemysl Otakar II.)]]<ref group="A">Für König Přemysl Otakar II. (Przemysl Ottokar II., Ottokar II. Przemysl) finden sich in der Sekundärliteratur verschiedene Namensbezeichnungen. In Österreich war und ist er als Ottokar II. bekannt. Da es in diesem Artikel um die Geschichte jener Gebiete geht, die heute zur Republik beziehungsweise zum "EU-Land" Österreich gehören, wird hier durchgehend die Bezeichnung Ottokar verwendet.</ref> errichten.<ref name ="kamenzin278">vgl. Manuel Kamenzin: ''Wie es einem König gebührt?'' Die Beisetzung Rudolfs I. in Speyer in der Tradition königlicher Grablegen des 13. / 14. Jahrhunderts. In: [[w:Bernd Schneidmüller|Bernd Schneidmüller]] (Hrsg.): ''König Rudolf I. und der Aufstieg des Hauses Habsburg im Mittelalter''. WBG Academic, Darmstadt, 2019. ISBN 978-3-534-27125-2. S. 278</ref> Auf diesen Sieg und seine Symbolik verweist auch der Umstand, dass König Rudolf sein Kloster dem "Heiligen Kreuz" weihen ließ, eine Anspielung auf die Kreuzlegende ("''victorioso salvifice Crucis signaulo''"), die sich um [[w:Konstantin der Große|Kaiser Konstantin]] († 337) und seinen Sieg in der [[w:Schlacht an der Milvischen Brücke|Schlacht an der Milvischen Brücke]] (28. Oktober 312) gebildet hatte.<ref name ="sauter22-7">vgl. vgl. Alexander Sauter: ''Fürstliche Herrschaftsrepräsentation'', 2003, S. 22, Fußnote 7</ref> Die Stiftungsurkunde vom 31. August 1280 wurde neben einer Reihe von "Reichsadligen" auch von den Landherren des Herzogtums Österreich, die eine bestimmte Funktion innehatten, bezeugt: dem Marschall [[Stephan I. von Maissau|Stephan (I.) von Maissau]], dem obersten Landrichter [[w:Otto II. (Haslau)|Otto von Haslau]] († um 1289), dem Kämmerer [[Otto III. von Perchtoldsdorf|Otto von Perchtoldsdorf]], [[Ulrich von Pillichsdorf|Ulrich]] († 1282) und Chunrad (Konrad) von Pillichdorf, dem Schenk [[Leutold I. von Kuenring|Leutold (I.) von Kuenring]] († 1312) und seinem Bruder [[Heinrich VI. von Kuenring|Heinrich (VI.) vom Kuenring]] († um 1286), dem Truchsess Friedrich von Lengenbach, Erchenger von Landser sowie Reinbert und Kadolt von Ebesberg.<ref name ="Rigele157">vgl. Brigitte Rigele: ''Die Maissauer''. Landherren im Schatten der Kuenringer. (Ungedruckte) Dissertation, Universität Wien, 1990. S. 58</ref> Die an der Donau gelegene Stadt Tulln war unter den [[Babenberger|Babenbergern]] eine der bedeutendsten Orte des Herzogtums Österreich und galt zeitweise sogar als die Hauptstadt von diesem. Zudem hatte sie sich, anders als das in der Nähe gelegene [[Wien]], im Kampf gegen König Ottokar auf die Seite von König Rudolf geschlagen.<ref>vgl. vgl. Alexander Sauter: ''Fürstliche Herrschaftsrepräsentation'', 2003, S. 22f.</ref> In Anwesenheit von König Rudolf I., seiner Ehefrau [[w:Gertrud von Hohenberg|Anna]] und seiner Söhne [[Albrecht I. (HRR)|Albrecht]] und [[w:Hartmann von Habsburg|Hartmann]] erfolgte noch 1280 die Grundsteinlegung für eine neue Klosterkirche. 1282 wurde das Kloster "Zum Heiligen Kreuz" in den Orden der Dominikaner aufgenommen. Am 12. März 1290 wurde dann die Klosterkirche "Unserer lieben Frau Verkündigung" vom [[w:Rudolf von Hoheneck|Erzbischof von Salzburg]] geweiht.<ref name ="bda"/> Dass König Rudolf I., der einen halb Jahre später starb, bei dieser Weihe persönlich anwesend war, verdeutlicht, dass diese Klostergründung für ihn von besonderer Bedeutung war.<ref name ="sauter22">vgl. vgl. Alexander Sauter: ''Fürstliche Herrschaftsrepräsentation'', 2003, S. 22</ref> | Das Tullner Frauenkloster "Zum Heiligen Kreuz" war eine Stiftung von [[Rudolf I. (HRR)|König Rudolf I.]] Nach dem Stiftungsbrief ließ er das Kloster anlässlich des Sieges über den "[[w:Königreich Böhmen|Böhmenkönig]]"[[Ottokar II. Přemysl|Ottokar II. (Přemysl Otakar II.)]]<ref group="A">Für König Přemysl Otakar II. (Przemysl Ottokar II., Ottokar II. Przemysl) finden sich in der Sekundärliteratur verschiedene Namensbezeichnungen. In Österreich war und ist er als Ottokar II. bekannt. Da es in diesem Artikel um die Geschichte jener Gebiete geht, die heute zur Republik beziehungsweise zum "EU-Land" Österreich gehören, wird hier durchgehend die Bezeichnung Ottokar verwendet.</ref> errichten.<ref name ="kamenzin278">vgl. Manuel Kamenzin: ''Wie es einem König gebührt?'' Die Beisetzung Rudolfs I. in Speyer in der Tradition königlicher Grablegen des 13. / 14. Jahrhunderts. In: [[w:Bernd Schneidmüller|Bernd Schneidmüller]] (Hrsg.): ''König Rudolf I. und der Aufstieg des Hauses Habsburg im Mittelalter''. WBG Academic, Darmstadt, 2019. ISBN 978-3-534-27125-2. S. 278</ref> Auf diesen Sieg und seine Symbolik verweist auch der Umstand, dass König Rudolf sein Kloster dem "Heiligen Kreuz" weihen ließ, eine Anspielung auf die Kreuzlegende ("''victorioso salvifice Crucis signaulo''"), die sich um [[w:Konstantin der Große|Kaiser Konstantin]] († 337) und seinen Sieg in der [[w:Schlacht an der Milvischen Brücke|Schlacht an der Milvischen Brücke]] (28. Oktober 312) gebildet hatte.<ref name ="sauter22-7">vgl. vgl. Alexander Sauter: ''Fürstliche Herrschaftsrepräsentation'', 2003, S. 22, Fußnote 7</ref> Die Stiftungsurkunde vom 31. August 1280 wurde neben einer Reihe von "Reichsadligen" auch von den Landherren des Herzogtums Österreich, die eine bestimmte Funktion innehatten, bezeugt: dem Marschall [[Stephan I. von Maissau|Stephan (I.) von Maissau]], dem obersten Landrichter [[w:Otto II. (Haslau)|Otto von Haslau]] († um 1289), dem Kämmerer [[Otto III. von Perchtoldsdorf|Otto von Perchtoldsdorf]], [[Ulrich von Pillichsdorf|Ulrich]] († 1282) und Chunrad (Konrad) von Pillichdorf, dem Schenk [[Leutold I. von Kuenring|Leutold (I.) von Kuenring]] († 1312) und seinem Bruder [[Heinrich VI. von Kuenring|Heinrich (VI.) vom Kuenring]] († um 1286), dem Truchsess Friedrich von Lengenbach, Erchenger von Landser sowie Reinbert und Kadolt von Ebesberg.<ref name ="Rigele157">vgl. Brigitte Rigele: ''Die Maissauer''. Landherren im Schatten der Kuenringer. (Ungedruckte) Dissertation, Universität Wien, 1990. S. 58</ref> Die an der Donau gelegene Stadt Tulln war unter den [[Babenberger|Babenbergern]] eine der bedeutendsten Orte des Herzogtums Österreich und galt zeitweise sogar als die Hauptstadt von diesem. Zudem hatte sie sich, anders als das in der Nähe gelegene [[Wien]], im Kampf gegen König Ottokar auf die Seite von König Rudolf geschlagen.<ref>vgl. vgl. Alexander Sauter: ''Fürstliche Herrschaftsrepräsentation'', 2003, S. 22f.</ref> In Anwesenheit von König Rudolf I., seiner Ehefrau [[w:Gertrud von Hohenberg|Anna]] und seiner Söhne [[Albrecht I. (HRR)|Albrecht]] und [[w:Hartmann von Habsburg|Hartmann]] erfolgte noch 1280 die Grundsteinlegung für eine neue Klosterkirche. 1282 wurde das Kloster "Zum Heiligen Kreuz" in den Orden der Dominikaner aufgenommen. Am 12. März 1290 wurde dann die Klosterkirche "Unserer lieben Frau Verkündigung" vom [[w:Rudolf von Hoheneck|Erzbischof von Salzburg]] geweiht.<ref name ="bda"/> Dass König Rudolf I., der einen halb Jahre später starb, bei dieser Weihe persönlich anwesend war, verdeutlicht, dass diese Klostergründung für ihn von besonderer Bedeutung war.<ref name ="sauter22">vgl. vgl. Alexander Sauter: ''Fürstliche Herrschaftsrepräsentation'', 2003, S. 22</ref> | ||
Für diese Klostergründung stellte [[Konrad von Tulln]] († um 1287/1293), der unter den König Ottokar, König Rudolf und dessen Sohn Albrecht Landschreiber des Herzogtums Österreich war, seinen Besitz in der nordöstlichen Ecke von Tulln zur Verfügung.<ref name ="bda"/> Nach seinem Eintritt in den Dominikanerorden (1283) widmete er | Für diese Klostergründung stellte [[Konrad von Tulln]] († um 1287/1293), der unter den König Ottokar, König Rudolf und dessen Sohn Albrecht Landschreiber des Herzogtums Österreich war, seinen Besitz in der nordöstlichen Ecke von Tulln zur Verfügung.<ref name ="bda"/> Vielleicht war die persönliche Beziehung zu ihm ein weiterer Grund dafür, dass König Rudolf sein Kloster in Tulln gründete, zudem Konrad das Kloster auf eine Weise förderte, dass er als "Mitstifter" von diesem gelten kann.<ref name ="sauter23">vgl. vgl. Alexander Sauter: ''Fürstliche Herrschaftsrepräsentation'', 2003, S. 23</ref> Nach seinem Eintritt in den Dominikanerorden (1283) widmete er dem Tullner Frauenkloster den größten Teil seines Vermögens.<ref name ="Wiki">vgl. {{WiWi|Tullner Kloster}}, abgerufen am 23. August 2021</ref> König Rudolf erwarb neben zusätzlichen Stiftungsgaben noch die südlich des Stiftes gelegene Kapelle "Zum Heiligen Kreuz", die zu dieser Zeit im Besitz des Wiener Schottenstiftes war. Da diese Kapelle für eine Klosterkirche aber zu klein war, wurde zunächst die Pfarrkirche von Tulln als Gotteshaus für das Kloster genutzt. Zur Unterbringung der Nonnen diente zunächst das frühere Haus von Konrad von Tulln. Da dieses zurzeit der Grundsteinlegung allerdings bereits sehr baufällig war, wurde südlich der Kirche mit der Errichtung eines neuen Klostergebäudes begonnen.<ref name ="bda"/> | ||
Das Tullner Frauenkloster unterhielt bis ins 16. Jahrhundert gute Beziehungen zum herzoglichen beziehungsweise kaiserlichen Hof. Seine Nonnen rekrutierte es aus dem Landadel und dem gehobenen Bürgertum. Obwohl als Dominikanerinnenkloster gegründet, führten diese eher das Leben von Stiftsdamen, das auf ein komplementäres Leben in Klausur ausgerichtet war. Ihre Aufgaben waren ausschließlich Gebet und Gottesdienst. Obwohl in der Stadt ansässig, übten sie dort nicht irgendeine Funktion im Rahmen der Seelsorge aus. Seine Einkünfte bezog das Tullner Frauenkloster aus seiner zunächst äußerst umfangreichen Grundherrschaft, die durch Schenkungen und durch die Mitgiften der Nonnen entstanden war.<ref name ="Geyer15">vgl. Roderich Geyer: ''Die Tullner Altstadt – Ein Stadtführer mit historischen Anmerkungen''. Eigenverlag, 2., überarbeitete Auflage, 2016, S. 15</ref> | Das Tullner Frauenkloster unterhielt bis ins 16. Jahrhundert gute Beziehungen zum herzoglichen beziehungsweise kaiserlichen Hof. Seine Nonnen rekrutierte es aus dem Landadel und dem gehobenen Bürgertum. Obwohl als Dominikanerinnenkloster gegründet, führten diese eher das Leben von Stiftsdamen, das auf ein komplementäres Leben in Klausur ausgerichtet war. Ihre Aufgaben waren ausschließlich Gebet und Gottesdienst. Obwohl in der Stadt ansässig, übten sie dort nicht irgendeine Funktion im Rahmen der Seelsorge aus. Seine Einkünfte bezog das Tullner Frauenkloster aus seiner zunächst äußerst umfangreichen Grundherrschaft, die durch Schenkungen und durch die Mitgiften der Nonnen entstanden war.<ref name ="Geyer15">vgl. Roderich Geyer: ''Die Tullner Altstadt – Ein Stadtführer mit historischen Anmerkungen''. Eigenverlag, 2., überarbeitete Auflage, 2016, S. 15</ref> |
Bearbeitungen