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Der Kärntnerturm ist erstmals 1296 als "Charner puritor" beziehungsweise 1297 als "Cherner puritor" genannt.<ref name="wiki"/> In der Forschung wird gewöhnlich davon ausgegangen, dass er um 1200 im Zusammenhang mit der neuen Ringmauer erbaut wurde<ref group="A">Dieser Annahme, die sich in den meisten relevanten Büchern zur Wiener Stadtgeschichte findet, widerspricht der Historiker und Architekt [[w:Kurt Klaudy|Kurt Klaudy]] († 2009), der den Bau der neuen Wiener Stadtmauern zu einem späteren Zeitpunkt ansetzt. Mit überlegenswerten Argumenten vertritt er die These, dass die Stadtmauern erst um 1241 unter [[Friedrich II. (Österreich)|Herzog Friedrich (II.) "''dem Streitbaren''"]] aus Anlass der Bedrohung durch die Mongolen erbaut wurden. Vgl. Kurt Klaudy: ''Fragment Nr. 3''. Über Friedrich, den Streitbaren - Versuch einer Ehrenrettung. In: Kurt Klaudy: Das Werden Wiens und seines Stephandoms. Neues Licht zur historischen Wissenschaft. Verlag Peter Lang, Frankfurt am Main, 2004. ISBN 3-631-51577-4, S. 32, S. 37ff. und S. 42</ref>. Seine ursprüngliche Aufgabe war die Sicherung des Kärntnertors, eines direkt an ihn angrenzenden Stadttors. Seine Funktion als Gefängnis findet sich bereits bei seiner ersten Nennung im Jahr 1296. Im Zusammenhang mit dieser räumte [[Albrecht I. (HRR)|Herzog Albrecht (I.) von Österreich]] der Stadt Wien das Recht ein, in ihm widerspenstige Bürgerinnen und Bürger gefangen zu halten. Der Kärntnerturm diente als Gefängnis für Schwerverbrecherinnen und Schwerbrecher, später auch für politische Gefangene und Kriegsgefangene.<ref name="Czeike469">vgl. {{Czeike|3|469||Kärntner Turm}}</ref> | Der Kärntnerturm ist erstmals 1296 als "Charner puritor" beziehungsweise 1297 als "Cherner puritor" genannt.<ref name="wiki"/> In der Forschung wird gewöhnlich davon ausgegangen, dass er um 1200 im Zusammenhang mit der neuen Ringmauer erbaut wurde<ref group="A">Dieser Annahme, die sich in den meisten relevanten Büchern zur Wiener Stadtgeschichte findet, widerspricht der Historiker und Architekt [[w:Kurt Klaudy|Kurt Klaudy]] († 2009), der den Bau der neuen Wiener Stadtmauern zu einem späteren Zeitpunkt ansetzt. Mit überlegenswerten Argumenten vertritt er die These, dass die Stadtmauern erst um 1241 unter [[Friedrich II. (Österreich)|Herzog Friedrich (II.) "''dem Streitbaren''"]] aus Anlass der Bedrohung durch die Mongolen erbaut wurden. Vgl. Kurt Klaudy: ''Fragment Nr. 3''. Über Friedrich, den Streitbaren - Versuch einer Ehrenrettung. In: Kurt Klaudy: Das Werden Wiens und seines Stephandoms. Neues Licht zur historischen Wissenschaft. Verlag Peter Lang, Frankfurt am Main, 2004. ISBN 3-631-51577-4, S. 32, S. 37ff. und S. 42</ref>. Seine ursprüngliche Aufgabe war die Sicherung des Kärntnertors, eines direkt an ihn angrenzenden Stadttors. Seine Funktion als Gefängnis findet sich bereits bei seiner ersten Nennung im Jahr 1296. Im Zusammenhang mit dieser räumte [[Albrecht I. (HRR)|Herzog Albrecht (I.) von Österreich]] der Stadt Wien das Recht ein, in ihm widerspenstige Bürgerinnen und Bürger gefangen zu halten. Der Kärntnerturm diente als Gefängnis für Schwerverbrecherinnen und Schwerbrecher, später auch für politische Gefangene und Kriegsgefangene.<ref name="Czeike469">vgl. {{Czeike|3|469||Kärntner Turm}}</ref> | ||
Während der "Ersten Wiener Türkenbelagerung" (1529) zählte der Kärntnerturm zu jenen Teilen der Stadtmauer die besonders schwer beschädigt wurden. Am 14. Oktober 1429 wurde hier der letzte Angriff auf Wien zurückgeschlagen.<ref name="Czeike469"/> Danach wurde der Turm repariert und weiterhin als Stadt- und Staatsgefängnis genutzt.<ref name="wiki"/> Als Gefängnis erlangte er 1541 während eines "Studentenaufstandes" zwischen der Universität Wien und der Stadt Wien nochmals Bekanntheit, der erst durch das Eingreifen des Kaisers beigelegt wurde. In diesem Zusammenhang wurden sieben Studenten in jenem Gelass des Kärntnerturms inhaftiert, das sonst für die Schwerverbrecherinnen und Schwerverbrecher Verwendung fand.<ref name="wiki"/> | Während der "Ersten Wiener Türkenbelagerung" (1529) zählte der Kärntnerturm zu jenen Teilen der Stadtmauer, die besonders schwer beschädigt wurden. Am 14. Oktober 1429 wurde hier der letzte Angriff auf Wien zurückgeschlagen.<ref name="Czeike469"/> Danach wurde der Turm repariert und weiterhin als Stadt- und Staatsgefängnis genutzt.<ref name="wiki"/> Als Gefängnis erlangte er 1541 während eines "Studentenaufstandes" zwischen der Universität Wien und der Stadt Wien nochmals Bekanntheit, der erst durch das Eingreifen des Kaisers beigelegt wurde. In diesem Zusammenhang wurden sieben Studenten in jenem Gelass des Kärntnerturms inhaftiert, das sonst für die Schwerverbrecherinnen und Schwerverbrecher Verwendung fand.<ref name="wiki"/> | ||
Vor 1589 wurde der Kärntnerturm demoliert.<ref name="Czeike469"/> Der genaue Zeitpunkt ist unbekannt. Dass er bereits um 1547 teilweise abgetragen worden war, wird bezweifelt, da auf einem zeitgenössischen Bild (aus dem Jahr 1566) des Malers [[w:Hans Sebald Lautensack|Hans Sebald Lautensack]] ein mächtiges, aus der Stadtmauer hervorspringendes Bollwerk zu erkennen ist, das gewöhnlich mit dem Kärntnerturm identifiziert wird. Gesichert scheint dagegen die letzten Reste des Turms erst 1671 im Zuge der Errichtung eines neuen Kärntnertors demoliert wurden. Die letzten Spuren des Kärntnerturms sollen erst bei der Pulverexplosion am 15. Dezember 1752 verschwunden sein.<ref name="wiki"/> | Vor 1589 wurde der Kärntnerturm demoliert.<ref name="Czeike469"/> Der genaue Zeitpunkt ist unbekannt. Dass er bereits um 1547 teilweise abgetragen worden war, wird bezweifelt, da auf einem zeitgenössischen Bild (aus dem Jahr 1566) des Malers [[w:Hans Sebald Lautensack|Hans Sebald Lautensack]] ein mächtiges, aus der Stadtmauer hervorspringendes Bollwerk zu erkennen ist, das gewöhnlich mit dem Kärntnerturm identifiziert wird. Gesichert scheint dagegen die letzten Reste des Turms erst 1671 im Zuge der Errichtung eines neuen Kärntnertors demoliert wurden. Die letzten Spuren des Kärntnerturms sollen erst bei der Pulverexplosion am 15. Dezember 1752 verschwunden sein.<ref name="wiki"/> |
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