Pilgerim (Bischof): Unterschied zwischen den Versionen

Zur Navigation springen Zur Suche springen
keine Bearbeitungszusammenfassung
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 1: Zeile 1:
[[File:Wohnhausanlage Pilgerimgasse 4-6.jpg|thumb|Nach Bischof Pilgerim ist in Wien 15 die Pilgerimgasse benannt.]]
[File:Wohnhausanlage Pilgerimgasse 4-6.jpg|thumb|Nach Bischof Pilgerim ist in Wien 15 die Pilgerimgasse benannt.]]
'''Bischof Pilgerim'''<ref group="A">Weitere Namensformen für ihn: '''Pilgrim''', '''Piligrim''', '''Pilegrinus''', '''Peregrinus'''</ref> (* im 10. Jahrhundert, um 920; † [[21. Mai]] [[991]], vermutlich in [[w:Passau|Passau]]) war [[w:Hochstift Passau|Bischof von Passau]], dessen Wirken Teile des heutigen Landes Österreich betraf. Er gilt in der neueren Geschichtsforschung als Gegenspieler von [[Leopold der Erlauchte|Markgraf Leopold (I.) "''dem Erlauchten''"]].
'''Bischof Pilgerim'''<ref group="A">Weitere Namensformen für ihn: '''Pilgrim''', '''Piligrim''', '''Pilegrinus''', '''Peregrinus'''</ref> (* im 10. Jahrhundert, um 920; † [[21. Mai]] [[991]], vermutlich in [[w:Passau|Passau]]) war [[w:Hochstift Passau|Bischof von Passau]] und konnte als solcher die Herrschaft über sein Bistum und Hochstift in Teilen des heutigen Landes Österreich entscheidend sichern. Er ließ dort einige Synoden abhalten.


== Herkunft ==
== Herkunft ==
[[File:Mautern Schloss3.jpg|thumb|Schloss Mautern, der bis ins 18. Jahrhundert im Besitz des Hochstiftes Passau war, heute. Burg Mautern war im 10. Jahrhundert unter Bischof Pilgerim Schauplatz einer Synode.]]
Bischof Pilgerim gilt als Sohn des Chiemgau-Grafen Sieghard (IV.) aus der Adelsfamilie der [[w:Sieghardinger|Sighardinger]] und einer Willa aus der Adelsfamilie der [[w:Aribonen|Aribonen]]<ref name="heiligenlexikon">vgl. [https://www.heiligenlexikon.de/BiographienP/Pilegrinus_Peregrinus_von_Passau.html Pilegrinus von Passau], Heiligenlexikon.DE, abgerufen am 21. November 2021</ref>. Er war ein Neffe von [[Friedrich I. von Salzburg|Erzbischof Friedrich von Salzburg]]<ref name="NDB">vgl. NDB, 2001, S. 441</ref>.
Bischof Pilgerim gilt als Sohn des Chiemgau-Grafen Sieghard (IV.) aus der Adelsfamilie der [[w:Sieghardinger|Sighardinger]] und einer Willa aus der Adelsfamilie der [[w:Aribonen|Aribonen]]<ref name="heiligenlexikon">vgl. [https://www.heiligenlexikon.de/BiographienP/Pilegrinus_Peregrinus_von_Passau.html Pilegrinus von Passau], Heiligenlexikon.DE, abgerufen am 21. November 2021</ref>. Er war ein Neffe von [[Friedrich I. von Salzburg|Erzbischof Friedrich von Salzburg]]<ref name="NDB">vgl. NDB, 2001, S. 441</ref>.


== Leben ==
== Leben ==
971 wurde Pilgerim mit Unterstützung von Erzbischof Friedrich von Salzburg von [[w:Otto I. (HRR)|Kaiser Otto I.]] zum Bischof von Passau erhoben. Als solcher kümmerte er sich um die Missionierung des Donauraumes im heutigen Österreich, wobei er sich besondere Verdienste um die Missionierung der [[w:Magyaren|Madjaren]] erwarb. Daneben vergrößerte er den Besitz des Hochstiftes Passau in den späteren Bundesländern Oberösterreich und Niederösterreich um [[Kremsmünster]], [[St. Florian]] und [[St. Pölten]]. Zwischen 985 und 991 ließ er sich auf den Diözesansynoden in Lorch (heute Teil der Stadtgemeinde [[Enns]]), in [[Mautern an der Donau|Mautern]] und in Mistlbach (heute Teil der Stadtgemeinde [[Wels]]) diverse Rechte der Passauer Kirche bestätigen.<ref name="NDB"/> Aus den erhaltenen Notizen zu diesen Synoden, welche in seinem Auftrag angefertigt wurden, geht es um Berechtigungen, Zuständigkeiten und strittige Rechtsfragen, welche die Kompetenzen des Markgrafen Leopold (I.) "''des Erlauchten''" betreffen, dessen Versuche, seine eigene Machtstellung zu sichern, vom Bischof als Bedrohung gesehen wurde.<ref name="Scheibelreiter76">vgl. [[w:Georg Scheibelreiter|Georg Scheibelreiter]]: ''Die Babenberger''. Reichsfürsten und Landesherren. Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 2010. ISBN 978-3-205-78573-6. S. 76</ref> Sein Versuch, das Bistum Passau zum Mittelpunkt einer Kirchenprovinz im heutigen Österreich zu machen, scheiterte aber am Widerstand des Salzburger Erzbischofs und an den Plänen von [[w:Otto II. (HRR)|Kaiser Otto II.]]<ref>vgl. [[w:Georg Scheibelreiter|Georg Scheibelreiter]]: ''Die Babenberger''. Reichsfürsten und Landesherren. Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 2010. ISBN 978-3-205-78573-6. S. 75f.</ref>
[[File:Mautern Schloss3.jpg|thumb|Schloss Mautern, der bis ins 18. Jahrhundert im Besitz des Hochstiftes Passau war, heute. Burg Mautern war im 10. Jahrhundert unter Bischof Pilgerim Schauplatz einer Synode.]]
971 wurde Pilgerim mit Unterstützung von Erzbischof Friedrich von Salzburg von [[w:Otto I. (HRR)|Kaiser Otto I.]] zum Bischof von Passau erhoben. Als solcher kümmerte er sich um die Missionierung des Donauraumes im heutigen Österreich, wobei er sich besondere Verdienste um die Missionierung der [[w:Magyaren|Madjaren]] erwarb. Daneben vergrößerte er den Besitz des Hochstiftes Passau in den späteren Bundesländern Oberösterreich und Niederösterreich um [[Kremsmünster]], [[St. Florian]] und [[St. Pölten]]. Zwischen 985 und 991 ließ er sich auf den Diözesansynoden in Lorch (heute Teil der Stadtgemeinde [[Enns]]), in [[Mautern an der Donau|Mautern]] und in Mistlbach (heute Teil der Stadtgemeinde [[Wels]]) diverse Rechte der Passauer Kirche bestätigen.<ref name="NDB"/> Aus den erhaltenen Notizen zu diesen Synoden, welche in seinem Auftrag angefertigt wurden, geht es um Berechtigungen, Zuständigkeiten und strittige Rechtsfragen, welche die Kompetenzen des [[Leopold der Erlauchte|Markgraf Leopold (I.) "''dem Erlauchten''"]]. betreffen, dessen Versuche, seine eigene Machtstellung zu sichern, vom Bischof als Bedrohung gesehen wurde.<ref name="Scheibelreiter76">vgl. [[w:Georg Scheibelreiter|Georg Scheibelreiter]]: ''Die Babenberger''. Reichsfürsten und Landesherren. Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 2010. ISBN 978-3-205-78573-6. S. 76</ref> Sein Versuch, das Bistum Passau zum Mittelpunkt einer Kirchenprovinz im heutigen Österreich zu machen, scheiterte aber am Widerstand des Salzburger Erzbischofs und an den Plänen von [[w:Otto II. (HRR)|Kaiser Otto II.]]<ref>vgl. [[w:Georg Scheibelreiter|Georg Scheibelreiter]]: ''Die Babenberger''. Reichsfürsten und Landesherren. Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 2010. ISBN 978-3-205-78573-6. S. 75f.</ref>


Im Epilog der Klage zum [[w:Nibelungenlied|Nibelungenlied]] wird behauptet, dass dieses Epos im Auftrag des Bischofs Pilgerim von seinem Schreiber Konrad aufgezeichnet wurde.<ref name="NDB"/> Der Bischof ist im Epos zudem der Onkel der Protagonistin Kriemhild.<ref name="heiligenlexikon"/>
Im Epilog der Klage zum [[w:Nibelungenlied|Nibelungenlied]] wird behauptet, dass dieses Epos im Auftrag des Bischofs Pilgerim von seinem Schreiber Konrad aufgezeichnet wurde.<ref name="NDB"/> Der Bischof ist im Epos zudem der Onkel der Protagonistin Kriemhild.<ref name="heiligenlexikon"/>
48.827

Bearbeitungen

Navigationsmenü