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[[File:Aggsbach Kartause Kirche09.jpg|thumb|"Maria Himmelfahrt", Altarblatt von Tobias Pock für den barocken Hochaltar der Klosterkirche aus dem Jahr 1673]] | [[File:Aggsbach Kartause Kirche09.jpg|thumb|"Maria Himmelfahrt", Altarblatt von Tobias Pock für den barocken Hochaltar der Klosterkirche aus dem Jahr 1673]] | ||
Die Kartause erlebte ihre Blütezeit im 15. und zu Anfang des 16. Jahrhunderts. Von ihren wissenschaftlichen Leistungen aus dieser Zeit zeugt ein umfangreicher Bibliothekskatalog, der erhalten geblieben ist. 1501 erhielt die Kirche einen neuen Hochaltar, ein Werk des Malers [[w:Jörg Breu der Ältere|Jörg Breu des Älteren]] († 1537), das als eines der Hauptwerke der Donauschule gilt. Dieser Altar ist bis heute erhalten, er kam nach der Aufhebung der Kartause in das Stift von [[Herzogenburg]].<ref name="Gedaechtnis">vgl. [https://www.gedaechtnisdeslandes.at/orte/action/show/controller/Ort/ort/aggsbach-dorf.html Aggsbach Dorf], GedaechtnisDesLandes.at, abgerufen am 16. August 2021</ref> Mit der " | Die Kartause erlebte ihre Blütezeit im 15. und zu Anfang des 16. Jahrhunderts. Von ihren wissenschaftlichen Leistungen aus dieser Zeit zeugt ein umfangreicher Bibliothekskatalog, der erhalten geblieben ist. 1501 erhielt die Kirche einen neuen Hochaltar, ein Werk des Malers [[w:Jörg Breu der Ältere|Jörg Breu des Älteren]] († 1537), das als eines der Hauptwerke der Donauschule gilt. Dieser Altar ist bis heute erhalten, er kam nach der Aufhebung der Kartause in das Stift von [[Herzogenburg]].<ref name="Gedaechtnis">vgl. [https://www.gedaechtnisdeslandes.at/orte/action/show/controller/Ort/ort/aggsbach-dorf.html Aggsbach Dorf], GedaechtnisDesLandes.at, abgerufen am 16. August 2021</ref> Mit der "Ersten Wiener Türkenbelagerung" (1529) und den darauf folgenden "Türkenkriegen" begann für die Kartause mit Beginn des 16. Jahrhunderts eine Zeit des Niedergangs. Wegen der Kriegssteuern musste enorme Schulden gemacht werden. Während der Reformation litt das Kloster unter "Personalmangel". Den wenigen dort verbliebenen Mönchen wurde allerdings in den Visitationsberichten von 1544 und 1566 eine untadelige Lebensführung bestätigt.<ref name="kartausenet"/> | ||
Ende des 16. Jahrhunderts begann unter Prior Thomas (III.) von Aggsbach ein wirtschaftlicher Aufschwung. Unter ihm konnten die Kirche und die Klostergebäude erneuert werden. Von den Auswirkungen des [[w:Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieges]] (1618-1648), von denen auch die Wachau schwer betroffen war, blieb die Kartause Aggsbach verschont. 1673 ließ der Prior Augustin Köberle die Klosterkirche renovieren. Sie erhielt neue Nebenaltäre und einen prachtvollen neuen barocken Hochaltar mit reichem Figurenwerk und vergoldeten Verzierungen. Das Bild des Hochaltars, eine Darstellung der „Mariä Himmelfahrt" war ein Werk von [[w:Tobias Pock|Tobias Pock]] († 1683). Auch der Dachreiter wurde damals renoviert und erhielt die neue Glocke "Maria", die 1696 von Abt Georg von Melk geweiht wurde. 1682 wurde zudem die Gebetsverbrüderung mit den Kartausen Mauerbach und Gaming erneuert. 1670 wurde unter [[Leopold I. (HRR)|Kaiser Leopold I.]] († 1705) der Prior von Aggsbach und auch die Prioren der beiden anderen Kartausen in den Prälatenstand erhoben. Sie erhielten dabei das Recht von Sitz und Stimme im Landtag des Herzogtums Österreich unter der Enns. Aus diesem Anlass wurde in der Kartause Aggsbach gegen den Willen des Generalkapitels des Kartäuserordens ein Prälatensaal eingerichtet. Während der "Zweiten Wiener Türkenbelagerung" (14. Juli - 12. September 1683) diente die Kartause der Bevölkerung als Zufluchtsort, obwohl die Aggsbacher Mönche bereits am 10. Juli 1683 von dort geflüchtet waren. Die Kartause selbst blieb unbeschädigt und erlebte zu Anfang des 18. Jahrhunderts eine letzte Blütezeit, als unter dem Prior Johannes Jenumb die Kirche und weitere Klosterteile wie der Kapitelsaal, die Sakristei und Prälatur erneuert und verschönert wurden. Aufgrund der schweren Belastung durch staatliche Steuern (Vermögenssteuer, Türkensteuer, weitere Kriegssteuern, kaiserliche Anleihen) verarmte die Kartause im 18. Jahrhundert allmählich. Wegen ihrer finanziellen Notlage wurde sie 1755 mehr unter der Leitung eines Administrators, der den Titel Rektor trug, unterstellt. Durch Gesetze, die unter [[Maria Theresia|Kaiserin Maria Theresia]] erlassen wurden, wurde der wirtschaftliche Handlungsspielraum der Kartause in der Folge weiter beschränkt.<ref name="kartausenet"/> | Ende des 16. Jahrhunderts begann unter Prior Thomas (III.) von Aggsbach ein wirtschaftlicher Aufschwung. Unter ihm konnten die Kirche und die Klostergebäude erneuert werden. Von den Auswirkungen des [[w:Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieges]] (1618-1648), von denen auch die Wachau schwer betroffen war, blieb die Kartause Aggsbach verschont. 1673 ließ der Prior Augustin Köberle die Klosterkirche renovieren. Sie erhielt neue Nebenaltäre und einen prachtvollen neuen barocken Hochaltar mit reichem Figurenwerk und vergoldeten Verzierungen. Das Bild des Hochaltars, eine Darstellung der „Mariä Himmelfahrt" war ein Werk von [[w:Tobias Pock|Tobias Pock]] († 1683). Auch der Dachreiter wurde damals renoviert und erhielt die neue Glocke "Maria", die 1696 von Abt Georg von Melk geweiht wurde. 1682 wurde zudem die Gebetsverbrüderung mit den Kartausen Mauerbach und Gaming erneuert. 1670 wurde unter [[Leopold I. (HRR)|Kaiser Leopold I.]] († 1705) der Prior von Aggsbach und auch die Prioren der beiden anderen Kartausen in den Prälatenstand erhoben. Sie erhielten dabei das Recht von Sitz und Stimme im Landtag des Herzogtums Österreich unter der Enns. Aus diesem Anlass wurde in der Kartause Aggsbach gegen den Willen des Generalkapitels des Kartäuserordens ein Prälatensaal eingerichtet. Während der "Zweiten Wiener Türkenbelagerung" (14. Juli - 12. September 1683) diente die Kartause der Bevölkerung als Zufluchtsort, obwohl die Aggsbacher Mönche bereits am 10. Juli 1683 von dort geflüchtet waren. Die Kartause selbst blieb unbeschädigt und erlebte zu Anfang des 18. Jahrhunderts eine letzte Blütezeit, als unter dem Prior Johannes Jenumb die Kirche und weitere Klosterteile wie der Kapitelsaal, die Sakristei und Prälatur erneuert und verschönert wurden. Aufgrund der schweren Belastung durch staatliche Steuern (Vermögenssteuer, Türkensteuer, weitere Kriegssteuern, kaiserliche Anleihen) verarmte die Kartause im 18. Jahrhundert allmählich. Wegen ihrer finanziellen Notlage wurde sie 1755 mehr unter der Leitung eines Administrators, der den Titel Rektor trug, unterstellt. Durch Gesetze, die unter [[Maria Theresia|Kaiserin Maria Theresia]] erlassen wurden, wurde der wirtschaftliche Handlungsspielraum der Kartause in der Folge weiter beschränkt.<ref name="kartausenet"/> |
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