Berthold von Wehingen: Unterschied zwischen den Versionen

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== Berthold von Wehingen als Kanzler der Herzöge von Österreich ==
== Berthold von Wehingen als Kanzler der Herzöge von Österreich ==
Im Unterschied zu seinen beiden Vorgängern [[Johann Ribi]] und [[Johannes Ministri]] hatte Berthold von Wehingen, ehe er am 3. Mai 1381 erstmals als Kanzler genannt wurde, zuvor nicht als Schreiber oder Pronotar in der herzoglichen Kanzlei gearbeitet. Er spielte eine bedeutende Rolle am Hof von Herzog Albrecht (III.) "''mit dem Zopfe''", konkurrierte aber zunächst mit dessen Hofmeister [[Johann von Liechtenstein]] und dessen Hubmeister [[Hans von Tirna]] um die Gunst des Herzogs.<ref name="lackner340>vgl. [[w:Christian Lackner (Historiker)|Christian Lackner]]: ''Hof und Herrschaft'', 2001, Bd. 2, S. 340</ref> Es spricht einiges dafür, dass er zu den schärfsten Gegnern des Hofmeisters gehörte und an dessen Sturz im Herbst 1894 maßgeblich beteiligt war.<ref>vgl. [[w:Christian Lackner (Historiker)|Christian Lackner]]: ''Hof und Herrschaft'', 2001, Bd. 2, S. 343ff.</ref> Nach diesem galt er als der engste Mitarbeiter des Herzogs.<ref name="lackner340/> In den beiden letzten Regierungsjahren war er wesentlich an den Versuchen des Herzogs mitbeteiligt, die "römische Königskrone" zu erlangen.<ref>vgl. [[w:Christian Lackner (Historiker)|Christian Lackner]]: ''Hof und Herrschaft'', 2001, Bd. 2, S. 342f.</ref>
Im Unterschied zu seinen beiden Vorgängern [[Johann Ribi]] und [[Johannes Ministri]] hatte Berthold von Wehingen, ehe er am 3. Mai 1381 erstmals als Kanzler genannt wurde, zuvor nicht als Schreiber oder Pronotar in der herzoglichen Kanzlei gearbeitet. Er spielte eine bedeutende Rolle am Hof von Herzog Albrecht (III.) "''mit dem Zopfe''", konkurrierte aber zunächst mit dessen Hofmeister [[Johann von Liechtenstein]] und dessen Hubmeister [[Hans von Tirna]] um die Gunst des Herzogs.<ref name="lackner340>vgl. [[w:Christian Lackner (Historiker)|Christian Lackner]]: ''Hof und Herrschaft'', 2001, Bd. 2, S. 340</ref> Es spricht einiges dafür, dass er zu den schärfsten Gegnern des Hofmeisters gehörte und an dessen Sturz im Herbst 1894 maßgeblich beteiligt war.<ref>vgl. [[w:Christian Lackner (Historiker)|Christian Lackner]]: ''Hof und Herrschaft'', 2001, Bd. 2, S. 343ff.</ref> Nach diesem galt er als der engste Mitarbeiter des Herzogs.<ref name="lackner340/> In den beiden letzten Regierungsjahren war er wesentlich an den Versuchen des Herzogs mitbeteiligt, die "römische Königskrone" zu erlangen.<ref>vgl. [[w:Christian Lackner (Historiker)|Christian Lackner]]: ''Hof und Herrschaft'', 2001, Bd. 2, S. 342f.</ref>
Nach dem plötzlichen Tod von Herzog Albrecht "''mit dem Zopfe''" unterstützte Berthold von Wehingen energisch die Partei von Herzog Wilhelm "''dem Freundlichen''" und wurde dessen Kanzler.


== Berthold von Wehingen als Schiedsrichter ==
== Berthold von Wehingen als Schiedsrichter ==
Berthold von Wehingen ist häufig als Schiedsrichter hervorgetreten. Nachdem zum Beispiel das [[w:Erzstift Salzburg|Erzstift Salzburg]] mit dem [[w:Herzogtum Bayern|Herzogtum Bayern]] 1382 einen Krieg um die Propstei von [[w:Berchtesgaden|Berchtesgaden]] geführt hatte, wurde dieser Konflikt am 24. Oktober 1384 durch einen Schiedsspruch vorläufig beendet, den Berthold von Wehingen in Powang (heute Teil der Gemeinde [[Straß im Attergau]]) fällte. Er gehörte gemeinsam mit [[Rudolf I. von Wallsee|Rudolf (I.) von Wallsee]] († 1405) zu [[Enns]], dem Landmarschall des Herzogtums Österreich, zu jener bilateralen Schiedkommission, die am 4. Dezember 1385 in [[Retz]] Konflikte zwischen Herzog Albrecht (III.) und [[Wenzel (HRR)|König Wenzel]] schlichtete.<ref name="lackner341>vgl. [[w:Christian Lackner (Historiker)|Christian Lackner]]: ''Hof und Herrschaft'', 2001, Bd. 2, S. 341</ref>
Berthold von Wehingen ist häufig als Schiedsrichter hervorgetreten. Nachdem zum Beispiel das [[w:Erzstift Salzburg|Erzstift Salzburg]] mit dem [[w:Herzogtum Bayern|Herzogtum Bayern]] 1382 einen Krieg um die Propstei von [[w:Berchtesgaden|Berchtesgaden]] geführt hatte, wurde dieser Konflikt am 24. Oktober 1384 durch einen Schiedsspruch vorläufig beendet, den Berthold von Wehingen in Powang (heute Teil der Gemeinde [[Straß im Attergau]]) fällte. Er gehörte gemeinsam mit [[Rudolf I. von Wallsee|Rudolf (I.) von Wallsee]] († 1405) zu [[Enns]], dem Landmarschall des Herzogtums Österreich, zu jener bilateralen Schiedkommission, die am 4. Dezember 1385 in [[Retz]] Konflikte zwischen Herzog Albrecht (III.) und [[Wenzel (HRR)|König Wenzel]] schlichtete.<ref name="lackner341>vgl. [[w:Christian Lackner (Historiker)|Christian Lackner]]: ''Hof und Herrschaft'', 2001, Bd. 2, S. 341</ref>


Berthold von Wehingen zählte zu den Sieglern des [[Vertrag von Wien (1396)#Vorgeschichte|Vertrags von Wien]] (10. Oktober 1386), wobei in der Forschung angenommen wird, dass er zuvor auch eine maßgebliche Rolle beim Zustandekommen von diesem gespielt hatte.<ref name="lackner341/>
Berthold von Wehingen zählte zu den Sieglern des [[Vertrag von Wien (1396)#Vorgeschichte|Vertrags von Wien]] (10. Oktober 1386), wobei in der Forschung angenommen wird, dass er zuvor auch eine maßgebliche Rolle beim Zustandekommen von diesem gespielt hatte.<ref name="lackner341/> Er dürfte auch eine wesentliche Rolle beim Zustandekommen des [[Vertrag von Hollenburg (1395)|Vertrags von Hollenburg]] (1395) gespielt haben. Dieser wurde wohl nicht zufällig im Markt Hollenburg (heute Teil der Stadtgemeinde [[Krems an der Donau|Krems]] geschlossen, der damals im Herzogtum Österreich lag, aber noch zum Hochstift Freising gehörte.<ref name="lackner344>vgl. [[w:Christian Lackner (Historiker)|Christian Lackner]]: ''Hof und Herrschaft'', 2001, Bd. 2, S. 344</ref>


== Vermögensverhältnisse ==
== Vermögensverhältnisse ==
49.755

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