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Nach dem plötzlichen Tod von Herzog Albrecht "''mit dem Zopfe''" unterstützte Berthold von Wehingen energisch die Partei von Herzog Wilhelm "''dem Freundlichen''" und wurde dessen Kanzler.<ref name="lackner344>vgl. [[w:Christian Lackner (Historiker)|Christian Lackner]]: ''Hof und Herrschaft'', 2001, Bd. 2, S. 344</ref> Obwohl Herzog Leopold (IV.) "''der Stolze''" bei der Auseinandersetzung um den Bischofsstuhl des Salzburger Fürst-Erzbischofes Eberhard von Neuhaus unterstützt hatte und offensichtlich kein Befürworter Bertholds war, behielt dieser nach dem Tod Wilhelms seine Stellung als Kanzler der herzoglichen Kanzlei.<ref name="lackner346>vgl. [[w:Christian Lackner (Historiker)|Christian Lackner]]: ''Hof und Herrschaft'', 2001, Bd. 2, S. 346</ref> Ob die Herzöge Leopold (IV.) "''der Stolze''" und [[Ernst der Eiserne|Ernst "''der Eiserne''"]] bei ihren Verhandlungen über einen Ausgleich im Oktober 1408 tatsächlich Bertholds Absetzung planten, wie der Chronist [[w:Thomas Ebendorfer|Thomas Ebendorfer]] († 1464) viele Jahre später behauptet, ist unsicher. Zumindest finden sich in den zeitgenössischen Quellen wie den Vertragsurkunden und dem nachfolgenden Schiedsspruch des [[w:Königreich Ungarn|ungarischen Königs]] [[Sigismund (HRR)|Sigismund]] vom 13. März 1409 diesbezüglich keine Hinweise oder Indizien. Berthold von Wehingen starb 1410 vermutlich an der [[w:Pest|Pest]], die zum Zeitpunkt seines Todes in Wien wütete. Er wurde in der Familienkapelle im [[Stift Klosterneuburg]] an der Seite seines Bruders Reinhard beigesetzt.<ref name="lackner347>vgl. [[w:Christian Lackner (Historiker)|Christian Lackner]]: ''Hof und Herrschaft'', 2001, Bd. 2, S. 347</ref> | Nach dem plötzlichen Tod von Herzog Albrecht "''mit dem Zopfe''" unterstützte Berthold von Wehingen energisch die Partei von Herzog Wilhelm "''dem Freundlichen''" und wurde dessen Kanzler.<ref name="lackner344>vgl. [[w:Christian Lackner (Historiker)|Christian Lackner]]: ''Hof und Herrschaft'', 2001, Bd. 2, S. 344</ref> Obwohl Herzog Leopold (IV.) "''der Stolze''" bei der Auseinandersetzung um den Bischofsstuhl des Salzburger Fürst-Erzbischofes Eberhard von Neuhaus unterstützt hatte und offensichtlich kein Befürworter Bertholds war, behielt dieser nach dem Tod Wilhelms seine Stellung als Kanzler der herzoglichen Kanzlei.<ref name="lackner346>vgl. [[w:Christian Lackner (Historiker)|Christian Lackner]]: ''Hof und Herrschaft'', 2001, Bd. 2, S. 346</ref> Ob die Herzöge Leopold (IV.) "''der Stolze''" und [[Ernst der Eiserne|Ernst "''der Eiserne''"]] bei ihren Verhandlungen über einen Ausgleich im Oktober 1408 tatsächlich Bertholds Absetzung planten, wie der Chronist [[w:Thomas Ebendorfer|Thomas Ebendorfer]] († 1464) viele Jahre später behauptet, ist unsicher. Zumindest finden sich in den zeitgenössischen Quellen wie den Vertragsurkunden und dem nachfolgenden Schiedsspruch des [[w:Königreich Ungarn|ungarischen Königs]] [[Sigismund (HRR)|Sigismund]] vom 13. März 1409 diesbezüglich keine Hinweise oder Indizien. Berthold von Wehingen starb 1410 vermutlich an der [[w:Pest|Pest]], die zum Zeitpunkt seines Todes in Wien wütete. Er wurde in der Familienkapelle im [[Stift Klosterneuburg]] an der Seite seines Bruders Reinhard beigesetzt.<ref name="lackner347>vgl. [[w:Christian Lackner (Historiker)|Christian Lackner]]: ''Hof und Herrschaft'', 2001, Bd. 2, S. 347</ref> | ||
== Berthold von Wehingen als Kanzler == | |||
Berthold von Wehingen war als Kanzler viele Jahre Vorsteher der herzoglichen Kanzlei. Seine Dauer übertrifft bei Weitem die seiner Vorgänger, dennoch gibt es nur wenige Belege über seinen Anteil an den alltäglichen Kanzleigeschäften. Seine zielstrebige Personalpolitik belegt zumindest, dass seine besondere Aufmerksamkeit der inneren Organisation der Kanzlei galt. Personen, wie der aus Bayern gebürtige Ludwig von Thalheim, ein gelehrter Jurist, oder Eberhard von Knöringen, welche unter ihm in der Kanzlei wichtige Positionen innehatten, stammten aus seinem Umfeld. Der erstere, seit 1386 Schreiber der herzoglichen Kanzlei, war Domherr des Hochstiftes Freising und außerdem der private Sekretär von Berthold von Wehingen. Der Letztere nahm nicht nur in der herzoglichen Kanzlei eine höhere Stelle ein, sondern war gleichzeitig auch Bertholds Kanzler für das Hochstift Freising.<ref name="lackner347>vgl. [[w:Christian Lackner (Historiker)|Christian Lackner]]: ''Hof und Herrschaft'', 2001, Bd. 2, S. 347</ref> Berthold von Wehingen bemühte sich seit seinen Anfangsjahren als Kanzler um geeignete Räumlichkeiten für die herzogliche Schreibstube in Wien. Diese konnte 1391 in ein neu angekauftes Haus am [[Petersfreithof]] übersiedeln, dessen Kauf von Berthold von Wehingen vorfinanziert wurde.<ref name="lackner345>vgl. [[w:Christian Lackner (Historiker)|Christian Lackner]]: ''Hof und Herrschaft'', 2001, Bd. 2, S. 345</ref> | |||
== Berthold von Wehingen als Schiedsrichter == | == Berthold von Wehingen als Schiedsrichter == |
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